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Rezension: Köche und ihre geschmackvollen Gärten

"Ich liebe es, im Sommer nicht nur draußen im Garten zu essen, sondern auch zu kochen, am besten Gemüse, das ich direkt vor der Zubereitung aus dem Beet hole, putze und verarbeite." (Zitat: Stéphane Reynaud, S.100).

Im vorliegenden reich bebilderten Buch der Autorin Hanna Luhmann und des Fotografen Axel Kilian werden die besonderen Gartenparadiese renommierter Köche vorgestellt. In diesem Zusammenhang wartet der jeweilige Koch bzw. die entsprechende Köchin mit einem delikaten Rezept auf, das Produkte aus eigenem Anbau enthält und man erhält außerdem noch Gartentipps der Paradiesbesitzer.

Bei den Köchinnen und Köchen handelt es sich um folgende Personen: Jean-Marie Dumaine, Ralf Hiener, Kolja Kleeberg, Johann Lafer, Léa Linster, Johanna Maier, Martina Meuth, Bernd Neuner-Duttenhofer, Stéphane Reyaud, Andreas Schweiger, Helmut und Vinzenz Thieltges, Heinz Winkler und Harald Wohlfahrt.

In den Texten erfährt man jeweils Wissenswertes über die Köche und ihre individuelle Beziehung zu ihren Gärten. Johann Lafer baut beispielsweise 120 Heil- und Küchenkräuter an. Er verwendet übrigens selbst im Winter nichts Getrocknetes in seinen Kreationen. Die Köchin Lea Linster soll eine sehr intensive Beziehung zur Natur haben. Ihr Paradies erinnert an eine italienische Gartenanlage in Venetien. Johanna Maier besitzt einen traumhaften Küchengarten, dessen Nutznießer ihr Gäste sind. Täglich pflückt sie dort und in der Natur zehn bis zwölf frische Kräuter, darunter auch Wiesenlabkraut, Frauenmantel und Gänsefingerkraut, um sie in ihrer Küche zu verarbeiten.

Martina Meuth und Bernd Neuner Duttenhofer - von diesen beiden erfolgreichen Kochbuchautoren habe ich wohl die meisten Bücher rezensiert- bauen auf dem Duttenhofer'schen Apfelgut rund 250 verschiedene Kräuter an, darunter knapp 30 Sorten Basilikum. Die beiden scheinen große Pflanzensammler zu sein. Allein 25 Sorten Chilis und Paprika stehen in einem Gewächshaus. Für Koch-, Kräuter- und Gemüsebegeisterte stellt dieser Garten natürlich eine Fundgrube dar.

Neugierig gemacht hat mich auch der Garten von Harald Wohlfahrt, einem der besten Köche in Deutschland. Bemerkenswerterweise stehen dort kaum essbare Pflanzen, nur einige Beerensträucher kann man entdecken. Dieser Garten ist für diesen vielbeschäftigten Mann demnach einzig eine Ruheoase.

Das Paradies, das mich am meisten fasziniert, ist jenes von Stéphane Reynaud. Es handelt sich dabei um einen wilden ZEN-Garten. Die Gartenanlage stammt aus dem Jahre 1850 und gehörte einst einem Kräuterhändler. Die Beschreibung dieses und aller anderen Gärten lässt Rückschlüsse auf die Köche zu, denen eines gemeinsam ist: die Naturverbundenheit.

Ein inspirierendes, schönes Buch, das dokumentiert, dass gute Köche einen starken Bezug zu frischem Grün haben, nicht nur zu Kräuterwelten, ohne die viele delikate Gerichte nicht denkbar sind. Empfehlenswert. 

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Rezension: Gartenparadiese - Meisterwerke der Gartenarchitektur

Im im Laufe meines bisherigen Leselebens habe ich nicht wenige Gartenbücher studiert, doch selten ein so schönes Werk über Gartenparadiese in meinen Händen gehalten wie das vorliegende. Dr. Johann Kräftner, der Autor dieses Prachtbildbandes ist Direktor des Liechtenstein-Museums und der fürstlichen Sammlung in Vaduz.

 Gezeigt werden die Meisterwerke der Gartenarchitektur, beginnend mit dem italienischen, weiterführend mit dem französischen, chinesischen, japanischen sowie englischen Garten und daran anschließend mit Follies, Pavillons, Orangerien, Glashäuser, Treillagen, Lauben, Pergolen, Topiari, dem Hofgarten, dem kleinen sowie schließlich dem neuen Garten.

