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Rezension: #Sehnsuchtsgarten- Lisa Newsom- Callwey.

Autorin dieses Bildbandes ist Lisa Newsom, die Herausgeberin des Magazins Veranda – das sich u.a. mit außerordentlichem Design, Landschaftsarchitektur und der Erhaltung von Flora und Fauna befasst. Selbst für Menschen, die sehr gerne lesen, verführt der Prachtband allerdings erst beim dritten Anlauf endlich dazu, sich auch mit den informativen Texten zu befassen, denn die imposanten Aufnahmen verlocken immer wieder zum Blättern, verweilen und sich schlussendlich in die abgelichteten Idyllen hineinzuträumen, die sich als Wohnräume offenbaren, die man nie mehr verlassen möchte.

Die gezeigten Sehnsuchtsgärten sind in die Rubriken
Klassisch
Modern
Romantisch
Exotisch
untergliedert.

Man lernt jeweils eine Vielzahl wunderschöner Paradiesgärten kennen, beginnend mit einem zauberhaften Rosengarten am Rand von Paris am Bois de Boulogne. Im Rosarium de Bagatelle gibt es 1150 Rosensorten, die in Form von 11 000 Büschen gedeihen. Die Augen möchte man eigentlich von der Rosenpracht nicht mehr  abwenden, stattdessen all die  schönen Kletterrosen, deren Duft man beim Anblick der Bilder in der Nase zu  spüren glaubt, dauerhaft bewundern.

Doch die Neugierde lässt die Reise durch das schöne Buch fortsetzen. Man hält inne, um einen Schlossgarten im östlichen Teil von Belgien in der Provinz Limburg zu bestaunen und möchte dort bis ans Ende seines Lebens verweilen, blättert aber weiter und weiter, verliebt sich in einen Schlossgarten aus dem 17. Jahrhundert in Frankreich und in den Buchs dort, vor allem aber in  die Weite.

Gartenwohnräume klassisch: Eine venezianische Villa. Ein Freisitz. Säulen. Antike Esszimmerstühle mit cremeweißen Hussen überzogen. Der Blick auf Palmen und den Atlantik. Wie schön!

Doch dann plötzlich fasziniert einer der berühmtesten Gärten Südfrankreichs. Hier beeindrucken Gartenräume der besonderen Art. Eine Allee aus Olivenbäumen in Tontöpfen, aufgestellt entlang eines schmalen Wasserlaufs, ist eines der Erkennungszeichen von Les Confines.

Unmöglich ist es, auf alle gezeigten Gärten Bezug zu nehmen. Jeder neue Raum lädt zum Verweilen ein. Eine Grotte aus dem 7. Jahrhundert als Teil eines Gartens. Hier einen Roman zu schreiben, ist nicht nur der Wunsch von Romantikern.

Es folgen moderne Gärten, ebenfalls fantastische Rückzugsorte. Irgendwo in einem Garten in Los Angeles steht Kunst im Mittelpunkt, doch auch der visionäre Designer Juan Montoya erfreut durch Kunst in Form eines Skulpturengartens, eine Stunde von Manhattan entfernt.

Wer an Gärten denkt, hat nicht selten Romantik im Sinn. Die gezeigten Gärten im Buch sind voller Poesie, sei es in der Camargue oder aber in Belgien, aber vor allem im Garten Claude Monets in Giverny. Auch dieser Traumgarten ist Gegenstand der Betrachtung. Die hängende Glyzinie, die in seinem Wassergarten die japanische Brücke überrankt, pflanzte Monet selbst. Wie schön, diese Blumenpracht bewundern zu dürfen! Die Farbkontraste. Wundervoll. Ein Geschenk, diese Eindrücke immer wieder abrufen zu können...

Die Impressionen von den englischen Gärten, die Pastelltönen sind völlig verschieden vom kräftigen Gelb der Sonnenblumen in der Nähe eines französischen Bauernhauses. Hortensien von unendlicher Schönheit folgen Blumensonaten und immer wieder ist da  Grün in allen Schattierungen zu sehen  bis schließlich exotische Gärten den Reigen abschließen.

Exotisch ist ein Garten in Marrakesch, ein Domizil von atemberaubender Schönheit. Es folgen weitere Gärten von unbeschreiblicher Ausdruckskraft, so auch ein privates Tropenparadies in Costa Rica.

Das Buch wird gewiss dem einen oder anderen Anregungen zum Gestalten geben, doch in erster Linie schenkt es Freude, besonders an trüben Tagen. Es lässt für Augenblicke  bunte Realitäten im Kopf entstehen, die so überzeugen, dass man glaubt, Blütenduft wahrzunehmen und den Sommer zu riechen. 

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Callweyverlag und können das Buch bestellen. http://www.callwey.de/buecher/sehnsucht-nach-garten/Sie können es aber auch  bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

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