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Rezension:Kluge Menschen und ihre schönen Gärten (Gebundene Ausgabe)

In diesem wundervollen, reich bebilderte Gartenbuch von Anke Kuhbier, die seit über 30 Jahren in Kulturpolitik, Denkmalpflege und Gartengestaltung aktiv ist, zeigt die Expertin die Gärten von: George Washington, Johann Gottfried Herder, Johann Wolfgang Goethe, George Sand, William Robinson, Claude Monet, Gertrude Jekyll, Max Liebermann, Rudyard Kipling, Emil Nolde, Winston Churchill, Konrad Adenauer, Hermann Hesse, Vita Sackville-West, Bert Brecht und Helene Weigel, Loki Schmidt, Moritz Landgraf von Hessen, Hugh Johnsen und Christoph Graf Douglas.

Die Autorin stellt in ihrer Einleitung "Kluge Menschen und ihre schönen Gärten" zunächst allgemeine kulturgeschichtliche Betrachtungen zum Garten an und konstatiert für das Hier und Jetzt, dass ein Urteil über die individuellen Privatgärten unserer Zeit noch ausstehe und sich letztlich erst im Rückblick Tendenzen feststellen ließen.

Weiter schreibt sie, dass die jeweilige Bedeutung der einzelnen Gärten letztlich mehr von der individuellen Persönlichkeit seiner Besitzer als von Moden abhänge, obschon allen gemeinsam letztlich sei, dass sie Spiegelbilder gesellschaftlicher Strömungen verkörpern und der jeweilige Zeitgeist immer mitgestalte, (vgl.: S.11).

An den Bildern in der Folge, das möchte ich vorab schon erwähnen, kann ich mich nicht satt sehen. In der Realität habe ich bislang nur den Garten von Goethe und jenen von Moritz Landgraf von Hessen kennengelernt. Der zuletzt genannte Garten ist stets zur Rhododendrenblüte für Garteninteressierte frei zugänglich.

Es ist natürlich unmöglich im Rahmen der Rezension alle Gärten zu beleuchten. Stets erfährt man Näheres über die einzelnen Gartenbesitzer und die entsprechende Gartenliebhaberei. Zudem werden immer die Besonderheiten des jeweils fokussierten Gartens aufgelistet und man erhält aufgrund traumhafter Bilder einen visuellen Eindruck von den zauberhaften Paradiesen.

Mein Lieblingsgarten ist jener von Claude Monet, den man als ein Atelier im Freien begreifen muss. Giverny, das Haus und der Garten von Claude Monet, liegt 60 Kilometer nordwestlich von Paris. Dieser Garten besticht durch seine ungewöhnlichen üppigen Farbreize. Der Lichtmaler wollte die Eindrücke in der Natur an Ort und Stelle einfangen, das Spiel von Licht und Schatten als auch die Bewegungen durch den Wind malerisch darstellen. Monet schuf mittels Blumen, Gehölzen, dem Teich mit seinem Wasserspiegel, dem jahreszeitlichen Wechsel und den veränderlichen Farbspielen lebende Bilder, vergängliche Motive sonnendurchfluteter Augenblicklichkeit, (vgl.: S.58).

Zu den Besonderheiten dieses Gartens zählen der Seerosengarten, die Malkastenbeete, die zahlreichen Tulpen und Narzissen, die im Frühling in anmutigen Tuffs unter Obstbäumen blühen und im Spätsommer die Kapuzinerkresse unter der Rosenbogen-Allee wie auch die vielen Astern, die man in den Beeten bewundern kann, (vgl.: S.64).

Sehr schön beschrieben ist Goethes Gartenhaus, aber auch sein Garten am Frauenplan. Goethe liebte Stockrosen liest man und er gab ein kleines Fest, wenn sie besonders schön blühten. Am Gartenhaus, in dem er zu Beginn der Weimarer Zeit anfänglich lebte, rankten Kletterrosen. Der Blumenliebhaber mochte Dahlien, Nelken, Aurikeln, Kaiserkronen und Duftveilchen. Diese sind mehrfach in seinen Tagebüchern erwähnt, (vgl.: S.36).

In seinem Garten am Frauenplan baute er sogar Spargel an und schätzte auch hier die gepflegten Blumenbeete, die Christiane Vulpius, seine spätere Frau für ihn pflegte.

Goethes Gärten sind heute im Biedermeierstil gestaltet. Noch immer blühen die Stockrosen in beiden Gärten besonders prachtvoll und noch immer sind wie zu seinen Lebzeiten Rosen und Wein an Holzspalieren an den Häusern angebracht und erfreuen den Betrachter in gleicher Weise, wie in vergangenen Zeiten den Dichter von "Gefunden", (vgl.: S.40).

Mit großer Begeisterung habe ich mich u.a. auch in die Garten Konrad Adenauers vertieft. Er pflanzte und pflegte in Rhöndorf einen südländisch anmutenden Terrassengarten, keineswegs nur Blumen aller Art, sondern auch Nutzpflanzen und hielt fest:"In meinem Rhöndorfer Garten finde ich nach getaner politischer Arbeit Entspannung, Ruhe und neue Kraft für kommende Aufgaben, die mich erwarten und hier auch wird mir stets bewusst, dass die Natur uns zu lehren vermag: Man muss Geduld haben, wenn man etwas erreichen will, in der Natur und in der Politik," (Zitat: S.110).

Auch hier werden die Besonderheiten des Gartens aufgeführt, auch die Skulpturen und Brunnen dort werden erwähnt und es wird des Weiteren an die Rosenanlage von Schloss Heidegg in der Schweiz erinnert, die aufgrund der Motivation des Rosenliebhabers Adenauer und des Gründungspräsidenten der Schweizer Rosengesellschaft Gottfried Boesch zu dem wurde, was sie heute ist.

Der Garten von Moritz Landgraf von Hessen ist tatsächlich so paradiesisch, wie im Buch gezeigt. Es handelt sich um einen eleganten Landschaftspark mit vielen denrologischen Kostbarkeiten und einer Teichanlage, über die sich eine steinerne Brücke wölbt. Die Rhododendren-Blüte ist tatsächlich ein überwältigendes Erlebnis. Im Buch erhält man einen schönen Eindruck davon.

Dass der Weinkenner Hugh Johnson ein Gartenliebhaber ist, habe ich vermutet, denn durch die Liebe zu den Reben ist er der Natur ohnehin nah. Wen wundert es, dass er in seinem Umfeld die Natur nach seinen Vorstellungen formt und auch einen typischen Küchengarten besitzt? Mich auf jeden Fall nicht

Ein gelungenes Buch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Spaniens schönste Gärten (Gebundene Ausgabe)

Die Journalistin Anneli Bojstad hat gemeinsam mit dem Fotografen Eduardo Mencos dieses reich bebilderte Gartenbuch auf den Weg gebracht. Es handelt sich hierbei um eines der schönsten Gartenbücher in meinem Bestand.

Thematisiert werden traumhafte Gärten in Spanien. Diese sind der Atlantikküste, dem Mittelmeerraum, Zentralspanien und Andalusien zugeordnet.

Bevor ich mich in die Texte, die die vielen schönen Gartenfotos begleiten, vertieft habe, habe ich mich zunächst Stunde um Stunde mit den Gartenbildern befasst, die eine Pflanzenfülle zeigen, die ich so weder in italienischen noch in französischen Gärten gesehen habe.

41 Gärten und Parkanlagen warten darauf, näher betrachtet zu werden. Die einzelnen Gärten werden alle sehr gut beschrieben, auch man liest stets Wissenswertes über deren historischen Hintergrund.

Die Parkanlage "Jardin de la Marquesa de Arucas" auf Gran Canaria gliedert sich in einen alten und einen neuen Teil. Zu den vielen tropischen und subtropischen Pflanzen, die einst Marquis de Arucas zusammengetragen hatte, wurden hunderte Palmen verschiedener Art gesetzt. Auf den Fotos kann man diesen grünen Traum bewundern, wie auch die Paradiesvogelblumen, die von einem feinen Netz aus Spinnweben umhüllt sind.

