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Rezension: Die Sprache der Blumen - Marina Heilmeyer

Dieses hochinformative, reich bebilderte Buch befasst sich mit der Geschichte der Blumensymbolik. Nach einem äußerst erhellenden, einleitenden historischen Abriss kommen folgende Blumen zur Sprache: Akelei, Anemone, Christrose, Distel, Erdbeere, Granatapfel, Hyazinthe, Iris-Schwertlilie, Jelängerjelieber-Geißblatt, Jungfer im Grünen, Kaiserkrone, Kamelie, Kornblume, Krokus, Levkoje, Lilie, Maiglöckchen, Malve, Maßliebchen-Gänseblümchen, Mohn, Myrthe, Narzisse, Nelke, Passionsblume, Pfingstrose, Primel, Ringelblume, Rose, Rosmarin, Sonnenblume, Stiefmütterchen, Tulpe, Veilchen und Vergissmeinicht.

Gleich zu Beginn erfährt man, dass die Blüten des Akelei im Grundriss die Form eines regelmäßigen Fünfecks haben und dass sich derjenige, der diese Fünferblüte zeichnen möchte, sich des Goldenen Schnittes bedienen kann. Die Blumensymbolik sieht diese fragile Blume als Symbol für den Heiligen Geist. In der Renaissance sah man ihr dreigeteiltes Blatt als Zeichen der göttlichen Dreieinigkeit.

Die Anemone ist ein Sinnbild der bedrohten Liebe und ein Symbol für Abschied und Vergänglichkeit. Diese zauberhafte Blume kommt aus dem Orient und soll schon in prähistorischen Zeiten im gesamten Mittelmeerraum verbreitet gewesen sein. Bei den alten Griechen wurden die Blüten mit der Liebesgeschichte von Aphrodite und Adonis verbunden. Das Adonisröschen, eine nahe Verwandte der Anemone, soll aus dem Blut des jungen Adonis hervorgegangen sein.

Es ist unmöglich über all die genannten Blumen mich an dieser Stelle näher auszulassen. Die jeweiligen Texte sind hochinformtiv und die Abbildungen der Gemälde sehr beeindruckend. Besonders die Blumenbilder Jan Breughels d. Ä. haben mir es angetan und der "Blumenstrauß vor der Parklandschaft" von Jan van Huysum. Am besten allerdings gefällt mir Dürers "Veilchenstrauß". Einfach zauberhaft.

Dass die Kornblume ein Symbol für Treue und Beständigkeit sein soll, habe ich schon mal gehört. Übrigens soll die Farbe dem Himmel selbst entstammen.

Levkojen sind das Symbol des heiteren Lebens und des friedlichen Daseins. Im Mittelalter liebten die Burgfräuleins diese Blumen. Ihren Ursprung haben sie in einer göttlichen Liebesgeschichte, die man im Buch nachlesen kann.

Nicht nur über die Symbolik von Blumen wird man breitgefächert aufgeklärt, sondern auch über die Symbolik von Zitronen und Orangen. Einst wurde der süße Duft ihrer Blüten als Liebesversprechen verstanden und die Bitternis des Fruchsaftes als Zeichen des Schmerzes und des Todes.

Meine Lieblingsblume im Buch ist das Maiglöckchen. Sie gilt als Symbol für Liebesglück und als Zeichen einer richtig und entgültig getroffenen Entscheidung. Das Maiglöckchen war einst einst der germanischen Frühlingsgöttin geweiht. Ihr zu Ehren hat man große Frühlingsfeuer angezündet und die Blüten als Opfergaben in die lodernden Flammen geworfen.

Empfehlenswert. Ein schönes Buch.

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Rezension:Blühende Paradiese: Niederrheinische Gärten öffnen ihre Pforten (Gebundene Ausgabe)

Die Biologin Dr. Susanne Paus stellt gemeinsam mit dem Fotografen Hans Glader "Blühende Paradiese" am Niederrhein vor. Thematisiert werden durch Wort und Bild siebenundzwanzig Traumgärten dieser Region. Die rund 300 Farbbilder sind ein Fest für die Augen. Die Erläuterungen zu den Gärten von Dr. Paus machen dem Leser klar, weshalb man die im Buch visualisierte Schönheit vor Ort mit eigenen Augen sehen muss.

Zu jedem einzelnen fokussierten Garten erhält man die genaue Anschrift, die Öffnungszeiten, eine Kurzbeschreibung der Anfahrt und stets auch weitere Ausflugstipps in der jeweiligen Region. Ein Landkartenausschnitt am Anfang des Buches verdeutlicht, wo die Gärten sich konkret befinden.

Zur Sprache kommen: Die Buchsbaumgärtnerei Atrops in Rheurdt-Schaephuysen-Kloster Kamp in Kamp-Lintfort- Die Alte Kaplanei in Geldern- Der Garten Lampert in Geldern-Lüllingen- Der Garten van Huet in Sonsbeck- Der Garten Krautwig in Xanten- Der Garten Pötters und Wetzig in Xanten- Verborgen Tuin in Haps- Der Garten Hübbers in Kranenburg- Der Garten Bender und Lucenz in Bedburg-Hau- Der Garten Imig-Gerold in Bedburg-Hau-Café im Gärtchen Keeken- Der Millinger Theetuin in Millingen aan de Rijn- Die Gartengalerie De Pol in Paanerden- Kwekerij Overhagen in Velp- Kasteel Middachten in De Steeg- Der Garten Oudolf in Hummelo- Der Heem- en Siertuin Aldenhaeve in Zelhem-Die Wasserburg Anhold in Isselburg-Anholt-Der Garten Stenkamp in Hamminkeln-Loikum-Der Garten Küper in Bocholt-Mussum-Der Garten Schlatt in Bocholt-Barlo- Der Garten Rainer und Eva Paus in Schermbeck- Der Garten Volker und Marlies Paus in Schermbeck- Der Garten Gröne in Nettetal- Der Blumengarten Waldorf in Nettetal- Der Garten Kohlhaas und Klein-Kohlhaas in Viersen-Dülken

Gleich zu Beginn faszinierte mich der Buchs, den man in der Buchsbaumgärtnerei Atrops in unterschiedlichen Formen und Farben bewundern kann. Auf insgesamt 8000 Quadratmetern befinden sich die Mutterpflanzenquartiere, Vermehrungsflächen und Mustergärten. In den Mustergärten werden zahlreiche Gestaltungsbeispiele vorgeführt. Dr. Paus vergisst nicht zu erwähnen, dass Buchs stets für Symmetrie und für Akzente sorgt.

Man erfährt Wissenswertes über die Geschichte des Klosters Kamp, auch eine kleine Anekdote, wonach Friedrich II. auf dem Weg nach Kleve, um sich dort mit Voltaire zu treffen, begeistert war vom Anblick des Klosters und den Kutscher zum kurzem Verweilen bewegt haben soll. Die Gartenanlage war damals bereits spektakulär. Von 84 Orangen- und Zitronenbäumchen wird berichtet. Als das Kloster nach 700 Jahren 1802 säkularisiert wurde, war es erst einmal vorbei mit dem Garten, doch dann veränderte sich im Jahre 1986 das Geschick im Hinblick auf die Anlage und vier Jahre danach war die Neuschöpfung vollendet.

Es ist unmöglich im Rahmen dieser Rezension auf alle Gärten einzugehen. Lobend erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang die schönen Zitate und Gedichte namhafter Persönlichkeiten, die den Leser, neben Dr. Paus sachlichen Berichten, mental einstimmen auf das, was er auf den Fotos sieht. So gibt es ein sehr imposantes Foto, auf dem man romantisch anmutende Stockrosen am Gartenzaun erblickt und nebenbei eine Sentenz von Joseph Joubert liest: "Düfte sind wie die Seele der Blumen, man kann sie fühlen, selbst im Reich der Schatten."

