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Rezension: Pflanzenjäger- Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen-Ambra Edwards- Gerstenberg


Dieses spannend zu lesende, sehr gut illustrierte Buch befasst sich mit der Geschichte der Pflanzenjagd. Unter den hier fokussierten Jägern bzw. Sammlern sind so namhafte Persönlichkeiten wie Maria Sybilla Merian und George Forrest. Als Gründe, weshalb man sammelte, werden genannt: Man wollte der Wissenschaft dienen oder hatte kommerzielle Interessen im Blick. 

Personen wie Sybille Merian sahen in der Schönheit und Rätselhaftigkeit der Pflanzen, so Edwards, den Beweis für eine gütige Schöpfung. Menschen wie Alexander Humboldt wollten die Welt wissenschaftlich ergründen. Nicht unerwähnt wird gelassen, dass kaum einer der Pflanzenjäger nach seinen Reisen in sein altes Leben zurückkehren wollte. Das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man die Sammler-Geschichten gelesen hat.

Untergliedert  ist die Geschichte der Pflanzenjagd ist in die Abschnitte:
 
Australien und der Pazifik 
Asien 
Europa und die Levante 
Afrika und Madagaskar 
Nordamerika und Mexiko 
Südamerika 

Zu Beginn kann man sich auf einer Übersichtskarte ein Bild machen, wo genau in dieser Welt die einzelnen beschriebenen Pflanzen ursprünglich gewachsen sind. Nach der Einleitung dann beginnen die Texte, denen jeweils eine Pflanzenillustration, ein kleiner Landkartenausschnitt und die Eckdaten:  Wissenschaftlicher Name, Botaniker, Fundort und Jahr regelmäßig beigefügt sind. 

Der Ginkgobaum, mein Lieblingsbaum, wurde 1712 von Engelbert Kämpfer in Japan gefunden.  Ginkgos soll es aber schon 240 Millionen Jahre auf der Erde geben. Offenbar überstand  dieser Baum vielerlei Unbill, momentan gerade Trockenzeiten, Krankheiten und Luftverschmutzungen. Man erfährt viel über den Ginkgo und seinen Entdecker  und in den ihm gewidmeten Seiten im Buch, wird auch das ungelöste Rätsel zur Sprache gebracht, ob der Poetenbaum das fehlende Glied zwischen Farnen und Nadelbäumen sei. 

Unzählige Bäume und Pflanzen werden thematisiert, auch der "Tibet-Scheinmohn", der mich an die "Blaue Blume" der Romantik denken lässt. 

Irgendwann im Buch in Europa angekommen, erfährt man mehr über den "Safrankrokus", der als Farbe vor 50 000 Jahren im Irak in alten Höhlenmalereien gefunden wurde und heute zu 90% im Iran angebaut wird. 

Die spannende Geschichte der Tulpe wird beschrieben und auch die Kaffeepflanze, die konkret in Äthiopien entdeckt wurde. 

Unmöglich, all die thematisierten Pflanzen hier zu benennen! In Südamerika entdeckte man die "Bougainvillea" im Jahre 1767, die nach dem französischen Forscher Louis-Antoine de Bougainville benannt worden ist, aber von seinem Assistenten Jeanne Baret gefunden wurde. 

Die "Riesenseerose" wurde von Robert Schomburgh entdeckt. Der aus Freyburg an der Unstrut stammende Botaniker fand sie 1837 in Guyana. 

Die einzelnen Geschichten sind das pure Lesevergnügen.

In diesem Buch gibt es wahrlich eine Menge zu bestaunen und man erhält viele interessante Information zur Botanik und zu den Entdeckern der Pflanzen.  Sich mit diesen Themen zu befassen, ist Balsam für die Nerven in diesen Zeiten.


Maximal empfehlenswert 


Helga König

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Rezension: Pflanzen für Gartenvögel-Jane Moore-Gerstenberg


Jane Moore, die Autorin dieses Buches, arbeitete viele Jahrzehnte als Chefgärtnerin einer Benediktinerabtei, ist Autorin zahlreicher britischer Gartenmagazin und –zeitungen und moderiert die BBC- Fernsehsendung "Gardeners´World". 