Von den schönsten Gärten des Mittelmeerraumes gefällt mir der "Jardin de Monteforte" am meisten. Dieser Garten wurde 1848 im Auftrag des Industriellen Juan Bautista Romero, nach den Plänen des Architekten Sebastian Monleón aus Valencia angelegt. Sehr beeindruckend finde ich hier den üppigen Buchs, noch beeindruckender allerdings eine Pergola, die an der Gartenmauer entlang über und über mit Bougainvillea bewachsen ist und die zauberhaften Hortensien, die inmitten der Buchsbeete erblühen.

Ganz anders, aber auch sehr schön ist "Alfabia", ein Paradies auf Mallorca, mit einem herrlichen Seerosenteich, wobei die imposante, von Palmen und Wasserläufen gesäumte Freitreppe einen Stilmix aus spanisch-arabischer und italienischer Gartenarchitektur darstellt, (vgl.: S.95).

Segovia liegt in Zentralspanien und besitzt solch schöne Gärten wie etwa "Palacio Real de La Granja de San Ildelfonso". Die Gärten dort wirken wie eine Aneinanderreihung grüner Bühnen für die unzähligen Skulpturen französischer Bildhauer.

Unter den zahlreichen Gärten Zentralspaniens ist "Real Monastrerio de San Lorenzo de El Escorial" sicher der imposanteste. Der vormals farbenfrohe Blumenschmuck des Patios und der übrigen Gärten wurde im 18. Jahrhundert durch strenge Formschnitthecken ersetzt. Die kühle Gestaltung setzt die nüchterne Linienführung des Klostergebäudes fort. Dies mündet in einer einzigartigen Verschmelzung von Garten und Architektur, (vgl.: S. 125).

Viele Gärten in Madrid werden gezeigt. Alle sind auf ihre Art sehr beeindruckend, doch weitaus beeindruckender scheint mir "Monasteri de Piedra" in Nuèvalos, Aragòn. Die gewaltigen Wasserfälle wurden teilweise im Winter aufgenommen und wirken einfach märchenhaft. Neben den vielen Wasserfällen warten Höhlen und natürliche Seen auf den Besucher. Die Landschaftsgärten runden in ihrer Natürlichkeit die paradiesische Atmosphäre auf wunderbare Weise ab.

Die Gärten Andalusiens haben es mir am meisten angetan. Der Orangenhof der Mezquita-Kathedrale soll einer der ältesten Gärten Europas sein, aus dem 8.Jahrhundert stammen und einst zur Hauptmoschee von Córdoba gehört haben. Begeistert bin ich vom "Palacio de Viana" in Córdoba. Der Garten dort erscheint mit seinen hohen Mauern wie ein älterer Bruder des Patios. Die geometrischen Hecken, der zentrale Brunnen und der Kiesboden harmonieren perfekt mit der Architektur des Palastes, (vgl.: S.195)

"La Alhambra" wird ausführlich von ihren Gärten her beleuchtet. Die Fotos lassen Einblicke zu, die einem bei einem Besuch eher verwehrt sind. Auch die berühmten Fontänen im "Patio de la Acequia" in Granada lernt man kennen, darf sich des "Real Alcázar" in Sevilla erfreuen und auch des Anblicks hoher Dattelbäume im "El Parque de Maria Luisa" am gleichen Ort, um nach dem Bestaunen eines Garten in Ronda schließlich auf Blütenträume in Malaga zu stoßen, die ihresgleichen suchen. Prachtvolle Bougainvilleae begrüßen die Besucher am Eingang von "La Concepción", wo man nach Betreten des Gartens Magie pur vorfindet.

Dieser Garten ist ein einziger Dschungel aus exotischen Pflanzen. Hier zu sterben, bedeutet ewig zu leben, wenn auch in anderen Formen.

Empfehlenswert.

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Rezension:Dieses Baums Blatt: Ginkgo, Goethe, Gartentraum (Gebundene Ausgabe)

Das vorliegende Büchlein ruht in einem hübschen Geschenkkarton, der mit Ginkgo Blättern illustriert ist. Öffnet man das Buch, das Werner Bockholt und Bernadette Kirchner auf den Weg gebracht haben, entdeckt man auf den Seiten am unteren Ende ein kleines eingestanztes Loch. Dort befindet sich ein Ginkgo-Nuss, die man eintopfen kann, sofern man sich zukünftig eines Ginkgo-Baumes im eigenen Garten erfreuen möchte. Gleich zu Beginn erhält man eine Anleitung zum Einpflanzen der Nuss.

Der Ginkgo ist ein botanisches Überbleibsel aus der Frühgeschichte der Erde und erst seit dem 18. Jahrhundert erneut in Europa beheimatet. Holländische Kaufleute brachten Gingko-Samen 1730 nach Europa und ließen Botaniker, Gartenbaumeister und auch den Dichter Goethe neugierig werden.

Im Buch lernt man den Baum unter botanischen Gesichtspunkten näher kennen, wird über die Geschichte des Ginkgos ausführlich unterrichtet, die übrigens vor 280 Millionen Jahren ihren Anfang nahm und erfährt Wissenswertes über den Arzt, Engelbert Kaempfer (1651-1716), der eine Zeitlang in Asien lebend, dort zwei Bücher verfasste, in denen er sich u.a. mit dem Ginkgo-Baum auseinandersetze, worüber im vorliegenden Buch berichtet wird.

Ein Thema sind Ginkgo- Bäume zu Zeiten Goethes, auch erfährt man Wissenswertes zur Entstehung des berühmten Gedichtes Goethes mit dem Titel "Ginkgo Biloba". Hier ist eine Ablichtung des handgeschriebenen Originals von Goethe mit zwei, von ihm gemalten Ginkgo-Blättern zu sehen. Über Marianne Willemer erfährt man Wissenswertes und auch über den "West-östlichen Divan", bevor der Ginkgo als Heilmittel und als Nutzpflanze zur Sprache gebracht wird und man schließlich mehr über das Ginkgo-Blatt in der Kunst und Literatur erfährt.

Das Buch enthält noch zahlreiche weitere Infos über den Baum, der umso vieles älter ist als die Menschheit und von dem man Kluges lernen kann.

Die hübschen Illustrationen sind das I- Tüpfelchen dieses schönen Buches.

Empfehlenswert.

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Rezension: Helleborus- Eine Monografie, Christine Becker

Dies ist meine dritte Rezension zu einer Monographie, die sich mit einer speziellen Blumenart befasst. Diesmal ist es die Fotografin und Autorin Christine Becker, die in Leipzig Theater-, Architektur- und Porträtfotografie studiert hat und seither als Fotografin und Autorin arbeitet, die diese Monographie auf den Weg gebracht hat.

Im vorliegenden Buch befasst sich die Künstlerin mit Christrosen, die für die einen Kinder der Sonne und für die anderen Kinder des Mondes sind. Die Autorin berichtet von ihrer Leidenschaft gegenüber diesen Pflanzen, die für sie die Möglichkeit bieten, die triste Zeit durch Helleborus-Höhepunkte im Garten zu überbrücken und zwar „beobachtend, abwartend, neugierig, ungeduldig, voll Vorfreude und Spannung“.

Das hochwertige Buch ist in die Kapitel

-Spurensuche

-Synonyme

-Heilkunde und Experimente

-Legenden, Fabeln, Dichtung, Mythen

-Beschreibung der Arten

-Pflege

-Gartenhybriden Helleborus x hybridus

-Blüten à la Trompe- lòeil- Schönheit der Vergänglichkeit

-Das Buch/ The book

-Sowie Literatur und Anmerkungen, Bildquellen, Bezugsquellen und Dank gegliedert.

Im Kapitel „Das Buch“ fast zum Ende der Monographie benennt die Autorin in knappen Worten ihre Erfahrungen während der Recherche zu ihrem Werk und fast die Liebeserklärung an die Christrose, die dieses Buch darstellt, nochmals in wenigen Worten zusammen.