Sofort ins Auge fiel mir der Garten Krautwig. Die Rosen dort verleihen dem Anwesen ein sehr romantisches Flair. So ist beispielsweise eine alte Scheune unter einem traumhaften Rosenschleier verschwunden. Menschen, die Rosen lieben, finden hier ein Paradies vor, in welchem zu Beginn des Sommers Scheunenwände, Ziegelmauern und Rankgerüste unter üppigen Blütenkaskaden verschwinden. Die Rosen sollen einen überaus betörenden Duft verströmen.

Ein Geheimtipp ist das "Café im Gärtchen". Dabei handelt es sich um eine denkmalgeschützte Hofstätte, in der sich eine gemütliche Café-Stube befindet, die man aufsuchen sollte, nachdem man den Bauerngarten der Familie Euwens ausgiebig bewundert hat.

In der Gartengalerie De Pol ist der Garten Freiluftausstellungsraum für abstrakte bis figurative perfekt in Szene gesetzte Kunstobjekte, dabei sind die Pflanzen in der kleinräumig untergliederten Gartenanlage durchaus mehr als bloße Hintergrundskulisse, denn sie lassen im Jahreslauf immer wieder neue Szenerien entstehen.

Die Gartenanlage der Wasserburg Anholt sollte man besuchen, der schönen Anlage aber auch der hübschen Skulpturen wegen. Die kostbaren Skulpturen wurden aus Bamberger Sandstein gearbeitet. Interessant auch ist die Boskettlandschaft und das Heckenlabyrinth dort.

All die schönen Fotos im Buch, aber auch die hochinformativen Texte lassen mich in die nachstehendem, im Buch enthaltenen Worte Johann Wolfgang von Goethes einstimmen: "Jeder Baum, jede Hecke ist ein Strauß von Blüten und man möchte zum Maikäfer werden, um im Meer von Wohlgerüchen herumschwimmen zu können."

Auf meinem Rezensionsblog finden Sie unterhalb der Rezension ein ungandisches Sprichwort, das zu gärtnerischem Tun motiviert.

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Rezension:Blühender Schwarzwald: Gärten öffnen Ihre Pforten (Gebundene Ausgabe)

Die freischaffenden Fotojournalistin Jutta Schneider und Dr. Michael Will haben gemeinsam mit der Autorin Evelyn Thieme-Kienhöfer dieses sehr schöne, reich bebilderte Buch mit dem Titel "Blühender Schwarzwald- Gärten öffnen ihre Pforten" realisiert.

Ingesamt hat das Team für dieses Buch 25 Gärten aufgesucht. Es handelt sich hierbei um: den Privatgarten Rebel in Busenbach, den Privatgarten Jansen in Langensteinbach, die öffentlichen Gärten Baden-Baden, den Privatgarten Hartwig in Kappelrodeck, den Privatgarten Bruchseifer in Rammersweier, den Privatgarten Huber in Oppenau, die Privatgärten Lau in Hallwangen, den Bauerngarten Sester in Reichenbach, den Privatgarten Link in Fischerbach, die Bauerngärten im Freilichtmuseum in Gutach, die Bauerngärten in Schillinger in Schiltach, der Privatgarten Arndt in Kirnbach, die Bauerngärten Moser in Oberprechtal, die Privatgärten Jäckle in Oberkirnach, der Privatgarten Kuhn in Villingen, der Privatgarten Schüle/Seitz-Schüle in Freiburg, der Bauerngarten Feser in Hinterzarten, der Privatgarten Krumschmidt-Hampel in Sehringen, der Privatgarten Leppert in Multen, der Privatgarten Schmitt in Ebnet, der Privatgarten Wegner in Marzell, der Bauerngarten Zeh und Mogel in Bürchau, der Privatgarten Maier in Lehen, der Privatgarten Stöcklin in Kandern und der Hof Berg-Garten in Großherrischwand.

Allen Gartenbeschreibungen ist gemeinsam, dass man am Ende immer die genaue Anschrift, Anfahrtshinweise und Tipps im Hinblick auf Sehenswertes in der Nähe erhält. Neben einladenen Fotos und Pflanzen- sowie Gestaltungsbeschreibungen liest man immer wieder Gedichte und Gedanken namhafter Persönlichkeiten, die die Poesie, die diese Gärten ausstrahlen, in schönen Worten spiegeln, wie etwa in dem Gedanken von Hans Christian Andersen: "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. "Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben!", den ich besonders mag.

Es ist natürlich unmöglich auf alle im Buch näher fokussierten Gärten einzugehen. Die öffentlichen Gärten in Baden-Baden sind wegen ihrer vielen Rosen beeindruckend. Besonders gut gefallen mir die Rosenbogengänge und die wundervollen Ramblerrosen. Der Rosenneuheitsgarten auf dem Beuting soll sich jetzt im Juni besonders schön präsentieren, während die so genannte Gönneranlage durch ihr Gesamtbild besticht. Es handelt sich um eine klassische Anlage, mit präzise geschnittenen Hainbuchhecken und einem zentralen Wasserspiel, die farbig von tausenden von Rosen untermalt werden. Hauptdarsteller sind großflächige Beetrosenbepflanzungen, einige Hochstämme, aber auch moderne Kletterrosen.

Sehr schön auch sind die Bauerngärten Schillinger. Hier gefallen mir die Mischkulturen in den Beetreihen und die schönen Stauden als Randbepflanzung. Solche Gärten kenne ich nur aus meiner Kindheit und erinnere mich gerne ihres wundervollen Duftes. Im Buch finden sich einig dieser Gärten. Besonders idyllisch muten dabei die Bauerngärten Moser an. In diesen Gärten stehen pulkweise verschiedene Pflanzengesellschaften und sorgen für eine interessante Farbgestaltung. Bewundert habe ich auch die Stockrosen des Privatgartens Jäckle und das Kletterdorado an der Giebelwand des Bauernhofes dort.

Der Privatgarten Schüle/Seitz-Schüle ist ein historischer Klostergarten. Der Garten gehört zwei Agrarwissenschaftlern, die die Gartenfläche auf Bioland-Anbau umgestellt haben. Gefallen hat mir die Randnotiz: "Den Reichtum der Gartenernte teilt man gern mit anderen. Montags zum Beispiel wird regelmäßig mehr ein Dutzend Menschen mit Früchten aus dem Garten bekocht."

Ein schönes Buch , das ich mit viel Freude gelesen habe und gerne weiterempfehle.


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Rezension: Das Handbuch der Gartengestaltung

Der Direktor des College of Garden Design in Birkshire, Robin Williams, bringt in Zusammenarbeit mit der Royal Horticultural Society den geneigten Lesern die Entwicklungsphasen der Gartengestaltung nahe. Das vorliegende Buch präsentiert insgesamt zwölf konkrete Gartenentwürfe. Worum geht es? Was kann man lernen? Zunächst stellt Williams Gestaltungselemente des Gartens vor und breitet sich über Grundregeln und Gestaltungsstil aus. Reflektiert werden muss die Bewegungsrichtung im Garten, dann sollte man sich darüber klar werden, ob man seinen Garten abgeschlossen und intim, funktional und abgegrenzt, öffentlich und urban, architektonisch und imposant, offen und natürlich gestalten will oder sich eines Dschungels in der Stadt erfreuen möchte.

Was versteht man unter einem symmetrisch formalen, was unter einem asymmetrisch formalen Garten? Will man den Garten frei gestalten oder möchte man formale und freie Gestaltung mischen? Welche Vorüberlegungen sind notwendig um zu einem befriedigenden Ergebnis zu gelangen? Williams hilft Ihnen all diese Fragen zu beantworten. Er erklärt, wie man einen Garten vermisst, wie man einen Grundriss anfertigt, zeigt die Methoden zum Messen von Höhenunterschieden auf und macht deutlich, was eine Standortanalyse ist. Anschließend erklärt er, weshalb im Vorfeld ein Nutzungsplan sinnvoll ist und erläutert dezidiert wie man Räume gestaltet.


Nach der Lektüre ist dem Leser klar, welchen Eindruck enge Begrenzungen und welche offene vermitteln. Zu viele Bäume mit konischer Form können Gartenflächen sehr klein erscheinen lassen. Man sollte genau überlegen, was man pflanzt. Wie sieht ein befriedigender Gartenentwurf aus? Was kann man falsch machen?
Man sollte die vorgegebenen architektonischen Linien eines Hauses nicht unterschätzen, wenn man einen Bepflanzungsplan entwirft. Williams macht deutlich, was horizontale und vertikale Linien und was wahllose Bepflanzung bewirken.


