Die Gartenjournalistin Sarah Fasolin hat gemeinsam mit dem Fotografen Benedikt Dittli dieses traumhafte Gartenbuch auf den Weg gebracht, das im AT Verlag erschienen ist.
24 Gartenparadiese in der Schweiz stehen im Fokus, die im Rahmen von mehr als 300 imposanten Bildern und aufschlussreichen Texten Interessierten eindrucksvoll nahe gebracht werden. Einige der gezeigten Gärten sind schon mehr als 100 Jahre alt, manche liegen sehr versteckt, andere wurden dem Berg abgerungen und wieder andere aus einem Sumpf gehoben.
Sarah Fasolin und Benedikt Dittli sind rund ein Jahr durch die Schweiz gereist, um Notizen, Fotos und Erinnerungen für diesen Bildband zu sammeln. Alle 24 Gartenparadiese werden nicht nur durch Text und Bilder vorgestellt, sondern enthalten zudem jeweils einen großformatigen Plan, der den Aufbau der einzelnen Gärten zeigt. Diese Pläne stammen von Nadine Natzscha.
Eigentümer, Ortschaft, Größe, Besonderheiten, Entstehung und Gestalter werden immer gesondert genannt. Jeder der Gärten beeindruckt auf höchst individuelle Weise. Hervorheben möchte ich u.a. den Garten des Benediktinerinnenklosters Fahr. Dort sind die ersten Gemüsegärten im Jahre 1130 entstanden und die Kräutergärten im Innenhof gibt es gemäß historischer Quellen mindestens seit dem 17. Jahrhundert.
Man erfährt im Text viel über diesen Garten und vor allem auch über Schwester Béatrice, die ihn gemeinsam mit Mitschwestern betreut. Die Gartenanlage des Klosters Fahr wurde 2011 mit dem Dr. Rudolf-Maag-Preis ausgezeichnet und schon 1995 erhielt der historische Kräutergarten den aargauischen Kulturpreis.
Wunderschön auch ist der Kameliengarten von Regula und Rolf Stockmann in Montagnola, der darüber hinaus noch zahlreiche andere Besonderheiten zum Bewundern bereit hält, nicht zuletzt einen Hanggarten mit diversen exotischen Gehölzen, darunter eine sehr seltene Wollemie.
Es ist natürlich unmöglich, im Rahmen der Rezension zu jedem der Gärten etwas zu schreiben. Nicht unerwähnt allerdings möchte ich den Garten von Felix und Erika Widmer lassen, der sich in Schönenwerd befindet und der durch seine geometrisch angelegten Lavendelfelder besticht. Dann ist da noch der Traumgarten des Hotels Schatzalp in Davos. Er weist zahlreiche Besonderheiten auf, darunter ein historisches Alpinum mit 3500 Pflanzenarten und –sorten. Der Meister vom "Zauberberg" heißt übrigens Klaus Oetjens. Er hat den Garten kreiert, der meinen Vorstellungen vom Paradies am nächsten kommt,
Sehr empfehlenswert.
Helga König
Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich