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Rezension:Spaniens schönste Gärten (Gebundene Ausgabe)

Die Journalistin Anneli Bojstad hat gemeinsam mit dem Fotografen Eduardo Mencos dieses reich bebilderte Gartenbuch auf den Weg gebracht. Es handelt sich hierbei um eines der schönsten Gartenbücher in meinem Bestand.

Thematisiert werden traumhafte Gärten in Spanien. Diese sind der Atlantikküste, dem Mittelmeerraum, Zentralspanien und Andalusien zugeordnet.

Bevor ich mich in die Texte, die die vielen schönen Gartenfotos begleiten, vertieft habe, habe ich mich zunächst Stunde um Stunde mit den Gartenbildern befasst, die eine Pflanzenfülle zeigen, die ich so weder in italienischen noch in französischen Gärten gesehen habe.

41 Gärten und Parkanlagen warten darauf, näher betrachtet zu werden. Die einzelnen Gärten werden alle sehr gut beschrieben, auch man liest stets Wissenswertes über deren historischen Hintergrund.

Die Parkanlage "Jardin de la Marquesa de Arucas" auf Gran Canaria gliedert sich in einen alten und einen neuen Teil. Zu den vielen tropischen und subtropischen Pflanzen, die einst Marquis de Arucas zusammengetragen hatte, wurden hunderte Palmen verschiedener Art gesetzt. Auf den Fotos kann man diesen grünen Traum bewundern, wie auch die Paradiesvogelblumen, die von einem feinen Netz aus Spinnweben umhüllt sind.

Von den schönsten Gärten des Mittelmeerraumes gefällt mir der "Jardin de Monteforte" am meisten. Dieser Garten wurde 1848 im Auftrag des Industriellen Juan Bautista Romero, nach den Plänen des Architekten Sebastian Monleón aus Valencia angelegt. Sehr beeindruckend finde ich hier den üppigen Buchs, noch beeindruckender allerdings eine Pergola, die an der Gartenmauer entlang über und über mit Bougainvillea bewachsen ist und die zauberhaften Hortensien, die inmitten der Buchsbeete erblühen.

Ganz anders, aber auch sehr schön ist "Alfabia", ein Paradies auf Mallorca, mit einem herrlichen Seerosenteich, wobei die imposante, von Palmen und Wasserläufen gesäumte Freitreppe einen Stilmix aus spanisch-arabischer und italienischer Gartenarchitektur darstellt, (vgl.: S.95).

Segovia liegt in Zentralspanien und besitzt solch schöne Gärten wie etwa "Palacio Real de La Granja de San Ildelfonso". Die Gärten dort wirken wie eine Aneinanderreihung grüner Bühnen für die unzähligen Skulpturen französischer Bildhauer.

Unter den zahlreichen Gärten Zentralspaniens ist "Real Monastrerio de San Lorenzo de El Escorial" sicher der imposanteste. Der vormals farbenfrohe Blumenschmuck des Patios und der übrigen Gärten wurde im 18. Jahrhundert durch strenge Formschnitthecken ersetzt. Die kühle Gestaltung setzt die nüchterne Linienführung des Klostergebäudes fort. Dies mündet in einer einzigartigen Verschmelzung von Garten und Architektur, (vgl.: S. 125).

Viele Gärten in Madrid werden gezeigt. Alle sind auf ihre Art sehr beeindruckend, doch weitaus beeindruckender scheint mir "Monasteri de Piedra" in Nuèvalos, Aragòn. Die gewaltigen Wasserfälle wurden teilweise im Winter aufgenommen und wirken einfach märchenhaft. Neben den vielen Wasserfällen warten Höhlen und natürliche Seen auf den Besucher. Die Landschaftsgärten runden in ihrer Natürlichkeit die paradiesische Atmosphäre auf wunderbare Weise ab.

Die Gärten Andalusiens haben es mir am meisten angetan. Der Orangenhof der Mezquita-Kathedrale soll einer der ältesten Gärten Europas sein, aus dem 8.Jahrhundert stammen und einst zur Hauptmoschee von Córdoba gehört haben. Begeistert bin ich vom "Palacio de Viana" in Córdoba. Der Garten dort erscheint mit seinen hohen Mauern wie ein älterer Bruder des Patios. Die geometrischen Hecken, der zentrale Brunnen und der Kiesboden harmonieren perfekt mit der Architektur des Palastes, (vgl.: S.195)

"La Alhambra" wird ausführlich von ihren Gärten her beleuchtet. Die Fotos lassen Einblicke zu, die einem bei einem Besuch eher verwehrt sind. Auch die berühmten Fontänen im "Patio de la Acequia" in Granada lernt man kennen, darf sich des "Real Alcázar" in Sevilla erfreuen und auch des Anblicks hoher Dattelbäume im "El Parque de Maria Luisa" am gleichen Ort, um nach dem Bestaunen eines Garten in Ronda schließlich auf Blütenträume in Malaga zu stoßen, die ihresgleichen suchen. Prachtvolle Bougainvilleae begrüßen die Besucher am Eingang von "La Concepción", wo man nach Betreten des Gartens Magie pur vorfindet.

Dieser Garten ist ein einziger Dschungel aus exotischen Pflanzen. Hier zu sterben, bedeutet ewig zu leben, wenn auch in anderen Formen.

Empfehlenswert.

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