Im vorliegenden, hübsch illustrierten Buch erklärt sie in 11 Kapiteln, wie man im Garten vielfältiges Zwitschern erzeugen kann. Dabei sind die Pflanzenkapitel den Jahreszeiten nach geordnet, um auf diese Weise die Gartenplanung zu erleichtern. 

Man wird im 1. Kapitel zunächst vom Nutzen eines vogelfreundlichen Gartens vertraut gemacht und kann sich bewusst machen, dass man einen wichtigen Beitrag zum Bestand von bestimmten Vogelarten liefert, der in den letzten Jahren stark geschrumpft ist. Allein die Anzahl der Stare habe sich in den letzten 36 Jahren um über 50 Prozent vermindert. Zwischenzeitlich gelten diese Vögel sogar als gefährdet. Mittlerweile sind hierzulande derzeit 259 Vogelarten bedroht. Grund genug, sich mit Jane Moore neuester Publikation zu befassen.

Spannend zu lesen, sind die interessanten Fakten über Vögel in Kapitel 2. So erfährt man hier u.a., dass Raben ihr Vorgehen bei bestimmten Aufgaben im Voraus planen. Diese Eigenschaft sei bislang nur Menschen zugeschrieben worden und erfährt u.a. auch, dass der größte flugfähige Vogel bis zu 965 Kilometer am Tag zurücklegt. Hierbei handelt es sich um den Albatros. 

Über Straßen-, Ringel- und Türkentauben liest man Wissenswertes und wird alsdann über vogelfreundliche Lebensräume sehr gut unterrichtet. In der Folge liest man Wissenswertes über mehrschichtige Bepflanzung und deren Zweck, kann sich über Amseln und Drosseln informieren, um schließlich über Pflanzen im Frühling Näheres zu erfahren und hier jeweils Essentielles über den Nutzen besagter Pflanzen für die Vögel aber auch über den gärtnerischen Nutzen.

Holunder ist beispielsweise interessant für Drosseln, Seidenschwanz und für Rotkehlchen. Das kann ich bestätigen. Habe dort schon mehrfach Rotkehlchen entdeckt. 

Wohl dem, der Wiesenblumen, Gänseblümchen, Klee und Löwenzahn im Garten pflegt und Gras nicht hirnlos Woche für Woche mäht! Die Vögel haben so ein reiches Angebot an Futter und danken es mit Gesang. 

In jedem Kapitel werden nicht nur Pflanzen, sondern auch Vögel porträtiert. Immer Sommer geht es bei den Pflanzen u.a. um Sonnenblumen, Schwarzkümmel, Kornblumen, auch um die Goldrute.

Thematisiert werden zudem Wasserstellen für Vögel. Dann liest man Wissenswertes über Mauersegler, Rauchschwalben und Mehlschwalben, über Pflanzen im Herbst, über Vogelfutter und über Pflanzen für Vögel im Winter. Hier findet man u.a. den Feuerdorn, der als Nistplatz für Drosseln gilt. Das kann ich ebenfalls bestätigen. Auch andere Vögel fühlen sich in diesem Strauch, der extrem stachelig und katzenunfreundlich ist, wohl und sicher. 

Was noch? Über Futterplätze wird man gut unterrichtet, liest Interessantes darüber, wie man Vögel erkennt und was sie im Garten bewirken. 

Dies und anderes mehr machen das Buch zu einem lebenslangen Begleiter für Gartenfreunde, speziell jene, die einen naturnahmen Garten ihr Eigen nennen oder gestalten wollen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Rosen- Die Geschichte der Rose- Peter E. Kukielski & Charles Phillips- Gerstenberg



Dieses informationsreiche Buch von Peter E. Kukielski und Charles Phillips mit einem Vorwort von Judith B. Tanark ist der Geschichte der Rose gewidmet. 

Nach einer zweiseitigen Einleitung wird man im Rahmen von 9 Kapiteln vielschichtig mit dieser Geschichte vertraut gemacht. 

Das 1. Kapitel behandelt zunächst die Familie der Rosengewächse, die je nach Quelle zwischen 3500 und 4800 Arten aus 100 bis 160 Gattungen umfasst. Dabei zählen zu Rosengewächsen auch Sträucher, Bäume und krautige Pflanzen. So gehören innerhalb dieser Gewächse zu den Pflanzengruppen auch Maulbeeren; Weißdorne, Himbeeren, Mandeln, Erdbeeren und Apfelbäume. 

