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Rezension: Die Gärten der Literaten-Jackie Bennett- Fotos von Richard Hanson-Gerstenberg



Die Texte dieses reich bebilderten Gartenbuchs hat die Gartenarchitektin und Landschaftshistorikerin Jackie Bennett verfasst. Der renommierte britische Fotograf Richard Hanson realisierte die Fotos. 

28 Gärten von Literaten werden vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Gärten von: Louisa May Alcott, Jane Austen, Tanja Blixen, Frances Hodgson Burnett, Robert Burns, Agatha Christie, Jean Cocteau, Roald Dahl, William Faulkner, Antonio Fogazzaro, Johann Wolfgang Goethe, Thomas Hardy, Ernst Hemingway, Hermann Hesse, Edward James, Ruyard Kipling, Jack London, Thomas Mann, Beatrix Potter, George Sand, Walter Scott, Leo Tolstoi, Belle van Zuylen, Edith Wharton, Virginia Woolf, William Wordsworth und Emilé Zola. 

Eindrucksvolle Fotos aus der Zeit, in der die Literaten noch lebten und tolle Aufnahmen von den Gärten im Hier und Heute begleiten die Texte, in denen man mehr über das Leben Autoren ihr Wirken, auch im Garten und über die Gärten selbst erfährt. Alle Autoren und Autorinnen werden im Rahmen der jeweiligen Kapitel zum Schluss dann noch mal kurz porträtiert. 

Sehr angetan bin ich vom Garten Tanja Blixens, die ein Vogelschutzgebiet schuf, weil sie – die Autorin von "Jenseits von Afrika"- in dem Anwesen ihrer Eltern, der Natur zurückgeben wollte, was fast schon verloren war. 

Ein Traum auch ist der erste Garten Hermann Hesses, dessen Ziel es war, viel Zeit im Garten zu verbringen. Wie man liest, fiel es Hesse oft schwer, die richtige Balance zwischen Gärtner- und Dichtersein zu finden. Jeder der gärtnert, weiß wie erschöpft man durch diese oft harte Arbeit sein kann und wie wenig Muse man anschließend erst mal zum Schreiben hat. Man sehnt sich nach einer Hängematte, um die Seele dort baumeln lassen zu können. Diese Hängematte findet man am ehesten im Garten.

Beeindruckt hat mich auch der Text zum Garten der Dichterin George Sand in Nohant. Dort verbrachte sie mit ihren Geliebten Frédéric Chopin sieben Sommer lang. Sie soll auf ihren Reisen sich stets im Hinblick auf neue Gartenideen Inspiration verschafft haben, besuchte  deshalb auch Les Charmentes in der Nähe von Chambery. Dort hatte Rousseau einst eine glückliche Zeit verbracht. In der Nähe von Toulons dann lernte sie neue Bepflanzungsideen kennen. 

Die eigentlichen Highlights des Buches sind m.E. die Gärten Goethes in Weimar und seine Gestaltungsideen für den Park dort, der heute zum UNESCO –Weltkulturerbe zählt. Dieser Park wurde nach Goethes Italienreise auf 48 Hektar erweitert und zwar von der Stadt bis zum Schloss Belvedere. Herzog Carl August soll mit Goethe ein Konzept entwickelt haben, dass mittels Sichtachsen und Aussichtspunkten Landschaftsbilder entstehen ließ. Diese kann man noch heute bestaunen.

In seinem Garten am Frauenplan experimentierte Goethe in botanischen Beeten mit Blumen. Diese Beete sind heute wiederbelebt worden. 

Ach ja, sein Gartenhaus an der Ilm soll er Zeit seines Lebens behalten haben und bis zu seinem Ende Veränderungen für diesen Garten geplant haben. Die Fotos dazu, sind einfach zauberhaft.  Schön, dass der "Stein des Glücks" nicht vergessen wurde. Ihn mit den Händen zu berühren, ist bereits ein kleines Glück für Menschen, die Sinn fürs Spirituelle haben. 

Mehr möchte ich nicht verraten. Die Rezension soll nur ein Vorgeschmack auf den Prachtband sein, der den Lesern nahe bringt, auf welche Weise namhafte SchriftstellerInnen ihren Garten genutzt haben. 

Ein schönes, interessantes Werk.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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