Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Europas grüne Paradiese-Eine Reise zu den schönsten Gärten und Parks- Kunth


Dieses reich bebilderte, traumhaft schöne Gartenbuch stellt besonders prachtvolle Paradiese in Europa vor. 

Untergliedert sind diese in die Regionen 
Nordeuropa 
Westeuropa 
Zentraleuropa 
Südeuropa 

Nachstehende Zitate von Ralph Waldo Emerson und Rabindranath Tagore bestimmen den Geist dieses Werkes: "Blumen sind das Lächeln der Erde", (R.W.E.)  und "Wer Bäume pflanzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen." (R.T)

In der Region "Nordeuropa" werden Paradiese in Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, Litauen und Lettland vorgestellt. Dabei werden die besonderen Bedingungen, denen die Fauna aufgrund der nordischen Lage ausgesetzt ist, anschaulich in Szene gebracht. 

Auf einem Kartenausschnitt sind die Gartenanlagen, die in der Folge beschrieben werden, eingezeichnet, damit man eine Vorstellung davon hat, wo in etwa diese lokalisiert sind. Alle Gärten im Buch, das schon mal vorweg, sind sehr gut beschrieben und entsprechendes Bildmaterial vervollständigt dann jeweils den Eindruck. Darüber hinaus gibt es neben den Gartenpräsentationen immer wieder Textbeiträge mit dem Titel "Blick über den Gartenzaun". Hier lernt man dann beispielsweise in Nordeuropa die Kultur in Tromso ein wenig kennen oder auch die Architektur der Moderne in Helsinki. Ein sehr schöner Beitrag mit dem Titel "Urban Gardening in Nuuk- Grönländisches Gärtnern" sollte man nicht vergessen zu lesen und sich in der Folge in die historischen Gärten von Vilnius vertiefen. Das Stadtgebiet von Vilnius soll über die Hälfte bewaldet sein und kann mit 150 Parks und Grünflächen aufwarten. Dabei besteht der botanische Garten der Universität von Vilnius bereits seit über 140 Jahren, liest man und darf über Grünanlagen und Parks in der Stadt im Anschluss staunen. 

Dann folgen ausgewählte Gärten aus Westeuropa und da aus Irland, dem Vereinigten Königreich, den Niederlande und Frankreich. Hier entdecke ich im Vereinigten Königreich und dort in Alnwick den "Poison Garden" mit den 100 giftigsten Pflanzen dieser Welt. Dieser Garten soll ein Publikumsmagnet sein, speziell wenn der Himalaya-Eisenhut blüht, von dem man weiß, dass er die giftigste aller Pflanzen auf dieser Welt ist. Auf den folgenden beiden Seiten lernt man einige giftige Pflanzen und Sträucher im heimischen Garten kennen. Eiben und Holunder gehören dazu, aber auch Engelstrompeten, deren Namen über die Gefahr hinweg täuscht. Man erfährt in einem eingefügten Textbeitrag mehr zu englischen Landschaftsgärten, deren geistiger Vater der Philosoph Jean Jacques Rousseau war und darf sich eines wunderschönen Fotos erfreuen, das einen solchen Garten zeigt. Die Gärten Monets sind ein Thema, auch die barocken Gartenanlagen Frankreichs werden beleuchtet, allen voran die "Jardins de Versailles", die von dem Gärtnergenie Le Notre entworfen wurden. Vergessen werden auch nicht die "Gärten von Villandry" an der Loire, die man besucht haben sollte, sofern man ein Gartenenthusiast ist. Gefallen auch hat mir der "Blick über den Gartenzaun" in Paris. Hier nämlich kommen die Jugendstil-Eingänge und die schönsten Stationen der Pariser Metro zur Sprache. 

Zentraleuropa ist vertreten durch Deutschland, die Schweiz, Österreich, Polen und die Tschechische Republik. Hervorheben möchte ich die tollen Beschreibungen der Gartenanlagen von Potsdam und hier speziell die 300 Hektar umfassende Parkanlage von Sanssouci. Interessant auch ist der "Botanische Garten" in Dahlem mit seinen 20000 verschiedenen Pflanzenarten. Auf einer Sonderseite wird man sehr gut über das rapide Artensterben und was man selbst dagegen tun kann, aufgeklärt. Sehr schön beschrieben auch ist die "Blumeninsel Mainau" und des Weiteren der "Botanische Garten" in München, der Lebensraum von 14 000 Pflanzen ist. Alsdann lernt man Gärten in der Schweiz kennen und beim "Blick über den Gartenzaun" "Schweizer Perlen am Lago Maggiore". Sehr anschaulich beschrieben! In Österreich dann sind die "Schlossgärten von Schönbrunn" besonders sehenswert. Doch auch der "Botanische Garten" von Wien mach neugierig. Die Öffnungszeiten werden wie bei allen anderen vorgestellten Paradiesen benannt. Gelungen auch ist der "Blick über den Gartenzaun"  hin zum Wiener Museumsquartier. Alsdann erfährt man Wissenswertes über die historischen Wurzeln von Gartenzwergen. Sie liegen übrigens nicht in Sachsen, wie böse Zungen behaupten. Die Gärten von Prag sollte man sich bei einem Besuch dieser Stadt auch nicht entgehen lassen, bevor man sich schlussendlich mit den Paradiesen in Südeuropa befasst. 

Ausgewählt worden sind hier Gärten in Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien und Griechenland. Mit großem Interesse lese ich über den "Jardim Monte Palace", der einer der schönsten Gärten Madeiras sein soll und nicht zuletzt wegen seiner japanischen und chinesischen Stilelemente begeistere. Ein Traum natürlich sind die "Gärten der Alhambra", sehr gut beschrieben und durch Fotos wunderbar veranschaulicht. Erwähnen möchte ich aber auch den "Bosco Verticale" in Mailand, entworfen von Stefan Boeri Architetti . Dabei handelt es sich um einen innovativen Hochhauskomplex mit über 800 Bäumen, 15000 Stauden und 5000 Sträuchern, die auf Balkonen wachsen. Dies sorgt für kühlere Wohnungen, eine bessere Luftqualität und mehr Biodiversität. 

Stellt sich die Frage, wo ich jetzt am liebsten sein möchte? Vielleicht am Lago Maggiore auf der Isola Bella und dort in dem schönen Garten mit Blick auf den Lago, um einfach nur zu staunen und dankbar zu sein, dass es Menschen gibt, die noch wissen, dass uns allen die Sehnsucht nach dem Paradies von Geburt an inne wohnt und die deshalb versuchen, diese Sehnsucht zu stillen. Wer diese Menschen sind? Begeisterte Gärtner. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken: Verlag Kunth oder überall im Buchhandel.

Rezension: Landschaftsarchitektur- Herausragende Projekte 2025 Tilmann Latz, Laura Puttkammer-Callwey


Laura Puttkammer lässt die LeserInnen in ihrem Vorwort zu diesem reich bebilderten Landschaftsgartenbuch wissen, dass im vorliegenden Werk 34 verschiedene Büros und Agenturen für Landschaftsarchitektur zu finden sind. Dabei zeigten die ausgewählten Projekte, was Landschaftsarchitektur am besten könne: "Nähe und Zugang zur Natur schaffen, unsere Städte auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten und die Lebensqualität verbessern."

Puttkammer zählt die technische und kreative Vielfalt der Projekte auf, als da sind: Parks, private Gärten, Naturspielplätze, renaturierte Flüsse, Schulhöfe und grüne Klassenzimmer, Klinikgärten und begrünte Büros, über ganze Quartiere, eine neue Mitte für Berlin als auch einen verbindenden Grünzug bis hin zu biodiversen Wiesen, Entwürfe für Firmengärten und Paradiesgärten.

Für den Landschaftsarchitekten Professor Tilmann sind Natur und Kultur keine Gegensätze mehr, vielmehr bedingten sie einander nicht nur, sondern müssten grundsätzlich zusammen im Hinblick auf qualitative Gesichtspunkte und gesellschaftliche Relevanz betrachtet, bewertet und bearbeitet werden.

Die im Buch gezeigten Projekte sind allesamt hervorragend beschrieben. Die Planer, der Bauherr, die mitwirkenden Unternehmen, der Ort die Fläche, die Planungszeit die Gesamtkosten und die Besonderheit werden stets aufgelistet und tolle Fotos vervollständigen den Eindruck vom jeweiligen Projekt. 

Sehr gut sind auch die einzelnen Architekturbüros beschrieben. Wer Projekte, wie im Buch dargestellt, plant, weiß sich nach der Lektüre zu helfen, weiß wohin er sich wenden kann, wenn sein Ziel nicht Dilettantismus heißen soll.

Für Städte, Gemeinden und für Firmen ist dieses Buch ein wirklicher Erkenntnisgewinn. Für Privatleute hat es aber auch viel Wissenswertes zu bieten, vor allem die Erkenntnis, dass Flächenversieglung als auch desorientierte Planung nicht mehr zeitgemäß sind. 