Übersichtlich aufgelistet sind in der Folge Vertreter  unterschiedlicher Wildrosen, Alter Rosen, Alter Gartenrosen, Historischer Rosen und schließlich Moderner Rosen, so etwa Kletterrosen und die zauberhaften Floribunda-Rosen. 

Im zweiten Kapitel erfährt man dann, dass Rosen schon seit 35 Millionen Jahren gedeihen, denn alte Abdrücke von Rosenblättern in Zentralasien lassen diesen Schluss zu. Man liest vom oligozänen Klimawandel und wie dadurch neue Ökosysteme entstanden sind, liest auch, dass bis zu den Ursprüngen antiker Kulturen die Geschichte der Rosen im Verborgenen verlief und erfährt von der legendären Rose Persiens Wissenswertes, auch von den Ursprüngen des Rosenwassers, liest über die Rosenlegenden in Indien, den frühen Handel mit Rosen, um alsdann mehr über Rosen im alten Ägypten zu erfahren.

Der Philosoph Theophrast hat die Blütezeit und die Vermehrungsmethoden von Rosen im Alten Ägypten detailliert in seinen Werken beschrieben. Weiter geht es dann mit Rosen im antiken Griechenland. Hier waren einige Gegenden für den Anbau und Handel mit Pflanzen besonders bekannt. Erwähnt werden Innengärten in hellenistischen Häusern, in denen nicht zuletzt wundervolle Rosen blühten, auch Parkanlagen, wo neben Lorbeer- und Olivenbäumen Rosen das Auge erfreuten.

Rosen in griechischen Schriften sind ein Thema. So liest man u.a. von Texten der Dichterin Sappho, auch von Anakreon und kann sich in einen Auszug von dessen Gedicht "Über die Rose" vertiefen. Dass Alexander der Große ein Rosenliebhaber war, der diese von seinen Eroberungszügen mitbrachte, wird ebenfalls erwähnt und man lernt das älteste bekannte Rosengemälde kennen. Es handelt sich dabei um das Fresko mit dem blauen Vogel, das um 1550 v. Chr. entstanden ist,

Sehr lesenswert sind die  Beiträge über Rosenöl im antiken Griechenland und über Rosen in antiken Texten. Die Symbolkraft der Rose gilt es hier hervorzuheben, die für Schönheit, auch für Freude, Anfänge und Tragödien sowie Tod steht. 

Die Rosenmanie im alten Rom wird durch entsprechende Texte vortrefflich dokumentiert. So liest man auch von der verschwenderischen Verwendung von Rosen bei Festen von Nero, liest  von den "Rosen des Elagabalus", um nicht zuletzt auch über den medizinischen und praktischen Nutzen von Rosen in besagter Zeit aufgeklärt zu werden. 

In dieser Weise geht die Reise mit Fokus auf die Rose weiter durch die Jahrhunderte. Die frühen Klöster schätzten sie bereits, so in den Mariengärten. Erwähnt werden die Rosenfenster von Notre-Dame, auch Rosen in christlichen Legenden und man erfährt die Legende vom Rosenkranz, die ich bislang nicht kannte. 

Rosensymbole der Religionen werden sehr gut den Lesern nahe gebracht, das gilt auch für Rosen als politisches Symbol und für Rosen in der Dichtkunst. Wunderbar ebenfalls sind die Betrachtungen zum Duft der Rosen und hier vor allem zu den frühen Verfahren der Parfumindustrie. 

Was noch? Ach ja, die Rose in der Romantik und hier in der Dichtung, doch auch die Rose in der modernen Kultur werden nicht vergessen. All das zeigt den Stellenwert der Rose über die Zeiten hinweg. Selbst die Ziele moderner Rosenzüchtungen kommen zur Sprache und man liest auch, weshalb man überhaupt Rosen pflanzt. Der Freude wegen und weil man von ihnen lernen kann, allein das wäre schon Grund genug. Doch  da gibt es noch mehr...

 Maximal empfehlenswert

 Helga König

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Rezension: Gärten des Jahres- Dieter Kosslick, Konstanze Neubauer


Auch in diesem Jahr stellt der Callwey-Verlag die 50 schönsten Privatgärten des Jahres vor, die seitens einer renommierten Fachjury im Zuge des Wettbewerbs "Gärten des Jahres 2022" gekürt wurden. 

Die Einleitung zum Buch hat Dieter Kosslick verfasst, er ist Kulturmanager und ehemaliger Berlinaledirektor. In der Folge dann werden die Jurymitglieder mit Name und beruflicher Tätigkeit sowie Bild vorgestellt. Alle Jurymitglieder geben ein Statement ab, das sich auf den Wettbewerb bezieht. Aufgelistet sind dann die Partner und Sponsoren. 

Alsdann kann man sich mittels wunderbarer Fotos und sehr guter Texte mit den Gärten des Jahres 2022 befassen. Dabei wird zunächst der Garten präsentiert, der den ersten Preis erhalten hat. Es handelt sich dabei um den "Garten der alten Schmiede." Man erfährt, wie bei allen weiteren Gärten, die thematisiert werden, stets die Lage und die Größe des Gartens, das Planungsbüro, die Ausführenden, der Fotograf und erhält ein Statement vom jeweiligen Macher. 

Der vorgestellte Garten wird sehr gut porträtiert und man hat Gelegenheit bei diesem Garten und den Anerkennungen jeweils eine Laudatio zu lesen. Im Falle des Gartens des Jahres erfährt man, dass die Illusion einer "alten Schmiede" auch durch die Gartenanlage entstehen sollte, so etwa durch Stahl für die Einfassung der Wassergräben, in denen sich die Gartenbilder spiegeln.  Niels Blatt, der Gartenplaner, schreibt, dass dieser Garten es schafft, die Gebäude zu verbinden und unterschiedliche "Räume" mit verschiedenen Nutzungsschwerpunkten auszubilden." Beeindruckend, allein schon, was auf den Fotos zu sehen ist... 

Es folgen dann die Präsentationen weiterer Gärten, untergliedert in Anerkennungen und Projekte. 

Bei den Gärten der Rubrik "Anerkennung" möchte ich den durch das Planungsbüro Jörg Lonsdorf gestalteten Garten hervorheben, für den dieses Paradies mit der Zeit wilder geworden ist. Doch das Grundkonzept mit den optischen Ruhepolen erlaube dies, ohne dass ein reines Chaos entstünde. In Lönsdorf Garten sind Stauden und Gräser die Hauptakteure, speziell krautige Stauden. Wie man der Laudatio von Jens Spanjer entnehmen kann, darf sich der Garten bei ihm immer weiterentwickeln und befindet sich so im ständigen Wandel. Für die Jury, so der Laudator, sei dies in Zeiten der Pandemie, des Klimawandels und des Verlustes der Biodiversität ein zeitgemäßes Konzept, das den Garten als privaten Rückzugsraum und Sehnsuchtsort präsentiere. Ein Blick auf einer Doppelseite in das zauberhafte Paradies beeindruckt, nicht zuletzt durch die vielen unterschiedlichen Grün- und Violett-Töne. 

Alsdann kann man sich in die vielen Projekte der herausragenden Gartenplaner vertiefen und sich inspirieren lassen. Dabei sind die Anlagen sehr unterschiedlich, stets dem Gebäude und dem Umfeld angemessen. So findet man unter den Projekten das Projekt "Im Tongrubengarten". 

Die Gartenbauarchitektin berichtet von der ungewöhnlichen Geschichte des Gartens, der in einem Gebiet liegt, wo früher Ton für die Ziegelherstellung abgebaut wurde. Hier wurden seitens der "Potsdamer Gartengestaltung GmbH robuste", widerstandfähige Pflanzen in die Erde gebracht, die mit eventuellen Schadstoffen im Boden und extremer Trockenheit klar kommen müssen. 

