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Rezension: Blütenpracht. Der Weg zum Traumgarten-Modeste Herwig – Callwey


Dieses ungemein inspirierende, reich bebilderte Buch beginnt mit einem Vorwort der Autorin Modeste Herwig, in deren Familie es seit dem 18. Jahrhundert Gärtner und Baumschuler gibt. Ihr Großvater galt als der erste "grüne Publizist" und ihr Vater verfasste mehr als 70 Gartenbücher. Modeste Herwig hat bislang 45 Gartenbücher geschrieben und erstellt als Pflanzenspezialistin Bepflanzungspläne für Privatgärten, Landgüter und Institutionen und gibt Gartenworkshops zur Pflanzengestaltung. 

Ihr Buch hat sie in 5 Kapitel untergliedert als da sind: 

Freude an Pflanzen 
Inspiration 
Einen Bepflanzungsplan erstellen 
Pflanzenbeschreibungen 
Bepflanzung und Pflege 

Im ersten Kapitel werden der Gartenstil und die Funktion der Pflanzen fokussiert. Vorgestellt werden hier saisonale Beete. Das sind solche, die zu mehreren Jahreszeiten blühen. Hier werden mittels Texten und Bildern unterschiedliche Bepflanzungen vorgestellt. Dann erfährt man mehr über den Stil eines Gartens, der natürlich zu Haus und Umfeld passen sollte. Sehr gut und ausführlich werden Fragen beantworten wie etwa "Wo kommen die Pflanzen hin?", "Wie soll die saisonale Bepflanzung aussehen?" Auch Form und Größe eines Beetes kommen zur Sprache und hier u.a. der beste Platz für Beetbepflanzungen. 

Im zweiten Kapitel dann werden 10 verschiedene Gärten vorgestellt als auch acht Beete mit einer Bepflanzungsliste. Fasziniert von den eindrucksvollen Fotos, verweilt man lange in diesem Kapitel und studiert neugierig Pläne und Pflanzlisten, so etwa bei einem Garten, der wie ein Bild im Rahmen anmutet und aufgrund seiner durchdachten Komposition von Farben und Strukturen vom Haus und seinen beiden Terrassen aus betrachtet werden kann. Ein Garten zum Relaxen aber auch ein natürlicher Garten in der Stadt werden u.a. zur Sprache gebracht und nicht zuletzt eine grüne Stadtoase, die mich besonders angesprochen hat. Blumen, Bäume, Sträucher, Ziergräser und Kletterpflanzen helfen dabei, dass bis in den Spätherbst hinein, Farben für Freude sorgen. 

Man lernt vieles  in diesem Kapitel kennen, beginnend beim natürlichen Beet, weiterführend über Beete in Weiß, Gelb und Blau-Violett, hin zu pflegeleichten Beeten, einem Blumenmeer im Vorgarten, gefolgt von einem mediterranen Beet. Allesamt mit Pflanzlisten. Super! Besonders erwähnenswert ist natürlich das Schmetterlingsbeet mit entsprechender Pflanzliste. Schmetterlinge verleihen dem Garten Poesie. 

In Kapitel 3 dann lernt man einen eigenen Bepflanzungsplan zu erstellen. Dies wird sehr gut erklärt, nicht nur wie man den Grundriss im Maßstab zeichnet, sondern auch wie man bei der Pflanzenauswahl vorgeht. Form und Höhe spielen eine wichtige Rolle. Dazu liest man Wissenswertes, aber auch zur Blütezeit und im Hinblick auf Farben, ferner u.a. zu tierfreundlicher Bepflanzung, zu Zwiebeln und einjährigen Pflanzen und anderem mehr. Man erhält unglaublich viele Infos, die man erst einmal verdauen muss, bevor man sich Kapitel 4 zuwendet. 

Hier geht es um Pflanzenbeschreibungen. Vorgestellt werden rund 200 Pflanzen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl von Arten, die gezielt an der richtigen Stelle gesetzt, in Rabatten und Beeten gut wachsen. Dazu kommen traumhaft schöne Ziergräser, Laubpflanzen. Kletterpflanzen, Hecken, Großsträucher und kleine Bäume. An den Bildern konnte ich mich nicht satt sehen und musste feststellen, dass ich viele Pflanzen nicht kannte und zahllose neue Ideen aber auch Wünsche das Ergebnis des Text- und Fotostudiums sind. 

Was ich mir wünsche? Noch viele Gartenjahrzehnte bei bester Gesundheit und entsprechender Fitness, um mancherlei auszuprobieren. Garten heißt verändern, heißt lernen mit Veränderung zu leben.

