Neben Kochbüchern schenke ich meiner Mutter stets eine Vielzahl von Gartenbüchern. Sie zählt noch im hohen Alter zu den Menschen, die Gelesenes gerne in die Praxis umsetzen. Am kommenden Sonntag ist Muttertag. Zu diesem Anlass werde ich ihr Werner Gameriths "Mein Naturgarten" schenken. Sie gestaltet ihr Paradies schon immer nach ökologischen Gesichtspunkten und wird sich freuen, durch die Erkenntnisse im Buch in ihrem Bemühen um Ganzheitlichkeit bestätigt zu werden.
Der Autor erzählt in dem reich bebilderten Werk zunächst seine Gartengeschichte, um im Anschluss daran, für den Wert der Vielfalt zu sensibilisieren. Wissen sollte man, dass die Grundidee des Naturgartens die Förderung einer stabilisierenden Artenvielfalt ist, weil diese nicht zuletzt vor Schädlingsproblemen schützt. Sobald Ungleichgewichte zwischen den Arten entstehen- das geschieht u.a. durch Agrochemikalien- funktioniert der natürliche Schutz im Garten nicht mehr. Man muss auf vieles achten, wenn man einen gesunden Garten gestalten möchte, der neben Pflanzen, Blumen und Bäume auch eine reiche Tierwelt beherbergt.
Zur Sprache gebracht werden Nahrungsbeziehungen, auch Biodiversivität, die dazu verhilft, Wasser und die Luft zu reinigen, Krankheiten und Schadorganismen zu unterdrücken und die Atmosphäre, aber auch das Klima zu stabilisieren.
Man erfährt, dass regionale Wildkräuter den Boden verbessern, Pilze fördern und bestimmte Insekten und Tiere ernähren. Wer schöne Schmetterlinge liebt, kann sie nur dann im Garten bewundern, wenn er nicht auf Brennnesseln verzichtet.
Der Autor beantwortet viele Fragen, allerdings oftmals anders wie möglicherweise erwünscht.
Sehr lesenswert ist das Kapitel, das die Überschrift trägt "Die Botschaft der Bienen". Es wird schnell klar, dass das Leben und Sterben der Bienen nicht nur Bienenhalter und die von der Blütenbefruchtung abhängige Landschaft etwas angeht.
Bei allem gilt der Merksatz: "Giftfreiheit, Artenvielfalt und eine naturnahe Imkerei sind die wichtigste Basis für ihr Gedeihen." (Zitat: S.74).
Aufgeklärt wird man über Wildpflanzen im Garten und dort an unterschiedlichen Plätzen, erfährt auch, welche Pflanzen naturnahen Lebensräumen schaden können. Über heimische Gehölze liest man und über Blumenwiesen, die für mich Ausdruck eines wirklichen Paradieses sind.
Verzichten muss man nicht auf Informationen zum Thema Selbstversorgergarten, liest auch über gute und schlechte Pflanzennachbarschaften, über Biotope, in denen man sogar baden kann, in diesem Zusammenhang über heimische Sumpf- und Wasserpflanzen und schließlich, was wir vom Garten lernen sollten. Hier möchte ich eine kleine Passage zitieren, die hoffentlich viele Leser sehr Ernst nehmen:
"Partnerschaftlichkeit statt Herrschaftsanspruch, Respekt gegenüber unseren Mitgeschöpfen, Einsicht in ihre Funktionen und Beziehungen brauchen wir auch für einen zukunftsfähigen Umgang mit unseren Mitmenschen und unserer einzigartigen Biosphäre. Wir üben diese Tugenden, wenn wir bei der Gartenarbeit die Natur unterschützen und mitarbeiten lassen. Im Garten sehe ich ein kleines Versuchsfeld und Modell für unseren Umgang mit der Welt."
Das Buch empfehle ich wärmstens.
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