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Rezension: Stauden im Garten-Folko Kullmann, Bettina Rehm-Wolters, Markus Zeiler-Callwey




Zu den Autoren im Buch: 

Bettina Rehm-Wolters ist gelernte Gartenbau- Und Landschaftsarchitektin, die im Anschluss an diese Ausbildung an der Fachhochschule Osnabrück ein Studium in Landschaftspflege absolvierte. Sie hat u.a. als Redakteurin bei "Mein schöner Garten" gearbeitet und u.a. das Ressort "Stauden" betreut.

Markus Zeiler hat ebenfalls eine Gärtnerlehre absolviert und studierte danach an der Fachhochschule Nürtingen Landschaftspflege. Er arbeitet als Parkleiter auf der Insel Mainau. 

Das reich bebilderte, sehr informative Buch beginnt mit einem Textbeitrag von Folko Kullmann. Er ist Geschäftsführer der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.  In wenigen Worten  benennt  er die Vorteile eines Staudengartens und macht auf diese Weise neugierig auf das, was kommt. 

Die Gesellschaft der Staudenfreunde e. V. wirbt in ihrem dann folgenden Textbeitrag für mehr Stauden in den Gärten. Diese Gesellschaft zählt übrigens mit rund 6000 Mitgliedern zu den größten Pflanzenliebhabergesellschaften in Europa. Man erfährt Wissenswertes über die Fach- und Regionalgruppen der GdS, wird auf das "Magazin der Staudengarten hingewiesen", welches vierteljährlich erscheint, liest zudem über Pflanzenmonografien der GdS, Samenaustausch, Projekte und Symposien als auch Veranstaltungen der GdS, um sich alsdann in vier großen Abschnitten in das Thema des Buches vertiefen zu können. 

In den Abschnitten wird behandelt:

-Die Große Welt der Stauden 
-Gestalten mit Stauden -
-Beete kunstvoll gestalten 
-Stauden und Pflanzen pflegen 

Zunächst wird man ausgiebig über den Unterschied zwischen Leit-, Begleit- und Füllstauden aufgeklärt. Diese werden im Einzelnen auch benannt und man lernt, wie man sie so einsetzt, dass das Blühwunder bis in den späten Herbst hinein kein Ende nimmt. 

Vorgestellt wird in Wort und Bild der Park auf der Insel Mainau und man lernt zu begreifen, weshalb Zwiebel- und Knollenpflanzen in Staudengärten einfach dazugehören. 

Zwei Seiten sind den Päonien (Pfingstrosen) gewidmet. Hier erfährt man Näheres zur Pflanzung und Pflege. Die Düngung mit Kalium und Phosphat ist notwendig, wenn sie üppig blühen sollen. Auch über Lilien erfährt man Wissenswertes. Sie zählen übrigens zu den ältesten Zierpflanzen der Welt. In zahlreichen Ländern gilt die Lilie als kulturelles Symbol. Man denke Beispielsweise an die französische Lilie. Auch bei dieser Pflanze erfährt man, wie man sie pflegt und erhält einen visuellen Eindruck davon, wie schön einzelne Sorten sind. 

Über die einzelnen Lebensbereiche der Stauden wird man sehr gut aufgeklärt, bevor es um das Spiel mit den Farben und Formen geht. Dabei wird man zunächst mit dem Farbkreis vertraut gemacht. Dieser soll eine unverzichtbare Hilfe für die Planung der Anlage von Staudenbeeten sein. Man lernt hier u.a. ungewöhnliche Farbpaarungen kennen, erfährt Näheres zu Farben im Licht, auch welche Farbe, Romantik in den Garten zaubert. 

Sehr schön und informativ sind die Seiten, die sich mit Taglilien befassen. Überrascht bin ich immer noch, wie viele Sorten es gibt. Ich  habe bislang nur orangefarbene im Garten, Erbstücke meiner Mutter. Nicht nur, dass die Beschreibung bestens ist, auch über die Begleitstauden wird man aufgeklärt. Sehr inspirierend! 