Gedanken machen sollte man sich um die Wirkung von Perspektiven. Der Autor erklärt und zeigt anhand von Zeichnungen, was es zu beachten gilt. Erst, wenn der Entwurf fertiggestellt ist, sollte man einen Werksplan erstellen. Auch hier berät Williams ausführlich. Er listet die einzelnen Punkte auf und geht dann ins Detail. Der Leser lernt einen Hang zu terrasieren, weiß nach der Lektüre wie man eine Drainage legt, aber auch wie man den Garten bequem bewässert, mittels perforiertem Schlauch, Minisprinkler, Tröpfchenbewässerung oder auch ausfahrbarem Sprinkler. Des Weiteren wird man über ansprechende und praktische Oberflächenmaterialien aufgeklärt.


Zur Sprache kommen Rasenflächen, dekorative Bodendecker, aber auch harte Oberflächen wie Kies, Asphalt, Rassengittersteine, in Sand verlegte Ziegel, Holzpflaster, Baumscheiben u.s.w. Auch starre Oberflächen, wie Granitpflaster und Terrazzo-Marmor-Platten sind ein Thema.


Unterschiedliche Treppen und Rampen werden erläutert, bevor der Autor Gartenräume durch Pflanzen, Mauern, Zäune und Spaliere definiert. Inspirierend finde ich die Betrachtungen der Hecken, Palisaden und Tunnel, die allerdings einer größeren Gartenfläche bedürfen. Man liest über Mauern und Holzwände, Zaunfelder und Flechtzäune, Metallzäune und Geländer und kann sich auch ausgiebig mit Toren und Maueröffnungen befassen. Wichtig ist, dass alles harmonisch zueinander passt. Nur so kann man sich wirklich wohl fühlen.


Sehr hübsch sind Firstpfannen, die zu einem Schuppenmuster angeordnet werden und einen sehr dekorative Abschirmung darstellen. Zweiflügelige Tore mit Ziergiebel deuten auf einen freundlichen Hausbesitzer hin.
Man liest über Pergolen und ihre Funktion und kann sich ausgiebig mit Laubengängen, Girlanden, aber auch Lauben befassen oder sich in die Geheimnisse von Pavillons und Gewächshäuser vertiefen.
Wie schön doch ein von Rosen, Lilien und Lavendel umgebender Pavillon anmutet. Besonders , wenn eine anmutige Statue inmitten eines solchen Objektes steht.


Ferner wird man über die Gartenausstattung aufgeklärt. Thematisiert werden: Pflanzen, Pflanzgefäße, Dekorationen, Beleuchtung, Steine, Teiche, Brunnen , Sitzplätze und Spielbereiche. Man wird sensibilisiert für die Wuchsform von Bäumen und auch für die Pflanzenfarben. Was wirkt erfrischend, was entspannend, was beruhigend und was berauschend? Welchen Effekt möchte man erzielen? Pflanzengefäße auch für Fenster, Mauern und Dachgarten kommen zur Sprache und Gartenausstattungen für besondere Bedürfnisse, wie etwa ein Hochbeet. Weiter geht es mit Betrachtungen schmückenden Zubehörs, wie Plastiken, Obelisken, Sonnenuhren, Vogelhäuschen und Laternen. Dann werden Wasser und Stein reflektiert. Wie baut man einen Teich? Wie legt man einen Sumpfgarten an? Man sollte sich klar machen, dass Teiche sehr arbeitsintensiv sind.


Möchte man mit einem Wandbrunnen, einen Springbrunnen oder mit gar Kaskaden und Wasserfälle lebendige Frische in den Garten bringen? Wie sollen die Sitzplätze gestaltet sein? Dieses und vieles mehr bleibt für den Leser des vorliegenden Buches kein Geheimnis. Er weiß, wie man Wassergärten, Rosengärten, Steingärten und andere Gärten kreiert und kann freudig zur Tat schreiten. Auch kleine Stadtgärten können paradiesisch anmuten, wenn man mittels Spiegeln Weite suggeriert.

Ein wunderschönes, höchst informatives Buch.

Empfehlenswert für Menschen mit Sinn für Ästhetik und Freude an der Natur.

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Rezension:Der Wohlfühlgarten: Aromatherapie - Feng Shui - Ganzheitliches Gärtnern - Kräuterheilkunde - Farbtherapie - Meditation (Gebundene Ausgabe)

Vor mir liegt ein schönes, hochinformatives Buch, das Gartenfreunden erläutert, welche Voraussetzungen man sich schaffen sollte, um sich im eigenen kleinen Paradies wirklich wohl zu fühlen. Romy Rawlings fokussiert dabei die so genannte Aromatherapie, die Meditation, die Kräuterheilkunde, Feng Shui aber auch ganzheitliches Gärtnern. Jeder, der seine Zeit im Garten verbringt, wird sich der heilenden Kräfte der Natur bewusst werden, schreibt die Autorin und das Gefühl mit der Erde verbunden zu sein als befreiend erleben.


Wer ganzheitlich gärtnert möchte, sollte den Garten als Einheit betrachten und sich bemühen den Boden biologisch zu düngen. Er sollte keine chemischen Unkraufvernichtungsmittel einsetzen und gegen Gartenschädlinge nur mit biologischen Mitteln zu Felde ziehen. Nicht selten helfen Pflanzen anderen Pflanzen. Viele Schädlinge können übrigens durch den Duft von Kräutern vertrieben werden.

Wer Bienen, Schmetterlinge, Vögel und andere Tiere im Garten beheimatet, kann davon ausgehen, dass sein Garten gesund ist. Die Autorin listet Pflanzen auf, die Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten anlocken, erklärt welche Hecken, Gehölze, Bäume und Sträucher man pflanzen muss, um Vögeln Nistplätze zu schaffen. Auch der Gartenteich wird thematisiert.


Es gibt Möglichkeiten die Luftqualität im Garten zu verbessern und ihn pollenarm zu gestalten. Auch hier klärt Rawlings auf, bevor sie sich in die Geheimnisse des Feng Shui vertieft und den Leser an der Lüftung dieser Geheimnisse teilhaben lässt. Nachdem man sich mit den Feng- Shui- Prinzipien auseinandergesetzt hat, wird man allmählich mit der Umgestalten des eigenen Gartens in eine dieser Wohlfühloasen vertraut gemacht , in der man positive Energie tanken und viel für die eigene Gesundheit tun kann. Farben, Spiegel, Klänge und Licht spielen dabei eine große Rolle. So soll der Anblick einiger Pflanzen und Bäume für ein langes Leben sorgen. Zu ihnen gehören der Bambus, der Pfirsich und die Kiefer. Sehr interessant ist, was die Autorin zum Thema Farbtherapie schreibt.

Die Farbe Rot besitzt große energetisierende Kräfte. Sie macht munter, zerstreut Negativität und sorgt für Mut. Man hat in Rot-Therapien gemessen, dass der Blutdruck, die Temperatur und der Energiespiegel ansteigen, der Kreislauf besser funktioniert und die Gehirnwellentätigkeit ansteigt. Menschen, die frustriert und niedergeschlagen sind, verabscheuen rot.


Die Autorin listet alle Pflanzen für Frühling, Sommer, Herbst und Winter in dieser Farbe auf und fährt mit ihrem Tun mit Orange, der Farbe für Optimismus Gelb, der Farbe für Zufriedenheit, Grün, der Farbe für Wachstum, Blau der Farbe für den Geist (sie ist die Farbe, die für einen klaren Kopf sorgt und das Gefühl von Geräumigkeit erzeugt), sowie mit der Farbe Violett, die innere Ruhe herstellen soll.


