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Rezension: Altes Gartenwissen

Susanne Bruns, Herbert Bischof und Helmut Jantra stellen in diesem Buch bewährtes Gartenwissen vergangener Zeiten für die moderne Gartenpraxis vor.

Nach einem kleinen historischen Abriss, in dem Kloster-, Schloss und Burggärten thematisiert werden und der erste Rasen zur Sprache kommt, wird man mit der Gestaltung von schönen Gärten in vormaligen Zeiten vertraut gemacht. Der Buchs wird beleuchtet, nichts zuletzt, weil er heute erneut zu Ehren gekommen ist.

Professor Hirschfeld betonte in seiner Theorie der Gartenkunst schon im 18. Jahrhundert die Notwendigkeit, bei der Gestaltung des Gartens den Charakter der ihn umgebenden Landschaft und Natur zu berücksichtigen. Man wird mit Farbharmonien von Blüten vertraut gemacht, die 150 Jahre alt sind und dennoch nach wie vor Gültigkeit haben, liest darüber, dass man schon früher gute Kenntnisse über Bodenarten hatte. Man erfährt, was es mit der Gründüngung auf sich hat, die auch heute als bodenverbessernde Maßnahme empfohlen wird, liest von organischem Dünger, wie man ihn erfolgreich nutzte, bevor Justus Liebig den "Kunstdünger" erfand und wird mit den Mist- und Frühbeeten im 19. Jahrhundert vertraut gemacht.


Gartenpraxis Im Gestern und Heute wird näher erläutert. Des Weiteren erfährt man Wissenswertes über die Keimkraft älteren Saatgutes und wird über die Aussaat-Praxis umfangreich informiert. Giesregeln aus alten Zeiten sollte man sich gut einprägen und begreifen lernen, dass Wildkräuter keine Unkräuter sind.

Mit großen Interesse habe ich das Kapitel "Vergessene Gemüsearten- und Sorten" studiert. Blattsalate nannte man früher Lattich. Erwähnt werden Wintersalate, auch Stielmus und andere Gemüsearten, die man heute kaum noch kennt. Kohlgewächse nutzte man schon in vorchristlicher Zeit in Ägypten. Man liest von vielen alten Gemüsearten, wie etwa Haferwurzel und Golddistel, die heute völlig aus der Mode gekommen sind und wird über zahlreiche Kräuter unterrichtet, die mittlerweile wieder in den meisten Gärten angebaut werden. Zu diesen Kräutern zählt auch der Borretsch und Beifuß, das an Geflügelgerichten nicht fehlen sollte.


Gefallen hat mir das Kapitel, in dem man sich mit alten Obstsorten näher befasst. In den einzelnen Obstporträts wird man jeweils über die Reifezeit, die Heimat, die Besonderheit der Frucht, den Geschmack, die Verwendung und die Merkmale aufgeklärt. Alte Apfelsorten, wie " Gewürzluiken" oder der "Rheinische Bohnapfel", auch alte Birnen- und Quittensorten werden fokussiert und man liest von leckeren Kirschsorten, wie etwa die "Heidelfinger Riesenkirsche".




Die "Quellins Reneklode" lernt man kennen, auch die "Nancyaprikose" und delikate alte Erdbeersorten wie "Senga Sengana" alte Himbeer- und Brombeersorten aber Stachelbeeren und dererlei mehr. Wie man diese Früchte erntet, verwertet und lagert bleibt nicht unerwähnt und man erhält Rezepte für nostalgische Konfitüren und Gelees, wie etwa "Himbeer-Renekloden-Konfitüre" man erfährt, wie man Obst einkocht und Gurken einlegt und Früchte in Alkohol konserviert.



Eine Fundgrube für alle, die sich für altes Gartenwissen interessieren.




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Rezension:Großvaters Gartenwissen: Altbewährte Praxistipps fürs ganze Jahr (Gebundene Ausgabe)

Das Buch von Charlie Ryrie ist eine Fundgrube für Biogärtner, die sich mit den Gartenerfahrungen und dem entsprechenden Wissen vergangener Generationen auseinandersetzen möchten. Zur Sprache kommen das Wetter, die Erde, das Vermehren, Aussähen und Anpflanzen, die Pflanzenpflege, die Freunde und Feinde im Garten, der Garten im Haus, des Gärtners Wohlbefinden und anderes mehr. Im Buch werden die Texte durch viele Bilder veranschaulicht. Man erhält neben umfangreichen Erklärungen zusätzliche Tipps und Informationen, die unter dem Oberbegriff " Volksglauben " zusammengefasst worden sind.