Im Kapitel "Spurensuche" erfährt man zunächst botanisch Wissenswertes zur Pflanze mit dem Namen „Helleborus“, die der Familie der Hahnenfußgewächse angehört mit rund 62 Gattungen und mehr als 2500 Arten. Becker lässt den Leser wissen, dass die Ursprünge dieser Bezeichnung aus dem Griechischen kommen, dass die Pflanze einst in der Wildnis wuchs und zu Heilzwecken bei Geisteskrankheiten eingesetzt wurde.

 Hippokrates scheint sie als Erster erwähnt zu haben. Ausführlich beschreibt die Autorin in der Folge, wie Philosophen, Theologen, Mediziner, Dichter, Künstler, Botaniker und Enthusiasten in der Antike mit dieser Pflanze verfuhren. So schrieb Plinius der Ältere im ersten Jahrhundert nach Christus, dass die Römer „Helleborus“ zur Weinbereitung einsetzten, (vgl.: S.16).

Es führt zu weit, im Rahmen der Rezension auf all die historischen Betrachtungen einzugehen, die in dem Buch nachzulesen sind und dem Leser verdeutlichen, dass es sich  bei Christrosen um ganz besondere Pflanzen handelt. Im „Lorscher Arzneibuch“ aus dem Jahre 800 ist die Pflanze „Helleborus cyclophyllus, veridis und gelisia“ aufgeführt und für verschiedene Rezepturen empfohlen. Hildegard von Bingen erwähnt 600 Jahre später die „Christinia“. Da die Äbtissin Volksnamen für die Bezeichnung verwendeten, kam es leider zu diversen Missverständnissen.

Becker weist auch auf legendäre Abbildungen der Pflanze hin, nicht zuletzt auf Illustrationen des Dürer-Schülers Hans Weiditz und vielen anderen mehr, von denen man einige in diesem Buch kennenlernt. Drei gezeigte Kupferstiche von 1760 sind nach Elisabeth Blackwell entstanden und es folgen viele andere Darstellungen der Pflanze aus vergangenen Zeiten mit ausführlichen textlichen Erläuterungen, die besonders Botaniker begeistern werden.

Interessant finde ich, dass sich seit den 1980er Jahren spezialisierte Gärtnereien rund um den Planeten intensiv mit der experimentellen und praktischen Zucht einer Gartenchristrose befassen und „ Helleborus“ im homöopathischen Bereich an Bedeutung gewinnt. Wilde Christrosen gibt es heute am Wegesrand kaum noch, insofern sind unsere Gärten, so die Autorin heute die Aufbewahrungsorte, Oasen und Inseln für fast verlorene Wildformen geworden.


Becker zählt eine Reihe trivialer Namen für „Helleborus“ auf, wie etwa Orakelblume, Teufelskraut, Nieswurz, Schneerose, aber auch Weihnachtsrose, Namen die darauf hindeuten, dass diese Blume ein Geheimnis in sich birgt, das man möglicherweise erst entschlüsselt, wenn man sich intensiv mit ihr befasst.


Die "Weihnachtsrose" wurde in der Heilkunde schon im Altertum verwendet, das schreibe ich bereits zu Beginn meiner Rezension. So wird im Heilbuch der Araber "Helleborus" gemeinsam mit anderen pflanzlichen Mitteln gegen Lähmungen, Gicht, Zittern der Glieder, Schmerzen der Gelenke, Fisteln, Hämorriden, Kolik und Elephantiasis eingesetzt, (vgl.: S.55). Im Jahr 1800 wird im Handbuch für Polizeianwälte und Beamte der Handel mit weißer Nieswurz verboten und man muss bei verbotener Verwendung 20- 100 Taler berappen, ähnlich wie bei Blausäure, (vgl.: S.57).

„Helleborus“ wurde über die Jahrhunderte hinweg gegen Melancholie und Manie verwendet. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass Hahnenfußgewächse im Allgemeinen und im ganz Speziellen alle Helleborusarten in allen Pflanzenteilen giftig sind, (vgl.: S.60).

Übrigens wurde die Episode über Aurelies Gifttod in Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ mit Helleborus in Verbindung gebracht. Aurelie litt an Melancholie, die möglicherweise mittels dieser Pflanze geheilt werden sollte. Offenbar deuten einige beschriebene Symptome im Buch darauf hin, (vgl.: S. 65).

Auch in Shakespeares „Romeo und Julia“ geht es um das Gift des Helleborus und selbst Christian Morgenstern schreibt in seinen Galgenliedern von Nieswurz.

In der Folge wird man ausführlich über die Arten dieser faszinierenden Pflanze unterrichtet. Man hat Gelegenheit sich in die schematische Darstellung einer perigynen Blüte mit oberständigem Fruchtknoten zu vertiefen, wird über alle stammlosen Arten ausführlich aufgeklärt, unter diesen befindet sich auch die uns allseits bekannte „Schneerose“, d.h. die weiße Christrose, die unter Artenschutz auf der roten Liste steht.

Auf Fotodarstellungen hat man Gelegenheit Blattformen einiger Wildpflanzen und verschiedener Zuchtarten und Hybriden kennenzulernen und erfährt schließlich auch, wie man die Lenzrose pflegt.

Die Fotografien wartet anschließend mit traumhaften Bildern von Gartenhybriden auf. Jedes Foto erweist sich hierbei als kleines Kunstwerk. Formen und Farben machen deutlich, dass es sich bei diesen Blumen um sehr edle Gewächse voller Ästhetik handelt, die es verdient haben, in einem Buch als Besonderheit dargestellt zu werden.

Christine Becker hat es geschafft, ein Buch auf den Markt zu bringen, das Gartenbuch- und Kunstbuchfreunde gleichermaßen begeistert und dass in meinen Augen das ideale Weihnachtsgeschenk für Freunde der Weihnachtsrose darstellt. Diese Monografie ist etwas ganz Besonderes.

Empfehlenswert.

Im Fachhandel erhältlich

Rezension:Das Vorher-Nachher-Gartenbuch: Umgestalten leicht gemacht (Gebundene Ausgabe)

Die Autorin und Fotografin Brigitte Welsch hat dieses Vorher-Nachher-Gartenbuch auf den Weg gebracht, das sehr motivierend auf den Leser und Betrachter wirkt, wenn es um die Umgestaltung des eigenen Gartens geht.

Das reich bebilderte Buch ist in vier große Kapitel mit diversen Unterkapiteln untergliedert.

Nach einer lesenswerten Einführung, in der standortgerechtes Gärtnern und der Garten der Verwandlung thematisiert werden sowie mit Planungsskizzen aufgewartet wird, hat die Autorin zunächst den Eingangsbereich im Auge und stellt drei Vorgärten nacheinander vor. Diese Vorgärten werden anhand von Fotos dem Betrachter näher gebracht. In den begleitenden Texten wird erläutert, wie man im Einzelnen gestalterisch zur Tat schreitet.

Über den Hauszugang und dessen Neugestaltung wird man ebenso informiert, wie über die Neugestaltung der Terrasse. In diesem Zusammenhang wird auch der Wintergarten zur Sprache gebracht und man erhält viele praktische Tipps wie man Kübelpflanzen über den Winter bringt. Hier wird auch gezeigt, wie man sogenannte Schmucklilien umtopft, kleine Terrassen hübsch gestaltet und Sumpfpflanzen dort im Mini-Wassergarten zum Gedeihen bewegt. Gut erläutert wird auch wie man Tulpen und Hortensien in Töpfen zum Blühen veranlasst und damit die Terrasse hübsch dekoriert.


Alsdann werden Blumenbeete umgestaltet und ein Hauch Versailles in den eigenen Garten gezaubert. Man lernt Pflanzen geschmackvoll anzuordnen, lernt auch Stauden zu teilen und sich mit den Farben im Beet auseinanderzusetzen, lernt des Weiteren Beete zu erweitern, auch Inselbeete anzulegen, z. B. solche mit Hortensien und schließlich auch Rollrasen zu verlegen. Hier sollte man sich genau an die Pflanzanleitung halten, wenn man zufriedenstellende Ergebnisse erzielen möchte.

Die Autorin zeigt, wie man einen Gartenteich anlegt sowie entsprechend bepflanzt und thematisiert des Weiteren gut gestaltete Innenhöfe, Dachgärten, Fassadenbegrünungen sowie Ministeingärten.