Was mir sehr gut gefällt, ist das Gartenprojekt von "Horeis +Blatt Partnerschaft mbB", das unter dem Motto "Alles ist Veränderung" gestaltet ist. Es handelt sich dabei um einen naturhaften Garten mit einem Rahmen aus Hecken und Gehölzen. Die Nutzung dazwischen ändere sich jährlich, so Niels Blatt. Höhepunkte entstünden neu und geschaffene Bilder verwandelten sich. 

Auf den letzten Seiten finden sich Lösungen des Jahres 2022. Hier werden ausgezeichnete Gartenobjekte näher beschrieben, so etwa ein "Homeoffice im Grünen" (Tolle Idee!)  aber auch ein "Holz-Pellet-Grill" und anderes mehr. 

Eine Liste der Unterschützer mit Anschriften rundet das sehr informative, bildreiche Werk ab.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Pflanzen für ein naturnahes Leben- Jane Moore- Gerstenberg


Diesen hübsch illustrierten Leitfaden zur Gartengestaltung hat Jane Moore, Chefgärtnerin einer Benediktinerabtei, die zudem Autorin für britische Gartenmagazine- und zeitungen ist und im britischen Fernsehen Gartensendungen moderiert, verfasst.
 
Hier erklärt sie, wie man den eigenen Garten zu einem kleinen Ökosystem entwickeln und auf diese Weise im Einklang mit der Natur und nicht gegen sie gärtnern kann. 

Die Autorin schreibt zunächst über Regenwürmer und verdeutlicht, weshalb diese nützlich sind, erläutert anschließend, was Wildtiere im Garten benötigen und empfiehlt in diesem Zusammenhang anstelle von Rasen eine Blumenwiese zu gestalten, die nicht zuletzt Trockenheit besser verträgt wie getrimmter Rasen. Ob das zutrifft, werde ich im Sommer sehen, denn ich habe gerade Blumenwiesensamen in meinen Garten gestreut und leicht eingeharkt. 

Was man unternehmen kann, um Schmetterlinge und Nachtfalter im Garten zu beheimaten, bleibt auch nicht ausgespart und man liest über 10 Möglichkeiten Wildtiere in den Garten zu locken. Dazu gehören u.a. die Optionen für Blüten und Früchte zu sorgen, einen Baum zu pflanzen oder auch mit dem Jäten zu pausieren. All das und mehr wird sehr gut erläutert. 

Man liest zudem Wissenswertes über Käfer, erfährt wie man einen Teich anlegt, welche Pflanzen man dort setzen soll und liest weiter über Frösche und Kröten als auch über Libellen, d.h. über Tiere, die sich in einem naturnahen Teich gerne ansiedeln. 

Fünf Schritte werden in der Folge erläutert, wie man zu einem naturnahen Garten kommt, um alsdann Näheres über Bienen zu erfahren. Gut gefallen hat mir, dass die 10 besten Pflanzen für Wildtiere aufgelistet sind und hier u.a. Wissenswertes zu deren Vorkommen, der Saison, dem Nutzen für Wildtiere, den Gärtnerischen Nutzen, den besten Sorten und allgemein Wissenswertes nachzulesen ist.

Eine der Pflanzen ist für mich aufgrund negativer Erfahrungen tabu. Es handelt sich um Efeu, der viel Schaden anrichten kann an Häusern und Mauern. War arbeitsaufwendig und alles andere als billig, all die Schäden beseitigen zu lassen. Kurzum: Efeu, nein danke.

Wie man Rotkehlchen vor dem Aussterben rettet, mittels wildtierfreundlichen Pflanzen den Garten naturnah gestaltet, liest man und erfährt hier u.a., dass das Fallobst von Apfelbäumen im Herbst Rotkehlchen und Drosseln aber auch Herbstschmetterlinge anziehen. 

Gefallen haben mir auch die Tipps zum naturnahen Nutzgarten und der Hinweis wie wichtig Bienen und Schmetterlinge und u.a. auch Marienkäfer sind, damit Nutzpflanzen überhaupt gedeihen können.

Über gefährdete Igel liest man Wissenswertes und wie man Lebensräume für diese Tiere im Garten schaffen kann. Neben all diesem, erfährt man noch weit mehr in diesem informationsreichen Buch und erhält   zudem Adressen von Internetseiten, um das Wissen um den naturnahen Garten zu erweitern.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Flower Girls- Sarah Stiller-Callwey


Sarah Stiller, die Autorin dieses reich bebilderten Gartenbuchs stellt in ihrer bemerkenswerten Publikation 20 Gartenbloggerinnen vor.  Von diesen wurde sie in deren Welt mitgenommen und diese haben ihr ihre jeweilige Geschichte erzählt. 