 In der Einleitung, die den Titel "Der Garten- Ein Ort ewigen Lebens trägt" erfährt man Historisch-Wissenswertes über den Garten, der als Erinnerung an das verlorene Paradies, die Menschen seit Anbeginn an beschäftigt und zwar in der Religion, der Poesie, der bildenden Kunst und der Wissenschaft. Es bleibt nicht unerwähnt, dass das Wort Paradies aus dem Persischen stammt und der sogenannte Paradiesgarten im Zentrum aller großen Mythen des Vorderen Orients stand. Nicht zuletzt waren es stets aufs Neue die sagenumwobenen "Hängenden Gärten der Semiramis", die als Vorbild für Gartengestaltung dienten. Man erfährt mehr über die Gärten der Antike, des Mittelalters der Renaissance und der Epochen, die dann folgten und erhält auf diese Weise bereits einen gewissen Gesamtüberblick, bevor man sich auf die einzelnen Kapitel einlässt.

 Das Thema des Buches ist, wie Kräftner hervorhebt, das Wechselspiel und die Einheit von Natur und Menschenwerk. Die ewige Erneuerung bei aller Beständigkeit stellt einen grundlegend wichtigen Aspekt des Gartens dar. Allen, die sich mit Gartengeschichte näher befassen, wird bewusst, dass Gärten stets ein Ort des biologisch bedingten Wandels waren, gleichwohl unterliegen diese Gärten auch den Strömungen der Mode und unterschiedlichen Interessen.

 Derzeit stehen Gartenpflegeprojekte im Vordergrund. So mancher Garten, den man heute bewundert, war in seinen Strukturen vor 30 Jahren kaum noch lesbar, schreibt Kräftner und musste "sorgsam nachgeschaffen werden".

Die einzelnen, bildreichen Kapitel, die dann folgen, beginnen stets mit allgemeinen textlichen Erläuterungen zu den gezeigten Gärten, beginnend mit Arkadiens erster Wiedergeburt, verkörpert durch die italienischen Gärten. Die einzelnen Bilder, die dann gezeigt werden, werden sehr gut erläutert. Der Anblick der wunderschönen Gärten der Aristokraten vergangener Jahrhunderte in der Lombardei und im Veneto macht mich sprachlos. Noch nie zuvor habe ich solche Gärten gesehen. Man erfährt immer, wo sich die einzelnen Gärten konkret befinden und darf sich der Schönheit des Grüns, der Skulpturen und der architektonischen Gestaltung erfreuen.

 Es ist unmöglich, einen der Gärten hervorzuheben, denn alles, was ich sehe, ist Schönheit in ihrer reinsten Form. Italienische Gärten gibt es nicht nur in Italien, sondern auch der berühmte Garten des Chateau de Villandry, den ich bereits besucht habe, ist ein italienischer Garten. Wieso das so ist, wird aus dem erläuternden Text über italienische Gärten begreifbar.

 Der wohl typischste französische Garten (Prinzip: geordnete Natur) dürfte wohl der Garten von Versailles sein. Dieser wird über viele Seiten hinweg gezeigt. Die Gartenanlage von Schloss Schönbrunn folgt dem gleichen Prinzip, auch der Skulpturengarten im Zwinger in Dresden, der Schlosspark von Petershof in Petersburg und andere Gärten mehr.

 Einblicke in chinesische Gärten hatte ich bislang kaum, umso mehr haben mich die Bilder und Erläuterungen hierzu interessiert. Die Palastgärten, die gezeigt werden, sind schon beeindruckend, aber weit mehr beeindrucken mich japanische ZEN-Gärten, die keine Gärten sind, in dem man tagelang herumwandern kann. Kein anderer Garten soll ein solch hohes Maß an Abstraktion und Stilisierung erreichen. Hierdurch wird er zum lebendigen Kunstwerk, (vgl.: S. 149).

 Schön auch sind die englischen Landschaftsgärten mit ihrem vielen Grün und dem Rhododendron. Das chinesische Teehaus im Schlosspark von Sanssouci lernt man kennen und gewinnt einen Eindruck von vielen Pavillons, Orangerien und Glashäusern in der Folge. In Potsdam gaben Glashäuser einem ganzen Schloss das Gesicht.

Hofgärten und hier besonders die Gärten und Höfe der Alhambra üben auf mich eine große Faszination aus, doch auch die kleinen Gärten des Alltags haben ihren Reiz.... Von allen Gärten am meisten haben mich die italienisch angelegten Gärten in der Lombardei beeindruckt. Dort zu leben muss ein Traum sein.

Ein Buch, das dem Leser und Betrachter immer wieder Freude schenkt, weil man auf wunderbare Weise gedanklich zu Plätzen reist, deren Duft natürlich nur erahnt werden kann.. Sehr empfehlenswert.


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Rezensionen- Zwiebelblumen- Josh Westreich

Dieser Bildband mit kunstvollen Fotografien von Zwiebelblumen des Topfotografen Josh Westrich und Texten von Dorothée Wächter wird Liebhaber von historischen Zwiebelblumen sehr ansprechen. Wie Wächter im Vorwort bekundet, hat  Westrich die Schönheit, die Zartheit und den Zauber von über 50 bekannten und unbekannten historischen Zwiebelblumen in seinen einzigartigen Aufnahmen festgehalten.
Ihm ist es dabei gelungen, das Wesen der einzelnen Blumen dem Betrachter vielschichtig vor Augen zu führen und so etwa das Besondere eines Vorfrühlingsalpenveilchens, eines gefüllten Schneelglöckchens, einer Weinbergs-Taubenhyazinthe, des Lerchensporns, einer Puschinie, eines gewöhnlichen gelben Windröschens, einer exotisch anmutenden Persischen Frittilarie oder auch einer Kaiserkrone aufs Bild zu bannen. 