Alles in allem bietet das Buch viele Infos zur Umgestaltung einzelner Bereiche im Garten und verdeutlicht, dass man es mit ein wenig Mühe immer schafft, sich ein buntes Paradies zu gestalten. Mitunter benötigt man nur eines kleinen kreativitätsfördernden Denkanstoßes. Dieses Buch liefert ihn.

Empfehlenswert.

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Rezension:Grün unter Glas - Pflegeleichte Zimmergärten (Gebundene Ausgabe)

Die Kunsthistorikerin Stephanie Hauschild hat gemeinsam mit der Floristin Melanie Wagner und der Fotografin Christina Kratzenburg dieses bemerkenswerte Buch, das eine besondere Form eines Zimmergartens thematisiert, auf den Weg gebracht.

Grün unter Glas bedeutet: "Ein transparenter, gut schließender Behälter wird mit Erde gefüllt und ans Licht gestellt. Darin befinden sich verschiedene Pflanzen, die in Folge ohne Belüftung, zusätzliches Wasser oder Dünger am Leben bleiben und sogar weiter wachsen." (Zitat: S. 6). Entdecker dieses sich selbst regulierenden Ökosystems war der englische Arzt Dr. Nathaniel Bagshaw Ward. Nach ihm auch sind die so genannten "Wardsche Kästen" benannt. Diese Bezeichnung nämlich trugen in der viktorianischen Zeit die Zimmergewächshäuser. In den "Wardschen Kästen" wurden einst Pflanzen aus tropischen und subtropischen Gegenden des britischen Kolonialreiches nach England verschifft. Ward ging es in erster Linie um Farne, Bärlappgewächse, Sauerklee oder Palmen, Aloen und Kakteen, (vgl.: S.26).

Pflanzen für ein modernes Zimmerterrarium lernt man im Buch ausgiebig kennen. Gloxinien, Pantoffelblumen, Usambaraveilchen gehören dazu, auch Pflanzen mit schmückenden Blättern und dergleichen mehr. Alle Pflanzen, die in Frage kommen, werden sehr gut porträtiert.

Ausführlich wird man über die Behälter und das Zubehör aufgeklärt. Es gibt u.a. sehr hübsche Objekte aus Tiffany, Pflanzschalen, Glasglocken und weitere Gläser, neben reich verzierten, metallgerahmten Terrarien.
Man erhält eine kurze und dabei präzise Anleitung zur Bepflanzung eines Zimmerterrariums und erfährt, wie man es richtig aufstellt und pflegt.

Anfänger sollten mit Farnen beginnen, denn sie sind die Idealbesetzung für den "Wardschen Kasten". Wie man zu guten Pflanzergebnissen gelangt, wird zum Schluss noch einmal für Eilige auf einen Blick textlich zusammengefasst.
Empfehlenswert.

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Rezension:Gartenlust: Mein grünes Reich im ganzen Jahr (Gebundene Ausgabe)

Die neuseeländische Journalistin Andrea Haumer ist die Autorin dieses reich bebilderten Gartenbuches, das in die Monate des Jahres untergliedert ist. Das Buch beginnt mit zwei Vorworten, die Dr. Michael Häupl, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien und Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich verfasst haben.

Haumer begleitet den Leser mit Gartentipps durch das gesamte Jahr, schreibt erst über die Grundprinzipien des Gartens, weil die überlegte Anwendung von Prinzipien eine gesteigerte Lebensqualität im begehrenswerten grünen Kosmos verspricht, (vgl.:S.16). Neben den Tipps gibt es immer auch Expertenwissen, so etwa mit dem Mikrobiologen Prof. Heribert Insam, der sich u.a. zu grünem Dünger, Hochbeeten und einer Teekur für die Pflanzen äußert.

Die Autorin reiste im März nach Frankreich, besuchte Chateau Villandry und berichtet sehr spannend über die dortige Gartenanlage, die heute als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht.

Hübsche angelegte Blumentöpfe mit jahreszeitlichem Pflanzplan werden vorgestellt und nicht zuletzt die Päonie, die als schöne Rivalin der Rose für Aufregung sorgt. Natürlich wird auch die Göttin des Gartens beschrieben und man kann sich in Expertenwissen im Hinblick auf Rosen einlesen. David Austin erteilt Hinweise zur richtigen Rosenpflege und verrät auch den neuesten Trend bei Rosen: "Die steifen Rosen in Reih und Glied sind out,"(Zitat: S.93).

Gans unglaublich appetitanregend sind die Texte und Bilder der Seiten 98-105. Hier geht es um Marillen, über die man alles Wissenswerte erfährt. Der führende Obstfachmann Robert Schreiber äußerst sich zu verschiedenen Sorten, die im Buch auch abgelichtet sind. Diese Bilder könnten im Juli im Paradies entstanden sein.
Im Monat Oktober lernt man unterschiedliche Asternarten kennen und erfährt wie man ein Herbstbeet anlegt.

Das Buch endet im Dezember mit festlichen Wunderwelten, die ebenso inspirierend auf den Leser und Betrachter wirken, wie die Gartenbetrachtungen der anderen 11 Monate im Jahr.

Empfehlenswert.

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Rezension Wintergärten. Das Praxisbuch (Gebundene Ausgabe)

Dr. Lutz Köhler hat mit der Gartenbauexpertin Maria Sansoni-Köchel und Gärtnerei FLORA Mediterranea das Praxisbuch "Wintergärten" auf den Weg gebracht. Hier hat man zunächst Gelegenheit sich über Wintergartentechnik einen kurzen Überblick zu verschaffen.

Die Bandbreite von Konstruktion, Entdeckungen, Eindeckung und Ausrüstung zur Gestaltung im Wintergarten ist größer als man glaubt, woraus sich natürlich unterschiedliche Baukosten ergeben.

Interessant ist es, Näheres über die Geschichte des Wintergartens zu lesen, bevor man sich mit Bauarten und Materialien näher befasst. Fokussiert werden hier u.a. Wintergärten mit einer Metallkonstruktion, die die großen Systemhersteller in einer enormen Vielfalt anbieten. Auch Wintergärten als integrierte Bestandteile etc., Fundamente und Fundamentarten, die Ausführung des Fundamentes, Bodenbeläge, Tragkonstruktionen, Wintergärten in Rahmenbauweise und andere Bauarten und Materialien, sowie die Klimagestaltung im Wintergarten, die Planung, die Bauvorbereitung und die Bauausführung kommen zur Sprache.

Im Buch werden eine Vielzahl von Wintergartenbeispielen aufgezeigt, speziell der Anlehnwintergarten als Mitallkonstruktion, der Anlehnwintergarten für eine Villa, der Wintergarten an eine historische Stadtvilla, der Neubau eines Einfamilienhauses mit Holzwintergarten, der Holzwintergarten als Gebäudeerweiterung, Terrassendach und Glashaus und ein Bausatzwintergarten für die Selbstmontage. Diese näher beschriebenen Wintergärten kann man sich auf Fotos genauer ansehen.

Ein Kapitel ist der Bepflanzung der Wintergärten gewidmet. Hier hat man Gelegenheit sich mit den Elementen der Wintergartenbepflanzung auseinanderzusetzen und wird über Bankbeete, über die Platzierung von Pflanzflächen etc. informiert, kann sich aber auch über den Stil der Bepflanzung kundig machen und erfährt z.B. Wissenswertes über die traditionelle Orangerie.

Strukturpflanzen für den Wintergarten werden vorgestellt und hier auch Paradiesvogelblumen, Ingwergewächse und andere Exoten. Es wird erläutert, welche Pflanzen sich für warme und kalte Wintergärten eignen. Alles ist natürlich auch eine Frage der Größe und der Höhe des Wintergartens, speziell wenn man plant mediterranes Strukturgehölz zu integrieren.

Sehr gut und ungemein hilfreich ist das Kapitel "Die Bepflanzung in der Praxis" beschrieben. Aus mehr als 20 jähriger Eigenerfahrung mit einem Wintergarten, kann ich bei der Neuanschaffung eines Wintergartens nur empfehlen, einige Bücher diesbezüglich zu lesen. Man erspart sich einigen, unnötigen Ärger. Ich hatte viel davon, weil ich erst gehandelt und anschließend gelesen habe.:-((

Empfehlenswert.