Der Trend gehe zur standort- und prozessorientierten Planung, die Verbindung und Begegnung schaffe. So das Credo.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Maximal empfehlenswert

Helga König

Onlinebestellung: Callwey ansonsten überall im Handel erhältlich

Rezension: Botanische Gärten- Ambra Edwards- Gerstenberg


Dieses reich bebilderte Buch mit dem Untertitel "Die schönsten Pflanzenparadiese der Welt" ist ein Werk der mehrfach ausgezeichneten Journalistin und Gartenhistorikerin Ambra Edwards.

Der Prachtband beginnt mit einer mehr als 20 seitigen Einleitung, die den Titel  "Botanische Gärten: eine Evolution" trägt. Hier erfährt man, dass die ersten botanischen Gärten Trophäengärten in der antiken Welt entstanden sind. Ab dem 9. Jahrhundert dann haben Botaniker damit begonnen, Pflanzen systematisch zu untersuchen und Mitte des 16. Jahrhunderts schließlich, die ersten botanischen Gärten an italienischen Universitäten anzulegen. 

Wie es dann weiterging, wird spannend beschrieben, vor allem, was die Klimakrise, unter der die Fauna und Flora derzeit leiden, für die botanischen Gärten bedeutet. Weltweit sind z.Z. zwei von fünf Pflanzenarten von Aussterben bedroht, doch diese Pflanzen seien für das Lebenserhaltungssystem unseres Planeten unentbehrlich. 

Die botanischen Gärten auf unserer Erde schließen sich derzeit zu Netzwerken zusammen, um das Artensterben aufzuhalten. Über 400 Gärten pflegen z.B. die Relikte der ursprünglich heimischen Flora in ihren Anlagen. 

Erwähnt wird ein wissenschaftlicher Aufsatz von Dr. Thorogood zum Begriff "Pflanzenblindheit". Er verdeutlicht, dass diese Blindheit  (Unkenntnis)  im Hinblick auf die Beseeltheit von Pflanzen Ursache dafür sei, den Wert von Pflanzen nicht zu erkennen. 

Ausführlich liest man dann Wissenswertes über die "Eindämmung der globalen Biodiversitätskrise", liest auch, dass, um den gegenwärtigen Trend des Biodiversitätsverlustes bis 2050 umzukehren, ungefähr 40% der gesamten Landmasse der Erde unter Schutz gestellt werden müsste. Thematisiert werden Lösungen für globale Probleme. Hier auch liest man Erschreckendes zur Pflanzengesundheit von Wildpflanzen. Das Wissen um die Pflanzen, ist die Voraussetzung dafür, dass man sie schützen kann und hier zeigt sich die Bedeutung der botanischen Gärten. 

27 Gärten dieser Art werden im Buch vorgestellt. Diese Gärten sind über die ganze Welt verteilt. 

Unter diesen botanischen Paradiesen findet man auch den "Sichtungsgarten Weihenstephan", über den man, wie über alle anderen Paradiese, Wissenswertes erfährt.

Hingerissen bin ich von den Bildern und dem Textbeitrag zu den "Giardini Botanica Hanbury" (Italien), über deren Geschichte man sehr gut informiert wird. Die hervorgehobene Textstelle im diesbezüglichen Beitrag  möchte ich an dieser Stelle zitieren, um die Neugierde anzuregen: "Die Luft von Rosen und Sternjasmin, Salbei und Eukalypten geschwängert, Rosen und Blauregen hängen wie Trauben herab".

Festhalten möchte ich: Die Gärten, die so faszinierend beschrieben werden, sind Eindrücke der Vielfalt, die es zu bewahren gilt. 

Im Textbeitrag zum „National Tropical Botanical Garden“ in Hawai lese ich den Satz "Die Grundidee des Gartens lautet: Biologie und Kultur sind nicht voneinander zu trennen" und nicke sofort. Wieso wird das nicht allerorten begriffen? Wieso beginnen wir nicht gemeinsam zu retten, was noch zu retten ist? Lesen hilft übrigens gegen mangelnde Kenntnis.

Maximal empfehlenswert.

Helga König 

Onlinebestellung bitte hier klicken: Gerstenberg oder im Buchhandel erhältlich.

Rezension: Gärten des Jahres 2025- Stephan Lenzen-Konstanze Neubauer- Callwey


Auch in diesem Jahr wartet der Callwey-Verlag mit einem neuen Prachtband aus der Serie "Gärten des Jahres" auf. Die Autoren heißen Konstanze Neubauer und Stephan Lenzen. 

Frau Neubauer hat Geographie, Raumordnung und Landschaftsplanung als auch Landschaftsökologie an der LMU und TU München studiert und arbeitet als dreie Journalistin und Autorin für die Themenbereiche Garten, Natur und Umwelt. 

Herr Lenzen ist freischaffender Landschaftsarchitekt und Präsident des bdla Bund Deuscher LandschaftsarchitektInnen. Er lehrt an der FH Dortmund als Honorarprofessor. 

Das reich bebilderte Werk beginnt mit einer Einleitung, die die Überschrift "Die Wiederkehr des Gartens" trägt. Stefan Lenzen schreibt hier von der Renaissance der Gärten, die zum Luxusgut geworden seien, weil sie Zeit, Zuneigung und Raum benötigten. Urban Gardening sei die Manifestation der Sehnsucht der heutigen Menschen nach Natur, Landschaftserlebnis, eigener Nahrungsproduktion, Ursprünglichkeit, Reduktion der Eindrücke und nach Schönheit. Der Garten könne aber auch als Ort der Reflexion des Wertes von urbaner Natur angesichts des Klimawandels und der Verdichtungen der Stadt dienen. Doch er bietet noch viele weitere Möglichkeiten der Sinnhaftigkeit wie Lenzen aufzeigt. Der Autor denkt über Transformation der Räume nach und kommt zum Ergebnis, dass wir Gartenstraßen, Straßengärten, Gartenboulevards oder auch Gartenplätze benötigen, denn nur so ließen sich Menschen bei der Transformation mitnehmen. Sinnstiftende und klimaangepasste Umwandlung unserer Lebensräume könne man durch "grün-blaubunte Infrastrukturen" forcieren. Notwendig hierfür seien mitnehmende Motive und annehmbare Bilder dieser grünen Zukunft. Der Garten sei eines davon. Diesen Gedanken schließe ich mich ohne Wenn und Aber an. 

In der Folge lernt man durch Wort und Bild die Jury kennen, auch die Partner sind aufgelistet. Dann geht es zu Sache und zwar mit der Laudatio für den 1. Preis, der an die Landschaftsarchitektur Burkhard Damm erging. Die Laudatio hat Jens Spanjen verfasst.  Er schreibt: Die überzeugendste Aussage dieses Gartens am Stadtrand von Krefeld sei "die dem Standort und den Herausforderungen des Klimawandels angepasste Bepflanzung in gelungener Kombination mit ausgewählten Solitärgehölzen, Stauden und Gräsern." Davon kann man sich anhand der Fotos überzeugen. Der Garten wird sehr gut beschrieben. Man lernt Burkhard Damm zudem visuell kennen und es sind wie bei allen weiteren vorgestellten Gärten Details aufgelistet, so etwa die Lage, Größe, das Planungsbüro, die Ausführung, der Name des Fotografen und der Plan des fokussierten Objekts. 

Es folgen die Anerkennungen, die nach dem gleichen Schema vorgestellt werden. Hier findet man den "Garten der Geselligkeit", auch die Gärten " Bauernromantik trifft auf Moderne" und "Auszeit in der Großstadt", vor allem aber auch den traumhaften Garten "Pure Entspannung im Hausgarten" der Meissner Gestaltungs GmbH. Hier fasst die Planerin Cornelia König zusammen: "Durch die Kombination von Teich, üppigen Pflanzenbeeten und den Hühnerbereich ist ein Ort der totalen Entspannung entstanden." Die Fotos spiegeln dies sehr gut wider. 

Der Preis für den Newcomer wurde an die Daniel Berg GmbH vergeben für das Projekt "Zeitloses Gartendesign für ein denkmalgeschütztes Bauernhaus" und den Fotografiepreis hat in diesem Jahr Ulrike Romeis erhalten. Die Laudatio hat Alexandra Lehne verfasst, die sehr gut begreifen lässt, weshalb Ulrike Romeis ausgezeichnet wurde.

Alsdann folgen die schönsten Privatgärten 2025, allesamt sehr gut beschrieben: Stets findet man die einzelnen Details- wie bereits eingangs erwähnt- und ein Bildermeer, das erkennen lässt, wohin die Reise in diesem Jahr führt: Mitten in die Transformation, mitten in die Versöhnung mit der Natur. 

Im Trend liegt die Erhaltung der Artenvielfalt bei der Gestaltung und vor allem der Klimawandel. Umgesetzt wird dieser Anspruch z. B. durch eine klimaresiliente und insektenfreundliche Bepflanzung, durch ein kluges Bewässerungsmanagement, vermehrte Baumbepflanzung (Schattenspender) und weniger Rasenflächen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. 