In Kapitel 5 werden die Pflanzung und Pflege sehr gut erläutert. Spätestens hier wird jedem klar, dass Gärtnern ein Hobby der besonderen Art ist, welches Naturliebe voraussetzt, wenn es wirklich Freude machen soll. Bücken heißt das Langzeitsportprogramm im Garten. Staunen ist das eigentliche Seelenbalsam an diesem wundervollen Ort

Ein schönes, informatives Buch 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Ich träumte von einem Cottage-Garten-Mark Bolton-Callwey


Mark Bolton schreibt in der Einleitung zu diesem wunderschönen, reich bebilderten Gartenbuch, dass er seit mehr als einem Vierteljahrhundert Gartenfotograf ist. Weil er alle Arten von Gärten abgelichtet hat, weiß er, dass für ihn die Cottage-Gärten die fotogensten sind. Natürlich begründet Bolton auch, weshalb und macht auf diese Weise neugierig auf das, was die LeserInnen im Buch erwartet. 

Bolton möchte vermitteln, wie man Bepflanzungen anlegt, die aufeinander aufbauen und wie man vorausschauend plant. Darüber hinaus möchte er Ratschläge für die Pflege und die saisonalen Aufgaben geben, berichten, was im Laufe eines Jahres im Garten geschieht und Gärten vorstellen, die in seinen Augen inspirierend sind. 

Zunächst erfährt man, was man unter einem Cottage-Garten versteht und seit wann es diese gibt. In dem lesenswerten historischen Abriss, lernt man auch William Robinson und Gertrude Jekyll kennen, ein bemerkenswertes Gärtnerpaar, das die Idee des Cottage-Gartens begründet und modernisiert hat. Gertrude Jekyll legte, wie man erfährt, Hunderte von Gärten an und schrieb über tausend Artikel für renommierte Zeitungen. Sie war eine der hochgelobtesten Gartengestalterinnen ihrer Zeit. Besonders soll sie für die Farben bekannt gewesen sein, die sie in die Beete einwebte, auch für die harte Landschaftsgestaltung, mit der sie Pflanzen zur Geltung brachte. 

Eine weitere  namhafte Pflanzenzüchterin war Margery Fish. Wie man erfährt, tragen zahlreiche Pflanzen ihren oder den Namen ihres Hauses. Bis heute seien Cottagegärten sehr beliebt. Nicht zuletzt wegen der Rückbesinnung auf die Natur finden sie immer mehr LiebhaberInnen. 

Es folgen erste Schritte. Hier schreibt der Autor sehr verständlich, wie man den Garten einschätzt, gestaltet, anlegt und bepflanzt und wie es dann weitergeht. 

Das Gartenbuch ist nach den umfangreichen, einleitenden Passagen untergliedert in: 
Kapitel 1 – Frühling im Cottage-Garten 
Kapitel 2- Frühsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 3- Spätsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 4 –Herbst im Cottage-Garten 
Kapitel 5- Winter im Cottage-Garten 
Kapitel 6 –Weitere Beispiele traumhafter Cottage-Gärten 

In jedem Kapitel erfährt man Näheres über den Garten in der fokussierten Zeit, kann sich in Bilderwelten vertiefen, liest in Kapitel 1 Näheres über die Stars des Cottage-Gartens im Frühling, kann diese auf Bildern auch bewundern, liest weiter über Pflanzen für schattige Standorte, gemeint z. B. "Tränendes Herz". Auch Sträucher und Bäume, die im Frühsommer besonders erstrahlen, sind ein Thema und man erfährt, was in dieser Zeit alles im Garten zu tun ist. Aufgelistet sind auf Seite 59- sehr einprägsam- die Aufgaben für den Frühling, zudem werden Töpfe und Pflanzgefäße im Frühling zur Sprache gebracht. Werkzeuge werden auch thematisiert und man bekommt u.a. Tipps und Tricks, was man im Frühling fotografieren kann. Wer viel weiß, kann auch viel umsetzen und  auf diese Weise einen grünen Daumen entwickeln. 

Weiter geht es dann mit dem Frühsommer. Hier verfährt der Autor in der Beschreibung, genauso wie im 1. Kapitel. Natürlich interessiert mich als Gartenliebhaberin, welche Pflanzen bei Bolton jeweils als Stars gelten, lese von Rosen und Fingerhüten, von Kurz- und langlebigen Pflanzen, auch von tierfreundlichen und prächtigen Mohnblumen, die in einem Cottage-Garten nicht fehlen sollten.

Zu den Aufgaben im Frühsommer gehört auch, lt. Autor, die Tulpenzwiebeln nach der Blüte auszugraben und einzulagern. Das habe ich bislang nie gemacht und dennoch sind die Tulpen im nächsten Jahr stets wieder erblüht. Vielleicht  sind die klimatischen Bedingungen hier tulpenfreundlicher.

Gezeigt wird wie man Löwenmäulchen setzt und was man in Töpfe und Pflanzgefäße einbringen kann. Außerdem hat man die Chance, sich mit Elementen und Blickpunkten zu befassen. Hier geht es um Wege, Gartenmöbel, Bögen, Pergolen und Pflanzenstützen, dekorative Elemente, Tore und Türen, Terrassen und Innenhöfe, aber auch Begrenzungen. Alles sehr gut beschrieben. 

