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Rezension:Das Apfel-Buch: 144 besondere Sorten, gezeichnet und beschrieben von Rosie Sanders (Gebundene Ausgabe)

 Die Autorin dieses Buches ist die Pflanzenkünstlerin Rosie Sanders. Sie lebt am Rande des Dartmoors in Devon. Ausgezeichnet wurde sie von der Royal Horticultural Society mit fünf Goldmedaillen. Außerdem ist sie die Gewinnerin des Royal Academy Miniature Award. Einen besonders hohen Bekanntheitsgrad hat sie durch ihre Studien von Früchten, speziell von Äpfeln erhalten.

 In der Einleitung unterstreicht Sanders, dass es ihr viel Freude bereitet, Äpfel zu malen, nicht zuletzt, weil deren hübsche Rundungen so herrliche Konturen und Reflektionen hervorbringen. Die 144 naturgetreuen Aquarelle von Apfelsorten, die mir teilweise bislang noch nicht bekannt gewesen sind, schaue ich mir mit viel Begeisterung immer wieder an, auch die gemalten Apfelblüten und den jeweils dargestellten Querschnitt der einzelnen fokussierten Äpfel. Man ahnt wie die jeweiligen Früchte schmecken, ahnt wie viel Biss sie haben, empfindet den Duft aufgrund der jeweiligen Farben, lange bevor man sich in die textlichen Porträts eingelesen hat. 

 Die Autorin lässt den Leser im Kapitel "Die Bestimmung der Äpfel" mehr über die Reifezeit, die äußeren und inneren Fruchmerkmale, die Baummerkmale und die Wuchsform wissen. Anhand einer Querschnittszeichnung erfährt man, wo die einzelnen Bestandteile eines Apfels verortet sind und hier werden dann wieder Einnerungen an den Biologieunterricht wach. 

 Man liest in der Folge stets historisch Wissenswertes über die einzelnen Apfelsorten und erhält immer Angaben zur Größe, Form, Schale, zum Stiel, zur Stielgrube, zum Kelch, zur Kelchgrube, zur Kelchhöhle, zu den Staubgefäßen, dem Gefäßbündel, dem Kernhaus, dem Kernfächer, den Kernen, den Blättern und der Befruchtungsgruppe.

 Zum Schluss hat man Gelegenheit sich in eine Klassifikationstabelle zu vertiefen und erfährt zudem, welche Äpfel sich als Tafel- und welche sich als Küchenäpfel eignen. Den "Cox Orange" übrigens entstand um 1825 aus den Kernen eines "Ribston Pepping" in der englischen Grafschaft Buckinghamshire. Die Autorin beschreibt diese Äpfel als besonders aromatisch, süß, halb würzig mit nussiger Note und das cremeweiße Fruchtfleisch fest, feinzellig und saftig. Genau so habe ich diesen Apfel auch in Erinnerung. 

 Ich schätze besagten Cox Orange, ebenso sehr wie die Goldrenette, doch machen mich die zahlreichen Apfelsorten im Buch alle neugierig und es gilt wie immer im Leben, wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Stellvertretend für alle besondern Apfelsorten nenne ich den "Cornwalliser Nelkenapfel", dessen nelkenartiger Duft sicher sehr betörend ist. Ob er so schmeckt, wie er ausschaut? Das Buch ist in erster Linie ein Blick ins Paradies, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Empfehlenswert.

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