Nachdem man die historischen Schönheiten auf den Fotos studiert und bewundert hat, sollte man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Beschreibung der gezeigten Arten und Sorten zu lesen und sich unter diesem Eindruck die Bilder abermals ansehen. Man sieht dann diese Blumen  nochmals unter anderen Aspekten und begreift ihr individuelles Sein  in seiner ganzen Tiefe.

Besonders angetan hatte es mir schon beim ersten Durchblättern der der Zwiebelblumenfotos die Puschkinia Scilloides, sprich die Puschkinie. Der Botaniker Johann Michael Friedrich Adam (1780-1938) entdeckte sie im Kaukasus und benannte sie nach dem russischen Geologen Apollos Apollosoviv Graf Mussin–Puschkin. Die kleinen weißen Blüten sind mit blassblauen Streifen sehr harmonisch gestaltet. Es wurde schon 1871 empfohlen diese botanische Schönheit in Teppichbeeten zu verwenden. Hat man dies in Bayern verstärkt getan? Besagte Farbkombination würde sich geradezu anbieten.  

Die aus den Hochländern des Ostens stammende Kaiserkrone hingegen, die von den Persern einst mit dem Namen „Tusai“ bezeichnet wurde, ist ein Solitär und will wohl auch so behandelt werden. Ich schätze diese Blume besonders in der Farbe Orange, inmitten von satten Grüntönen. 

Hocherfeut bin ich, dass man hier im Buch auch der von mir geliebte „Kleinen Netzblattiris“ huldigt. Sie soll zu den Wundern des Frühlings zählen. Der deutsch-russische Botaniker Johann Friedrich Adam hat sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckt und seither erobert in jedem Jahr aufs Neue in Deutschland und England die Gärten. Diese Zwiebelblumen mag ich  inmitten von hellen Grüntönen. 

Ein wundervolles Buch mit beeindruckenden Blumenporträts, das ich gerne empfehle.

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Rezension: 50 kleine, feine Pflanzenarrangements - (Broschiert)

Dieses reich bebilderte Buch für Liebhaber von einem Garten unter Glas stellt insgesamt 50 Terrarien vor.

Zunächst erfährt man Wissenswertes über die Materialien und Objekte, mittels denen man Terrarien gestaltet, erfährt zudem Näheres im Hinblick auf die Pflege der Pflanzen und die grundsätzlichen Techniken, von allgemeinen Hinweisen bis hin zu speziellen Tipps.

Für die Terrarien im Buch wählte man einfache Gläser aus, weil aufwendige Verzierungen unnötig ablenken. Über Größe, Form und Deckel bleibt man nicht im Ungewissen, erfährt wie man Substrate selbst mischt und welche Steine man bei der Gestaltung verwendet. Mittels Muscheln, Kristallen und anderem ist es möglich ansprechende Szenen kreieren. 

In diesem Zusammenhang wird man über eine Vielzahl von Gehäusen und geeigneten Kristallen aufgeklärt und erhält Tipps zur Inspirationen aus der Natur und der unbelebten Welt. Vorgestellt werden geeignete Pflanzen. 

Dazu gehören sukkulente Pflanzen, Duftnelken, fleischfressende Pflanzen, Moose und Flechten etc. Ausführlich wird erklärt, wie man ein Terrarium anlegt. 

Auf Fotos kann man die Arbeitsschritte übrigens gut nachvollziehen. Ein wenig an Kochrezepte erinnernd, werden die Gestaltungsanleitungen für die im Buch vorgestellten Terrarien präsentiert. Es handelt sich teilweise um wirklich beeindruckende, kleine Kunstwerke unter Glas. Die Kreation "Das Wesen des Meeres" werde ich mir auf meinen Schreibtisch stellen. Es handelt sich hierbei um ein Apothekenglas, das die Essenz des Meeres präsentiert. Tolle Ideen. 

Empfehlenswert. 

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Rezension: Mit der richtigen Pflege zur vollen Blütenpracht. Buch mit Sprüher und Pflanzenschere (Gebundene Ausgabe)

Mit diesem Geschenkset werde ich am Wochenende eine Freundin erfreuen, die genau wie ich, Orchideen zu schätzen weiß.

Der Geschenkkarton enthält ein kleines reich bebildertes Büchlein, dem man Wissenswertes zur die Pflege von Orchideen entnehmen kann. Des Weiteren befindet sich im Karton eine kleine Zange, mittels welcher man alte Pflanzenstiele entfernen kann und eine dekorative Glassprühflasche, um den edlen Blüten Feuchtigkeit zu schenken.