Funkien, auch Herzblattlilien genannt, sollen die perfekte Blattschmuckstaude für schattige Plätze sein, auch hier ist man erstaunt über die vielen Sorten. 

Dann  lernt man die Kombination von Blütenarten, Blatttexturen und Wuchsformengeschickt miteinander zu verbinden. Vorgestellt werden auch Stauden mit schöner Wintersilhouette. 

Sehr lehrreich sind die Gestaltungsgrundlagen im Buch. Hier sollte man sich Höhenstaffelung zu Herzen nehmen und immer daran denken, dass Abstand halten zu besseren Ergebnissen führt. Alles braucht seinen Raum in der Natur, zu der wir übrigens auch gehören.

Gefallen haben mir die vielen Hinweise zur Farbgestaltung. Ein kühles Blau an heißen Sommertagen halte ich für sehr sinnstiftend und rosa Blütenträume für Seelenbalsam. Immer wieder begeistern mich die Impressionen im Buch, so etwa von einem gelben Sommerborder. Gelbe Stauden- und Sommerblumen strahlen hier um die Wette und schenken gute Laune. Aufgelistet ist eine Vielzahl gelber Blumen. Dass es gelbe Lupinen gibt, wusste ich bislang noch nicht. 

Der Iris (Schwertlilie) sind auch zwei Seiten gewidmet. Es werden zahlreiche Arten vorgestellt und viel Fachwissen um diese Staude dem Leser entgegengebracht. Cottage-Gärten werden gezeigt und sehr gut erläutert. Zur Sprache gebracht werden traditionelle Bauerngartenstauden, zu diesen zählen u.a. Rittersporn aber auch die Stockrose. Wer auf Prärielandschaften steht, kommt auch auf seine Kosten. Dann werden z. B. Staudenmischungen thematisiert. 

Spannend auch ist der Textbeitrag über Stauden in Töpfen und Kübeln. Funkien sehen da geradezu wegen ihres Blattwerks zauberhaft aus. 

Lobenswert auch ist das Kapitel Stauden pflanzen & pflegen. Hier wird Handwerkliches bestens erklärt.

Die Erläuterungen im Hinblick auf Dahlien fand ich interessant. Seit zwei Jahren experimentiere ich mit den Knollen. Sie halten bis zu 7 Grad Kälte in der Gartenerde aus. Deshalb buddele ich sie nicht mehr aus, nicht zuletzt weil ich den modrigen Erdgeruch im Keller einfach nicht mag. 

Sehr gut erklärt wird, wie man Stauden vermehren kann, welche Schädlingen sie befallen können und welche Krankheiten ihnen zusetzen, wie man dahingehend vorbeugt und bekämpft. 

Darüber hinaus lernt man in sehr guten Textbeiträgen herausragende Gärtner näher kennen. Dabei handelt es sich um: den Staudenzüchter und Gartenpoet Prof. Dr. h.c. Karl Foerster, den Anthroposophen und Gärtner Ernst Paegels, die Staudengärtnerin Anja Maubach, den Staudengärtner Dieter Gaissmayer, den Pflanzenzüchter Georg Arens, den Trendsetter der Staudenszene Prof. Cassian Schmidt, den Gartendesigner Peter Janke, die Staudengärtner Fine Molz und Till Hofmann, die Staudengärtnerin Gräfin von Zeppelin, die Landschaftsarchitektin Petra Pelz und der der Gärtner Christian H. Kress. Von allen kann man eine Menge lernen.

Eine Fülle von Adressen guter Staudengärtnereien rundet diese Buch ab, das eine Anschaffung fürs Leben ist und unendlich viel Lust auf Gartentätigkeiten macht. 

