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Rezension: Europas grüne Paradiese-Eine Reise zu den schönsten Gärten und Parks- Kunth


Dieses reich bebilderte, traumhaft schöne Gartenbuch stellt besonders prachtvolle Paradiese in Europa vor. 

Untergliedert sind diese in die Regionen 
Nordeuropa 
Westeuropa 
Zentraleuropa 
Südeuropa 

Nachstehende Zitate von Ralph Waldo Emerson und Rabindranath Tagore bestimmen den Geist dieses Werkes: "Blumen sind das Lächeln der Erde", (R.W.E.)  und "Wer Bäume pflanzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen." (R.T)

In der Region "Nordeuropa" werden Paradiese in Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Litauen und Lettland vorgestellt. Dabei werden die besonderen Bedingungen, denen die Fauna aufgrund der nordischen Lage ausgesetzt ist, anschaulich in Szene gebracht. 

Auf einem Kartenausschnitt sind die Gartenanlagen, die in der Folge beschrieben werden, eingezeichnet, damit man eine Vorstellung davon hat, wo in etwa diese lokalisiert sind. Alle Gärten im Buch, das schon mal vorweg, sind sehr gut beschrieben und entsprechendes Bildmaterial vervollständigt dann jeweils den Eindruck. Darüber hinaus gibt es neben den Gartenpräsentationen immer wieder Textbeiträge mit dem Titel "Blick über den Gartenzaun". Hier lernt man dann beispielsweise in Nordeuropa die Kultur in Tromso ein wenig kennen oder auch die Architektur der Moderne in Helsinki. Ein sehr schöner Beitrag mit dem Titel "Urban Gardening in Nuuk- Grönländisches Gärtnern" sollte man nicht vergessen zu lesen und sich in der Folge in die historischen Gärten von Vilnius vertiefen. Das Stadtgebiet von Vilnius soll über die Hälfte bewaldet sein und kann mit 150 Parks und Grünflächen aufwarten. Dabei besteht der botanische Garten der Universität von Vilnius bereits seit über 140 Jahren, liest man und darf über Grünanlagen und Parks in der Stadt im Anschluss staunen. 

Dann folgen ausgewählte Gärten aus Westeuropa und da aus Irland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlande und Frankreich. Hier entdecke ich im Vereinigten Königreich und dort in Alnwick den "Poison Garden" mit den 100 giftigsten Pflanzen dieser Welt. Dieser Garten soll ein Publikumsmagnet sein, speziell wenn der Himalaya-Eisenhut blüht, von dem man weiß, dass er die giftigste aller Pflanzen auf dieser Welt ist. Auf den folgenden beiden Seiten lernt man einige giftige Pflanzen und Sträucher im heimischen Garten kennen. Eiben und Holunder gehören dazu, aber auch Engelstrompeten, deren Namen über die Gefahr hinweg täuscht. Man erfährt in einem eingefügten Textbeitrag mehr zu englischen Landschaftsgärten, deren geistiger Vater der Philosoph Jean Jacques Rousseau war und darf sich eines wunderschönen Fotos erfreuen, das einen solchen Garten zeigt. Die Gärten Monets sind ein Thema, auch die barocken Gartenanlagen Frankreichs werden beleuchtet, allen voran die "Jardins de Versailles", die von dem Gärtnergenie Le Notre entworfen wurden. Vergessen werden auch nicht die "Gärten von Villandry" an der Loire, die man besucht haben sollte, sofern man ein Gartenenthusiast ist. Gefallen auch hat mir der "Blick über den Gartenzaun" in Paris. Hier nämlich kommen die Jugendstil-Eingänge und die schönsten Stationen der Pariser Metro zur Sprache. 

Zentraleuropa ist vertreten durch Deutschland, die Schweiz, Österreich, Polen und die Tschechische Republik. Hervorheben möchte ich die tollen Beschreibungen der Gartenanlagen von Potsdam und hier speziell die 300 Hektar umfassende Parkanlage von Sanssouci. Interessant auch ist der "Botanische Garten" in Dahlem mit seinen 20000 verschiedenen Pflanzenarten. Auf einer Sonderseite wird man sehr gut über das rapide Artensterben und was man selbst dagegen tun kann, aufgeklärt. Sehr schön beschrieben auch ist die "Blumeninsel Mainau" und des Weiteren der "Botanische Garten" in München, der Lebensraum von 14 000 Pflanzen ist. Alsdann lernt man Gärten in der Schweiz kennen und beim "Blick über den Gartenzaun" "Schweizer Perlen am Lago Maggiore". Sehr anschaulich beschrieben! In Österreich dann sind die "Schlossgärten von Schönbrunn" besonders sehenswert. Doch auch der "Botanische Garten" von Wien mach neugierig. Die Öffnungszeiten werden wie bei allen anderen vorgestellten Paradiesen benannt. Gelungen auch ist der "Blick über den Gartenzaun"  hin zum Wiener Museumsquartier. Alsdann erfährt man Wissenswertes über die historischen Wurzeln von Gartenzwergen. Sie liegen übrigens nicht in Sachsen, wie böse Zungen behaupten. Die Gärten von Prag sollte man sich bei einem Besuch dieser Stadt auch nicht entgehen lassen, bevor man sich schlussendlich mit den Paradiesen in Südeuropa befasst. 