Da ich einige umfangreiche Bücher über Orchideen gelesen und rezensiert habe, glaube ich beurteilen zu können, dass das vorliegende Bändchen, alles Wesentliche, was man über die Pflege dieser zauberhaften Pflanzen wissen muss, enthält.

Im Vorfeld erfährt man, woher Orchideen kommen, auch wie sie angebaut werden und wird über die Beschaffenheit von Blättern, Wurzeln und Blüten in Kenntnis gesetzt. Über den besten Standort wird man auch nicht im Ungewissen gelassen, bevor man das Essentielle zur Pflege erfährt. Zum Schluss lernt man noch die schönsten Orchideen kennen.

Dazu gehören natürlich auch die Frauenschuhorchideen, die eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Hier kommt die Sprühflasche natürlich oft zum Einsatz.

 Empfehlenswert.

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Rezension:Das Apfel-Buch: 144 besondere Sorten, gezeichnet und beschrieben von Rosie Sanders (Gebundene Ausgabe)

 Die Autorin dieses Buches ist die Pflanzenkünstlerin Rosie Sanders. Sie lebt am Rande des Dartmoors in Devon. Ausgezeichnet wurde sie von der Royal Horticultural Society mit fünf Goldmedaillen. Außerdem ist sie die Gewinnerin des Royal Academy Miniature Award. Einen besonders hohen Bekanntheitsgrad hat sie durch ihre Studien von Früchten, speziell von Äpfeln erhalten.

 In der Einleitung unterstreicht Sanders, dass es ihr viel Freude bereitet, Äpfel zu malen, nicht zuletzt, weil deren hübsche Rundungen so herrliche Konturen und Reflektionen hervorbringen. Die 144 naturgetreuen Aquarelle von Apfelsorten, die mir teilweise bislang noch nicht bekannt gewesen sind, schaue ich mir mit viel Begeisterung immer wieder an, auch die gemalten Apfelblüten und den jeweils dargestellten Querschnitt der einzelnen fokussierten Äpfel. Man ahnt wie die jeweiligen Früchte schmecken, ahnt wie viel Biss sie haben, empfindet den Duft aufgrund der jeweiligen Farben, lange bevor man sich in die textlichen Porträts eingelesen hat. 

 Die Autorin lässt den Leser im Kapitel "Die Bestimmung der Äpfel" mehr über die Reifezeit, die äußeren und inneren Fruchmerkmale, die Baummerkmale und die Wuchsform wissen. Anhand einer Querschnittszeichnung erfährt man, wo die einzelnen Bestandteile eines Apfels verortet sind und hier werden dann wieder Einnerungen an den Biologieunterricht wach. 

 Man liest in der Folge stets historisch Wissenswertes über die einzelnen Apfelsorten und erhält immer Angaben zur Größe, Form, Schale, zum Stiel, zur Stielgrube, zum Kelch, zur Kelchgrube, zur Kelchhöhle, zu den Staubgefäßen, dem Gefäßbündel, dem Kernhaus, dem Kernfächer, den Kernen, den Blättern und der Befruchtungsgruppe.

 Zum Schluss hat man Gelegenheit sich in eine Klassifikationstabelle zu vertiefen und erfährt zudem, welche Äpfel sich als Tafel- und welche sich als Küchenäpfel eignen. Den "Cox Orange" übrigens entstand um 1825 aus den Kernen eines "Ribston Pepping" in der englischen Grafschaft Buckinghamshire. Die Autorin beschreibt diese Äpfel als besonders aromatisch, süß, halb würzig mit nussiger Note und das cremeweiße Fruchtfleisch fest, feinzellig und saftig. Genau so habe ich diesen Apfel auch in Erinnerung. 

 Ich schätze besagten Cox Orange, ebenso sehr wie die Goldrenette, doch machen mich die zahlreichen Apfelsorten im Buch alle neugierig und es gilt wie immer im Leben, wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Stellvertretend für alle besondern Apfelsorten nenne ich den "Cornwalliser Nelkenapfel", dessen nelkenartiger Duft sicher sehr betörend ist. Ob er so schmeckt, wie er ausschaut? Das Buch ist in erster Linie ein Blick ins Paradies, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Empfehlenswert.

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Rezension:Alles was Sie schon immer übers Gärtnern wissen wollten: Gabriella Pape beantwortet die wichtigsten Gartenfragen (Gebundene Ausgabe)


Die Autorin dieses Ratgebers ist die hochdekorierte Gartenexpertin Gabriele Pape. Sie hat im Mai 2008 die ehemalige Königliche Gärtner-Lehranstalt als Königliche Gartenakademie wiedereröffnet und der Anlage mit viel Engagement neues Leben eingehaucht.

Frau Pape beantwortet in diesem Buch, das durch ein geschmackvolles, sehr dezentes Design (verschiedenfarbige Beschriftung, hübsche Illustration, wenige, aber künstlerisch wertvolle Fotos) besticht, die wichtigsten Gartenfragen.