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Rezension:Italiens schönste Gärten (Gebundene Ausgabe)

Der britische Autor Monty Don und der Fotograf Derry Moore haben diesen zauberhaften Bildband auf den Weg gebracht, in dem 30 italienische Gärten- es sollen die schönsten des Landes sein- vorgestellt werden.

Diese Gärten befinden sich in Neapel, Rom, Viterbo, in der Toskana, in Venetien und an den oberitalienischen Seen. Es handelt sich dabei um historisch gewachsene Gärten, über deren Vergangenheit man Näheres erfährt, aber auch liest wie diese Gärten heute gestaltet sind. Monty Don schreibt sehr persönlich. Ihm gelingt es die Atmosphäre der Gärten sprachlich einzufangen. Im Grunde spiegeln die Texte die beeindruckenden Fotos und lassen ein sehr lebendiges Bild von diesen Paradiesen entstehen.

Man lernt u.a. den riesigen Garten "Caserta" kennen, der etwa 30 Kilometer weit von Neapel entfernt liegt. Er ist der letzte Palastgarten Italiens, der im formal-geometrischen Stil angelegt ist. Dieser Garten ist voll von Plastiken, von denen man auf den Bildern einige kennenlernt. Die Venus von Tommaso Solari zeigt dem Betrachter übrigens ihren Rücken, während man durch einen Felsspalt auf einen verwunschen erscheinenden Teich blickt, (vgl. S: 24).

Der Autor lässt den Leser wissen, dass kein Garten die Fähigkeit der Spätrenaissance, eine Landschaft umzuformen, so deutlich veranschaulicht, wie jener der Villa d`Este. Über diesen Garten wird man ausführlich in Kenntnis gesetzt, darf sich seiner Treppen und Kaskaden visuell erfreuen und kurze Zeit später die Gärten der Villa Aldobrandini kennenlernen. Monty Don schreibt von einer zwanglos unbekümmerten Großartigkeit, die auf ihre Art ganz anders beeindruckt als die glanzvolle, makellose Lauterkeit der Villa d `Este und in ihrer Morbitität viel ansprechender für das heutige Auge sei, (vgl.: S.64).

Diesem Eindruck stimme ich zu, speziell wenn ich die Fotos vom Wassertheater sehe, mit der Stein-Eichen-Hecke im Hinter- und den verwachsenen Platanen und prächtigen Hortensienbüschen im Vordergrund. Die Impressionen lassen an einen Traum denken, in dem im Hintergrund Musik von Albioni zu hören ist.

Den meisten Gärten gemeinsam sind alte Bäume, Buchshecken, Wasserkaskaden, Treppen und imposante Skulpturen. Die toskanischen Gärten bestechen durch ihre Zypressen und ihre Orangenbäumchen, die in Terrakottakübeln den Sommer über die Gärten verschönern.

Meine Gartenfavoriten im Buch liegen an den oberitalienischen Seen. Besonders angetan bin ich von der Isola Bella am Lago Maggiore von der Isola Borghese, deren Gartenanlagen an Eleganz kaum zu überbieten sind.

Ein Buch, das viel Freude schenkt und den Wunsch aufkommen lässt, nach Italien zu reisen.

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Rezensionen:Meine Philosophie lebendiger Gärten (Gebundene Ausgabe)

Die Autorin dieses lesenswerten Gartenbuchs mit philosophischem Tiefgang ist die Landschaftsarchitektin Gabriella Pape, die einst in London ihr Studium absolvierte und 1992 gemeinsam mit der Gartenhistorikerin Dr. Isabelle van Groeningen das Gartendesignstudio "Land Art" in England ins Leben rief.

Das Buch enthält keine Fotos, sondern inspiriert alleine durch den Text und ist von der Autorin als Anleitung zum Glücklichwerden gedacht.

Gärten, so die Autorin, müssen immer gedacht, gezeichnet, gebaut und dann in erster Linie gepflegt werden, um zu überleben. Dies ist ohne das Wissen um Kultivierung unmöglich. Dabei setzt Gartenkultur dort ein, wo der Mensch die Pflanze den Boden berühren lässt, (vgl.S.13). Die Autorin reflektiert auf vielschichtige Weise den Begriff Gartenkultur und bringt ihre Erfahrungswerte in die interessanten Überlegungen mit ein, schreibt in diesem Zusammenhang auch von der "Königlichen Lehranstalt Dahlem" in Berlin-Steglitz, die in der deutschen Gartenkultur Maßstäbe setzte.

Beginnend vom Garten ihrer Kindheit berichtet die Autorin von ihren vielen Gartenerfahrungen speziell auch in England und lässt dabei nicht unerwähnt, dass ein typisches Bedürfnis der Engländer darin besteht, mit Pflanzungen im Garten eine Harmonie und eine auf Erden nicht wirklich existierende Theaterbühne zu erschaffen, (vgl.: S.77).

"Land Art" begreift die Autorin als ein Theaterunternehmen, den Garten als Inszenierung eines immerwährenden Schauspiels, das gesamte Jahr über, (vgl.S.120). Über die Bühnenarbeit und die Rollen verrät Pape den Lesern Wissenswertes, schreibt dabei auch Bemerkenswertes über Stauden, deren Geheimnis für sie im Unerwarteten liegt, (vgl. S.220).

Über den Dialog des Gärtners mit den Pflanzen philosophiert die Autorin hintergründig und vergisst auch nicht sich zu Farbspielen im Garten klug zu äußern. Für Pape gilt: "Wir sollten zu den Farben greifen, die wir begehren, den unsere Seelen haben bestimmt Wünsche und Sehnsüchte- zu bestimmten Jahreszeiten, aber auch in bestimmten Lebenslagen oder aus spontaner Freude", (Zitat: S.230).
Ein hochinformatives und dabei ganz ungemein erbauliches Buch.

Empfehlenswert.

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Rezensionen: Das Schrebergarten-Buch: An den Spaten - fertig - los (Broschiert)

Meine aus dem Osten kommenden Großmütter besaßen nach dem Krieg "Schrebergärten", bevor sie Gärten um ihre neu errichteten Häuser anlegen konnten. Ich erinnere mich noch vage dieser Idyllen der späten 1950er Jahre und habe mit großem Interesse das vorliegende Buch gelesen, das mir zeigt, dass die Schrebergärten von heute weit mehr als eine Nutzfläche darstellen, auf denen man kostengünstig Gemüse und Obst anbaut sowie Blumen züchtet.

Die Diplom-Ingenieurin Angelika Feiner und der Diplom-Ingenieur Martin Rist, Geschäftsführer des Landesverbandes Bayrischer Kleingärtner e.V. haben in diesem Buch alles Wissenswerte für Kleingärtner zusammengestellt.

Zunächst erfährt man Aufschlussreiches über den Verein und seine Mitglieder, nicht zuletzt auch die gesetzlich relevante Seite und hier Auszüge aus dem Bundeskleingartengesetz, dem Vereinsrecht etc.

Thematisiert wird ausführlich der Kleingarten als Nutzgarten. Anhand von Bauplänen kann man sich ein Bild machen wie man einen solchen Garten anlegt, wie man ihn mit Wasser versorgt, Wege und Terrassen selbst gestaltet, wie man kompostiert, den Boden pflegt, Gemüse und Obst anbaut, welche Obst- und Beerensorten empfehlenswert sind und wie man eine Laube (auch Öko-Lauben) kreiert.

Der Kleingarten als Ökoparadies kommt zur Sprache, auch lernt man einen Teich anzulegen, die richtige Pflanzenauswahl zu treffen und Hoch- sowie Hügelbeete anzulegen.

Kräuter, Unkräuter, Beikräuter und Wildkräuter werden beleuchtet und es wird der Kleingarten als Kreativgarten thematisiert.

Schön, dass auch der Gartenzwerg in diesem Buch nicht ausgespart wird, der offenbar nicht nur für mich ein abschreckender Geselle ist, aber dem gegenüber man tolerant sein sollte, wie auch gegenüber dessen Besitzern. Sie sind oft weniger kleinkariert als man glaubt.

