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Rezension: #Garten_Design- #Gartengestaltung- #Ian_Hodgson- Callwey

Dieses Gartenbuch eignet sich bestens dazu, es jetzt im Spätherbst und Winter zu lesen, weil  der Autor  sich  mit Visionen und Planungen befasst, die im Kopf reifen sollten, bevor man zur Tat schreitet. 

Verfasser des reich bebilderten Buches ist der Landschaftsarchitekt Ian Hodgson, der an den Ken Gardens lehrt und als freier Redakteur für Garden News und Garden Answers arbeitet. Er hält in der Einleitung fest, dass Gartendesign wie keine andere Disziplin Kunst, Kultur, Wissenschaft und Umwelt verschmelze und der Garten seit tausenden von Jahren das Herz der menschlichen Zivilisation verkörpere. 

Das Buch kommuniziert verschiedene Ideen und Gestaltungsthemen, die als Inspiration zur Um- und Neugestaltung des eigenen Gartens dienen sollen. 

Untergliedert ist das Werk in die Kapitel: 

Mutige Visionen- Große Ideen 
Galerie der Gärten 
Der Garten als Wohnraum 
Gärtnern mit gutem Gewissen 
Der eigene Garten 

Zunächst werden Gärten in unterschiedlichen Gartenstilen vorgestellt. Gezeigt werden moderne und formale Gärten und solche mit urbanem Chic. Zur Sprache gebracht werden zudem der Cottage – und Country-Stil, naturalistische Gärten, Wassergärten und exotische Gärten. So werden beispielsweise beim modernen und formalen Garten die geometrischen Grundlagen erläutert und man wird auch über die Ursprünge formaler Gärten informiert. Anhand von Fallbeispielen kann man sich stets in das jeweilige Gartenthema vertiefen. Es informieren verschiedene namhafte Gartenexperten, über die man stets Wissenswertes erfährt. 

Fasziniert bin ich von der Idee eines exotischen Gartens. Kennzeichnend sind großblättrige Bäume und Sträucher, auch leuchtende, kräftige Blüten- und Blattfarben, die sich zu einem dschungelartigen Teppich aus Farben, Formen und Texturen verweben.  

Man lernt Gestaltungsideen und Pflanzenstile kennen. Dabei werden alle Gestaltungselemente u. Ansätze beleuchtet, aber auch Ideen und Features gezeigt. Sehr gut haben mir die Überlegungen zu Eingängen gefallen und auch zu Wegen im Garten. Dekoration und Kunst ist ein  abendfüllendes Thema, das all jene besonders beschäftigt, die Skulpturen und Figuren im Garten zu schätzen wissen. 

Licht und Wasser im heimischen Paradies gehören zu den Dingen, die lange überlegt sein wollen. Hier inspiriert das Buch vielschichtig. 

Sehr gut werden Pflanzen als Gestaltungsmoment abgehandelt und geradezu exzellent naturalistische Pflanzungen beleuchtet. Wer nicht viel Sonne im Garten hat, sollte sich mit dem Thema Schattenpflanzen anfreunden. 

Auf welche Weise man im Garten gut entspannen kann, essen,  kocht oder spielt wird ebenso zur Sprache gebracht wie nachhaltiges gärtnern oder gar wie man Wildtiere anlockt. 

Kurzum, ein sehr lehrreiches Gartenbuch, das ich gerne empfehle.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Callwey-Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.callwey-shop.de/buecher/garten/gartendesign-gartengestaltung.html

Rezensionen: Mythos #Orchideen- Von leidenschaftlichen Sammlern, fernen Ländern und besonderen Sorten-Callwey

Autorin dieses wundervollen, reich bebilderten Orchideenbuchs ist #Catherin_Vadon. Sie ist Dozentin am Muséum  d´ Histoire naturelle de Paris und Mitglied der Académie des Arts et Sciences de la Mer. 

Nach einer kurzen Einleitung und ersten Fotos von #Orchideen ist dieser Prachtband in vier Kapitel untergliedert:

Sagenhafte Pflanzen 
Die Jagd nach Orchideen 
Die großen Importeure und Sammlungen im 19. Jahrhundert 
Sammlungen der Gegenwart. 