Für all die Frauen gibt es keine Garten“arbeit“, sondern ausschließlich Gärtnern. Sarah Stiller erzählt zunächst von ihrem Cottage-Garten und wie er entstand. 

Die Portraits der 20 Gärtnerinnen und deren Gärten verdeutlichen, dass jede der engagierten Frauen ihren eigenen Weg gefunden hat, beginnend mit Lisana, die sich durch die Bücher von Alys Fowler, einer englischen Gartenikone inspirieren ließ. 

Lisana setzt Nutzpflanzen zwischen blühende Pflanzen, spielt mit Farben und unterschiedlichen Höhen. Ihr Ziel ist es, den Gedanken "Garten" bei ihren Mitmenschen wieder zu fördern und Lust darauf zu machen, zu buddeln und zu pflanzen. Dabei geht es ihr nicht um Perfektion - weder beim Gärtnern noch beim Kochen-. Für Lisa ist ihr Gartentagebuch ihr wichtigstes Gartenwerkzeug geworden. Welche Rubriken sie dort füllt, hat sie für die Leser aufgelistet. 

Im Rahmen der Rezension ist es natürlich unmöglich, auf alle 20 Gärtnerinnen hier näher einzugehen. Der wilde Blumengarten von Katharina ist natürlich ein Hingucker und ihre Anleitung zum Anbau von Ranunkeln sehr lehrreich. 

Blumen und Nutzpflanzen zieren die Gärten aller Gärtnerinnen. Nicht selten kochen die Damen auch gern und sind begeistert vom Selbstversorgergedanken wie auch von ökologischen Zielsetzungen.

Rezeptideen,  wie etwa für einen "Gänseblümchenhonig" oder auch für "Mangoldpäckchen" machen klar, dass der eigene Garten auch dem Gaumen viel Freude bringen kann. 

Zauberhaft finde ich das Paradies von Christine, das durch seine Pastelltöne überaus romantisch wirkt und gewiss nicht nur Rosenfreunde entzückt. Homöopathie für Rosen? Das klingt interessant und wird sehr gut erläutert. 

Mel zum Beispiel gibt Tipps für Gärtnern auf dem Balkon, während die Architektin Carmen leere Flächen in durchdachte Räume unterteilt, dabei beobachtet, anpasst und pflanzte. Sie hat -wie wohl auch alle anderen - viel Herzblut in ihren Garten gesteckt. Die jeweiligen Ergebnisse sind ein Traum.

Es stimmt, was Carmen schreibt: "Der Garten ist ein Ort, an dem die Seele zur Ruhe kommt."

Dann gibt es da noch Yvonne, in deren Garten überall in ihrem Garten liebevoll dekorierte Tische und Ecken zu finden sind, aber auch die Gärtnermeisterin Barbara, von der man u.a. erfährt, was ein Magerbeet ist. Barbara listet zudem Pflanzen auf, die der Trockenheit trotzen. Die Kartäusernelke gehört übrigens dazu. Diese habe ich gerade vorhin ausgesät.

Caro, für die "Gärtnern das neue Kochen ist", erklärt u.a. Wissenswertes über die Beet-Bewässerung mit Tontöpfen. 

Was noch? Man erfährt zudem wie man florale Glückmomente festhalten  d.h., mit welchen Techniken man Blumen haltbar machen kann, aber auch wie man tolle Gartenbilder realisiert.

Zum Schluss werden die Blogs aufgelistet, wo man sich weiterinformieren kann. 

Für Gartenliebhaber*innen eine wahre Freude!

Maximal empfehlenswert 

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Helga König

Rezension: Gärtnern im Wandel- Wie der Garten klimafest wird- Veronika Schubert


Dieser Ratgeber stammt aus der Feder der Gartenexpertin Veronika Schubert. Sie hält u.a. Vorträge und begleitet Gartenreisen. Ihr standen für das Buch neben dem Staudenexperten DI Jürgen Knickmann und dem Ökologen Mag. Joachim Brocks vor allem DI Thomas Roth mit seiner Expertise zur Verfügung.