Untergliedert sind die hilfreichen Texte in die Kapitel:
In Jahr beginnt
Frühlingsplanung
Endlich Frühling
Der Sommer kommt
Der Sommer ist da
Im Sommerlichen Gartenparadies
Auch im Sommer gibt es immer etwas zu tun
Über Pflanzen
Und langsam kommt der Herbst
Zwiebelblumen
Das Jahr geht zu Ende

Das Buch enthält Kolumnen zum Thema Garten von Gabriella Pape und des Weiteren Fragen von Hobbygärtnern, die die Autorin ausführlich beantwortet. Zudem wartet die Fachfrau mit vielen praktischen Tipps auf.

Sehr gut gefallen hat mir u.a. die Kolumne über den Rittersporn, an denen man dann lange Freude hat, wenn der Boden nicht zu verdichtet ist. Die blauen Schönheiten wachsen am liebsten auf lehmig-humosen Böden. Weltweit soll es bis zu 350 Arten geben, die hauptsächlich in der nördlich gemäßigten Zone beheimatet sind. Man erfährt Wissenswertes über die unterschiedlichen Gruppen, auch wie man diese pflegt.

An anderer Stelle dann liest man von Kletterhortensien, von denen ich bislang nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt, von Dahlien, Lupinen und Astern, den Blumen also, die man aus alten Bauerngärten kennt.

Dieses Buch ist die ideale Bettlektüre für Hobbygärtner, weil man immer wieder einen kurzen Text vorm Einschlafen lesen und auf sich wirken lassen kann. Mit dem Gedanken an einen Cottage-Garten einzuschlafen, sorgt gewiss für eine gute Nacht, in der man die Energie sammeln kann, um dann tatkräftig den grünen Daumen zu bewegen.

Hier ein kleines Textbeispiel zum Thema Cottage-Garten: ..."Neben Obst und Gemüse wird in diesen Gärten besonders viel Wert auf die Blütenpracht gelegt, weniger auf Blattpflanzen. Mauern sind mit Kletterpflanzen und Obstspalieren bewachsen. Ein Weg führt meist vom Tor zum Hauseingang. Oft gibt es beschnittene Buchsbaumhecken als Wegeinfassungen." (Zitat, Seite 114)

Über solche Paradiese liest man doch gerne. Der Gedanke an sie schafft bereits gute Laune und das Wissen wie man sie anlegt ebenfalls.

Empfehlenswert.


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Rezension: GHZ 107497-1 Captain Green Wunder-Rasen 1 Kg (Gartenartikel)


Was hat eine Produktbeschreibung zu Rasensamen inmitten von Buch-, und CD- Rezensionen zu suchen? Alle, die gerne an warmen Tagen im Garten lesen oder Musik hören, wissen wie wohltuend in dieser Umgebung ein sattes Grün ist. Nach einem solchen Grün suchte ich in meinem Garten allerdings Jahr um Jahr vergeblich. Natürlich säte ich die kargen Stellen jeweils im Frühling nach und habe es auch schon mit Rollrasen versucht. Nie waren die Ergebnisse zufriedenstellend und dass obschon der Rasen von mir immer gedüngt und fleißig gewässert wird.

Ursache für die teilweise kargen Stellen war die Libanonzeder, die ihrer Natur gemäß bei jedem Regen und bei Wind abgestorbene Nadeln abwirft und das Gras im Winter, wenn man die Nadeln wegen Eis und Schnee nicht entfernen kann, ersticken lässt, dazu offenbar noch den Boden sauer macht, sodass normaler Rasensamen, wie ich ihn bisher verwendet habe, nicht wirklich wachsen wollte. Ihm fehlte die Widerstandsfähigkeit.

Inmitten bunt blühender Blumen gab ich die Hoffnung auf ein saftiges Grün natürlich nicht auf und habe nun endlich gefunden, wonach ich so lange suchte: den Captain Green Wunder-Rasen. Das erste Päckchen bestellte ich vor gut 5 Wochen, säte und drückte den Samen leicht an den Boden an. Dann begann es sofort zu regnen. Es regnete 10 Tage lang, allein das schon ein Wunder, freilich wohl eher ein zufälliges. Seither erstrahlt die Grünfläche in der Farbe, die ich mir erträumt habe. Dieser Rasensamen wird von den Spatzen im Gegensatz zu vielen anderen diesbezüglichen Produkten auf dem Markt nicht frech aufgepickt. Das möchte ich nicht unerwähnt lassen. Der Wunderrasen scheint demnach kein Gourmetrasen zu sein.

