Dieses informationsreiche Buch von Peter E. Kukielski und Charles Phillips mit einem Vorwort von Judith B. Tanark ist der Geschichte der Rose gewidmet.
Nach einer zweiseitigen Einleitung wird man im Rahmen von 9 Kapiteln vielschichtig mit dieser Geschichte vertraut gemacht.
Das 1. Kapitel behandelt zunächst die Familie der Rosengewächse, die je nach Quelle zwischen 3500 und 4800 Arten aus 100 bis 160 Gattungen umfasst. Dabei zählen zu Rosengewächsen auch Sträucher, Bäume und krautige Pflanzen. So gehören innerhalb dieser Gewächse zu den Pflanzengruppen auch Maulbeeren; Weißdorne, Himbeeren, Mandeln, Erdbeeren und Apfelbäume.
Übersichtlich aufgelistet sind in der Folge Vertreter unterschiedlicher Wildrosen, Alter Rosen, Alter Gartenrosen, Historischer Rosen und schließlich Moderner Rosen, so etwa Kletterrosen und die zauberhaften Floribunda-Rosen.
Im zweiten Kapitel erfährt man dann, dass Rosen schon seit 35 Millionen Jahren gedeihen, denn alte Abdrücke von Rosenblättern in Zentralasien lassen diesen Schluss zu. Man liest vom oligozänen Klimawandel und wie dadurch neue Ökosysteme entstanden sind, liest auch, dass bis zu den Ursprüngen antiker Kulturen die Geschichte der Rosen im Verborgenen verlief und erfährt von der legendären Rose Persiens Wissenswertes, auch von den Ursprüngen des Rosenwassers, liest über die Rosenlegenden in Indien, den frühen Handel mit Rosen, um alsdann mehr über Rosen im alten Ägypten zu erfahren.
Der Philosoph Theophrast hat die Blütezeit und die Vermehrungsmethoden von Rosen im Alten Ägypten detailliert in seinen Werken beschrieben.
Weiter geht es dann mit Rosen im antiken Griechenland. Hier waren einige Gegenden für den Anbau und Handel mit Pflanzen besonders bekannt. Erwähnt werden Innengärten in hellenistischen Häusern, in denen nicht zuletzt wundervolle Rosen blühten, auch Parkanlagen, wo neben Lorbeer- und Olivenbäumen Rosen das Auge erfreuten.
Rosen in griechischen Schriften sind ein Thema. So liest man u.a. von Texten der Dichterin Sappho, auch von Anakreon und kann sich in einen Auszug von dessen Gedicht "Über die Rose" vertiefen.
Dass Alexander der Große ein Rosenliebhaber war, der diese von seinen Eroberungszügen mitbrachte, wird ebenfalls erwähnt und man lernt das älteste bekannte Rosengemälde kennen. Es handelt sich dabei um das Fresko mit dem blauen Vogel, das um 1550 v. Chr. entstanden ist,
Sehr lesenswert sind die Beiträge über Rosenöl im antiken Griechenland und über Rosen in antiken Texten. Die Symbolkraft der Rose gilt es hier hervorzuheben, die für Schönheit, auch für Freude, Anfänge und Tragödien sowie Tod steht.
Die Rosenmanie im alten Rom wird durch entsprechende Texte vortrefflich dokumentiert. So liest man auch von der verschwenderischen Verwendung von Rosen bei Festen von Nero, liest von den "Rosen des Elagabalus", um nicht zuletzt auch über den medizinischen und praktischen Nutzen von Rosen in besagter Zeit aufgeklärt zu werden.
In dieser Weise geht die Reise mit Fokus auf die Rose weiter durch die Jahrhunderte. Die frühen Klöster schätzten sie bereits, so in den Mariengärten. Erwähnt werden die Rosenfenster von Notre-Dame, auch Rosen in christlichen Legenden und man erfährt die Legende vom Rosenkranz, die ich bislang nicht kannte.
Rosensymbole der Religionen werden sehr gut den Lesern nahe gebracht, das gilt auch für Rosen als politisches Symbol und für Rosen in der Dichtkunst.
Wunderbar ebenfalls sind die Betrachtungen zum Duft der Rosen und hier vor allem zu den frühen Verfahren der Parfumindustrie.
Was noch? Ach ja, die Rose in der Romantik und hier in der Dichtung, doch auch die Rose in der modernen Kultur werden nicht vergessen. All das zeigt den Stellenwert der Rose über die Zeiten hinweg.
Selbst die Ziele moderner Rosenzüchtungen kommen zur Sprache und man liest auch, weshalb man überhaupt Rosen pflanzt. Der Freude wegen und weil man von ihnen lernen kann, allein das wäre schon Grund genug. Doch da gibt es noch mehr...
Maximal empfehlenswert
Helga König
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