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Rezension: Tulpen-50 Sorten im Porträt- Jane Eastoe/Rachel Warne- Prestel


#Jane_Eastoe ist seit über 25 Jahren als Journalistin und Autorin tätig. Sie hat zahlreiche Fachartikel und Bücher zu Pflanzen und Landschaftsthemen veröffentlicht, nicht zuletzt das Bestsellerbuch "Vinatage Roses". 

#Rachel_Warne - eine preisgekrönte Fotografin - hat ihren Fokus auf Gärten und das Leben im Freien gelegt. Ihre Arbeiten wurden an renommierten Orten in London und San Francisco ausgestellt.

Das reich bebilderte Buch der beiden informiert zunächst über das Geschäft mit der Zwiebelzucht und benennt  anhand eines Schaubildes die einzelnen Bestandteile einer Tulpe. Danach lernt man die insgesamt 15 Sorten kennen. Beschrieben werden die Eigenschaften der verschiedenen Tulpentypen anhand von Kriterien wie Blüteform, Blütenzeit und Erscheinungsbild. Dabei begreift sich das Buch als Einführung für angehende Tulpengärtner. 

50 Tulpenarten werden in diesem Werk präsentiert. Es sind die Fotos von Rachel Warne, die veranschaulichen, dass es Gartentulpen für jeden Geschmack und  für jede Farbgestaltung des Gartens gibt. 

Spannend zu lesen, ist die Geschichte der Tulpen und hier zunächst wie sie den Weg nach Westen nahm. Der niederländische Arzt und Botaniker #Carolus_Clusius (1526-1609) machte sie dann im Abendland bekannt. Die Erkenntnis, dass Gartentulpen ein lukratives Geschäft waren, führte in den Niederlanden im 17. Jahrhundert zu zahlreichen Zuchtbetrieben. 

Der zügige Aufstieg der Tulpe fiel ins Goldene Zeitalter der Niederlande, das von 1580 bis 1670 andauerte. Man erfährt in diesem Zusammenhang  natürlich auch Wissenswertes über die legendäre Tulpenmanie. Im Herbst 1636 wechselten einzelne Zwiebeln mehrmals am Tag ihre Besitzer und der Preis stieg und stieg. Nach dem spektakulären Aufschwung folgte der Zusammenbruch. Auch dazu liest man  das Wesentliche. Wie es dann weiterging, bleibt  ebenfalls nicht ausgespart. Kurzum: Der historische Abriss ist bestens gelungen.

Alsdann folgen die 50 Tulpenporträts. Auf einer Doppelseite wird stets die fokussierte Tulpe textlich skizziert. Man erfährt zudem immer etwas zu der Sortengruppe, der Blütezeit, dem Standort, der Bodenbeschaffenheit, der Pflanzentiefe und dem Pflanzenstand, der Wuchshöhe, dem Pflanzenpartner. Erläutert wird zudem die Verwendung als Schnittblume, die Treiberei und  man liest Wichtiges zu ähnlichen Sorten. Dazu gibt es zudem imposante Fotos. 

Im Anschluss daran wird man über Pflanzung und Pflege ausführlich informiert, so dass man entspannt mit dem Gärtnern beginnen kann. 

Alles in allem  ist dieses Tulpenbuch ist ein Traum für alle die den Frühling lieben. Sehr informativ und wirklich schön. 

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Kräuterwissen aus Kloster- Christine Amalia Bischoff-Thorbecke



Dr. Christine Amalia Bischoff hat sich seit ihrer Promotion mit mittelalterlicher Geschichte befasst. Dabei lag ein Schwerpunkt immer auf dem Klosterwesen. Ihre wissenschaftliche Neugierde auf die Schätze mittelalterlicher Klostergärten, Klosterapotheken und Kräuterbücher wurde durch ihre Erinnerung an das Kräuterwissen ihrer Großmutter geweckt. 

Bevor die Autorin auf die verschiedenen Kräuter, die man auch im heimischen Garten oder in Kübeln auf dem Balkon oder auf der Terrasse anbauen kann, eingeht, schreibt sie, weshalb es sinnvoll ist, sich mit dem alten Kräuterwissen zu befassen. Wer sich auf die Heilkraft der Natur einlässt, sollte auf die Kenntnisse mittelalterlicher Mönche und Nonnen vertrauen, weil diese auf die genaue Beobachtung der Wirkweisen zahlreicher Pflanzen angewiesen waren, um Krankheiten zu heilen oder zu lindern. Des Weiteren, so die Autorin, seien die Klöster die Brückenköpfe der Vermittlung des Medizinwissens der Antike in die Neuzeit gewesen. 

Die Liste klösterlicher Kräuterbücher ist lang. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass mittelalterliches Kräuterwissen Geduld lehrt. Wer sich auf Kräuterheilkunde einlässt, muss einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen Das Wissen um diese 6 Säulen der Gesundheit ist wichtig, um den Körper gesund zu erhalten. Es geht dabei um: Luft, Nahrung, Bewegung und Ruhephasen, Schlaf, Stoffwechsel als auch Emotionen. Darüber wird man näher aufgeklärt.

In der Folge dann werden ausführlich Kräuter beschrieben und auch erläutert, was man daraus zubereiten kann. So erfährt man, zu welchem Zeitpunkt bereits Basilikum nach Deutschland gelangte, welche Rolle er im Aberglauben einst spielte und wie er in der Volksmedizin angewandt wurde. 

Von Brennnesseln über Fenchel hin zu Kamille und Knoblauch, aber auch Kümmel und Lavendel, entdeckt man diverse andere Klosterkräuter, die seit Alters her  gesundheitlichen Nutzen versprechen. Petersilie und Minze und die Ringelblume werden ebenfalls zur Sprache gebracht und man hält  schließlich etwas irritiert bei der Rose inne. Rosen? Kräuter? Hm?

Bereits Hildegard von Bingen kannte 16 Anwendungsmöglichkeiten für Rosen, wobei diese heute umstritten sind. Dennoch kann ein Rosenbad nicht schaden, allein des schönen Dufts wegen. Da Rosen und Lavendel sich gut vertragen, ist ein Kräuterbezug immerhin vorhanden. Alles gut. 

Mit Erläuterungen zu Rosmarin, Salbei und Sellerie  endet dieses hübsch illustrierte Buch, das man gerne immer wieder zur Hand nimmt, weil es inspiriert, ein klösterliches Kräuter- und Gemüsebeet, wo auch immer in seinem unmittelbaren Umfeld zu gestalten,  in dessen Mitte eine Rose  sich sicher wohl fühlt.

 Sehr empfehlenswert 

Helga König

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