Die meisten Orchideen wachsen als #Epiphyten, d.h. sie sitzen auf Pflanzen. 95% dieser Epiphyten stammen aus den Tropen oder Subtropen. Dort sind sie auf Ästen und Stämmen positioniert und halten sich mit ihren Wurzeln fest. Ihre Feuchtigkeit und ihre Nahrung holen sie aus der Luft oder vom herabrieselnden Wasser. Einige Orchideenarten verfügen über Wasser – und Nährstoffspeicher und können auf diese Weise Trockenperioden gut überstehen. Dann gibt es auch noch #Erdorchideen. Diese wachsen im Erdreich und kommen in temperierten Zonen und in den Tropen vor. 

Man erfährt Wissenswertes über die Geschichte der Orchideen, die bereits in China vor langer Zeit Bedeutung besaßen, nicht nur in der Garten- und Heilkunde, sondern auch in der Dichtkunst, der Literatur und Malerei. Über welche Wege schließlich die Orchideen nach Europa gelangten, erfährt man auch. So liest man u.a. von dem Arzt #Nathaniel_Wallich ( 786-1854), der in unbekannten Regionen Nepals sammelte und seine noch lebenden Orchideen in Minigewächshäusern, den sogenannten #Wardschen_Kästen nach Europa schickte. 

Der wichtigste Orichideenlieferant für die Botanischen Gärten von #Kew in Richmond bei London war aber der 1787 von der Britischen Ostindien-Kompanie gegründete Royal Botanic Garden in Kalkutta. Die Orchideen selbst überraschten damals schon durch ihre Widerstandskraft und Toleranz gegenüber widrigen Bedingungen. 

Man erfährt mehr über die ersten Blüten der #Cattleya_Labiata_Vera in England  sowie über das Pariser Naturkundemuseum Muséum national d´ Histoire naturelle und in diesem Zusammenhang auch liest man von dem berühmten Blumenmaler des Museums #Joseph_Redouté, über dessen Werke ich vor geraumer Zeit erst  eine  Rezension verfasst habe. 

Über die Pflanzenjäger und ihre Expeditionen wird man unterrichtet und man erahnt auch die Herausforderungen, denen Forscher in den Tropen sich stellten, wenn sie von Durst und Hunger gepeinigt durch den tiefsten Urwald wanderten, bis sie schließlich die begehrten Pflanzen fanden. 

Immer wieder kann man  Original-Textauszüge  lesen, so etwa eine Anweisung von Jean Linden an den Pflanzenjäger Benedikt Roezl aus dem Jahre 1870 und sich einen Eindruck verschaffen von der Moral der Sammler, die nicht immer auf dem höchsten Niveau war. Die erbitterte Konkurrenz der Orchideenjäger kommt zur Sprache und man liest auch wie aus Sammeln Plündern wurde. So wurden schon 1877 Plünderungen in Kolumbien thematisiert. Es kam zu ersten Sammelverboten für bestimmte Orchideen. 1893 bereits führte #Brasilien eine Lizenz und Steuerabgaben für spezielle Orchideen ein. 

Der lange Weg nach Europa barg natürlich Risiken, über diese erfährt man im Buch ebenfalls das ein oder andere, um sich schließlich in das Kapitel, das den Abenteurern und Sammlern gewidmet ist, zu vertiefen. Hier liest man u.a. Textauszüge aus "The Woodlands Orchids" von #Frederick_Boyle, etwa über Menschenopfer bei den Papuas von Neuguinea und über Kannibalen auf Sumatra. 

Alte Fotos illustrieren die Berichte über längst vergangene Zeiten. Man lernt eine Reihe wichtiger Sammler kennen und erhält eine Auflistung von gesammelten Orchideen von Willian Arnold aus Venezuela und Kolumbien. 

Immer wieder staunt man über die Sammelleidenschaft von Orchideenjägern, die jedes Risiko eingingen, um an die begehrten Pflanzen zu gelangen. Berühmte Importeure und der Orchideenkönig werden vorgestellt. Er  hieß übrigens #Frederick_Sander und besaß ein außerordentliches Orchideenwissen. 

Sammlungen als Symbol von Reichtum und Prestige in Europa und den USA und die Sammlungen der Gegenwart runden das Buch ab, das uns mit diesen edlen Pflanzen vertraut macht und  uns viel Respekt  für sie entwickeln lässt.

Das Werk beinhaltet neben aufschlussreichen Texten, Fotos sowie kunsthistorisch bedeutende Darstellungen von Orchideen und erweist sich als ein Wintermärchen für alle, die sich nach einem subtropischen oder tropischen  #Paradies sehnen. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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