Nachdem klar geworden ist, dass man bei der Farbwahl der Pflanzen wohlüberlegt handeln muss, wird man in die Kräuterheilkunde eingeführt, lernt einen Kräutergarten anzulegen, wenn man möchte sogar als sechszackigen Stern, einem alten Symbol, das böse Geister aus dem Garten vertreiben soll, ob es auch gegen böse Nachbarn hilft, wird leider nicht gesagt. Alle Küchenkräuter sind aufgelistet. Ihr Verwendungszweck und gesundheitlicher Nutzen bleiben nicht unerwähnt. Anschließend lernt man eine Vielzahl von Heilpflanzen kennen, die den eigenen Garten zu einer Apotheke verwandeln.


Bach-Blütenheilmittel sind das nächste Thema, dem dann die chinesische Kräutermedizin folgt. Gute Gesundheit hängt hier von der harmonischen Wechselwirkung zwischen Yin und Yan und den so genannten 5 Elementen ab. Die aufgelisteten Kräuter helfen dabei die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen.
Ätherische Pflanzenextrakte und aromatische Pflanzen fördern geistiges Wohbefinden. Man liest in der Folge von der Kraft der Düfte, dem Wesen von ätherischen Ölen und den Geheimnissen eines aromatherapeutischen Gartens.


Fünf Duftfamilien werden genannt und näher beschrieben und es wird dargelegt, wie man den Garten entweder in ein entspannendes Refugium oder aber in einen Garten, der stärkt und belebt, in einen Frauengarten oder in einen Liebegarten durch Farbe und Duft verändern kann. Als Farben sind für einen Liebesgarten die Farbe Rosa und Violett geeignet, etwas Purpur und einige Tupfer glühendes Rot. In Frage kommen des speziellen Dufts wegen beispielweise: Lavendel (stressmindernd), Rose und Jasmin (vertrauenfördernd), Gartennelke und Zedernholz (wärmend und anregend), Geranium (kommunikationsverbessernd), aber auch Rosmarin(energetisiernd).


Zum Schluss lernt der Leser einen Garten zum Nachdenken, bzw. Meditieren anzulegen und muss erkennen, dass es viel zu tun und zu gestalten gibt, bis man sich endlich sein individuelles Paradies auf Erden geschaffen hat. Wie alles ist auch dieses Paradies dem Wandel unterworfen. Deshalb ist es sinnvoll sich immer wieder neue Anregungen zu holen. Das reichbebilderte Buch hilft dabei.

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Empfehlenswert.

Rezension:Rosengärten: Anlage und Gestaltung - Geeignete Sorten - Pflege und Schnitt (Gebundene Ausgabe)

Thomas Drexel wartet mit vielen Informationen rund um die Königin der Blumen auf. Sein Buch untergliedert er in:

Wissenswertes über die Rose
Pflanzenideen für den Rosengarten
Die schönsten Rosen im Portrait
Die besten Pflanzenpartner für die Rose

Gleich zu Beginn erfährt man Einiges zur Geschichte der Rose, deren ursprüngliche Heimatregion China ist. Man liest von der griechischen Dichterin Sappho, die ihr in Versen huldigte. Im Zusammenhang mit den Griechen liest man auch von Aufzeichnungen, die aus der Zeit um 600 v. Chr. stammen und in denen bereits von der Herstellung kostbarer Duftöle aus Rosen berichtet wird. 150 Jahre später erzählt Hederot von einer wunderbar duftenden, gefüllten Rose mit 60 Blütenblättern im Garten des Midas.

Dem römischen Philosophen Seneca galt die Rose als perfekte Verkörperung der Natur, die keinesfalls durch künstliche Kultivierung beeinträchtigt werden sollte. Die Klostergärten des Hochmittelalters und der europäische Rosenschatz um 1700 bleiben nicht unerwähnt. Neben der Bewahrung und Rekultivierung "Alter Rosen" kam es im Zeitalter der Aufklärung insbesondere durch Forschungs- und Handelsreisende zur Einfuhr vieler bislang in Europa nicht kultivierter Rosen aus Asien. Bahnbrechend für die Entwicklung der Rosenzucht war die um 1750 importierte Chinarose. Sie entzückte durch die Eigenschaft des Öfterblühens. Der Autor informiert bestens über Farbwirkung und unterstreicht dabei, dass die Wirkung der Farben nicht nur von den Blüten- bzw. Farbpartnern abhängt, sondern auch vom gepflanzten und gestalteten Umfeld. Aufgelistet sind: die schönsten Sträucher und Halbsträucher als Rosenpartner und die schönsten Einjährigen als Rosenpartner.


Schritt für Schritt wird gezeigt, wie man einen Rosengarten plant sowie zeichnet. Über die Bodenbeschaffenheit und die Bodenverbesserung wird in der Folge nachgedacht. Wann ist der richtige Pflanzzeitpunkt? Macht es Sinn mit selbst hergestellter Komposterde Rosenträume wahr zu machen? Fragen wie diese werden detailliert beantwortet und man lernt Rosen richtig zu schneiden, Maßnahmen für die Pflanzengesundheit zu ergreifen und die Rosen winterfest zu machen.

Sehr aufschlussreich ist das Kapitel Pflanzenideen. Präzise wird dargelegt, wie man einen Duftrosen- Garten, einen romantischen Rosenpavillon und einen Sitzplatz unter einem Rosen-Baum, einen Rosengarten am Wasser, Rabatte im englischen Stil, einen Rosen-Lustgarten, einen wildromantischen Rosengarten, einen Rosengarten an der Mauer und ein Rosenbeet mit Charme anlegt, gezeigt wird sogar wie man Rosen wohldurchdacht an der Hauswand empor ranken lässt.

Es folgt eine Fülle von Rosenporträts mit Abbildungen. Man erfährt jeweils die Wuchseigenschaft, die Blütenfarbe, die Blütengröße und- form, die Blühdauer, den Duft, Tipps zur Verwendung und die Besonderheiten. Thematisiert werden dauerblühende Strauchrosen, englische Rosen, historische Rosen, Wildrosen und einmal blühende Strauchrosen, Kletter- und Ramblerrosen, Beetrosen, Edelrosen und Zwergrosen. Des Weiteren werden die besten Pflanzpartner für die Rose vorgestellt. Auch hier wird man sehr genau über die einzelnen Pflanzen informiert

Setzen Sie fürs Erste eine "Souvenir de la Malmaison" oder eine "Eglanthyne". Es wird der Beginn einer großen Liebe sein.

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Rezension:Paradiese am Reiseweg: Niederländische Gartenträume (Gebundene Ausgabe)

Die Diplombiologin Dr. Susanne Paus und ihre Ehemann Peter Zweil sind beide leidenschaftliche Gartenfotografen. Im vorliegenden Prachtband stellen sie dem Lesern 23 der schönsten niederländischen Gärten sowohl textlich als auch visuell vor. Auf der ersten beiden Seiten hat man Gelegenheit auf einer Landkarte die von dem Fotografenpaar angesteuerten Orte genau zu fokussieren.

Die Gartenreise beginnt in Limburg, der südlichsten Provinz der Niederlande. Dort befinden sich die offenbar schönsten Gärten des Landes, neben einer Vielzahl von Burgen und Schlössern, die in eine abwechslungsreiche Natur- und Gartenlandschaft eingebettet sind. Man lernt u.a. den Ort Lottum kennen, der als das Zentrum der niederländischen Rosenzucht gilt, aber auch Maastricht und schließlich Schloss "Alden Bielsen", eigentlich eine Wasserburg, die von einem kunstvollen Französischen Garten und einem weiläufigen Englischen Park umgeben ist.

Das eingangs erwähnte Lottum trägt den Beinamen "Rosendorf", nicht zuletzt weil rund 90% der gesamten niederländischen Gartenrosen-Produktion aus der Region stammt. 20 Millionen Rosen werden jährlich dort gezogen. Der "Garten Verhegen" in Lottum ist ein Geheimtipp. Diesen Garten lernt man im Buch näher kennen und erhält nach einer ausgiebigen Beschreibung und vielen einladenden Bildern von Verheggens Paradies, wie später von allen anderen beschriebenen Gärten, die genaue Anschrift, die Öffnungszeiten und Ausflugstipps im Umfeld.