Ausgewählt worden sind hier Gärten in Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien und Griechenland. Mit großem Interesse lese ich über den "Jardim Monte Palace", der einer der schönsten Gärten Madeiras sein soll und nicht zuletzt wegen seiner japanischen und chinesischen Stilelemente begeistere. Ein Traum natürlich sind die "Gärten der Alhambra", sehr gut beschrieben und durch Fotos wunderbar veranschaulicht. Erwähnen möchte ich aber auch den "Bosco Verticale" in Mailand, entworfen von Stefan Boeri Architetti . Dabei handelt es sich um einen innovativen Hochhauskomplex mit über 800 Bäumen, 15000 Stauden und 5000 Sträuchern, die auf Balkonen wachsen. Dies sorgt für kühlere Wohnungen, eine bessere Luftqualität und mehr Biodiversität. 

Stellt sich die Frage, wo ich jetzt am liebsten sein möchte? Vielleicht am Lago Maggiore auf der Isola Bella und dort in dem schönen Garten mit Blick auf den Lago, um einfach nur zu staunen und dankbar zu sein, dass es Menschen gibt, die noch wissen, dass uns allen die Sehnsucht nach dem Paradies von Geburt an inne wohnt und die deshalb versuchen, diese Sehnsucht zu stillen. Wer diese Menschen sind? Begeisterte Gärtner. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Landschaftsarchitektur- Herausragende Projekte 2025 Tilmann Latz, Laura Puttkammer-Callwey


Laura Puttkammer lässt die LeserInnen in ihrem Vorwort zu diesem reich bebilderten Landschaftsgartenbuch wissen, dass im vorliegenden Werk 34 verschiedene Büros und Agenturen für Landschaftsarchitektur zu finden sind. Dabei zeigten die ausgewählten Projekte, was Landschaftsarchitektur am besten könne: "Nähe und Zugang zur Natur schaffen, unsere Städte auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten und die Lebensqualität verbessern."

Puttkammer zählt die technische und kreative Vielfalt der Projekte auf, als da sind: Parks, private Gärten, Naturspielplätze, renaturierte Flüsse, Schulhöfe und grüne Klassenzimmer, Klinikgärten und begrünte Büros, über ganze Quartiere, eine neue Mitte für Berlin als auch einen verbindenden Grünzug bis hin zu biodiversen Wiesen, Entwürfe für Firmengärten und Paradiesgärten.

Für den Landschaftsarchitekten Professor Tilmann sind Natur und Kultur keine Gegensätze mehr, vielmehr bedingten sie einander nicht nur, sondern müssten grundsätzlich zusammen im Hinblick auf qualitative Gesichtspunkte und gesellschaftliche Relevanz betrachtet, bewertet und bearbeitet werden.

Die im Buch gezeigten Projekte sind allesamt hervorragend beschrieben. Die Planer, der Bauherr, die mitwirkenden Unternehmen, der Ort die Fläche, die Planungszeit die Gesamtkosten und die Besonderheit werden stets aufgelistet und tolle Fotos vervollständigen den Eindruck vom jeweiligen Projekt. 

Sehr gut sind auch die einzelnen Architekturbüros beschrieben. Wer Projekte, wie im Buch dargestellt, plant, weiß sich nach der Lektüre zu helfen, weiß wohin er sich wenden kann, wenn sein Ziel nicht Dilettantismus heißen soll.

Für Städte, Gemeinden und für Firmen ist dieses Buch ein wirklicher Erkenntnisgewinn. Für Privatleute hat es aber auch viel Wissenswertes zu bieten, vor allem die Erkenntnis, dass Flächenversieglung als auch desorientierte Planung nicht mehr zeitgemäß sind. 

Der Trend gehe zur standort- und prozessorientierten Planung, die Verbindung und Begegnung schaffe. So das Credo.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Maximal empfehlenswert

Helga König

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