Die gezeigten Gärten verfügen über unterschiedliche Ausmaße. So ist beispielsweise das "Raumwunder in Grün", ein Pflanz-Konzept von Britta Telhar, gerade mal 250 m² groß. Dennoch bietet dieser Garten verschiedene Räume. Diese sind durch geschwungene Beetformen und die Bepflanzung definiert. Auf diese Weise sind Wohlfühlplätze in der Sonne und im Schatten entstanden. 

Ein Traum auch ist der "Garten eines naturverbundenen Menschen". In diesem Paradies dürfe sich Leben entfalten, Dynamik werde zugelassen. Jens Leufgen, der Planer, hält fest: "Ein natürlich anmutender Garten, in dem Pflanzen frei wachsen und sich ausbreiten dürfen- Ästhetisch und gleichzeitig ökologisch."

Zwischen den 50 gezeigten Gärten finden sich immer wieder Seiten mit tollen Produktempfehlungen. So etwa für Licht, Außenbeleuchtung und Samt Gardening oder für Outdoor-Küchen. 

Fasziniert bin ich vom Objekt "Garten zu Haus der Gestalt". Dieses abbruchgefährdete Anwesen am Ammersee wurde, wie der Fotograf Andre Hellberg schreibt, in eine repräsentative Idylle mit Charme verwandelt. Der Text und die Bilder bestätigen dies. 

Zum Schluss des Werkes warten 50 Adressen von Top-Herstellern auf den Leser, dazu ein Trendbericht und interessante Beschreibungen von Gartengestaltungselemente wie etwa eine Wasserquelle im elegant minimalistischen Design. 

Was bleibt noch festzuhalten? Dieses Gartenbuch schenkt den LeserInnen  ungezählte Inspirationen und zeigt, wohin die Reise geht: ins Paradies der tausend Möglichkeiten der Naturverbundenheit und wahr gewordener Träume.

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

Onlinebestellung bitte hier klicken: Callwey oder Amazon

Rezension: Gärtnern wie Gott in England- Gerda Walton- Callwey


Dieses traumhafte Gartenbuch der Gartenenthusiastin Gerda Walton, deren wahres Lebenselixier Gartenreisen sind, ist eine Fundgrube für alle, die mehr über englische Gartenkunst in Erfahrung bringen möchten. 

Nach einem kurzen Vorwort der Autorin ist das reich bebilderte Buch in drei große Abschnitte mit zahlreichen Kapiteln untergliedert: 

Historische Gärten 
Englische Gartenkunst 
Most beloved: Englische Lieblingsblumen 

Das erste Foto im Kapitel "Die Gärten rund um Burgen und Schlösser"  (1. Abschnitt)  zeigt "Arundel Castle". Dieses Anwesen habe ich bereits zweimal besichtigt und bin von den Ausmaßen beeindruckt. An die Bepflanzung der Gärten kann ich mich leider nur noch vage erinnern. Das Ensemble ist für mich in der Gesamtheit allerdings unvergesslich imposant. Die Autorin schreibt "Die Zeit hat castles & gardens zu einzigartigen Bildern verwoben". Denke ich an "Arundel Castle", so stimme ich sofort zu.

Gerda Waton schenkt den LeserInnen einen sehr guten Eindruck von: Warwick Castle, Alnwick Castle, Arundel Castle, (dort sind, wie ich lese. die besonderen Attraktionen im April/Mai das Tulpenfestival vor der Kulisse des Schlosses und die Margeritenwiesen im Juni. Schade, dass ich beide Male erst im August dort war), Berkeley Castle, Carisbrook Castle, Hampton Court Palace, darüber hinaus von Ruinen-Gärten. Diesen folgen dann "Die Gärten der englischen Königin". 

Hier beginnt die Präsentation mit "Leeds Castle and Gardens", darauf folgen Hever Castle, Penshurst Place, Die Gärten der Windsors, Hatfield House, Chenies Manor House und schließlich Sudeley Castle. Alle Anwesen sind sehr gut und einprägsam, was den Stil anbelangt, beschrieben. Die Fotos, die den Texten beigegeben sind, beeindrucken sehr, speziell vom berühmten "Senkgarten" von Chenies Manor.

Vorgestellt werden in Wort und Bild "Knotengärten". Was man darunter versteht, wird sehr gut erklärt. Man lernt die Pflanzenauswahl für diese Gärten kennen und kann sich anhand von Fotos einen guten Eindruck verschaffen. Alsdann geht es um "Topiary", sprich um Formschnitt, nicht zuletzt von Buchs. Zur Sprache kommt hier auch ein englisches Hausmittel gegen Pilzkrankheiten und den Buchsbaumzünsler. Sollte man lesen, bevor man sich Buchskugeln zulegt. Aufgelistet sind Gärten mit besonders attraktiven Topiarys. Anhand eines Kartenausschnitts kann man sich ein Bild davon machen, wo die einzelnen Gärten zu finden sind. 

Weiter geht es dann mit dem Kapitel "Englische Gartenkunst". Hier werden dann vorgestellt "Die 5 Gartenwunder der Royal Horti-cultural Society". Sehr gute Texte und traumhafte Bilder vermitteln einen tollen Eindruck von RHS-Gärten, die man auf berühmten Gartenschauen besichtigen kann.

Es folgt "Der ewig junge Cottage Garden" mit wunderschönen Fotos und vielen Tipps, sofern man hier Anleihen für den eigenen Garten nehmen kann. Weiter geht es mit "Zauberhaften Frühlingsgärten". Vorgestellt werden berühmte Frühlingsgärten und im Rahmen einer Doppelseite werden Rhododendron und Azaleen im eigenen Garten textlich sehr anschaulich übermittelt. 

Eines meine Lieblingskapitel im Buch sind "Englische Rosenträume“ Hier liest man Wissenswertes zu Ramblerrosen,  Kletterrosen, Strauchrosen, historische Rosen, Moosrosen sowie modernen Rosen und erhält Hinweise zu berühmten Rosengärten. Vor allem warten prachtvolle Fotos auf die Leserinnen, die sich in englische Rosen verlieben wollen oder bereits  von diesen hingerissen sind. 

Landschaftsgärten und "geliehene" Landschaften, dann die englischen Besonderheit des "Walled Gardens" werden vorgestellt, bevor man mit "Mixed Borders" konfrontiert wird. Es soll das Nonplusultra der englischen Gartenkunst sein. Gemischte Rabatte dieser Art benötigen allerdings Platz. Auch hier wie in allen anderen Kapiteln erfährt man, wo man die vorgestellten Gärten  besichtigen kann. 

Präsentiert werden des Weiteren edle Gärten in "Weiß, Silber und Grün", "Gärten mit "Sunny Spells", "Gärten, in denen es aus Fugen, Spalten und Ritzen blüht" und noch viele andere Besonderheiten mehr.

Was noch? Einige Seiten sind dem "Englischen Rasen" gewidmet. Er ist allerdings ein Auslaufmodell, der immer mehr bunten Blumenwiesen weicht, weil diese einfach vernünftiger aber auch schöner sind. Man erfährt deshalb wie man einen Duftrasen anlegt und auf diese Weise ein Paradies für Bienen anlegt. 

Überaus interessant finde ich den dritten Abschnitt. Hier geht es um "englische Lieblingsblumen". Diese sind allesamt sehr gut beschrieben. Der grüne Daumen kribbelt ununterbrochen. Einige der vorgestellten Blumen habe ich in meinem Garten, leider bislang noch keinen blauen Mohn, wohl aber "Bluebells". Diese hat meine Mutter von einer Reise nach England mitgebracht. Zwischenzeitlich haben sie sich gut vermehrt. 

Dass Englands beliebteste Duftpflanze der Lavendel ist, wusste ich bislang nicht und auch nicht, dass er zuerst in England und nicht in Frankreich großflächig angebaut wurde. 

Man findet eine Reihe weiterer schöner Blumen im Buch, ausführlich und sehr gut beschrieben, natürlich auch den Rittersporn, die Säckelblume und den Salbei, vertieft sich in einzelne Beschreibungen und überlegt, was man machen kann, um möglichst viele Ideen im eigenen Garten umzusetzen. Ich empfehle: planen, Tatkraft mobilisieren und den Garten als Outdoor-Fitnesscenter zu begreifen. Schwerpunkt: bücken, bücken, bücken.

Maximal empfehlenswert

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken: Callwey oder Amazon  
  



Rezension: Stauden im Garten-Folko Kullmann, Bettina Rehm-Wolters, Markus Zeiler-Callwey




Zu den Autoren im Buch: 

Bettina Rehm-Wolters ist gelernte Gartenbau- Und Landschaftsarchitektin, die im Anschluss an diese Ausbildung an der Fachhochschule Osnabrück ein Studium in Landschaftspflege absolvierte. Sie hat u.a. als Redakteurin bei "Mein schöner Garten" gearbeitet und u.a. das Ressort "Stauden" betreut.

Markus Zeiler hat ebenfalls eine Gärtnerlehre absolviert und studierte danach an der Fachhochschule Nürtingen Landschaftspflege. Er arbeitet als Parkleiter auf der Insel Mainau. 