Die Autoren haben immer wieder kleine Zitate und Gedichte von bedeutenden Persönlichkeiten vergangener Zeiten einfließen lassen, um der Gartenimpression Zeitlosigkeit zu verleihen. In diesem Zusammenhang hat mich gefreut, dass man auch Hermann Fürst von Pückler- Muskau zu Wort hat kommen lassen, der gesagt hat: "Wer mich kennen lernen will, muss meinen Garten kennen, den mein Garten ist mein Herz."

Im "Kasteel Wijlre" widmen sich seit 27 Jahren Jo und Marlies Eijck ihrer gemeinsamen Liebe: Gärten und Moderne Kunst. Das Anwesen ist sehr gut beschrieben. Die Fotos verdeutlichen wie die Ziergärten sich labyrinthartig aneinander reihen und durch meterhohe Hecken abgeschirmt sind. Das moderne Hedgehouse, in dem ein Großteil der privaten Kunstsammlung untergebracht ist, fügt sich harmonisch in die barocke Gartenlandschaft ein. Im Innenhof des Kasteels sorgen meschengroße Stehaufmännchen für einen gelungenen Kontrast zur alten Pracht.

Es ist unmöglich an dieser Stelle auf alle 23 Gärten näher einzugehen und die Fotos zu beschreiben, die ihre jeweilige Besonderheit ausmachen. Beeindruckt haben mich das bühnenreife Meisterwerk "De Heerenhof" in einem Vorort von Maastricht und der Garten Janssen-Meyer in Diepenbeek. Bei Jannsen-Meyer fasziniert mich der lebendigen Wasserwelt mit üppigem Pflanzenwachstum. Dort gedeihen Seerosen und Hechtkraut besonders prächtig.

In Zonhoven, Limburg (B) besticht der "D`Zonhof" durch seine vielen edlen Blumen und durch sein vielschichtiges Grün. Besonders angetan bin ich von der Ritterspornparade. Man hat dort diesen wundervoll blauen Blüten ein eigenes Gärtchen mit einem hübschen ebenfalls blauen Hinweisschild eingerichtet.

In der Folge lernt man u.a. Gärten am Meer kennen. Zeeland ist die südwestlichste Provinz der Niederlande. In dieser Gegend kann man sich einer reizvollen Landschaft mit weiten Poldern, dem Meer, der schönen Strände, bemerkenswerter Deichabschnitte, vieler hübscher Orte und anderem mehr erfreuen. Vorgestellt wird u.a. die "Hofstätte Heuvelhof", wo sich verschiedene Gartenräume aneinanderreihen. Nicht zuletzt gehört auch ein mittelalterlicher Blumengarten und ein so genannter Knotengarten dazu. Ist gibt dort einen Wassergarten mit Giftpflanzen aber auch zauberhafte englische Rosen. Der Duft in diesem Garten muss besonders betörend sein.

Gelderland haben die Autoren auch besucht. Es handelt sich um eine Flusslandschaft mit unendlichen Obstplantagen und sehr anmutigen Gärten. Besonders angetan bin ich vom Reich der Malerin Ria Stam "Het Rhienderensfeld", die Hortensien zu ihren Lieblingsblumen gemacht und damit ganze Beete gefüllt hat. Um ihr kleines Landhaus herrscht Cottage-Atmosphäre. Dieser Garten wirkt sehr romantisch durch die Farbgestaltung. Nicht weit davon entfernt ist der "Huzarenhof" gelegen, dessen Grüntöne mich sehr faszinieren. Gibt es für all diese unterschiedlichen Grüntöne Namen? Ich kann es mir kaum vorstellen.

Nicht weit vom Ijsslemeer entfernt kann man den "Hortus Bulboor" bestaunen, ein Refugium für Tulpen, Narzissen und andere Zwiebelgewächse. Eine der dort blühenden Tulpen Sorten stammt aus dem Jahre 1595. Es ist interessant deren Geschichte zu lesen und in diesem Zusammenhang auch über das einst grassierende Tulpenfieber zu lesen und in diesem Zusammenhang von der "Semper Augustus", der einstmals teuersten Tulpenzwiebel.

Gefallen haben mir auch die Grachtengärten von Amsterdam. Auf engstem Raum spiegelt sich mehrere Jahrhunderte Gartenkultur wider. Hier möchte ich ein Zitat von Milchert, Gartenpraxis 11/1998 aus dem Buch zitieren, das sehr aussagekräftig ist: "Die Gärtchen waren kleine Bühnen des gesellschaftlichen Lebens. Der Hausherr stand mit seinen Gästen in der Betrachtung von Stauden und figürlich beschnittenen Kleingehölzen, während die Hausfrau zum Tee einlud und die Kinder im Sonntagsstaat einen eher unglücklichen Eindruck machten. Für die Hausangestellten war im Garten kein Platz mehr, es sei denn als Diener oder Gärtner" (S. 160)

Dieses Buch ist ein Fest für die Augen. Gartenliebhaber werden eine Menge Inspiration finden und immer wieder Freude an den Formen und Farben haben. Menander hatte Recht als er konstatierte: " Das Beste im Leben ist, Verständnis für alles Schöne zu haben."

Rezension:Die Farben der Tropen: Garten Eden am Äquator (Gebundene Ausgabe)

Der Autor und Naturfotograf Bernd Fischer spürt in diesem Prachtband durch seine wundervollen Fotos und eloquenten Texten den Farben der Tropen nach. Dabei fokussiert er die Regenwälder in Madagaskar, Indonesien, Botsawa und Brasilien. Besonders im Reich der Schatten, im Dunkel des Waldes oder in der Tropennacht offenbart sich die Schönheit der Farben, nicht zuletzt weil die Begegnung mit den Tieren dann intensiver ist als bei Sonnenlicht. Gleichwohl ist es dann hell, weil beispielsweise unzählige Glühwürmchen im Regenwaldareal in Costa Rica Energie mithilfe einer chemischen Reaktion in Licht umwandeln. Die Farben der Tropen leuchten mitunter "nur" am Himmel auf, wenn der Sonnenuntergang die Farben zwischen den Wolkentürmen anmischt.

Gleich zu Beginn erfreut man sich an der Fotografie eines Orang-Utans, der fast schwerelos zwischen den Ästen hängt. Sein Fell ist leuchtend rot. Das Tier hebt sich von den vielen Grünschattierungen des Regenwalds auf eine Weise ab, dass es fast als Kontrast zu den Bäumen gesehen werden kann.

In Indonesien ist das Bild einer Phalaenopsis entstanden. Dort gilt sie als Nationalblume des Landes. Fischer vergisst nicht zu erwähnen, dass sie in der Natur stets nur als Aufsitzer auf Bäumen wächst.

Man erfährt, dass die Regenwaldschutz - Organisation BOS auf Borneo eine Fläche von 1600 Hektar Sekundärwald wieder aufgeforstet hat. Leider ist der ursprüngliche Regenwald durch illegale Brandrodung vernichtet worden. Jetzt wächst an stattdessen nur noch ökologisch wertloses Alang-Alang-Gras.

Regenwald ist der immergrüne Wald in den ganzjährig feuchten Gebieten der Tropen und Subtropen. Bei gleich bleibendem Ausmaß der Zerstörung wird der tropische Regenwald, der die artenreichste Lebensgemeinschaft auf der Erde mit mindestens 50 % aller Pflanzen- und Tierarten beherbergt, in den nächsten 15 Jahren in vielen Regionen kaum noch vorhanden sein.

Die Tierfotos, beispielsweise von einem Schmetterling (Malayan Owl), der wie magisch von einem Sonnenfleck auf einem grünen Blatt angezogen wird oder von einem Fingertier, das bei den Madegassen als böser Geist gilt, beeindrucken den Betrachter ebenso wie der Anblick der Dornenwälder im Süden Madagaskars bei Nacht. Die Existenz dieser Wälder wird zunehmend von riesigen Sisalplantagen bedroht.