Das Buch "Stauden im Garten" und die Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. sind mit dem 1. Platz Stil Sonderpreis für außergewöhnliche Bücher und Photos im Besonderen beim Deutschen Gartenbuchpreis 2025 geehrt worden.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Wildblumen pflanzen- Nektarreiche Blüten für hübsche Nützlinge- Jane Moore-Gerstenberg




Dieses sehr informative, hübsch illustrierte Buch  von  Jane Moore, das sich mit dem Sinn von Wildblumen im Garten näher auseinandersetzt, ist in 8 Kapitel untergliedert.

Dabei wird im ersten Kapitel die Frage beantwortet, weshalb man im Garten überhaupt Wildblumen pflanzen sollte. Es werden viele gute Gründe genannt, nicht zuletzt, die Tatsache, dass es sich hierbei um einen wichtigen Bestandteil eines lebendigen Ökosystems handelt, das die Autorin sehr gut beschreibt. 

Man wird präzise unterrichtet, was nun genau eine "Wildblume" ist und weshalb es wichtig ist, vor allem heimische Wildblumenarten zu pflanzen. Auch bleibt nicht ausgespart, wo Wildblumen in der Natur wachsen und weshalb sie spezifisch an ihre Standortbedingungen angepasst sind.

Im Laufe des Buches lernt man eine ganze Reihe von Wildblumen kennen. Dabei nimmt der Löwenzahn den Anfang. 10 leicht anzupflanzende,  einjährige Wildblumen werden sehr gut porträtiert. Die meisten habe ich bereits gepflanzt und freue mich, dass sie immer wieder kommen. Eine Wildblumenart kenne ich bislang noch nicht. Es handelt sich um "Rainfarn-Phazelie". Die Blüten sollen langlebig sein und auf Bienen und Insekten unwiderstehlich wirken. Bin neugierig, ob sie in meinem Garten gedeihen werden. 

Aufgelistet sind weitere einjährige Wildblumen, die allerdings nicht näher beschrieben worden sind. Gefreut habe ich mich, dass im Rahmen der Wildblumen-Kunde auch das Wiesen-Schaumkraut porträtiert worden ist. Diese filigrane Blume liebe ich seit meiner Kindheit und habe sie stets bestaunt, wenn ich mit meiner besten Freundin in den hiesigen Wiesen unterwegs war. In jüngster Zeit sieht man Wiesen-Schaumkrautblüten hier im Umfeld nur noch selten. 

Vorgestellt werden zudem die besten Wiesenblumen für den nicht-englischen Rasen. Was diese Blumen bewirken, wird gut erläutert. Es geht dabei um den Lebensraum vieler Tiere. In diesem Zusammenhang geht auch immer wieder um natürliche Freundschaften so etwa zwischen Bienen und Pflanzen oder dem Monarchfalter und Seidenpflanzen. Man muss verstehen lernen, dass alles ineinander greift und nur so die Natur gesunden kann. 

Thematisiert wird natürlich auch, was man unter einer Wiese grundsätzlich versteht, welche Gräser darin vorkommen, so etwa das trockentolerante Rote Straussgrass oder beispielsweise das robuste Knäuelgras. Man liest von Tieren, die man auf einer Wiese entdecken kann, auch von Ameisen und was sie Pflanzen Gutes tun.

Besonders gut gefallen hat mir Kapitel 5. Es trägt den Titel "Zehn Dinge, die sie über Wildblumen wissen sollten." Hier auch erfährt man, dass mehr als ein Drittel der weltweit als Nahrungsmittel angebauten Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind. Speziell Wildblumen seien von großer Bedeutung. Weshalb das so ist, wird sehr gut vermittelt.

Außerdem erfährt man, welche Wildblumen für schwere Lehmböden und welche für trockene Böden, welche anspruchslos und welche für den Schatten geeignet sind. Wildblumen für Töpfe und Pflanzen und solche amerikanischen Ursprungs sowie solche für bestimmte Jahreszeiten zeigen die gesamte Vielfalt dessen, was die Natur bereithält, um ein lebendiges Ökosystem im eigenen Garten gestalten zu können.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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