Das reich bebilderte, sehr informative Buch beginnt mit einem Textbeitrag von Folko Kullmann. Er ist Geschäftsführer der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.  In wenigen Worten  benennt  er die Vorteile eines Staudengartens und macht auf diese Weise neugierig auf das, was kommt. 

Die Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. wirbt in ihrem dann folgenden Textbeitrag für mehr Stauden in den Gärten. Diese Gesellschaft zählt übrigens mit rund 6000 Mitgliedern zu den größten Pflanzenliebhabergesellschaften in Europa. Man erfährt Wissenswertes über die Fach- und Regionalgruppen der GdS, wird auf das "Magazin der Staudengarten hingewiesen", welches vierteljährlich erscheint, liest zudem über Pflanzenmonografien der GdS, Samenaustausch, Projekte und Symposien als auch Veranstaltungen der GdS, um sich alsdann in vier großen Abschnitten in das Thema des Buches vertiefen zu können. 

In den Abschnitten wird behandelt:

-Die Große Welt der Stauden 
-Gestalten mit Stauden -
-Beete kunstvoll gestalten 
-Stauden und Pflanzen pflegen 

Zunächst wird man ausgiebig über den Unterschied zwischen Leit-, Begleit- und Füllstauden aufgeklärt. Diese werden im Einzelnen auch benannt und man lernt, wie man sie so einsetzt, dass das Blühwunder bis in den späten Herbst hinein kein Ende nimmt. 

Vorgestellt wird in Wort und Bild der Park auf der Insel Mainau und man lernt zu begreifen, weshalb Zwiebel- und Knollenpflanzen in Staudengärten einfach dazugehören. 

Zwei Seiten sind den Päonien (Pfingstrosen) gewidmet. Hier erfährt man Näheres zur Pflanzung und Pflege. Die Düngung mit Kalium und Phosphat ist notwendig, wenn sie üppig blühen sollen. Auch über Lilien erfährt man Wissenswertes. Sie zählen übrigens zu den ältesten Zierpflanzen der Welt. In zahlreichen Ländern gilt die Lilie als kulturelles Symbol. Man denke Beispielsweise an die französische Lilie. Auch bei dieser Pflanze erfährt man, wie man sie pflegt und erhält einen visuellen Eindruck davon, wie schön einzelne Sorten sind. 

Über die einzelnen Lebensbereiche der Stauden wird man sehr gut aufgeklärt, bevor es um das Spiel mit den Farben und Formen geht. Dabei wird man zunächst mit dem Farbkreis vertraut gemacht. Dieser soll eine unverzichtbare Hilfe für die Planung der Anlage von Staudenbeeten sein. Man lernt hier u.a. ungewöhnliche Farbpaarungen kennen, erfährt Näheres zu Farben im Licht, auch welche Farbe, Romantik in den Garten zaubert. 

Sehr schön und informativ sind die Seiten, die sich mit Taglilien befassen. Überrascht bin ich immer noch, wie viele Sorten es gibt. Ich  habe bislang nur orangefarbene im Garten, Erbstücke meiner Mutter. Nicht nur, dass die Beschreibung bestens ist, auch über die Begleitstauden wird man aufgeklärt. Sehr inspirierend! 

Funkien, auch Herzblattlilien genannt, sollen die perfekte Blattschmuckstaude für schattige Plätze sein, auch hier ist man erstaunt über die vielen Sorten. 

Dann  lernt man die Kombination von Blütenarten, Blatttexturen und Wuchsformengeschickt miteinander zu verbinden. Vorgestellt werden auch Stauden mit schöner Wintersilhouette. 

Sehr lehrreich sind die Gestaltungsgrundlagen im Buch. Hier sollte man sich Höhenstaffelung zu Herzen nehmen und immer daran denken, dass Abstand halten zu besseren Ergebnissen führt. Alles braucht seinen Raum in der Natur, zu der wir übrigens auch gehören.

Gefallen haben mir die vielen Hinweise zur Farbgestaltung. Ein kühles Blau an heißen Sommertagen halte ich für sehr sinnstiftend und rosa Blütenträume für Seelenbalsam. Immer wieder begeistern mich die Impressionen im Buch, so etwa von einem gelben Sommerborder. Gelbe Stauden- und Sommerblumen strahlen hier um die Wette und schenken gute Laune. Aufgelistet ist eine Vielzahl gelber Blumen. Dass es gelbe Lupinen gibt, wusste ich bislang noch nicht. 

Der Iris (Schwertlilie) sind auch zwei Seiten gewidmet. Es werden zahlreiche Arten vorgestellt und viel Fachwissen um diese Staude dem Leser entgegengebracht. Cottage-Gärten werden gezeigt und sehr gut erläutert. Zur Sprache gebracht werden traditionelle Bauerngartenstauden, zu diesen zählen u.a. Rittersporn aber auch die Stockrose. Wer auf Prärielandschaften steht, kommt auch auf seine Kosten. Dann werden z. B. Staudenmischungen thematisiert. 

Spannend auch ist der Textbeitrag über Stauden in Töpfen und Kübeln. Funkien sehen da geradezu wegen ihres Blattwerks zauberhaft aus. 

Lobenswert auch ist das Kapitel Stauden pflanzen & pflegen. Hier wird Handwerkliches bestens erklärt.

Die Erläuterungen im Hinblick auf Dahlien fand ich interessant. Seit zwei Jahren experimentiere ich mit den Knollen. Sie halten bis zu 7 Grad Kälte in der Gartenerde aus. Deshalb buddele ich sie nicht mehr aus, nicht zuletzt weil ich den modrigen Erdgeruch im Keller einfach nicht mag. 

Sehr gut erklärt wird, wie man Stauden vermehren kann, welche Schädlingen sie befallen können und welche Krankheiten ihnen zusetzen, wie man dahingehend vorbeugt und bekämpft. 

Darüber hinaus lernt man in sehr guten Textbeiträgen herausragende Gärtner näher kennen. Dabei handelt es sich um: den Staudenzüchter und Gartenpoet Prof. Dr. h.c. Karl Foerster, den Anthroposophen und Gärtner Ernst Paegels, die Staudengärtnerin Anja Maubach, den Staudengärtner Dieter Gaissmayer, den Pflanzenzüchter Georg Arens, den Trendsetter der Staudenszene Prof. Cassian Schmidt, den Gartendesigner Peter Janke, die Staudengärtner Fine Molz und Till Hofmann, die Staudengärtnerin Gräfin von Zeppelin, die Landschaftsarchitektin Petra Pelz und der der Gärtner Christian H. Kress. Von allen kann man eine Menge lernen.

Eine Fülle von Adressen guter Staudengärtnereien rundet diese Buch ab, das eine Anschaffung fürs Leben ist und unendlich viel Lust auf Gartentätigkeiten macht. 

Das Buch "Stauden im Garten" und die Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. sind mit dem 1. Platz Stil Sonderpreis für außergewöhnliche Bücher und Photos im Besonderen beim Deutschen Gartenbuchpreis 2025 geehrt worden.

Maximal empfehlenswert

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:  Callwey oder Amazon

Rezension: Wildblumen pflanzen- Nektarreiche Blüten für hübsche Nützlinge- Jane Moore-Gerstenberg




Dieses sehr informative, hübsch illustrierte Buch  von  Jane Moore, das sich mit dem Sinn von Wildblumen im Garten näher auseinandersetzt, ist in 8 Kapitel untergliedert.

Dabei wird im ersten Kapitel die Frage beantwortet, weshalb man im Garten überhaupt Wildblumen pflanzen sollte. Es werden viele gute Gründe genannt, nicht zuletzt, die Tatsache, dass es sich hierbei um einen wichtigen Bestandteil eines lebendigen Ökosystems handelt, das die Autorin sehr gut beschreibt. 

Man wird präzise unterrichtet, was nun genau eine "Wildblume" ist und weshalb es wichtig ist, vor allem heimische Wildblumenarten zu pflanzen. Auch bleibt nicht ausgespart, wo Wildblumen in der Natur wachsen und weshalb sie spezifisch an ihre Standortbedingungen angepasst sind.

Im Laufe des Buches lernt man eine ganze Reihe von Wildblumen kennen. Dabei nimmt der Löwenzahn den Anfang. 10 leicht anzupflanzende,  einjährige Wildblumen werden sehr gut porträtiert. Die meisten habe ich bereits gepflanzt und freue mich, dass sie immer wieder kommen. Eine Wildblumenart kenne ich bislang noch nicht. Es handelt sich um "Rainfarn-Phazelie". Die Blüten sollen langlebig sein und auf Bienen und Insekten unwiderstehlich wirken. Bin neugierig, ob sie in meinem Garten gedeihen werden. 

Aufgelistet sind weitere einjährige Wildblumen, die allerdings nicht näher beschrieben worden sind. Gefreut habe ich mich, dass im Rahmen der Wildblumen-Kunde auch das Wiesen-Schaumkraut porträtiert worden ist. Diese filigrane Blume liebe ich seit meiner Kindheit und habe sie stets bestaunt, wenn ich mit meiner besten Freundin in den hiesigen Wiesen unterwegs war. In jüngster Zeit sieht man Wiesen-Schaumkrautblüten hier im Umfeld nur noch selten. 