Nur an einigen Stellen musste noch nachgelegt werden und zwar genau unter der Libanonzeder. Dort nämlich kam mit dem Regen erneut ein Wust von kleinen abgestorbenen Nadeln auf den Boden herabgerieselt und ließ sich wegen des Dauerregens nicht überall sogleich beseitigen. Da das Gras sich deshalb nur an manchen Stellen durchsetzte, bestellte ich ein zweites Päckchen des Wunderrasens und ein Netz dazu, das eigentlich vor Vögeln schützen soll. Nun rechte ich das Nadelsamengemisch ab, säte erneut und bespannte die Fläche, die noch zu wünschen übrig ließ, mit dem Netz, sodass die Nadeln in der ersten Wachsperiode des Grases auf dem Netz liegen bleiben mussten. Das Ergebnis ist nun perfekt. Der Wunderrasen ist sehr robust und nun an allen Stellen gewachsen. Natürlich muss einmal im Monat gerecht, zudem ein basischer Dünger verwenden werden. So dürfte das Problem endgültig gelöst sein. Was lernen wir daraus: Man darf nie aufgeben.

Für die Freunde eines satten Grüns ein wahrer Geheimtipp.
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Rezension:Die Tage des Gärtners: Vom Glück, im Freien zu sein (Gebundene Ausgabe)


Dies ist das 142. Gartenbuch, das ich rezensíere. Ich habe abends meiner 81 jährigen Mutter am Telefon daraus vorgelesen. Sie ist noch immer eine passionierte Gärtnerin und hat mit großem Vergnügen zugehört. Natürlich gibt es hierfür gute Gründe. Diese werde ich in der Folge benennen.

Der Hobbygärtner Jakob Augstein "beschränkt" die visuelle Inspiration seines Gartenbuches auf hübsche Illustrationen des Grafikers Nils Hoff. Damit zwíngt er den Leser ein wenig unsanft in seinen Text, zwíngt ihn zum Lesen und zum Nachdenken über den Garten, lässt ihn teilhaben an seinen Zweifeln, Irrtümern, Vorlieben, seinen Kenntnissen, die nicht immer zu praktischem Können führen, seiner Allgemeinbildung, seinen fast philosophischen Betrachtungen, die intellektuellen Hobbygärtnern übrigens in allen Zeiten nicht fremd waren.

Bevor ich das Buch zu lesen begonnen habe, habe ich mir zunächst die Quellen näher angesehen, die Augstein für sein Buch verwendet hat. Das tat ich, um das Konzept aufzuspüren, das seinem Text zu Grunde liegt. Klar geworden ist mir dabei, dass der Wunsch, ein Buch über seine Gartenerfahrungen zu schreiben, keine Kopfgeburt am Schreibtisch war, sondern der Traum eines Gartenliebhabers, der im Winter die verschneiten Gartenwege etwas gelangweilt abschreitet und für seinen grünen Daumen Beschäftigung sucht.

2000 Blumenzwiebeln verbuddelt Augstein jedes Jahr in seinem Paradies und berichtet über die Geschichte der Tulpen, die einst in Holland Spekulatíonsobjekt waren. Für gebildete Hobbygärtner sind solche Plaudereien ein Muss. Immer wieder verspottet er sich selbst, weil er viele angelesene Kenntnisse nicht wirklich umsetzt, was die Leser, die mitunter auch jenseits ihres Wissens zur Tat tölpeln, natürlich tröstet.

Seine Abneigung gegen Nadelhölzer teile ich. "Praktisch, bedürfnislos, trübsinnig" sind die Attribute, die Augstein diesbezüglich einfallen. Das spießíge Elend dieses Baumes entlade sich an Weihnachten, wenn die Nordmanntanne mit Lametta oder dergleichen behängt wird. Mit Kritik an der Abholzung großer Nadelholzbaumflächen für den alljährlichen Christbaum-Hype geízt Augstein dennoch nicht. Dies zeigt, dass es durchaus möglich ist, selbst bei größter Abneigung einem ungeliebten Objekt Respekt zu zollen, anstatt es sogleich mit Stumpf und Stiel von der Bíldfläche verschwinden zu lassen.

Die Betrachtungen im Hinblick auf den Rhododendron haben mir gefallen. Ihm gilt ganz offensichtlich Augsteins besondere Liebe, nicht vorrangig den Blüten, sondern dem edlen Grün. Das kann ich gut nachvollziehen. Kundig und liebevoll schreibt er im Rahmen seiner Rhododendronbetrachtung: "Wenn im Sommer die Temperatur 30, 35 Grad erreicht, leidet der Rhododendron, es sei denn, er steht im absoluten Schatten. Geben sie den Pflanzen zu trinken. Nicht ein bisschen, sondern sehr, sehr viel. Zu viel Trockenheit nimmt dem Rhododendron seinen klaren und kräftigen Charakter, macht ihn fadenscheinig und blass und sein vornehmes Grün beginnt zu schwächeln." (Zitat: S. 101).

Spätestens durch die Pflege von Pflanzen gewínnt man die Erkenntnis, dass nur dann, wenn man bereit ist etwas zu geben, man die Chance erhält, auch etwas zu bekommen. Alle selbstsüchtígen Riesen dieser Welt sollten dazu angehalten werden, ein Jahr lang in einem schönen Garten zu verbringen und die Aufgabe erhalten, ihn nach 12 Monaten so zu verlassen, wie sie ihn betreten haben. Ich denke, dies ist sehr, sehr lehrreich. Mich interessiert natürlich brennend, was der Autor hierzu meint.