Über Rosen im Kleingarten und über brauchbare Stauden liest man Näheres, aber auch über Blütenorgien mit Sommerblumen. Dabei gelange ich zu Ergebnis, dass der Reiz dieser Gartenkolonien in der Vielfalt und der Akzeptanz der Vorlieben der Gartennachbarn liegt. Gemeinsam etwas Hübsches, unter Berücksichtigung der individuellen Vorlieben zu schaffen und zu dokumentieren, dass ein Paradies überall entstehen kann, wenn Quertreiber es nicht verhindern, ist die Botschaft jener Kolonien, zu deren Entstehen ein Buch wie das vorliegende einen guten Beitrag leistet.

Empfehlenswert.

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Rezension:For Galanthophiles: Präsentation von 50 gartenwürdigen Schneeglöckchen.

Dieser Fotoband enthält künstlerisch bemerkenswerte Fotoarbeiten des Diplom-Designers Josh Westrich, begleitende Texte von Clemens Heidger und ein Vorwort von Veronica Cross. Die Texte und das Vorwort sind in Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch nachlesbar.

Bei dem Buch handelt es sich um eine Ode an das Schneeglöckchen, von dem ich bislang nicht wusste, wie vielgestaltig es daherkommen kann. Die Gattung "Galanthus" wird durch 50 verschiedene Schneeglöckchenarten im Buch präsentiert. Einige Sorten sollen sehr teuer und schwierig zu kultivieren sein. Anhand der hochinformativen Porträts über die gezeigten Arten wird mir mal wieder bewusst, wie wichtig es ist, sich mit der Individualität von Blüten in der Natur zu befassen, denn eine Rose ist nicht nur eine Rose und ein Schneeglöckchen ist stets mehr als ein Schneeglöckchen. Es ist auch immer ein höchst individuelles "Hill Poe", ein "John Gray", ein "Ketton", ein "Merlin" etc.

Josh Westrich hat die kleinen Blümchen so fotografiert, dass sie das jeweils Einzigartige dem Betrachter genau vor Augen führen. Der Galanthus "Hill Poe" ist eine schöne, gefüllte, spätblühende Plicatus-Hybide, die aus Irland stammt. James Hill Poe entdeckte sie 1911 unter einem Walnussbaum, (vgl.: S.138). Clemens Heidger, hat dieses Schneeglöckchen nicht grundlos zu seinem Liebling erwählt. Mir gefällt aber auch "Lady Elphinstone", ob der Zierlichkeit und leicht gelben Färbung der dicht gefüllten Blüte.

Um Freude an einem Buch wie diesem zu haben, muss man die Natur lieben und ein Faible für deren individuelle Schönheiten haben. Die Betrachtung der Details offenbart uns die wahren Geheimnisse von filigraner Eleganz.

Mir fällt ein Vers eines Gedichtes von Heinrich Heines übrigens ein, wenn ich die Schneeglöckchenbilder betrachte:
"Leise zieht durch mein Gemüt

Liebliches Geläute --

Klinge, kleines Frühlingslied,

Kling hinaus ins Weite."

... und ich meine, liebliches Geläute zu vernehmen, wenn ich mir die Bilder ansehe und weiß, dass es die Schneeglöckchen sind, die Jahr um Jahr den Frühling einläuten, nach dem ich mich ab Oktober stets sehne.

Ein schönes Buch, das ich gerne empfehle,

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Rezension: Von Gehölzen, Stauden und Rosen bis zu Teich- und Kübelpflanzen (Broschiert)

Die Forstwirtin Christa Klus-Neufanger und die Gartenbauarchitektin Brigitta Goss zeigen in diesem reich bebilderten Buch, wie Gartenpflanzen richtig überwintern können.

Nach einer lesenswerten Einführung, in der man u.a. über das Klima der Zukunft in unseren Breitengraden informiert wird, erfährt man zunächst, welche Pflanzen den Winter auch draußen gut überstehen.

Es gibt Pflanzen, die im Herbst, wenn die Nächte kühler werden, zuckerähnliche Stoffe im Zellinnern einlagern. Dieser Zucker wirkt wie Glyzerin als Frostschutzmittel. Man erfährt Näheres über die Einflussfaktoren auf die Winterhärte, über den aktiven Winterschutz, auch was man bei Salzschäden unternimmt und wo man das Falllaub entsorgen kann.
Über die Winterschutzmaßnahmen von Rosen, Stauden, Ziergräsern, Zwiebel-und Knollenblumen wird man bestens aufgeklärt und erfährt, was man bei Frostschäden unternehmen kann, um Pflanzen zu retten.

Unterrichtet wird man über Pilzbefall von Pflanzen im Winter und über eine entsprechend sinnvolle Prophylaxe. Zur Sprache gebracht wird, wie man den Rasen unbelastet durch den Winter bringt und womit man Tiere des Gartens im Winter füttert.

Sehr hilfreich ist das Kapitel "Kübelpflanzen überwintern". Hier konnte ich am meisten dazulernen. Bislang wusste ich nicht, dass man Wandelröschen über den Winter bringen kann. Dass der Lorbeerbaum Kälte nicht verträgt, durfte ich in der Praxis bereits erfahren. Hätte ich zuvor dieses Buch gelesen, hätte mein Lorbeerbaum den Januar dieses Jahres überlebt.:-((

Sehr gut sind die Hinweise für Pflanzgefäße und Geräte im Winter. Meine ersten Terracotta-Gefäße aus den frühen 1990er Jahren waren sündhaft teuer und gingen trotzdem alle über die Wupper. Heute weiß ich, dass nur wenige Terracotta-Gefäße wirklich winterhalt sind. Damals wusste es noch nicht einmal mein Gärtner. Im vorliegenden Buch wird genau beschrieben, worauf man achten muss.


Auf den letzten Seiten erhält man viele Adressen, die uns weiterhelfen. Konkret geht es um Beratungsstellen und Bezugsquellen.

Empfehlenswert.
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Rezension:Die wichtigsten Gruppen · Die schönsten Sorten · Die beste Pflege (Gebundene Ausgabe)

Dies ist nicht das erste Orchideenbuch, das ich lese und rezensiere. Da Orchideen zu meinen Lieblingstopfpflanzen zählen, befasse ich mit diesen Schönheiten auch theoretisch immer wieder gerne und versuche das Gelesene dann praktisch umzusetzen.

Das reich bebilderte Buch der Orchideengärtners Jörn Pinske beginnt mit der Geschichte der Orchideen. Alsdann kann man sich mit allgemein Wissenswertem zur Lebensweise und Pflege von Orchideen befassen, sich in den Aufbau der Blüten vertiefen, sich über die unterschiedlichen Wurzelarten dieser Pflanzen ausgiebig informieren und erfährt Näheres zur Pflege nach jeweiliger Herkunft.

Wie man Orchideen vermehrt, richtig gießt und düngt wird gut erklärt. Das Leitungswasser sollte stets zimmerwarm und "abgestanden" verwendet werden (Chlorgas braucht mindestens 30 Minuten zum Entweichen), (vgl.: S.17).

Sehr gut wird erklärt, wie man Pflanzen teilt oder umtopft, wie man Orchideenerde selbst herstellt bzw. mischt, welche Pflanzgefäße man verwendet und welcher Standort günstig ist.

Auf einer Doppelseite werden alle wichtigen Orchideennamen aufgelistet, dann lernt man die einzelnen Sorten näher kennen.

Thematisiert werden: Phalaenopsis, Miltonia, Mehrgattungshybriden, Cattely, Cymbidium, Pahiopedilum, Dendrobium, Vanda, Zygopetalum, Epidenrum, Calanthe und Phaius.

Besagte Sorten werden ausführlich porträtiert und man hat Gelegenheit, sich anhand von Bildern einen guten Eindruck von den Pflanzen zu verschaffen. Stets wird erklärt, wie man die einzelnen Sorten richtig pflegt, zudem erhält man immer viele hilfreiche Expertentipps.