Vorgestellt werden zudem die besten Wiesenblumen für den nicht-englischen Rasen. Was diese Blumen bewirken, wird gut erläutert. Es geht dabei um den Lebensraum vieler Tiere. In diesem Zusammenhang geht auch immer wieder um natürliche Freundschaften so etwa zwischen Bienen und Pflanzen oder dem Monarchfalter und Seidenpflanzen. Man muss verstehen lernen, dass alles ineinander greift und nur so die Natur gesunden kann. 

Thematisiert wird natürlich auch, was man unter einer Wiese grundsätzlich versteht, welche Gräser darin vorkommen, so etwa das trockentolerante Rote Straussgrass oder beispielsweise das robuste Knäuelgras. Man liest von Tieren, die man auf einer Wiese entdecken kann, auch von Ameisen und was sie Pflanzen Gutes tun.

Besonders gut gefallen hat mir Kapitel 5. Es trägt den Titel "Zehn Dinge, die sie über Wildblumen wissen sollten." Hier auch erfährt man, dass mehr als ein Drittel der weltweit als Nahrungsmittel angebauten Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind. Speziell Wildblumen seien von großer Bedeutung. Weshalb das so ist, wird sehr gut vermittelt.

Außerdem erfährt man, welche Wildblumen für schwere Lehmböden und welche für trockene Böden, welche anspruchslos und welche für den Schatten geeignet sind. Wildblumen für Töpfe und Pflanzen und solche amerikanischen Ursprungs sowie solche für bestimmte Jahreszeiten zeigen die gesamte Vielfalt dessen, was die Natur bereithält, um ein lebendiges Ökosystem im eigenen Garten gestalten zu können.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier  klicken: Gerstenberg oder Amazon

Rezension: Die wunderbaren Gärten von Cornwall- Tim Hubard- Fotos Jo und Ron Whitworth


Autor dieses wunderschönen Gartenbuches ist Tim Hubbard. Er lebt seit über 40 Jahren in Cornwall und hat bereits zwei weitere Bücher über diese Region Englands verfasst. Der Gartenenthusiast arbeitet als Radio- und Fernsehjournalist für die BBC. Zudem hat er Dokumentationen und Gartensendungen als auch Medienprojekte mit der Royal Horticultural Society verantwortet. 

Auch die beiden Fotografen, die die traumhaften Fotos für das Buch realisiert haben- es handelt sich um Jo und Rob Whitworth - leben in Cornwall. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet für ihre Bilder, die weltweit in Büchern, Magazinen und digitalen Medien erscheinen. 

Im Vorwort, das Tim Smith, der Mitbegründer von Eden Project Cornwall und geschäftsführender Vorsitzender von Eden Project International, verfasst hat, liest man, dass im vorliegenden Buch mit einigen Klischees über Cornwall aufgeräumt werde und sehenswerte, bislang eher wenig beachtete Gärten ins Rampenlicht gelangten. Jeder der gezeigten Gärten habe eine eigene Geschichte. Das macht natürlich neugierig. 

Nach einer zweiseitigen Einleitung des Autors, wird man zunächst mit dem Klima in Cornwall vertraut gemacht. Dort beginnen die Frühlingstemperaturen schon früher, so dass bereits Magnolien in Februar und der Rhododendron im März erblühen. Grund für das milde Klima, so liest man, sei der Golfstrom, der von Mexiko über den Atlantik nach Nordosten fließt. Neben der Wärme spiele das intensivere Licht eine Rolle, das durch das Meer reflektiert werde. Die Region nämlich wird von drei Seiten vom Meer umspült. Hinzu kämen hohe Niederschlagsmengen, die jetzt in Zeiten des Klimawandels nicht nur den Gärtnern sorgen bereiteten. 

Auf einem Landkartenausschnitt kann man sich ein geographisches Bild von der Region machen. Dort auch sind die einzelnen Gärten eingezeichnet, die im Buch vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um 20 Gärten, die jeweils durch ihre Bepflanzungen eine individuelle Note erhalten haben, die viel über die Besitzer aussagt. 

Die Gärten sind allesamt hervorragend  beschrieben, man lernt die Paradiese durch die schönen Fotos auch visuell kennen und erhält einen fotografischen Eindruck von den Gartenbesitzern oder auch den Gärtnern. 

Besonders beeindruckt bin ich vom 8. Garten. Es handelt sich um "Lamorran House Gardens", St. Mawes, Truro, deren Eigentümer Robert und Maria-Antonietta Dudles –Cooke, ein Anwesen mit viel Geschmack kreiert haben. In diesem Garten gibt es mehrere tausend Azaleen, von denen Robert die meisten selbst vermehrt hat. Baumfarne und Palmen sind, wie man liest, für "Lamorran" mehr als nur bemerkenswert und machen neben Sukkulenten die mediterrane Atmosphäre aus. Farben und Formen der gewählten Bäume, Sträucher und Pflanzen lassen diesen Garten Eden zu einem Kleinod werden, in dem eine zauberhafte Marmorstatue das Gesamtkonzept vortrefflich abrundet. 

Im Rahmen der Präsentation von "Potager Garden", Constantine, Falmouth trifft man auf den Satz "Ich glaube fest an den inneren Wert des Gartens". Dieser beinahe philosophische Gedanke lässt aufhorchen. Der Garten gehört Dan Thomas und Peter Skerrett. Ihr Gärtnerteam besteht ausschließlich aus freiwilligen Helfern. Dabei verhält es sich so, dass Handwerker und Künstler ihre Ateliers und Werkstätten auf dem Gelände haben und in den alten Gewächshäusern der ehemaligen Gärtnerei Ausstellungen aber auch Feiern etc. stattfinden. Alles ist dem Prinzip der Nachhaltigkeit untergeordnet und der Freude aller, die sich dort einfinden. 

Seiten später lernt man den Kirchhof von St. Just in Roseland kennen. Er soll für nicht wenige Menschen der schönste Friedhof der Welt sein. Neben interessanten Pflanzen und Bäumen gibt es alte Gräber, Grabsteine und Denkmäler. Dieser Ort der Ewigkeit ist Grün und hoffnungsvoll. Die blühenden Magnolien und Kamelien unterstreichen dies.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Barbara- Hepworth- Skulpturengarten in St.Ives. Die Künstlerin verstarb 1975 und hinterließ in ihrem Testament den Wunsch, dass ihr Atelier und ihr Garten ein Museum und Ausstellungsort für ihre Arbeit werden sollte. Fünf Jahre später wurde das Anwesen von Tate Gallery übernommen Die Fotos beeindrucken. Kunst und Natur, die ideale Verbindung….! 

Bei aller Schönheit, die es zu bewundern gibt, steht der Klimawandel überall drohend im Raum und erfordert schwierige Entscheidungen, nicht nur in den Gärten Cornwalls, sondern  überall.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken: Gerstenberg oder Amazon

Rezension: Romantische Gartenreisen in England- Anja Birne- Callwey



Die Autorin dieses traumhaften, reich bebilderten Gartenbuchs ist Anja Birne. Sie ist gelernte Gärtnerin, Dipl. Ing Gartenbau, Bestsellerautorin und Gartenjournalistin. Seit 1994 leitet sie Gartenreisen, u.a. nach England. 

In der umfangreichen Einleitung schreibt sie, dass sie dieses Buch aus ihren privaten und beruflichen Gartenreisen entwickelt hat, die sie zwischen 1994 bis 2024 durch die Gartenlandschaften Englands führten. Dabei muss man wissen, dass für das englische Landschaftsbild Park- und Heckenlandschaften charakteristisch sind. 

Das vorliegende Gartenbuch führt durch die südenglischen Grafschaften von Kent im Osten bis Cornwall im Westen, in die Cotwolds als auch in die grüne Metropole London. Weiter geht es dann an der Ostküste in die Grafschaften Essex, Cambridgeshire, Suffolk und Norfolk und im Norden dann nach Yorkshire und in den Lake District. 

11 Gartentouren werden vorgestellt. Ziel sei es, Gartenreisenden einen Einblick in die spannende Geschichte der englischen Gärten zu geben, als auch unterschiedliche Gartenstile und interessante Gartenpersönlichkeiten vorzustellen. Beeindruckend beschrieben werden die großen klassischen Gärten der Gartenepochen und des Weiteren weniger bekannte Privatgärten. Dazu gibt es ausgewählte Adressen zu Übernachtungsmöglichkeiten und Teestuben und zum Schluss 20 delikate Rezepte zum Afternoon Tea. 

Neben den informativen Texten wartet eine fantastische Bilderwelt auf die LeserInnen. Genannt werden im Rahmen jedes Gartenporträts Eigentümer und Besonderheiten wie auch die Websites. 