Alte Wetterregeln, das Verhalten von Tieren bei Wetterveränderung, auch die Form der Wolken helfen unabhängig von den Wetternachrichten das Wetter von morgen zu deuten. Sehr interessant auch sind so genannte Blumenuhren, deren man das bevorstehende Wetter und die Tageszeit entnehmen kann.
Aufschlussreich ist der Grundkurs " Gute Erde ". Guter Boden enthält viel Luft und Wasser. Er muss so fest sein, dass die Nährstoffe nicht weggespült werden und so krümelig, dass die Wurzeln freie Bahn haben. Ein Bild veranschaulicht, das unter der Erdoberfläche kleine Tiere, Insekten und Mikroorganismen verrottetes Material und Mineralien für sich und die Pflanzen in Nährstoffe umwandeln. Man wird über Säure aber auch Alkali liebende Pflanzen aufgeklärt und erfährt wie man eine Bodenprüfung vornehmen kann. Es werden Indikatorenpflanzen genannt. So lässt gesunder Löwenzahn und wilder Senf, auch Fuchsschwanz auf einen guten Boden schließen.

Man lernt Bodenarten, wie Ton- Sand- und Lehmböden zu testen und mit natürlichen Mitteln den Boden zu verbessern. Angeblich soll Licht Unkrautsamen zum Keimen bringen und deshalb der Garten besser im Dunkeln umgegraben werden. Des Weiteren lernt man Samen aus dem eigenen Garten zu holen und ihn im nächsten Jahr auszusäen. Die Wärme spielt beim Aussäen eine wichtige Rolle. Wenn man zwischen 14 und 16 Uhr aktiv wird, keimt der Samen besser, weil die temperaturempfindliche Phase der Keimung nachts, also bei geringerer Temperatur, beendet wird.

Ryrie empfiehlt zerquetschte Knoblauchzehen in die Erde zu vergraben, um Schädlinge abzuschrecken und junge Setzlinge stets nach 16 Uhr zu pflanzen, weil die Sonne dann schwächer ist und sich die Wurzeln während der kühlsten Stunden im Boden verankern können. Pflanzen zu vermehren ist einfach, wenn man bestimmte Regeln befolgt. Diese werden im Buch genau beschrieben. Aufschlussreich ist auch das Kapitel " Pflanzenfreunde ". Bestimmte Pflanzen können einander gute Gefährten sein. Sie schützen und unterstützen sich gegenseitig, versorgen die Nachbarn mit Nährstoffen, schrecken Schädlinge ab und beugen Krankheiten vor. Ursache hierfür können ihre Größe, ihr Duft, ihre Gewohnheiten, ihre Öle, Hormone und Enzyme sein.

Ein weiteres Thema ist die Pflanzenpflege. Hier lernt man mit Mulch und Tee den Pflanzen Gutes zu tun und sich in der Folge mit dem Nährstoffbedarf auseinanderzusetzen. Sehr nasser Boden kann leicht Magnesium und Eisen verlieren, deshalb sollte man den Magnesiumgehalt durch Bittersalz beheben. Man lernt sinnvoll mit der Gießkanne umzugehen und das richtige Wasser zu benutzen, wird aufgeklärt wie man Pflanzen stutzt und erfährt Erhellendes über nützliche und weniger nützliche Insekten. Knoblauch im Rosenbeet soll Wunder bewirken. Ob das wirklich so ist werde ich erst im Mai in Erfahrung bringen können.

Interessant sind die Mittel gegen Schneckenbekämpfung. Gehackte Disteln sollen helfen und zerbrochene Muschelschalen. Günstig auch sind Kröten im Garten und ein Kohlblatt auf Orangenschalen oder aber ein altes Marmeladenglas, das man im Boden versenkt und zur Hälfte mit Bier füllt. Schnecken scheinen Bier zu mögen. Man lernt unerwünschte Gäste wie Maulwürfe, Waschbären, Mäuse und Kaninchen aus dem Garten zu vertreiben und Krankheiten der Pflanzen zu bekämpfen.

Über so genanntes " Unkraut " wird man aufgeklärt und man lernt zu begreifen, dass viele Unkräuter Heilpflanzen sind. Dies gilt bespielweise für den Schachtelhalm, der Schwermetalle und andere Schadstoffe aus dem Boden entfernt. Bestens dargestellt ist die Handhabung von Zimmerpflanzen, die in einer für sie unnatürlichen Umgebung leben und deshalb der besonderen Pflege bedürfen. Unmöglich auf die vielen Infos im Buch an dieser Stelle näher einzugehen. Sehr gut beschrieben sind die sogenannten positiven Pflanzen, Heilpflanzen und Küchenkräutern.

Von manchen Pflanzen soll sogar eine magische Wirkung ausgehen. Lorbeerbäume und Geißblatt gehören zu diesen Pflanzen. Man liest auch Näheres über Giftpflanzen, wie Bilsenkraut, Schierling und Giftsumach, die man besser aus dem Garten verbannt , aber auch von Pflanzen , die als Aphrodisiaka wirken. So sollen Rosen helfen sexuelle Probleme zu lösen, auch Ginkgosamen steigert die sexuelle Energie.

Ob Sie nun Schierling oder Rosen in Ihrem Garten ziehen bleibt Ihnen überlassen, sprechen sollten Sie mit allen Pflanzen, denn Pflanzen reagieren auf eine nette Ansprache, das haben sie mit uns Menschen gemeinsam:-)

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