Es stimmt, wenn Augstein sagt, dass ohne Namen und Zusammenhänge draußen nichts als Grünzeug stünde. Für viele Stadtmenschen ist das ja auch leider so. Allein 26 000 Arten von Narzissen gibt es. Der Autor benennt im Buch nur einige, auch von den Tausend verschiedenen Leberblümchensorten, bezeichnet er nur wenige. Doch wenn man das Buch unter dem Gesichtspunkt "Wortschatzerweiterung" aufmerksam liest, stellt man fest, dass man am Ende eine Fülle neuer Wörter erlernt hat. Augstein räumt ein, dass es ohne Zweifel eine Zumutung sei, die korrekten Namen der Pflanzen zu erlernen und dazu noch ihre Schreibweise. Doch wie zufriedenstellend ist es, wenn man alles, was man sieht, auch benennen kann!

Augstein ist ein Sprachartist mit einem sehr großen Wortschatz auch im botanischen Bereich und er spricht über alles, was Praktiker oftmals nur tun, darüber aber keine Worte verlieren. Normalerweise sind Gärtner ohnehin eher wortkarg, dafür aber achtsamer. Dass sich Augstein gedanklich mit Oscar Wildes "Selbstsüchtigem Riesen" auseinandersetzt, macht ihn mir sympathisch und lässt mich erahnen, was ihn dazu bewogen hat, ein so wunderbares Buch zu schreiben. Er ist eben kein selbstsüchtiger Riese, sondern ein sprachgewaltiger Florian, der nicht sich, sondern die Natur im Fokus hat, vor der er sich ehrfurchtsvoll verneigt, indem er das Grüne und das Bunte sprachlich subtil zu individualisieren weiß.

Empfehlenswert. 

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Rezension:Blumenfrauen: und ihre außergewöhnlichen Gärten (Gebundene Ausgabe)


Die Autorin Karine von Rumohr hat gemeinsam mit der Fotografin Karin Goldbach diesen wunderschönen Bildband mit dem Titel" Blumenfrauen und ihre außergewöhnlichen Gärten" auf den Weg gebracht. Darin werden die Besitzerinnen der liebevoll gestaltetet Gärten und deren Paradiese mittels umfangreicher Texte und vieler traumhafter Fotos porträtiert.

Die Großmutter von Frau von Rumohr ist in Züchterkreisen als die "Iris-Gräfin" bekannt. Es handelt sich hierbei um die Gräfin von Zeppelin, über die die Enkelin natürlich auch berichtet. Karine von Rumohr ist die dritte Generation in der von der Großmutter aufgebauten Staudengärtnerei, ein Unternehmen mit 40 Mitarbeitern. Sie scheint sehr tatkräftig zu sein, denn neben ihrer Tätigkeit in dem Familienbetrieb, hat sie ein Literaturbüro nach ihrem Studium aufgebaut, um dass sie sich täglich auch noch engagiert kümmert.

Vor noch nicht all zu langer Zeit habe ich ein Gartenbuch von Victoria Freifrau von dem Busche  "Ich träume von einem Küchengarten: Die schönsten Inspirationen für das eigene Paradies" rezensiert und mit ihr ein Interview gemacht. Über diese charmante Blumenfrau und ihren Garten wird man gleich zu Beginn ausführlich informiert. Aber auch über die Gartenanlage von Beth Chatto, über deren Anwesen ich kürzlich ebenfalls eine Rezension "Beth Chatto Leben f. d. Garten" verfasst habe und nun bei beiden Gartenporträts von Frau von Rumohr nur applaudieren kann. Sie sind bestens gelungen.

Auch Dr. Kristin Lammertings Garten "Eleganz im Beet: Pflanzen in Silber, Gold und Schwarz" wird thematisiert. Sie hat 25 Jahre lang mitten in Köln aneinanderliegende Gartenflächen zu einer 8000 Quadratmeter großen Brachfläche gesammelt. Aus dieser Brache wurde zu einem englischen Paradies.

Vorgestellt wird auch Gabriella Papes "Königliche Gartenakademie in Berlin". Ein Buch von dieser Akademiechefin "Meine Philosophie lebendiger Gärten" habe ich ebenfalls rezensiert. Besagtes Buch beinhaltete leider keine Bilder. Um so mehr bin ich erfreut nun endlich Papes Träume visualisiert vor mir zu sehen. Frau von Rumohr ist es auch hier gelungen das Wesentliche, was diese Gartenfrau und deren Schöpfung anbelangt, zu Papier zu bringen.