Zu meinen Lieblingssorten zählt die Miltonia- die sogenannte Stiefmütterchenorchidee, bei der man leider viele Pflegefehler machen kann. Es lohnt sich also die Seiten 48-49 genau zu lesen.

Beeindruckend auch ist die Cattleya, eine tropische Schönheit, die ich bislang nur im Palmengarten in Frankfurt habe blühen sehen. Offensichtlich kann man sie auch zuhause auf der Fensterbank ziehen. Es bedarf allerdings verschiedener Kenntnisse, die man sich mittels des Buches gut aneignen kann.

Die Cymbidium habe ich bereits selbst gezogen, allerdings bedarf es auch hier gewisser theoretischer Kenntnisse. Ich stimme hier in allen Punkten den Pflegetipps zu. Sie funktionieren.

Alles in allem ist das Buch überaus hilfreich, nicht nur für Einsteiger.

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Rezension: Gräber schön gestalten

Das praxisorientierte, reich bebilderte Buch "Gräber schön gestalten" von Christiane James mit Pflanzideen für alle Jahreszeiten sollte jeder, der Gräber zu pflegen hat, zur Hand haben.

Hier erfährt man zunächst Wissenswertes zum Thema Trauer, auch über Bestattungsriten in früherer und heutiger Zeit, lernt Friedhofsarten (Parkfriedhöfe, Waldfriedhöfe, etc.) näher kennen und wird über verschiedene Grabarten informiert.

Thematisiert werden Grabzeichen, nicht zuletzt in Form von Grabmalen aus Stein und Grabeinfassungen, bevor man sich in die Flächenaufteilung vertiefen kann. Auch über Urnengräber liest man Näheres und kann sich mit den Symbolpflanzen, -formen und- farben für ein Grab näher befassen. Dass die Eibe eine Totenpflanze ist, wusste ich bislang nicht, doch dass die Farbe Weiß für Friede und die Farbe Schwarz für Trauer steht, ist mir seit langem bekannt.

Ausführlich werden die Grundlagen der Grabgestaltung erörtert. Man erhält genaue Erklärungen im Hinblick auf den "Goldenen Schnitt" und kann sich intensiv mit Farbgestaltung auseinandersetzen.

Breitgefächert wird der Pflanzen- und Dekorationswechsel auf Gräbern aufgezeigt und es wird auf die unterschiedlichen Saisonpflanzungen ausführlich eingegangen.

Dauerhaftes Grün für jede Jahreszeit wird auch erörtert und es wird auf dankbare Stauden für die Dauerbepflanzung hingewiesen.

Man lernt diverse Nadel- und Laubgehölze für die Rahmenbepflanzung kennen und erfährt zudem, wie man Bodendecker pflegt. Buchs als Rahmenbepflanzung mit englischen Rosen finde ich wirklich zauberhaft, glaube aber, dass man unter einem efeubedeckten Grab besser ruht.

Wer sich für die Gestaltung eines Urnengrabes interessiert, ist mit dem Buch auch gut beraten und wer generell Wissenswertes und Praktisches rund ums Grab erfahren möchte, ebenfalls. Man liest Näheres zur Friedhofssatzung, der Friedhofsordnung, der Nutzungsdauer, der Gestaltungsvorschriften, der Gebührenordnung etc.

Sehr gut sind die Infos auf dem Arbeitskalender "Grabpflege" zum Schluss.

Ich liebe schöne, gepflegte Friedhöfe und besuche diese seit meiner Jugend immer wieder gerne, auch dann, wenn keine mir bekannten Toten dort ruhen.

Empfehlenswert.
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Rezension Vom Zauber alter Gärten - Frankreich (Gebundene Ausgabe)

Kriemhild und Aloys Finken nehmen uns Leser mit auf eine Reise durch Frankreich, um uns elf berühmte alte Gärten anhand von Fotos und textlichen Erläuterungen vorzustellen und uns jeweils hilfreiche Praxisstipps für die Gartengestaltung zu geben. Dabei geht es darum, Kletterpflanzen in Form zu bringen, Hochbeete und Rankhilfen zu gestalten, etc.

Im Vorwort wird man über die Besonderheiten der Gärten im Mittelalter, in der Renaissance und während der Barockzeit gut informiert. Anschließend werden die berühmten Gärten näher beleuchtet.

Einige der Gärten habe ich schon besucht, so etwa den Garten des Klosters Fontevraud, über dessen Geschichte die Autoren Wissenswertes berichten. Dass Eleonore von Aquitanien eine Weile in diesem Kloster lebte und auch dort auch beerdigt worden ist, sollte man wissen. Man sollte beim Besuch des Klosters nicht vergessen den Kräuter-und Gemüsegarten aufzusuchen. Dort nämlich werden, wie einst im Mittelalter Mangold, Pastinaken usw. angebaut. Interessant sind die lebenden Weidenzäune in diesem Garten. Wie man solche Zäune gestaltet, wird bestens erklärt.

Für Interessiert notiere ich an dieser Stelle die Orte auf, wo sich die fokussierten Gärten befinden:

Fontevraud, Prieuré Notre-Dame d`Orsan, Bois Richeux, La Chatonniére, Villandry, La Boudaisiére, La Bourdaisière, Prieuré de Saint-Cosme, Cormatin, Eyrignac, Vaux le Vicomte, Marqueyssac.
Die Adressen und Öffnungszeiten der einzelnen Gärten werden auf einer der letzten Seiten des Buches .

Die Gärten von Villandry habe ich 2002 das letzte Mal besucht und mich an den Bildern im vorliegenden Buch besonders erfreut. Man erfährt u.a., dass die Form des kreuzförmig angelegten mittelalterlichen Gartens bei den einzelnen Beetquadraten sichtbar wird. Das kann ich soweit bestätigen. Ich war damals Ende März dort als die Narzissen in den buchsumsäumten Beeten blühten. Auf den Fotos im Buch blühen Begonien in Weiß, Rosa und Rot gefüllt. Die schattenspendenden Weinlaubengänge lassen vermuten, dass die Aufnahmen im Juli entstanden sind, denn die Reben benötigen noch etwa drei Wochen um reif zu werden.

Der Mix aus märchenhaften Gartenbildern, historischen Informationen und praktischen Gartentipps macht den Reiz dieses schönen Gartenbuchs aus, das einerseits zum Reisen inspiriert und andererseits den grünen Daumen anregt, die eigenen Buchskugeln mal wieder zu bearbeiten.

PS: Leider habe ich bislang noch nicht die Gärten von "Vaux le Vicomte" besucht. Allerdings habe ich über den ursprünglichen Eigentümer, den Finanzminister Nicolas Fouquet, Wissenswertes gelesen. Sein Fehler bestand darin, nicht weise zu sein. Er achtete nicht darauf, den Neid seines Königs nicht zu wecken. Das kostete Fouquet sein Amt, sein Vermögen und seinen wunderschönen Garten. Ludwig XIV., der Sonnenkönig, konnte einfach nicht akzeptieren, dass der Garten eines anderen Blicke auf sich ziehen kann und der König besaß die Macht alle zu vernichten, die das Licht von ihm ablenkten.

Fouquet wäre klug beraten gewesen, seinen Garten frühzeitig seinem König zu widmen und ihn dort fortwährend zu feiern. Weise Menschen legen sich mit Sonnenkönigen nicht an, sondern flechten ihnen Blumenkränze und umarmen sie. Hätte Fouquet sich das klar gemacht und sich zurückgenommen, wäre der Geschichtsverlauf in Frankreich vielleicht ein anderer geworden. Versailles wäre nicht gebaut worden und hätte keine Gelder verschluckt, es wäre möglicherweise nicht zur Französischen Revolution gekommen, denn die Brotpreise wären stabil geblieben und der Wunsch eines gescheiten Mädchen würde heute nicht darin bestehen, zu studieren, sondern darin, Maitresse des Königs zu werden, weil sie nur auf diese Weise die Chance hätte, all das zu tun, was ihr Freude bereitet, wie ehedem die Pompadour, die sich am liebsten mit Voltaire über Philosophie unterhielt:-))

Ein schönes Buch, empfehlenswert.