Man liest weiter von der Tempelanlage von Pura Goa Lawah. Sie ist eine der größten hinduistischen Heiligtümer Balis und wurde einst rings um eine Höhle errichtet. Die Einheimischen glauben, dass diese Höhle die Ober- und Unterwelt verbinde. Fischer veranschaulicht wie gegen Abend Tausende von Fledermäusen ihren Tageseinstand verlassen, um in den dunklen Abendhimmelzu fliegen.

Eine paradiesische Aufnahme zeigt hoch oben in den Wedeln der Acuri- Palmeversteckt ein Hyazinthara. Dieser blaue Papagei wird bis zu 90 Jahre alt.

Im Kapitel "Zwischen Wasser und Erde" lernt man u.a. die Wasserfälle von Iguacu kennen. Fischer hat hier den "Teufelsrachen" fotografiert, der einen kleinen Ausschnitt aus der gewaltigen Szenerie der Cataratas inmitten des Iguacu- Nationalparks offenbart, dessen Wälder aufgrund der ständig aufsteigenden Sprühnebel Regenwaldcharakter besitzen. Sehr beeindruckend ist der Regenboden vor den Wasserfällen. Gefallen hat mir auch der grüne Leguan, der ein Nachfahre der Saurier ist und vorwiegend auf Bäumen in Wassernähe lebt. Fischer erwähnt, dass man ihn im Bundesstaat Piaui auch auf dem Boden begegnen kann.

Leider kann ich nicht alle Tiere, die Fischer abgelichtet hat, erwähnen. Hervorheben möchte ich aber ein Foto, dass einen Passionsblumenfalter aus der Familie der Helikoniden, der einen Kaiman umschwirrt. Ein friedliches Bild.

Fotos von Ottern, von einer grünen Meeresschildkröte, auch von einer Anakoda, der größten und schwersten Schlange der Welt, beeindrucken ebenso, wie die Aufnahme eines Gürteltieres, das zu den ältesten Ureinwohnern Südamerikas zählt und noch aus einer Zeit stammt als der Subkontinent eine Insel war.
Ein bildschöner schwarzer Leguan wurde von Fischer in Costa Rica aufgenommen.

Von dem traumhaften Strand auf der Seychellen-Insel La Digue sieht man die Farben des Meeres, die vom Tiefblauen ins leuchtende Türkis spielen. Anschließend folgen Bilder vom Wald und der Savanne. Hier gefällt mir die Fotoserie eines Orang-Utans, der in den Regenwäldern auf Borneo vergnügt in den Ästen schaukelt.

Ein wenig bedrohlich wirkt die grasgrüne Glanzspitznatter aus Costa Rica. Sie wirkt im Blattgrün geradezu unsichtbar. Ein wirklich interessant, etwas witzig aussehendes Tier ist die Gottesanbeterin. Ihre grelle grüne Farbe will andeuten, dass es ungenießbar ist.

Von großer Schönheit sind die Tukane. Das beigefügte Zitat hat der Autor optimal ausgewählt.

Das Reich der Farben und Formen zeigt sich besonders gut in rosa blühenden Trompetenbäumen im Panatal, in den Aufnahmen der Papageien, aber auch in der eines Palmkakadus, der sich in feuchten Bergwäldern bis zu 1300 Meter sehr wohl fühlt. Faszinierend ist das Foto von dem Parson`s Chamäleon, das vor allem in den Regenwäldern Madagaskars lebt. Seine Grundfarbe ist Türkis und weist eine schräge Streifenzeichnung auf, der Helm und der Schnautzenfortsatz machen seinen Kopf unverwechselbar. Beeindruckend auch der grüne Rotaugenfrosch und der Einsiedlerkrebs, dessen Stielaugen himmelblau und orange leuchten....
Rot-Grün-Weiß leuchten die Heuschrecken Borneos, die farblich nur noch von den Haycintharas und den Breitschwingkolibri an Leuchtkraft überboten werden. Begeistert von den Akrobaten der Lüfte sagte der Dichter Adalbert von Chamisso einst: "Wir sahen...die ersten Tropenvögel, diese herrlichen Hochsegler der Lüfte, die ich mich fast nicht erwehren kann Paradiesvögel zu nennen."

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Rezension: 1000 Gartenideen (Gebundene Ausgabe)

Stafford Cliff, der Autor dieses hochinteressanten Buches ist seit vielen Jahren als Design Consultant und Artdirektor für die kreative Gestaltung von Broschüren, Katalogen und Magazinen im Bereich Einrichten zuständig. Er hat an mehr als 60 Büchern zu Themen Design und Einrichtung mitgewirkt.Im Laufe der vergangenen 40 Jahre besucht er auf seinen Reisen Hunderte von pittoresken Gärten und sammelte dort originelle Ideen und geschickte Lösungen um veränderungsbedürftigen oder neuen Gärten einen besonders schönen Rahmen zu verleihen.

Neben Bäumen, Sträuchern, mehr- und einjährigen Blumen benötigten gut gestaltete Gärten: Gartentore, Mauern und Zäune, Trittsteine, Wege und Beläge, Einfassungen für Beete und Wege, Stufen, Pflanzgefäße , Töpfe und Urnen, Stühle und Bänke, Statuen und andere Objekte, Felsen, Wasser und hierfür Becken, Fontänen sowie Brücken, Bogengänge, Lauben und Pergolen, Paterres, Hecken und Formschnitte, Aussichtspunkte und Farben.

Der Autor hat all diese Elemente in vielen Formen fotografiert und inspiriert den Leser auf diese Weise zu kreativem Tun.Bereits das Gartentor sagt viel über den Bewohner des Hauses aus. Was ist der Hausbesitzer bereit zu zeigen? Wie möchte er sich nach außen präsentieren? Zäune und Mauern sollen Schutz bieten und den Raum definieren. Sie müssen nicht zwingend mit dem Haus harmonieren, sondern können durchaus einen Kontrast bilden.

Cliff weiß, dass Trittsteine, Wege und Belege wohlüberlegt gestaltet werden müssen. Man muss sich einerseits fragen, ob die Oberfläche rustikal, modern oder " architektonisch " sein soll oder sich schlicht ins Umfeld einfügen möge und anderseits sollte man auch überlegen, wie sich die Oberfläche verändert, wenn es draußen nass und kalt wird oder der Boden mit Blättern bedeckt ist. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind unendlich, wie die vielen schönen Fotos dokumentieren.

Einfassungen für Beete und Wege verleihen dem Garten geometrische Strukturen, währenddessen Stufen die Perspektive des Gartens verändern. Die Möglichkeiten einem Garten am Hang durch Stufen und Treppen einen geheimnisvollen oder majestätischen Touch zu verleihen sind sehr vielfältig, wie die Fotos dokumentieren. Töpfe eignen sich nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Wasser, Kieselsteine, Zweige oder Fische. Die Designgeschichte von Urnen lässt sich zurückverfolgen bis in die Renaissance.

Die zahlreichen Abbildungen dieser schönen Objekte lassen Blut in den grünen Daumen schießen. Es kribbelt. Man möchte sofort mit den Fingern in der Erde buddeln. Eine Bank ist nicht nur zum Sitzen da, sondern auch ein Objekt, das den Garten hübscher gestaltet. Deshalb muss man beim Kauf genau überlegen, wohin man sie zu stellen beabsichtigt. Im romantischen Rosengarten wirkt eine futuristische Bank in der Regel deplaziert.

Cliff hält fest, dass die Tradition, Statuen im Garten aufzustellen, aus den italienischen Gärten des 16. Jahrhunderts stammt. Zum Teil geht diese Tradition sogar noch weiter zurück. Aufgabe der Statuen ist es Interesse auszulösen, die Fantasie anzuregen, das Gedächtnis zu stärken und triviale und egoistische Gedanken zu unterbinden, so der Autor. Die abgelichteten Skulpturen im üppigen Grün sind ein Augenschmaus!