Für mich, die ich derzeit gerade einen Garten neu gestalte, ist dieses Buch natürlich besonders nützlich, denn man erfährt hier Wissenswertes in puncto Gärtnern für den Klimaschutz. Der neue Trend. "Die richtige Pflanze am richtigen Ort" bedeute auch, dem Kreislauf der Natur treu zu bleiben. Nur so werde man auch in der Zukunft eine gute Ernte einfahren und eine üppige Blütenpracht genießen können. 

Wer für das Klima etwas tun möchte, der möge, lt. der Autorin einen Garten anlegen, nicht nur weil Bäume, Sträucher und Stauden Co2 verarbeiten und Sauerstoff produzieren, sondern auch, weil sie das Kleinklima verbessern. 

Man erfährt in der Folge in welcher Weise Pflanzen das Klima beeinflussen und wie man klimafreundlich gärtnert, liest über torffreie Erde Wissenswertes, über natürlichen Dünger und Pflanzenstärkung, wobei- dies sei an dieser Stelle schon mal angemerkt-, der beste Dünger der eigene Kompost sei. 

Sehr informativ sind die Tipps im Hinblick auf Diversität und gute Nachbarschaft. So schützen Zwiebeln und Lauch neben Möhren angebaut, diese vor der Möhrenfliege. 

Die Autorin rät vor Elektrogeräten im Garten ab und empfiehlt Handarbeit als Beitrag zum Klimaschutz. 

Wer Wildpflanzen zulässt, hat eindeutig einen gesünderen Garten als jener, der keine Wildpflanze dort toleriert. Wichtig ist vor allem, ohne Einsatz von Pestiziden, chemisch-synthetischem Dünger und ohne Torf zu gärtnern, auf Pflanzenvielfalt zu achten, die richtige Pflanze am richtigen Ort zu platzieren und Kompostwirtschaft zu betreiben. 

Man liest, was Gärtnern unter neuen Bedingungen bedeutet, so etwa, was sich zum Guten hin verändert. Neue Strategien werden aufgelistet, zu diesen gehört auch, anstelle eines Rasens nach englischem Vorbild einen Kräuterrasen oder eine Blumenwiese anzulegen. Ich habe mich zu einer Blumenwiese entschieden, umgeben von vielen unterschiedlichen Stauden.

Erläutert wird, wie der Boden fit bleibt, warum man mulchen und harken sollte. Harken verhindert die Kapillarwirkung, d.h. Wasser kann nicht so rasch in tiefere Schichten des Bodens entweichen, auf diese Weise können Pflanzen in heißen Monaten leichter Trockenperioden überstehen. 

Sehr gut erläutert wird die richtige Gießstrategie und hier auch wie man Bäume im Wurzelbereich besser feucht hält. Zu welcher Uhrzeit man gießt, wird auch thematisiert und man erfährt die Faustregel, wieviel pro Quadratmeter man gießen soll. Das habe ich gleich mal ausprobiert an meinen im Herbst neu gesetzten Obstbäumen. Der Pflaumenbaum zeigt noch keine Regung, alle anderen treiben bereits aus. 

Sehr gut sind die insgesamt 15 Portraits im Hinblick auf die Klimagewinner. Vorgestellt werden 5 Bäume, 5 Sträucher und 5 Blütenstauden. Man erfährt jeweils Wissenswertes zu den Punkten Familie, Wuchs, Standort, Besonderheiten und Tipps. 

Das Buch ist ein sehr guter Ratgeber für alle, die trotz des Klimawandels einen schönen Garten pflegen möchte, damit viele daran Freude haben. Mühe lohnt sich, das lehrt uns ein klimafester Garten.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Buckingham Palast- Der königliche Garten- Claire Masset- Gerstenberg


Nur noch wenige Wochen dauert es bis der Frühling beginnt. Die Lust Gartenbücher zu studieren,  ist jetzt natürlich besonders groß. Weshalb nicht mit einen reich bebilderten Werk wie "Buckingham Palast- Der königliche Garten" beginnen? Dort agieren hervorragende Fachleute, von denen man viel lernen kann.