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Rezension:Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2012: Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten (Broschiert)

Michel Gros ist der Autor dieses Buches mit dem Titel "Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2012". Er untergliedert das Buch in vier große Kapitel, die er wie folgt benennt:

1) Den Mond verstehen

2) Arbeiten mit dem Mond

3) Leben mit dem Mond

4) Der Mondkalender

Im ersten Kapitel lernt man anhand von Graphiken Wissenswertes im Hinblick auf den zu- und abnehmenden und auf den auf-und absteigenden Mond, auf die Mond- und Sonnenfinsternis, den Mondkoten, den Mond und die Sternzeichen, die Gezeiten, Geobiologie u.a. mehr. Interessanterweise geht die Kraft der Pflanze beim entsprechenden Stand des Mondes in unterschiedliche Teile der Pflanze, im Sternbild der Wasserzeichen Krebs, Skorpion und Fische beispielsweise in die Blätter.


Das Arbeiten mit dem Mond im Gemüsegarten wird genau erklärt. Da meine Mutter schon lange den Mond als Kriterium beim Pflanzen mit einbezieht, weiß ich, dass der Autor keinen Stuss erzählt. Wenn man zu bestimmten mondgünstigen Zeiten pflanzt, werden die Ergebisse einfach ertragreicher. Einzelne Gemüsesorten werden genau beschrieben und es werden wichtige Fakten zum Klima, Boden, Dünger, Aussaat, Sorten und Pflege geliefert. Erläutert wird des Weiteren wie man unter Einbeziehung des Mondes im Ziergarten verfährt und vieles andere mehr.


Wer mit dem Mond leben möchte, muss wissen, dass bei Neumond die physische Energie auf ihrem Tiefstand ist und man bei zunehmendem Mond leichter an Gewicht zulegen kann. Wenn man Heilpflanzen sammelt, sollte man dies bei abnehmendem Mond tun, weil dann die Heilwirkung intensiver ist.


Der Autor verdeutlicht, dass in vielerlei Beziehung der Mond ins eigene Handeln mit einbezogen werden sollte und macht anhand von Graphiken deutlich, wie man Monat für Monat mondgerecht im Garten agiert. Dieser Teil des Buches zeigt gut nachvollziehbar, wie man im Garten verfahren soll, wann man hier beispielweise den Rasen sinnvollerweise mäht oder Saatgut in die Erde bringt.

Empfehlenswert.
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Rezension: Gestaltungsideen für immerblühende Beete (Gebundene Ausgabe)

Die Autoren dieses reich bebilderten Gartenbuches, das sich mit Stauden ausführlich befasst, sind die Landschaftsarchitektin Bettina-Rehm Wolters und der Parkleiter der Insel Mainau Markus Zeiler. Herausgeber ist "Die Gesellschaft der Staudenfreunde e.V.". Bei ihr handelt es sich um eine Pflanzenliebhabergesellschaft mit mehr als 4000 Mitgliedern in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Das zauberhafte Buch ist in vier große Abschnitte gegliedert, die den Titel tragen:
-Willkommen in der Welt der Stauden

-Gestalten mit Stauden

-Beete kunstvoll gestalten

-Stauden pflanzen und pflegen

Man erfährt zunächst Wissenswertes über die Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. und in diesem Zusammenhang auch, dass einmal jährlich Hunderte von Hobbygärtnern selbst geerntete Samen ihrer Gartenpflanzen an die die Samentauschzentrale der GdS. versenden. Die Gesellschaft verfasst alsdann einen Katalog, der jährlich 10 000 Positionen umfasst und gegen einen geringen Unkostenbetrag bestellt werden kann. Viele Arten und Sorten sind übrigens im normalen Handel nicht erhältlich, (vgl.: S 11).


Vorgestellt wird die Insel Mainau mit ihrer üppigen Blütenpracht. Das Buch ist nämlich in Zusammenarbeit mit der Blumeninsel Mainau entstanden, dessen Parkleiter Markus Zeiler ist, wie ich eingangs schon erwähnt habe.

Aufgeklärt wird man über Leit-, Begleit- und Füllstauden und welche Funktion sie haben. Hauptdarsteller fürs Frühjahr kann beispielsweise "Tränendes Herz" sein, während im Sommer unter Umständen Pfingstrosen, Rittersporn oder Taglilien den Beetvorsitz übernehmen können, (vgl.: S19).

Begleitstauden als Partner soll man in größeren Gruppen pflanzen, um auf diese Weise die Leitstauden farblich zu unterstützen. Man erfährt hier, welche Stauden dafür in Frage kommen.

Füllstauden haben die Funktion Volumen zu erzeugen. Man verwendet diese Stauden (z.B. Grasnelken) in größeren Gruppen oder flächig.

Man lernt eine Vielzahl von Sommerblumen als Staudenpartner kennen, auch Zwiebeln als gute Mitspieler für das Staudenbeet, bevor man sich in eine meiner Lieblingsstaudenarten vertiefen kann: die Päonien. Hier erfährt man Wichtiges zur der Bepflanzung und der Pflege und später mehr zu Lilien, die zu den ältesten Kulturpflanzen zählen, und die man übrigens mit etwas Aufwand und Pflege auch im Topf ziehen kann.

Aus der Tatsache, dass jede Staude unterschiedliche Ansprüche hat und sich erst wohlfühlt, wenn sie in einem passenden Lebensbereich verwendet wird, sollte man Konsequenzen ziehen. Hierbei hilft die Lektüre des vorliegenden Buches.

Man erfährt wie man Beete mit Prachtstauden kreiert, welche Stauden im Schutz von Gehölzen, welche in kargen Steinanlagen und welche in Teichlandschaften gedeihen.

Vorgestellt werden in der Folge zwei Züchterpersönlichkeiten - Karl Foerster und Ernst Pagels-, die die Staudenwelt des 20. Jahrhunderts revolutionierten und erst dann hat man Gelegenheit, sich mit dem Spiel der Farben und Formen auseinanderzusetzen. Wie die Autoren so treffend schreiben, macht die raffinierte Kombination von Blütenfarben, Blattfarben, Wuchsformen und Blattformen ein Staudenrabatt zu einem pflanzlichen Kunstwerk, (vgl.S.43).

Der Farbkreis kommt zur Sprache und man lernt die psychologische Wirkung von Farben kennen, lernt Farbpaare zu gestalten und unterschiedliches Ambiente zu kreieren.

Wissenswertes zu Taglilien lernt man auch kennen und hat Gelegenheit viele Sorten anzusehen. Am hübschesten ist nach meiner Meinung die Sorte "Uerdinger Charme" in Apricot und Hellgelb.
Einem lesenswerten Porträt der Staudengärtnerin Anja Maubach folgt alsbald die Vorstellung von Herzblattlilien (Funkien) und Informationen zu Blatttexturen u.a. mehr.
Man lernt stimmungsvolle Staudenbeete zu gestalten, liest hier von verschiedenen Pflanzweisen, vom Rhythmus und von Wiederholungen, von Höhenstafflungen, Jahreszeitenaspekten, die es ernst zu nehmen gilt.

Der englische Border-Stil wird thematisiert und Georg Arends, der Wegbereiter der Stauden im deutschen Gartenbau wird vorgestellt.

Über Schwertlilien wird man sehr gut aufgeklärt und in der Folge über Cottage-Gärten und bleibt nicht im Ungewissen, welche Stauden zu den traditionellen Bauerngartenstauden zählen.

Des Weiteren lernt man Stauden aus der Steppe und Prärie kennen, erfährt welche Stauden in Kiesgärten passen und kann sich in diesem Zusammenhang mit mediterranen Stauden vertraut machen.
Wie man mit Gräsern Akzente setzt und einen formalen Staudengarten anlegt, kann man auch nachlesen und sich zudem in das ein oder andere Gärtnerporträt vertiefen.

Schlussendlich lernt man noch Stauden zu pflanzen, zu pflegen und zu mehren, sowie Krankheiten und Schädlinge zu erkennen und diesen vorzubeugen oder sie mit biologischen Mitteln zu bekämpfen.
Das Buch ist hochinformativ und ein Fest für die Augen.
Empfehlenswert.

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