Nicht überblättern sollte man das Pflanzenporträt einer typisch englischen Blume. Es handelt sich um die Bluebell, das Hasenglöckchen, eine botanische Rarität in Deutschland, die in meinem Garten übrigens auch beheimatet ist. Frage mich, wo meine Mutter die Zwiebeln erworben hat. Vielleicht auf ihrer Reise nach England? 

Hervorheben möchte ich den "Goodnestone Park" der zwischen Dover, Canterbury und Sandwich liegt. Nach einem längeren Aufenthalt dort begann Jane Austen ihren ersten Roman zu schreiben. Traumhaft auch "Gravetye Manor", dort erstrahlen rund um das 1598 erbaute Herrenhaus die rekonstruierten Gärten neu. Ach ja, eine Attraktion ist Londons historischer Apothekergarten. Es ist der zweitälteste Garten dieser Art in England. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde er gestaltet. Dass dort auch Ringelblumen zu finden sind, kann man sich denken, wenn man um deren wundheilende Substanzen weiß. 

Man wird über botanische Meisterwerke in Wissenschaft und Kunst informiert, erfährt Wissenswertes über Londons junge Gartenszene und kann sich wunderschöner Fotos erfreuen aus der Pilgerstätte für Rosenfreunde, sprich den Gärten von "Mottisfont Abbey" in Hampshire. 

Gelungen ist das Porträt der berühmten Gärtnerin Gertrude Jekyll, die eine Zentralfigur der englischen Gartenkunst des 20. Jahrhunderts war. 

Seite für Seite staunt man über das, was einem entgegengebracht wird, speziell auch in Cornwall und dort beispielsweise der viktorianische Pflanzenjägergarten, genannt "Trebah Garden". Beeindruckend auch der subtropische Pflanzendschungel in der Abtei "Tresco Abbey". 

Seiten später dann erfärt man mehr über die "Galanthophilie" , sprich die Jagd nach Schneeglöckchen und kurz darauf Wissenswertes über das "Knot Design", ein Gartenstil aus der Zeit Elisabeth I. 

Was noch? 

Man lernt u.a. den schönsten Küchengarten in East Anglia kennen, liest weiter, staunt noch mehr und begreift, dass in England das Paradies auf Erden beheimatet ist. Eindeutig!

Wenn man all die wunderbaren Gärten studiert hat, darf man sich in die Rezepte zum Afternoon Teas vertiefen und sich überlegen, womit man Gäste im Garten zuhause erfreuen kann.  Im Buch ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung biite hier klicken: Callwey oder Amazon

Rezension: Die Gärten der Literaten-Jackie Bennett- Fotos von Richard Hanson-Gerstenberg



Die Texte dieses reich bebilderten Gartenbuchs hat die Gartenarchitektin und Landschaftshistorikerin Jackie Bennett verfasst. Der renommierte britische Fotograf Richard Hanson realisierte die Fotos. 

28 Gärten von Literaten werden vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Gärten von: Louisa May Alcott, Jane Austen, Tanja Blixen, Frances Hodgson Burnett, Robert Burns, Agatha Christie, Jean Cocteau, Roald Dahl, William Faulkner, Antonio Fogazzaro, Johann Wolfgang Goethe, Thomas Hardy, Ernst Hemingway, Hermann Hesse, Edward James, Ruyard Kipling, Jack London, Thomas Mann, Beatrix Potter, George Sand, Walter Scott, Leo Tolstoi, Belle van Zuylen, Edith Wharton, Virginia Woolf, William Wordsworth und Emilé Zola. 

Eindrucksvolle Fotos aus der Zeit, in der die Literaten noch lebten und tolle Aufnahmen von den Gärten im Hier und Heute begleiten die Texte, in denen man mehr über das Leben Autoren ihr Wirken, auch im Garten und über die Gärten selbst erfährt. Alle Autoren und Autorinnen werden im Rahmen der jeweiligen Kapitel zum Schluss dann noch mal kurz porträtiert. 

Sehr angetan bin ich vom Garten Tanja Blixens, die ein Vogelschutzgebiet schuf, weil sie – die Autorin von "Jenseits von Afrika"- in dem Anwesen ihrer Eltern, der Natur zurückgeben wollte, was fast schon verloren war. 

Ein Traum auch ist der erste Garten Hermann Hesses, dessen Ziel es war, viel Zeit im Garten zu verbringen. Wie man liest, fiel es Hesse oft schwer, die richtige Balance zwischen Gärtner- und Dichtersein zu finden. Jeder der gärtnert, weiß wie erschöpft man durch diese oft harte Arbeit sein kann und wie wenig Muse man anschließend erst mal zum Schreiben hat. Man sehnt sich nach einer Hängematte, um die Seele dort baumeln lassen zu können. Diese Hängematte findet man am ehesten im Garten.

Beeindruckt hat mich auch der Text zum Garten der Dichterin George Sand in Nohant. Dort verbrachte sie mit ihren Geliebten Frédéric Chopin sieben Sommer lang. Sie soll auf ihren Reisen sich stets im Hinblick auf neue Gartenideen Inspiration verschafft haben, besuchte  deshalb auch Les Charmentes in der Nähe von Chambery. Dort hatte Rousseau einst eine glückliche Zeit verbracht. In der Nähe von Toulons dann lernte sie neue Bepflanzungsideen kennen. 

Die eigentlichen Highlights des Buches sind m.E. die Gärten Goethes in Weimar und seine Gestaltungsideen für den Park dort, der heute zum UNESCO –Weltkulturerbe zählt. Dieser Park wurde nach Goethes Italienreise auf 48 Hektar erweitert und zwar von der Stadt bis zum Schloss Belvedere. Herzog Carl August soll mit Goethe ein Konzept entwickelt haben, dass mittels Sichtachsen und Aussichtspunkten Landschaftsbilder entstehen ließ. Diese kann man noch heute bestaunen.

In seinem Garten am Frauenplan experimentierte Goethe in botanischen Beeten mit Blumen. Diese Beete sind heute wiederbelebt worden. 

Ach ja, sein Gartenhaus an der Ilm soll er Zeit seines Lebens behalten haben und bis zu seinem Ende Veränderungen für diesen Garten geplant haben. Die Fotos dazu, sind einfach zauberhaft.  Schön, dass der "Stein des Glücks" nicht vergessen wurde. Ihn mit den Händen zu berühren, ist bereits ein kleines Glück für Menschen, die Sinn fürs Spirituelle haben. 

Mehr möchte ich nicht verraten. Die Rezension soll nur ein Vorgeschmack auf den Prachtband sein, der den Lesern nahe bringt, auf welche Weise namhafte SchriftstellerInnen ihren Garten genutzt haben. 

Ein schönes, interessantes Werk.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung nitte hier klicken: Gerstenberg oder Amazon

Rezension: Blütenpracht. Der Weg zum Traumgarten-Modeste Herwig – Callwey


Dieses ungemein inspirierende, reich bebilderte Buch beginnt mit einem Vorwort der Autorin Modeste Herwig, in deren Familie es seit dem 18. Jahrhundert Gärtner und Baumschuler gibt. Ihr Großvater galt als der erste "grüne Publizist" und ihr Vater verfasste mehr als 70 Gartenbücher. Modeste Herwig hat bislang 45 Gartenbücher geschrieben und erstellt als Pflanzenspezialistin Bepflanzungspläne für Privatgärten, Landgüter und Institutionen und gibt Gartenworkshops zur Pflanzengestaltung. 

Ihr Buch hat sie in 5 Kapitel untergliedert als da sind: 

Freude an Pflanzen 
Inspiration 
Einen Bepflanzungsplan erstellen 
Pflanzenbeschreibungen 
Bepflanzung und Pflege 

Im ersten Kapitel werden der Gartenstil und die Funktion der Pflanzen fokussiert. Vorgestellt werden hier saisonale Beete. Das sind solche, die zu mehreren Jahreszeiten blühen. Hier werden mittels Texten und Bildern unterschiedliche Bepflanzungen vorgestellt. Dann erfährt man mehr über den Stil eines Gartens, der natürlich zu Haus und Umfeld passen sollte. Sehr gut und ausführlich werden Fragen beantworten wie etwa "Wo kommen die Pflanzen hin?", "Wie soll die saisonale Bepflanzung aussehen?" Auch Form und Größe eines Beetes kommen zur Sprache und hier u.a. der beste Platz für Beetbepflanzungen. 

Im zweiten Kapitel dann werden 10 verschiedene Gärten vorgestellt als auch acht Beete mit einer Bepflanzungsliste. Fasziniert von den eindrucksvollen Fotos, verweilt man lange in diesem Kapitel und studiert neugierig Pläne und Pflanzlisten, so etwa bei einem Garten, der wie ein Bild im Rahmen anmutet und aufgrund seiner durchdachten Komposition von Farben und Strukturen vom Haus und seinen beiden Terrassen aus betrachtet werden kann. Ein Garten zum Relaxen aber auch ein natürlicher Garten in der Stadt werden u.a. zur Sprache gebracht und nicht zuletzt eine grüne Stadtoase, die mich besonders angesprochen hat. Blumen, Bäume, Sträucher, Ziergräser und Kletterpflanzen helfen dabei, dass bis in den Spätherbst hinein, Farben für Freude sorgen. 

