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Rezension: Der Genuss wächst vor der Haustür-Karoline Jönsson-Thorbecke


Die Autorin dieses reich bebilderte Garten-und Kochbuchs befasst sich darin mit Pflanzenkraft und Nutzpflanzen. Karoline Jönsson spricht sich in diesem Zusammenhang für eine pflanzenbasierte Ernährung aus. Die meisten Zutaten für die Gerichte, die aus ihren Gartenprodukten entstehen, lassen sich allerorten in unseren Breitengraden anbauen. Ihr Bestreben ist, zu zeigen, dass Gartenarbeit Freude schenkt und entspannt. 

Die Gartenenthusiastin hat erkannt, dass nicht alles unter Leistungsaspekten messbar ist und Erfolg im Garten von vielen, von ihr nicht beeinflussbaren Faktoren abhängt. Über ihre Erfahrungen mit dem Gärtnern, schreibt sie  in den einzelnen Kapiteln ihres Ratgebers. 

Das Buch ist in folgende Kapitel untergliedert: 
Der Nutzgarten 
Das Gewächshaus 
Der Obstgarten 
Der Kräutergarten 
Der wilde Garten 

In den einzelnen Kapiteln erfährt man all das, was man übers Gärtnern wissen sollte, so etwa beim Nutzgarten Näheres über das Kompostieren, Gründüngen und Mulchen, den Fruchtwechsel, die Mischkultur, das Gießen etc. 

Wenn man beispielsweise Schädlinge an Pflanzen vermeiden möchte, ist es sinnvoll, verschiedene Pflanzen zusammen anzubauen, ganz konkret zu mischen, sodass Blumen im Nutzgarten und Gemüsepflanzen in Blumenbeeten wachsen. Man erfährt mehr zum Verkeimen und auch zum direkt Aussähen und Vorziehen von Pflanzen, lernt verschiedene Gemüsepflanzen der Autorin kennen und liest über die Erfahrungen, die sie damit sammeln konnte. 

Zum Abschluss eines jeden Kapitels gibt es dann Rezepte, in denen Produkte aus dem Garten eine tragende Rolle spielen. Suppen und Salat oder auch eingelegte Gurken machen hier den Anfang. Neugierig hat mich das Kapitel "Gewächshaus" gemacht, weil ich ein solches demnächst erwerben möchte. 

Karoline Jönnson erläutert, welche Pflanzen sich im Gewächshaus besonders wohlfühlen. Zu diesen gehören nicht zuletzt Tomaten, auch Gurken und Chilis. Rezepte für eine Chilisauce nach Art des Hauses, aber auch für "Muhammra", einer würzigen Creme für Brot oder Salate dokumentieren bereits den Sinn eines solchen Gewächshauses. 

Wie man einen Obstgarten anlegt, Bäume, speziell Spalierbäume, pflanzt und welche Obstsorten die Autorin zwischenzeitlich besitzt, studiert man voller Neugierde, wie auch, was daraus herstellbar ist, wenn man sie verarbeitet, sei es zu einem Kompott oder zu Kuchen und anderem mehr. 

Kapitel 4 "Der Kräutergarten" bringt auf neue Ideen. Gewürze wie "Arznei-Engelwurz" kannte ich bislang noch nicht. Dass Gewürztagetes delikat sind, wissen Vögel schon seit langem. Die Rezepte für Tee- und Gewürzmischungen gefallen mir sehr gut, weil sie wirklich brauchbar sind und die selbstgemachte gekörnte Gemüsebrühe macht klar, dass Industrieprodukte dieser Art vorgestrig sind. 

Auch Wildpflanzen kann man hin und wieder im Garten entdecken, so etwa Gänseblümchen und Duftveilchen, Holunderblüten, Hagebutten und Sanddorn und erfährt, was man damit anstellen kann, aber auch mit so vielen anderen Wildpflanzen. Das zeigt, dass Genuss tatsächlich vor der Tür wächst und darauf wartet, entdeckt zu werden. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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