Der Buckingham Palast ist bekanntermaßen die offizielle Residenz von Königin Elisabeth II. von England. Über privaten und öffentlichen Funktionen hinaus ist der Garten dieser Residenz eine grüne Lunge inmitten Londons. 16 Hektar umfasst dieses Paradies und besticht durch seine schönen und ungewöhnlichen Pflanzen sowie durch seine Gestaltungselemente. 

Man erfährt bereits eingangs, dass die Gärtner die Anlage naturbezogen pflegen und zwar nach den fachlich besten Gartenbaumethoden. Genau dies wird im Buch präsentiert. Darüber hinaus gibt erhält man vom Chefgärtner Marc Lane sehr gute Tipps und einen Einblick in die Geschichte des Gartens der Queen. 

Anhand eines Plans kann man sich die Dimension des Gartens bewusst machen. Die Punkte, die im Buch besprochen werden, sind in diesem Plan eingezeichnet, so dass man weiß, wo was lokalisiert ist.

Der Rundgang durch den Garten ist jahreszeitenmäßig gestaltet worden. Bilder von blühenden Magnolienbäumen und typischen Frühlingsblumen begleiten den informativen Text im Frühling. So sollen auf 2 Hektar Fläche über 320 verschiedene Wildblumen und Gräser wachsen. Diese stellen eine Oase der Biodiversität dar, die Bienen und Käfern bis hin zu Grashüpfern und Schmetterlingen Lebensraum schenken. Fünf Bienenstöcke sind im Garten vorhanden. Der Imker erntet jedes Jahr Honig für 160 Gläser, die in den königlichen Küchen verwendet werden. 

Man liest von einer besonderen Blume, die im königlichen Garten im Spätfrühling erblüht. Es handelt sich um eine seltene Orchidee, namens "Das Weiße Waldvöglein". Es gibt dort noch eine ganze Reihe anderer seltener Frühlingsblumen, unter ihnen die Nelken- Haferschmiele und der Hasenklee. Dann liest man von den frühlingsblühenden Bäumen und kann deren schöne Blüten auf Bildern bewundern. Stars im Spätfrühling sind die Azaleen und der Rhododendron. 

Thematisiert werden die Rasenpflege und das Mulchen, bevor man den Sommer im Garten der Queen vorgestellt bekommt. Traditionell gibt sie alljährlich im Mai drei Gartenpartys, über die man im Buch Näheres erfährt. 

Man liest von den Platanen im Garten, den prachtvollen Staudenrabatten und den 15 Duftwicken-Wigwams. Schlendert man die Königinnen-Promenade entlang, so liest man, gelangt man zum Rosengarten. In jedem der 25 Beete blühen 60 Sträucher. Ein Traum! Die meisten der Rosen sind Teehybriden. Man lernt bedeutsame Gartenelemente im Rosengarten kennen, kann wenig später Trauerweiden bewundern und sich auch wieder mit den Arbeiten im Garten befassen, so etwa wie man verblühte Rosen ausschneidet. 

Weiter geht es dann mit dem Herbst. Fantastisch sind die verfärbten Bäume, wie Stieleichen, Silberweiden, Weißdorn, Erle, Esche, Buche, Hängebirken, chinesische Kastanien etc. etc.. Die bedeutendsten Bäume sind die Maulbeerbäume, deren Laub sich im Herbst gelb verfärbt. Zauberhafte Herbstblumen und viele Beeren in Orange- und Rottönen lassen für eine Weile vergessen, wie viel Arbeit 1000 Bäume ganz unterschiedlicher Größe machen, wenn es darum geht, das Laub zu kompostieren. 

Es folgt der Winter, zunächst eher etwas traurig, doch bereits im Spätwinter zeigt sich erneut florales Leben, das man ausgiebig bewundern kann. Doch ebenfalls bewundernswert sind die Wintersträuße aus bunten Beeren, die die Gärtner der Königin liefern. 

Was noch? Einen knappen historischen Exkurs auf den letzten beiden Seiten sollte man nicht überblättern. 

Wer Gärten liebt, wird begeistert sein. Ich bin es und bin sehr begeistert. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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