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Rezension: Gärtnern wie Gott in England- Gerda Walton- Callwey


Dieses traumhafte Gartenbuch der Gartenenthusiastin Gerda Walton, deren wahres Lebenselixier Gartenreisen sind, ist eine Fundgrube für alle, die mehr über englische Gartenkunst in Erfahrung bringen möchten. 

Nach einem kurzen Vorwort der Autorin ist das reich bebilderte Buch in drei große Abschnitte mit zahlreichen Kapiteln untergliedert: 

Historische Gärten 
Englische Gartenkunst 
Most beloved: Englische Lieblingsblumen 

Das erste Foto im Kapitel "Die Gärten rund um Burgen und Schlösser"  (1. Abschnitt)  zeigt "Arundel Castle". Dieses Anwesen habe ich bereits zweimal besichtigt und bin von den Ausmaßen beeindruckt. An die Bepflanzung der Gärten kann ich mich leider nur noch vage erinnern. Das Ensemble ist für mich in der Gesamtheit allerdings unvergesslich imposant. Die Autorin schreibt "Die Zeit hat castles & gardens zu einzigartigen Bildern verwoben". Denke ich an "Arundel Castle", so stimme ich sofort zu.

Gerda Waton schenkt den LeserInnen einen sehr guten Eindruck von: Warwick Castle, Alnwick Castle, Arundel Castle, (dort sind, wie ich lese. die besonderen Attraktionen im April/Mai das Tulpenfestival vor der Kulisse des Schlosses und die Margeritenwiesen im Juni. Schade, dass ich beide Male erst im August dort war), Berkeley Castle, Carisbrook Castle, Hampton Court Palace, darüber hinaus von Ruinen-Gärten. Diesen folgen dann "Die Gärten der englischen Königin". 

Hier beginnt die Präsentation mit "Leeds Castle and Gardens", darauf folgen Hever Castle, Penshurst Place, Die Gärten der Windsors, Hatfield House, Chenies Manor House und schließlich Sudeley Castle. Alle Anwesen sind sehr gut und einprägsam, was den Stil anbelangt, beschrieben. Die Fotos, die den Texten beigegeben sind, beeindrucken sehr, speziell vom berühmten "Senkgarten" von Chenies Manor.

Vorgestellt werden in Wort und Bild "Knotengärten". Was man darunter versteht, wird sehr gut erklärt. Man lernt die Pflanzenauswahl für diese Gärten kennen und kann sich anhand von Fotos einen guten Eindruck verschaffen. Alsdann geht es um "Topiary", sprich um Formschnitt, nicht zuletzt von Buchs. Zur Sprache kommt hier auch ein englisches Hausmittel gegen Pilzkrankheiten und den Buchsbaumzünsler. Sollte man lesen, bevor man sich Buchskugeln zulegt. Aufgelistet sind Gärten mit besonders attraktiven Topiarys. Anhand eines Kartenausschnitts kann man sich ein Bild davon machen, wo die einzelnen Gärten zu finden sind. 

Weiter geht es dann mit dem Kapitel "Englische Gartenkunst". Hier werden dann vorgestellt "Die 5 Gartenwunder der Royal Horti-cultural Society". Sehr gute Texte und traumhafte Bilder vermitteln einen tollen Eindruck von RHS-Gärten, die man auf berühmten Gartenschauen besichtigen kann.

Es folgt "Der ewig junge Cottage Garden" mit wunderschönen Fotos und vielen Tipps, sofern man hier Anleihen für den eigenen Garten nehmen kann. Weiter geht es mit "Zauberhaften Frühlingsgärten". Vorgestellt werden berühmte Frühlingsgärten und im Rahmen einer Doppelseite werden Rhododendron und Azaleen im eigenen Garten textlich sehr anschaulich übermittelt. 

Eines meine Lieblingskapitel im Buch sind "Englische Rosenträume“ Hier liest man Wissenswertes zu Ramblerrosen,  Kletterrosen, Strauchrosen, historische Rosen, Moosrosen sowie modernen Rosen und erhält Hinweise zu berühmten Rosengärten. Vor allem warten prachtvolle Fotos auf die Leserinnen, die sich in englische Rosen verlieben wollen oder bereits  von diesen hingerissen sind. 

Landschaftsgärten und "geliehene" Landschaften, dann die englischen Besonderheit des "Walled Gardens" werden vorgestellt, bevor man mit "Mixed Borders" konfrontiert wird. Es soll das Nonplusultra der englischen Gartenkunst sein. Gemischte Rabatte dieser Art benötigen allerdings Platz. Auch hier wie in allen anderen Kapiteln erfährt man, wo man die vorgestellten Gärten  besichtigen kann. 

Präsentiert werden des Weiteren edle Gärten in "Weiß, Silber und Grün", "Gärten mit "Sunny Spells", "Gärten, in denen es aus Fugen, Spalten und Ritzen blüht" und noch viele andere Besonderheiten mehr.

Was noch? Einige Seiten sind dem "Englischen Rasen" gewidmet. Er ist allerdings ein Auslaufmodell, der immer mehr bunten Blumenwiesen weicht, weil diese einfach vernünftiger aber auch schöner sind. Man erfährt deshalb wie man einen Duftrasen anlegt und auf diese Weise ein Paradies für Bienen anlegt. 

Überaus interessant finde ich den dritten Abschnitt. Hier geht es um "englische Lieblingsblumen". Diese sind allesamt sehr gut beschrieben. Der grüne Daumen kribbelt ununterbrochen. Einige der vorgestellten Blumen habe ich in meinem Garten, leider bislang noch keinen blauen Mohn, wohl aber "Bluebells". Diese hat meine Mutter von einer Reise nach England mitgebracht. Zwischenzeitlich haben sie sich gut vermehrt. 

Dass Englands beliebteste Duftpflanze der Lavendel ist, wusste ich bislang nicht und auch nicht, dass er zuerst in England und nicht in Frankreich großflächig angebaut wurde. 

Man findet eine Reihe weiterer schöner Blumen im Buch, ausführlich und sehr gut beschrieben, natürlich auch den Rittersporn, die Säckelblume und den Salbei, vertieft sich in einzelne Beschreibungen und überlegt, was man machen kann, um möglichst viele Ideen im eigenen Garten umzusetzen. Ich empfehle: planen, Tatkraft mobilisieren und den Garten als Outdoor-Fitnesscenter zu begreifen. Schwerpunkt: bücken, bücken, bücken.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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