Felsen werden von den Japanern seit dem 7. Jahrhundert zur Gartengestaltung genutzt. Nach ihrer Vorstellung symbolisieren sie das Ewigweibliche, während Pflanzen das Symbol für das Männliche verkörpern. Die Fotos zeigen wie gefällig sie sich in Grünflächen integrieren lassen. Wasser ist schon seit der Zeit der alten Ägypter ein wesentliches Gartenelement. Becken, Fontänen und Brücken suggerieren an heißen Sommertagen Erfrischung.Stehende Gewässer können meditativ wirken.

Die Kunst des Topiary oder Formschnitts geht zurück auf die Römerzeit. Es lässt sich keineswegs nur Buchs künstlerisch gestalten, auch in Fasson gebrachte Bäume wirken sehr gepflegt und üben einen besonderen Reiz auf den Betrachter aus. Aussichtspunkte verleihen dem Auge die Chance zu wandern. Dabei sollte der Garten allerdings nicht handtuchschmal sein. Bei allem sind Pflanzen aber immer noch das spannendste Element im Garten. So wurde der Rang eines englischen Adeligen im 19. Jahrhundert u .a an der Anzahl der Blumen gemessen, die sein Gärtner gepflanzt hatte - mitunter waren es über 50000 (vgl. S. 181). Stafford Cliff präsentiert über viele Seiten Fotos schöner Blumen und hübschen Blattwerks. Man badet geradezu in Farben und sehnt sich von Seite zu Seite mehr nach dem Frühling.

Im Anhang finden sich die Adressen von Bezugsquellen der abgelichteten Dinge, die die eigene Kreativität hilfreich unterstützten.

Ein sehr empfehlenswertes Buch für gestalterisch veranlagte Menschen.

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Rezension:John Scarman's Alte Rosen: 170 Landhausrosen: Auswahl - Begleitpflanzen - Kultur & Schnitt (Gebundene Ausgabe)

In der Normandie wurde die " Belle Amour " einst entdeckt. Dort wuchs sie an der Mauer eines Klosters. Die Blüten sind lachsrot mit gelben Staubgefäßen. Der Duft erinnert an Myrrhe. Sie ist wunderschön und sie trägt im Herbst sogar Hagebutten. Ein Grund mehr also sie in den eigenen Garten zu pflanzen.

Rose, Wunder aller Blumen, die blühen
Jedes Blatt ein Zeuge der Liebe im Frühling
Selbst die himmlischen Mächte erfreuen sich ihrer
Sie ist die junge Leidenschaft der Aphrodite,
Sie ist der Liebling der Cythere,
die Schläfe mit Blumenblättern umkränzt
und mit ihrem süßen Parfum
macht sie ihre Herren trunken

Das schrieb Anakreon ( 580- 495 v. Chr.). Er war ein griechischer Lyriker.

Ich erlaube dieses Gedicht meiner Rezension über " Alte Rosen" voranzustellen, weil es dokumentiert, wie lange man diese Königin der Blumen bereits besingt. Die Rose ist mehr als eine Blume, sie ist seit Jahrhunderten das Symbol für die Liebe.

John Scarman, der Autor des vorliegenden Buches ist ein Kenner so genannter " Alter Rosen ". Er arbeitete u. a. mit David Austin, dem legendären englischen Rosenzüchter und lernte dort historische Arten und Sorten kennen. Scarmann zeigt dem Leser jeweils die richtige Rose für den entsprechenden Garten. Dabei beginnt er mit Rosen für kleine Gärten und hält fest, dass dort Rosen einen Platz verdienen, die über einen längeren Zeitraum blühen und die schließlich im Herbst noch Hagebutten tragen. Kleine Blüten eignen sich hier am besten, weil sie die Blütenfülle im Garten größer erscheinen lassen. Scarmann stellt wundervolle Rosen für diesen Zweck näher vor und Fotos sorgen jeweils für einen visuellen Eindruck.

Der Autor verfährt auf diese Weise auch bei der Beschreibung von Rosen für den schattigen und naturnahen Garten. Er stellt Rosen für Höhenlagen, solche mit besonderem Duft, solche für Töpfe und Kübel, für Spaliere und Gitter, Bögen und Pavillions, für Girlanden, Obelisken und Säulen, für Bäume und Kaskaden vor.Die Namen der Rosen sind voller Poesie, wie etwa " Comte de Chambord ", " Flocon de Neige", " Ghislaine de Feligonde ", " Rosa x richardii" etc., etc.Zu jeder einzelnen, der unzähligen Rosen erfährt man historisch Wissenswertes und es wird ihre individuelle Schönheit beschrieben.

"Rosa x richardii" wurde beispielsweise schon in Kränzen auf ägyptischen Grabmälern gefunden. Von Ägypten gelangte die "Heilige Rose" nach Abessinien. Die Kopten brachten sie dorthin. Der Botaniker Richard wurde dort im 19. Jahrhundert auf sie aufmerksam und führte sie in Europa ein. Im Anschluss daran erklärt der Autor, welche Möglichkeiten Pflanzenkombinationen bieten. So passen die gelblich weißen Blüten des Fingerhuts farblich genau zu den Blüten von "Goldfinch". Schön auch sind gemixte Beete mit Hochstammrosen. Blattschmuckpflanzen sorgen dafür, dass die Blüten der Hochstammrosen besonders zur Geltung kommen.

Man liest über Pflanzen mit besonderem Duft, die gemeinsam mit duftenden Rosen , die Sinne betören. Auch Kräuter, einjährige Sommerblumen und bedingt winterharte Stauden und Kletterpflanzen, die mit "Alten Rosen" harmonieren, werden thematisiert und es werden schlechte Begleiter benannt, die man nicht in die Nähe der Rosen bringen sollte, weil sie Nährstoffe, Wasser und Licht rauben. Interessant sind die Betrachtungen zur Farbauswahl. Welche Farben harmonieren? Welche Wirkung wird erzielt? Scarman listet Pflanzen von der Farbe her auf und erklärt wie man ein "Mixed Border" gestaltet. Solche "Mixed Border" sind eine wohldurchdachte Bepflanzung mit Sommerblumen, Stauden, Rosen und anderen Sträuchern.

Der Autor erstellt Pflanzpläne, listet Pflanzen auf, um schließlich seine persönliche Rosenauswahl zu beschreiben. Wie züchtet man Rosen? Was versteht man unter dem Begriff Rosenklassen? Scarmann benennt die wichtigsten Klassen der "Alten Rosen" und beschreibt sie kurz. Es geht dabei um öfterblühende Strauchrosen, einmalblühende Strauchrosen, öfterblühende Rambler, einmalblühende Rambler, Babier-Rambler und öfterblühende Kletterrosen. Kultur und Pflege der Rosen werden thematisiert, so auch der Schnitt von Rosen auf Bäumen, an Bögen, Pavillions und Lauben etc. Auch wird man über hinreichenden Winterschutz aufgeklärt, über Maßnahmen für den Boden und über Schädlinge und Krankheiten und man lernt Rosenblütengelee, Hagebuttengelee und Hagebuttensenf zuzubereiten. Die Rezepte klingen vielversprechend.

Meine Mutter, eine große Rosenliebhaberin, hat mich schon früh an Rosen herangeführt und in mir die gleiche Liebe geweckt. Derzeit interessieren mich besonders Rosen in Bäumen, speziell "Laure Davoust", deren gefüllte hellrosa Blüten mit dunklerer Mitte, demnächst einer alten Blutpflaume neuen Glanz geben. Ich kann es kaum abwarten!

Ein wundervolles Buch! Ein Geschenk für Menschen die Freude am Schönen haben.

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Rezension:Blühendes Ruhrgebiet: Gärten öffnen ihre Pforten (Gebundene Ausgabe)

Die Journalistin Ellen Sarrazin hat gemeinsam dem Publizisten Jens Dirksen und der Diplom-Fotografin Ursel Borstell diesen schönen Bildband "Blühendes Ruhrgebiet- Gärten öffnen ihre Pforten" auf den Weg gebracht.