Man lernt vieles  in diesem Kapitel kennen, beginnend beim natürlichen Beet, weiterführend über Beete in Weiß, Gelb und Blau-Violett, hin zu pflegeleichten Beeten, einem Blumenmeer im Vorgarten, gefolgt von einem mediterranen Beet. Allesamt mit Pflanzlisten. Super! Besonders erwähnenswert ist natürlich das Schmetterlingsbeet mit entsprechender Pflanzliste. Schmetterlinge verleihen dem Garten Poesie. 

In Kapitel 3 dann lernt man einen eigenen Bepflanzungsplan zu erstellen. Dies wird sehr gut erklärt, nicht nur wie man den Grundriss im Maßstab zeichnet, sondern auch wie man bei der Pflanzenauswahl vorgeht. Form und Höhe spielen eine wichtige Rolle. Dazu liest man Wissenswertes, aber auch zur Blütezeit und im Hinblick auf Farben, ferner u.a. zu tierfreundlicher Bepflanzung, zu Zwiebeln und einjährigen Pflanzen und anderem mehr. Man erhält unglaublich viele Infos, die man erst einmal verdauen muss, bevor man sich Kapitel 4 zuwendet. 

Hier geht es um Pflanzenbeschreibungen. Vorgestellt werden rund 200 Pflanzen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl von Arten, die gezielt an der richtigen Stelle gesetzt, in Rabatten und Beeten gut wachsen. Dazu kommen traumhaft schöne Ziergräser, Laubpflanzen. Kletterpflanzen, Hecken, Großsträucher und kleine Bäume. An den Bildern konnte ich mich nicht satt sehen und musste feststellen, dass ich viele Pflanzen nicht kannte und zahllose neue Ideen aber auch Wünsche das Ergebnis des Text- und Fotostudiums sind. 

Was ich mir wünsche? Noch viele Gartenjahrzehnte bei bester Gesundheit und entsprechender Fitness, um mancherlei auszuprobieren. Garten heißt verändern, heißt lernen mit Veränderung zu leben.

In Kapitel 5 werden die Pflanzung und Pflege sehr gut erläutert. Spätestens hier wird jedem klar, dass Gärtnern ein Hobby der besonderen Art ist, welches Naturliebe voraussetzt, wenn es wirklich Freude machen soll. Bücken heißt das Langzeitsportprogramm im Garten. Staunen ist das eigentliche Seelenbalsam an diesem wundervollen Ort

Ein schönes, informatives Buch 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

 Bestellung im Internet bitte hier klicken: Callwey oder Amazon

Ich träumte von einem Cottage-Garten-Mark Bolton-Callwey


Mark Bolton schreibt in der Einleitung zu diesem wunderschönen, reich bebilderten Gartenbuch, dass er seit mehr als einem Vierteljahrhundert Gartenfotograf ist. Weil er alle Arten von Gärten abgelichtet hat, weiß er, dass für ihn die Cottage-Gärten die fotogensten sind. Natürlich begründet Bolton auch, weshalb und macht auf diese Weise neugierig auf das, was die LeserInnen im Buch erwartet. 

Bolton möchte vermitteln, wie man Bepflanzungen anlegt, die aufeinander aufbauen und wie man vorausschauend plant. Darüber hinaus möchte er Ratschläge für die Pflege und die saisonalen Aufgaben geben, berichten, was im Laufe eines Jahres im Garten geschieht und Gärten vorstellen, die in seinen Augen inspirierend sind. 

Zunächst erfährt man, was man unter einem Cottage-Garten versteht und seit wann es diese gibt. In dem lesenswerten historischen Abriss, lernt man auch William Robinson und Gertrude Jekyll kennen, ein bemerkenswertes Gärtnerpaar, das die Idee des Cottage-Gartens begründet und modernisiert hat. Gertrude Jekyll legte, wie man erfährt, Hunderte von Gärten an und schrieb über tausend Artikel für renommierte Zeitungen. Sie war eine der hochgelobtesten Gartengestalterinnen ihrer Zeit. Besonders soll sie für die Farben bekannt gewesen sein, die sie in die Beete einwebte, auch für die harte Landschaftsgestaltung, mit der sie Pflanzen zur Geltung brachte. 

Eine weitere  namhafte Pflanzenzüchterin war Margery Fish. Wie man erfährt, tragen zahlreiche Pflanzen ihren oder den Namen ihres Hauses. Bis heute seien Cottagegärten sehr beliebt. Nicht zuletzt wegen der Rückbesinnung auf die Natur finden sie immer mehr LiebhaberInnen. 

Es folgen erste Schritte. Hier schreibt der Autor sehr verständlich, wie man den Garten einschätzt, gestaltet, anlegt und bepflanzt und wie es dann weitergeht. 

Das Gartenbuch ist nach den umfangreichen, einleitenden Passagen untergliedert in: 
Kapitel 1 – Frühling im Cottage-Garten 
Kapitel 2- Frühsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 3- Spätsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 4 –Herbst im Cottage-Garten 
Kapitel 5- Winter im Cottage-Garten 
Kapitel 6 –Weitere Beispiele traumhafter Cottage-Gärten 

In jedem Kapitel erfährt man Näheres über den Garten in der fokussierten Zeit, kann sich in Bilderwelten vertiefen, liest in Kapitel 1 Näheres über die Stars des Cottage-Gartens im Frühling, kann diese auf Bildern auch bewundern, liest weiter über Pflanzen für schattige Standorte, gemeint z. B. "Tränendes Herz". Auch Sträucher und Bäume, die im Frühsommer besonders erstrahlen, sind ein Thema und man erfährt, was in dieser Zeit alles im Garten zu tun ist. Aufgelistet sind auf Seite 59- sehr einprägsam- die Aufgaben für den Frühling, zudem werden Töpfe und Pflanzgefäße im Frühling zur Sprache gebracht. Werkzeuge werden auch thematisiert und man bekommt u.a. Tipps und Tricks, was man im Frühling fotografieren kann. Wer viel weiß, kann auch viel umsetzen und  auf diese Weise einen grünen Daumen entwickeln. 

Weiter geht es dann mit dem Frühsommer. Hier verfährt der Autor in der Beschreibung, genauso wie im 1. Kapitel. Natürlich interessiert mich als Gartenliebhaberin, welche Pflanzen bei Bolton jeweils als Stars gelten, lese von Rosen und Fingerhüten, von Kurz- und langlebigen Pflanzen, auch von tierfreundlichen und prächtigen Mohnblumen, die in einem Cottage-Garten nicht fehlen sollten.

Zu den Aufgaben im Frühsommer gehört auch, lt. Autor, die Tulpenzwiebeln nach der Blüte auszugraben und einzulagern. Das habe ich bislang nie gemacht und dennoch sind die Tulpen im nächsten Jahr stets wieder erblüht. Vielleicht  sind die klimatischen Bedingungen hier tulpenfreundlicher.

Gezeigt wird wie man Löwenmäulchen setzt und was man in Töpfe und Pflanzgefäße einbringen kann. Außerdem hat man die Chance, sich mit Elementen und Blickpunkten zu befassen. Hier geht es um Wege, Gartenmöbel, Bögen, Pergolen und Pflanzenstützen, dekorative Elemente, Tore und Türen, Terrassen und Innenhöfe, aber auch Begrenzungen. Alles sehr gut beschrieben. 

Spannend auch, was man im Hinblick auf das Gärtnern im Spätsommer liest. Hier geht es darum, schon zurückzuschneiden und die zu Ende gehende Pracht mittels Topfpflanzen noch etwas länger erstrahlen zu lassen. Interessant sind auch die Tipps und Tricks wie man im Spätsommer fotografieren kann.

Unmöglich alles auch nur zu ansatzweise im Rahmen dieser Rezension zu streifen, was in diesem umfangreichen Werk geboten wird. So etwa im Herbst, wenn die Blüte der Astern und Dahlien ansteht. Die Aufgaben im Herbst, sollte man aufmerksam lesen und auch umsetzen, wenn man sich im kommenden Jahr erneut eines schönen Gartens erfreuen möchte. 

Wie in den vorhergehenden Kapiteln wird auch hier wieder ein inspirierender Garten vorgestellt, diesmal Gravetye Manor, Sussex. 

Ein lesenswerter Text zum Thema Kompost, sollte nicht überblättert werden. Auch das Kapitel, welches den Winter im Cottage-Garten zur Sprache bringt, hat viel Wissenswertes zu bieten. Es gibt viel zu tun in dieser Jahreszeit. Schlussendlich lernt man noch einige besonders schöne Cottagegärten kennen, die zum "Nachmachen" einladen sollen. Alles in allem ein gelungenes, schönes Gartenbuch. 


Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken:  Callwey oder Amazon

Rezension: Die 100 schönsten Terrassen und Sitzplätze- Antje Krause –Callwey




"Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt."  (Forster Gartenbau)

Antje Krause, die Autorin, schreibt in dem vorliegenden reich bebilderten Werk in ihrer Einleitung, dass sie voller Freude 100 wunderbare Freiluftplätze präsentiert, die aus Gärten in der Schweiz Deutschland, der Schweiz und Österreich stammen. Einige davon waren "Callwey-Gärten des Jahres". Dabei seien alle Gärten von professionellen Gartenplanerinnen und –planern entworfen und mit Blick aufs Detail umgesetzt worden. 

Die Freiluftplätze hat die Autorin nach Gestaltungsschwerpunkten geordnet, zum Einen im Hinblick auf die Materialien (Holz, Stein und Kies) zum Anderen Grüne Oasen und Pool-Gärten. 

Neben einer Fülle imposanter Gartenaufnahmen warten diese, beschreibende Texte auf die Leser. Besonders gut gefallen hat mir die Gestaltung von Ilka Mahro, die die Atmosphäre eines Ostseestrandes in einen Garten holte. Dabei ist die Bewegung ein Attribut des Gartens geworden, entstanden durch verschiedene Gräser und Holzdielen auf der Terrasse. 

Traumhaft auch der verwunschene Garten an einem Stadthaus mit hübscher Terrasse, die von einer Buddhastatue behütet wird oder auch ein kleines grünes Zimmer, das den Außenraum eines Reihenhauses darstellt. 

Dann gibt es da u.a. ein Gartendach zu Relaxen. Hier lässt das üppige Grün der "geborgten Landschaft" im Hintergrund den Garten weitläufiger erscheinen. Sehr schön auch ist die Terrasse in Schattengarten, den Soeren von Hoerschelmann angelegt hat und die näher beschrieben wird. 

Dann die Schönheit aus Holz… Hier beeindruckt mich am meisten das Freiluftzimmer über den Dächern. Durch den alten Olivenbaum entsteht ein mediterraner Eindruck und durch das zweckentfremdete Bücherregal mit Pflanzen eine Atmosphäre, die zum Lesen schöner Gartenbücher einlädt. 

Unmöglich, sich zu den vielen Bildern im Rahmen der Rezension zu äußern, aber die Konstruktion einer Hängeschaukel –Sitzbank am Outdooresstisch unter einer bewachsenen Pergola möchte ich schon erwähnen. Eine tolle Idee. Ideal für Menschen, die immer ein wenig Bewegung benötigen. 

Es folgen im Buch Kieselkreationen. Hier findet man neben zahlreichen tollen Bildern und sehr guten Beschreibungen einen Satz von Forster Gartenbau, dem ich absolut zustimme. Dieser lautet: "Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt." 

Ein solcher Garten kann zum Beispiel der Garten zum Wandeln (110) sein. Dabei mäandern Kieswege durchs Grün von Gartenraum zu Gartenraum. Was man unter Kies zu verstehen hat, erfährt man natürlich auch. 

Terrassen am Pool sind ein weiteres, spannendes Thema, aber auch Kanäle auf dem Dach. Tipps ohne Ende reihen sich hier aneinander. Dabei scheint Wohlfühlen das oberste Gebot. 

Terrassen mit Natursteinen bleiben auch nicht ausgespart. Speziell mit Holzmobiliar kann das sehr edel und warm wirken bei entsprechendem Grün und üppigen weißen Blüten, wie Hortensien sie hervorbringen. 

Adressen von unzähligen Landschaftsarchitekten und und Shoppingadressen für Accessoires und Deko sowie für Gartenbmöbel runden dieses bemerkenswerte Buch ab, in dem jeder die geeignete Inspiration für die Umgestaltung seiner Terrasse findet.

Onlinebestellung bitte hier klicken: Callwey oder Amazon 

Rezension: Gärten des Jahres 2024 - Nico Wissing-Konstanze Neubauer- Callwey



Die Autoren dieses Buches sind Nico Wissing und Konstanze Neubauer. 

Konstanze Neubauer ist freie Journalistin und Autorin. Studiert hat sie Geographie, Raumordnung und Landesplanung als auch Landschaftsökologie. 

Nico Wissing hat mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in  der Gestaltung natürlicher Gärten und Landschaften. Er gilt als Verfechter einer nachhaltigeren Welt und wird von vielen als "grüner Visionär" bezeichnet. 

Worum geht es in diesem reich bebilderten Werk? 

Um 50 preisgekrönte Privatgärten des Jahres 2024, ausgewählt von einer hochkarätigen Fachjury, die man durch Wort und Bild gleich eingangs kennenlernt. 

Die Einleitung zum Buch hat Nico Wissing verfasst. Wie er konstatiert, werden heutige Gärten totgepflegt. Ein wirklich lebendiger Garten kenne keine Laubbläser. Das sehe ich auch so. Im wirklich lebendigen Garten würden Gänseblümchen im Gras wachsen und Bäume würden dort "heiliggesprochen", weil sie, selbst wenn sie weniger schön gewachsen, einfach aus vielen Gründen wertvoll seien. 

Gärten, die im Gleichgewicht sind, wirkten auf Menschen beruhigend. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Solche Gärten sind natürlich ökologisch konzipiert. 

Wissing stellt sich Fragen wie etwa: “Inwieweit kann ich mit meiner Gestaltung die biologische Vielfalt erhöhen, indem ich eine Bepflanzung verwende, die der örtlichen Flora und Fauna entspricht?" Solche Fragen beantwortet der Autor natürlich kenntnisreich. 

Dass zu viel Versiegelung das Überschwemmungsrisiko erhöht, leuchtet hoffentlich jedem ein aber auch, dass zu viel Pflasterung und zu wenige Bäume die Temperaturen ansteigen lassen. Danach handeln, ist angesagt.

Wissing meint, dass in Zukunft nicht mehr der private Garten zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zähle, sondern die gemeinsame Arbeit im gemeinsamen Freiraum. Die kommenden Jahrzehnte würden ganz im Zeichen der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt stehen. Darin bestünde unsere Pflicht.

Einen Garten oder eine Landschaft zum Leben zu erwecken, sei eine der Kernaufgaben der Garten- und Landschaftsarchitektur. 

Vorgestellt werden in Wort und Bild nicht nur die sechs Mitglieder der Jury, sondern zudem die vierzehn Partner und Sponsoren. Nichts bleibt verborgen. 

Alsdann werden der 1. Preis und die Anerkennungen wie auch die Projekte vorgestellt. Dies geschieht mittels gehaltvoller Texte und traumhaft schöner Gartenfotos. 

Der 1. Preis erging an das Planungsbüro "Naturwohnraum" für die Gestaltung eines naturnahen Gartens in Velen /Nordrhein-Westfalen. Die wunderschönen Fotos dazu,  hat Ferdinand Graf Luckner realisiert. Die Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt hat die Laudatio verfasst. Hier vermittelt sie die Schönheit des Anwesens, das wie sie schreibt, den "Anspruch in Harmonie leben- mit und in der Natur, verbunden mit dem Wunsch "Ruhe und Natürlichkeit" im Garten zu erleben, überzeugend verwirklicht. 

Alle Gärten werden mittels Textbeiträgen sehr gut skizziert. Dazu gibt es neben Gartenfotos jeweils einen Gestaltungsplan und stets Informationen zur Lage und Größe des Gartens. Das Planungsbüro wird genannt, auch die Firma, die für Ausführung zuständig ist, der Fotograf und ein Zitat plus Konterfei des Ausführenden, im Fall des 1. Preises von Christina Schelting, einer Landschaftsarchitektin, die den Garten in Eigenleistung gestaltet hat. 

Eine weitere Eigenleistung stammt von Peter Janke "Hortvs- Peter Janke Gartenkonzepte". Sein 370 m²  großer Hausgarten in der Kölner Innenstadt sei ein herausragendes Beispiel für einen zeitgemäßen und an das sich wandelnde Stadtklima angepassten Garten. Davon und von vielem anderem mehr kann man sich beim Betrachten der Bilder und Lesen der Texte überzeugen. 

Ein Traum ist der von "Paus Gartendesign"  gestaltete Garten in Schermbeck, Nordrhein-Westfalen. Eine Eigenleistung von Daniel Paus. Die tollen Fotos stammen übrigens von der Fotografin Sibylle Pietrek. Das Ergebnis der Gestaltung, so Thomas Banzhaf in seiner Laudatio, sei ein Plädoyer für Nachhaltigkeit. Garten und Landschaft gehen ineinander über. Wohl dem, der das Glück hat am Ortsrand zu wohnen!

Seite für Seite wird bei den gezeigten Projekten viel Inspirierendes gezeigt. Ilka Mahros Gartengestaltung und ihr "summender Garten" hat mich besonders angesprochen. Sie hat auf 600 m² einen traumhaften Staudengarten kreiert, der ein bemerkenswertes Nahrungsangebot für Bienen bereithält und dabei weniger gewässert werden muss als eine Blumenwiese. 

Alle vorgestelltem Gärten begeistern in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit und weisen, den Weg in die Zukunft.

Maximal empfehlenswert

Helga König

Onlinebestellung hier klicken: Callwey oder Amazon