Spannend auch, was man im Hinblick auf das Gärtnern im Spätsommer liest. Hier geht es darum, schon zurückzuschneiden und die zu Ende gehende Pracht mittels Topfpflanzen noch etwas länger erstrahlen zu lassen. Interessant sind auch die Tipps und Tricks wie man im Spätsommer fotografieren kann.

Unmöglich alles auch nur zu ansatzweise im Rahmen dieser Rezension zu streifen, was in diesem umfangreichen Werk geboten wird. So etwa im Herbst, wenn die Blüte der Astern und Dahlien ansteht. Die Aufgaben im Herbst, sollte man aufmerksam lesen und auch umsetzen, wenn man sich im kommenden Jahr erneut eines schönen Gartens erfreuen möchte. 

Wie in den vorhergehenden Kapiteln wird auch hier wieder ein inspirierender Garten vorgestellt, diesmal Gravetye Manor, Sussex. 

Ein lesenswerter Text zum Thema Kompost, sollte nicht überblättert werden. Auch das Kapitel, welches den Winter im Cottage-Garten zur Sprache bringt, hat viel Wissenswertes zu bieten. Es gibt viel zu tun in dieser Jahreszeit. Schlussendlich lernt man noch einige besonders schöne Cottagegärten kennen, die zum "Nachmachen" einladen sollen. Alles in allem ein gelungenes, schönes Gartenbuch. 


Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Die 100 schönsten Terrassen und Sitzplätze- Antje Krause –Callwey




"Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt."  (Forster Gartenbau)

Antje Krause, die Autorin, schreibt in dem vorliegenden reich bebilderten Werk in ihrer Einleitung, dass sie voller Freude 100 wunderbare Freiluftplätze präsentiert, die aus Gärten in der Schweiz Deutschland, der Schweiz und Österreich stammen. Einige davon waren "Callwey-Gärten des Jahres". Dabei seien alle Gärten von professionellen Gartenplanerinnen und –planern entworfen und mit Blick aufs Detail umgesetzt worden. 

Die Freiluftplätze hat die Autorin nach Gestaltungsschwerpunkten geordnet, zum Einen im Hinblick auf die Materialien (Holz, Stein und Kies) zum Anderen Grüne Oasen und Pool-Gärten. 

Neben einer Fülle imposanter Gartenaufnahmen warten diese, beschreibende Texte auf die Leser. Besonders gut gefallen hat mir die Gestaltung von Ilka Mahro, die die Atmosphäre eines Ostseestrandes in einen Garten holte. Dabei ist die Bewegung ein Attribut des Gartens geworden, entstanden durch verschiedene Gräser und Holzdielen auf der Terrasse. 

Traumhaft auch der verwunschene Garten an einem Stadthaus mit hübscher Terrasse, die von einer Buddhastatue behütet wird oder auch ein kleines grünes Zimmer, das den Außenraum eines Reihenhauses darstellt. 

Dann gibt es da u.a. ein Gartendach zu Relaxen. Hier lässt das üppige Grün der "geborgten Landschaft" im Hintergrund den Garten weitläufiger erscheinen. Sehr schön auch ist die Terrasse in Schattengarten, den Soeren von Hoerschelmann angelegt hat und die näher beschrieben wird. 

Dann die Schönheit aus Holz… Hier beeindruckt mich am meisten das Freiluftzimmer über den Dächern. Durch den alten Olivenbaum entsteht ein mediterraner Eindruck und durch das zweckentfremdete Bücherregal mit Pflanzen eine Atmosphäre, die zum Lesen schöner Gartenbücher einlädt. 

Unmöglich, sich zu den vielen Bildern im Rahmen der Rezension zu äußern, aber die Konstruktion einer Hängeschaukel –Sitzbank am Outdooresstisch unter einer bewachsenen Pergola möchte ich schon erwähnen. Eine tolle Idee. Ideal für Menschen, die immer ein wenig Bewegung benötigen. 

Es folgen im Buch Kieselkreationen. Hier findet man neben zahlreichen tollen Bildern und sehr guten Beschreibungen einen Satz von Forster Gartenbau, dem ich absolut zustimme. Dieser lautet: "Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt." 

Ein solcher Garten kann zum Beispiel der Garten zum Wandeln (110) sein. Dabei mäandern Kieswege durchs Grün von Gartenraum zu Gartenraum. Was man unter Kies zu verstehen hat, erfährt man natürlich auch. 

Terrassen am Pool sind ein weiteres, spannendes Thema, aber auch Kanäle auf dem Dach. Tipps ohne Ende reihen sich hier aneinander. Dabei scheint Wohlfühlen das oberste Gebot. 

Terrassen mit Natursteinen bleiben auch nicht ausgespart. Speziell mit Holzmobiliar kann das sehr edel und warm wirken bei entsprechendem Grün und üppigen weißen Blüten, wie Hortensien sie hervorbringen. 

Adressen von unzähligen Landschaftsarchitekten und und Shoppingadressen für Accessoires und Deko sowie für Gartenbmöbel runden dieses bemerkenswerte Buch ab, in dem jeder die geeignete Inspiration für die Umgestaltung seiner Terrasse findet.

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