Zur Sprache kommen: Der Garten Günzel in Mülheim, der Garten Diamant in Duisburg, der Garten Wintgens in Duisburg, der Garten Burschik in Oberhausen, der Garten von Eicken-Thiel in Essen, der Grugapark in Essen, die Gärtnerei und der Garten Schuster in Essen, der Park der Villa Hügel, der Garten von Jorck in Essen, der Garten Adelt in Hattingen, der Garten Triebert in Hattingen, der Garten Schlieper-Lübbert in Hattingen, der Garten Lauber in Sprockhövel, der Garten Walther in Sprockhövel, der Garten Sattler, das traumblaue Paradies von Ulla Balzer in Gelsenkirchen, der Garten Eberhardt-Delsing in Bottrop, , das " Mülhus" in Dorsten, der Garten Schütter in Dorsten, der Garten Ewert in Datteln, der Garten der Familie Koch in Marl, der Garten Knaak in Recklinghausen, der Westfalenpark und Deutsches Rosarium in Dortmund, der Garten Pflüger in Dortmund und der Garten Glombiewski in Dortmund.

Den Texten und Fotos ist eine Landkarte des Ruhrgebiets vorangestellt, wo die einzelnen Gärten speziell verortet worden sind. Allen Gartenbeschreibungen folgen jeweils die genaue Anschrift, eine Anfahrtsbeschreibung, die Öffnungszeiten und Informationen über Sehenswertes in der Nähe. Zahlreiche Sentenzen namhafter Persönlichkeiten zum Thema Garten runden das Projekt ab. So lässt Albert Einstein den Leser wissen: "In der Hoffnung, den Mond zu erreichen, vergisst der Mensch die Blumen, die zu seinen Füßen blühen" und Vincent van Gogh schreibt:"Die Normalität ist die gepflasterte Straße; man kann gut darauf gehen- doch es wachsen keine Blumen auf ihr."

Alle Gärten sind sehr gut beschrieben. Man liest über ihre Anfänge, wie sie sich jeweils entwickelt haben und welche Schwerpunkte bei der Bepflanzung gesetzt worden sind. Man ist erstaunt mit wie viel Engagement Privatgärten zu Paradiesen verwandelt worden sind, wie mit Stauden, Hecken sowie mit ein- oder zweijährigen Blühpflanzen Naturbilder gemalt werden, die an die impressionistischen Werke Monets erinnern.

Sehr begeistert bin ich von den hübschen Hortensienanpflanzungen im Garten Wintgens in Duisburg und dem Toscana von Oberhausen im Garten Burschik, wo die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter über die Kübel blauer Agapanthusblüten und ebensolch blauer Hortensien wacht. Es ist wahr, der Garten von Eicken-Thiel in Essen ist ein Feuerwerk an Farben. Dafür sorgen derzeit mannshohe Rhododendren und ein üppig bewachsener Clematisbogen. Sehr schön ist ein edler Löwenspeier und ein Kugelbrunnen, die dem 2400 Quadratmeter großen Garten Parkcharakter verleihen.

Den Grugapark in Essen sollte man besuchen und dort eine Glaspyramide in der ein Stück tropischer Regenwald wuchert. Auch den Park der Villa Hügel sollte man sich ansehen. Rund 7000 Bäume und ungezählte Pflanzen machen hier den Landschaftsgarten im englischen Stil aus.

Beeindruckt bin ich vom Westfalenpark und Deutschem Rosarium in Dortmund, dessen Rosenpracht an Schönheit kaum zu überbieten ist. Doch angetan bin ich auch von einem Privatgarten in Dortmund, dem Garten Pflüger, der durch seine ostasiatische Noten besticht. Japanische Lichthäuschen und asiatische Pflanzen lassen diesen Garten geheimnisvoll erscheinen. Wundervoll muten dort die chinesischen Strauchpäonien an, die neben Azaleen- und Rhododendrenblüten für Farbe sorgen.

Ein sehr schönes Buch, das deutlich macht, dass das Ruhrgebiet durchaus auch Schönes zu bieten hat. Wer die "Blaue Blume" sucht, wird sie hier finden, vielleicht im Garten von Ulla Balzer...

Empfehlenswert.
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Blühendes Ruhrgebiet: Gärten öffnen ihre Pforten (Gebundene Ausgabe)

Rezension:Gärtnern mit Kamelien: 100 frostharte Sorten für den Garten - Auswahl, Kultur & Pflege (Gebundene Ausgabe)

"Marguerite fehlte bei keiner Premiere... Wurde ein neues Stück gespielt, so konnte man sicher sein, sie anzutreffen und zwar nie ohne drei Dinge, die sie stets bei sich hatte....ihr Opernglas, ein Beutelchen mit Näschereien und einen Strauß Kamelien... Fünfundzwanzig Tage nacheinander waren es weiße Kamelien und fünf Tage lang rote...Nie sah man Marguerite mit anderen Blumen. Bei Madame Barjon, ihrer Blumenfrau, wurde sie zuerst Kameliendame genannt, und diesen Beinamen behielt sie."

"Die Kameliendame" Alexandre Dumas ( fils) ( 1824- 1895)


Prof. Dr. Gerd Kierfeld stellt in diesem Buch frostharte Kamelien-Sorten für den Garten vor. Er hat vor etwa 20 Jahren seine ersten Kamelien gepflanzt und besitzt in seinem Garten mittlerweile 100 Sorten und Arten, über die er textlich näher informiert.

Kamelien (nach dem mährischen Jesuiten G.J. Kamel 1661- 1706) sind eine ostasiatische Gattung der Teestrauchgewächse, mit immergrünen, ledrigen Blättern, roten bis weißen rosenähnlichen Blüten und holzigen Kapselfrüchten.

Der Autor beginnt mit einem historischen Exkurs. Die ursprüngliche Heimat der Kamelien, so erfährt man, liegt in Südostasien. Wie sie von dort zu uns nach Europa gelangt sind, erfährt man ebenso, wie dass einst der Wert einer Kamelie in England einem Monatslohn eines Arbeiters entsprach. Die älteste deutsche Kamelie ist 230 Jahre alt und mittlerweile ein neun Meter hoher Baum mit einem Umfang von 35 Metern. Man kann ihn im Schlossgarten von Pillnitz, der einstigen Sommerresidenz der sächsischen Könige bestaunen. Viele Dichter und Schriftsteller haben den schönen Kamelien in ihren Texte Einlass gewährt. Jeder kennt Dumas Roman " Kameliendame ", aus dem ich eingangs zitiert habe.

Der Autor nennt zunächst die Sorten, die für Anfänger geeignet sind und stellt anschließend alle Kameliensorten vor, die in seinem Garten wachsen. Anschließend informiert er über die einzelnen Blütenformen, die Blütengröße, die Blütezeit etc. und über Einzelheiten hinsichtlich der Belaubung und des Wuches.

Standort, Bodenbeschaffenheit, Pflanzzeit und Pflanztechnik werden thematisiert und es werden in der Folge die einzelnen blühenden Kameliensorten abgelichtet. Man liest stets Näheres über die jeweilige Züchtung und wird immer über Herkunft, Blüte und Blütezeit aufgeklärt. Eine der schönsten Kamelien des Autors ist nach seiner Meinung die " San Dimas ", die durch die klare Form der Blüte besticht. Ihre purpurroten Blütenblätter stehen im reizvollen Gegensatz zu den leuchtend gelben Staubgefäßbündeln, so der Professor. Marguerite hätte gewiss ihre Freunde daran gehabt

Es ist ein Genuss sich all die farbintensiven Kamelienablichtungen anzusehen und Einzelheiten über die jeweilige Sorte zu lesen.

Nachdem der Autor seine Garten-Schätze vorgestellt hat, erklärt er, was man tun kann, damit die Pflanzen auch wirklich gut gedeihen.

Der Kamelienliebhaber schreibt über Düngung, Bewässerung, Rückschnitt und Vermehrung, Schädlinge und Krankheiten bleiben auch nicht unerwähnt und es werden Infos zum Winterschutz genannt. Die Kameliensorten, die als besonders winterhart gelten, hat Prof. Dr. Kierfeld für die Leser extra aufgelistet, so dass auch Kamelienfreunde tief im Osten unbefangen zum Spaten greifen können.

Ein sehr informatives, schönes Buch, zu einem wirklich günstigen Preis.

Empfehlenswert.

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