Sehr angetan bin ich von dem Paradies der Freifrau von Reden. Alte, seltene Bäume beschützen Skulpturen international anerkannter Künstler und beeindrucken den Betrachter. Davon gibt es jährlich 100 000 Schaulustige, die im Rahmen von Schlossfesten, Konzerten und Lesungen das Anwesen der Freifrau betreten.
Insgesamt werden 18 Gartenfrauen und ihre Gärten vorgestellt, eigentlich 20, denn beim Garten der Gräfin von Zeppelin sind es drei Frauengenerationen, die zur Sprache gebracht werden. Jedem einzelnen Gartenporträt sind stets drei Tipps für die Leser beigegeben.

Zitieren möchte ich Elisabeth Freifrau von Reden:"Lassen Sie sich inspirieren durch viele neue Orte! Historie, lesen und gucken, verschiedene Gärten, Pflanzenkombinationen etc. wie bei der Kunst. Be curious!"

Empfehlenswert.
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Rezension: Der heilende Garten: Gartengestaltung mit Heilpflanzen. Pflege, Ernte und Verwendung (Gebundene Ausgabe)


Mit diesem reich bebilderten Gartenbuch motiviert Marion Lagoda den Leser zu einer Gartengestaltung,bei der Heilpflanzen nicht hinweg zu denken sind.

Die Autorin thematisiert zunächst ganz allgemein die pflanzlichen Inhaltsstoffe und ihre Wirkung, schreibt über Nutzen und Zierde, über Nutzvielfalt und die Medizin aus dem Garten, bevor sie sich mit Obst, Gemüse, Kräutern, Heilpflanzen und mit der Hausapotheke inhaltlich näher befasst.

Ausführlich erklärt sie wie man Obstgehölze kultiviert. Dann porträtiert sie Beerenobst, Kernobst, Steinobst und Wildgehölze.

Die einzelnen Obstsorten beschreibt sich zunächst jeweils allgemein, erläutert dann immer den Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Sorten sowie die medizinische Wirkung und wartet ferner mit delikaten Rezepten auf, allerdings nicht zu allen vorgestellten Früchten. Die Rezepte sind leicht zuzubereiten.

Vorgestellt werden beim Beerenobst: Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren, beim Kernobst: Äpfel, Birnen und Quitten, beim Steinobst: Aprikosen, Kirschen und Pflaumen und bei den Wildobstgehölzen: Eberesche, Heidelbeere, Holunder, Schlehe und Wildrose.

Auch bei den dann folgenden Schalenobstarten, (Haselnuss und Walnuss), den Gemüsesorten, untergliedert in Fruchtgemüse, Blattgemüse, Hülsenfrüchte. Kohlgewächse, Lauchgemüse, Salat, Wildgemüse und Wurzelgemüse wird in der Vorstellung wie bei den Obstsorten verfahren. Besonders Wildgemüse ist reich an Stoffen, die uns gesund erhalten. So enthält Löwenzahn viel Vitamin A und C, ist reich an Ballast- aber auch an Mineralstoffen und Flavoniden.

Beim Wurzelgemüse habe ich besonders neugierig das Porträt der Haferwurzel studiert. Sie soll über Jahrhunderte hinweg ein sehr beliebtes Wurzelgemüse gewesen sein. Heute wird dieser Korbblütler nur noch England in nennenswertem Umfang kultiviert und soll vom Geschmack her an eine vegetarische Auster erinnern. Für Diabetiker ist dieses Gemüse sehr zu empfehlen.

Die Kräuterporträts sind gelungen. Minze sollte man im Kräutergarten unbedingt anpflanzen, den sie enthält Moniterpene, die den Cholesterinspiegel und das Krebsrisiko senken.

Über bestimmte blühende Heilpflanzen im Garten wird man auch noch bestens unterrichtet und erhält u.a. ein Rezept für Johanniskrautöl, das sehr wohltuend bei Muskelverspannungen ist.

Am Ende dieses informationsreichen Buches wird eine Sammlung natürlicher Hausmittel vorgestellt, die man aus Pflanzen zubereiten kann.

Ein gelungenes Buch, das ich gerne empfehle, weil es für heilende Wirkung vieler Pflanzen sensibilisiert.
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Rezension: Beth Chatto Leben f. d. Garten (Gebundene Ausgabe)

"Grande Dame" der englischen Gärtnerinnen und Gartendesignerinnen Beth Chatto, des Chefgärtners des berühmten Gartens "Great Sixter" in Sussex und der Gartenfotografin Rachel Warne. Der Schwerpunkt des Buches liegt nicht auf Texten, sondern auf traumhaften Bildern, die dem Betrachter viel Inspiration für eigene Gartenbemühungen schenken.

Thema ist der Garten der 1923 geborenen Beth Chatto, den sie zu Beginn der 1960er Jahre anzulegen begann. Auf einer Doppelseite hat man Gelegenheit sich aufgrund eines aufschlussreichen Planes eine Übersicht über dieses Paradies zu verschaffen, von dem Chatto im Vorwort schreibt, das man dort keine herkömmlichen Motive findet, weil anstelle eines dauerhaften Gerüstes eher große auffallende Blumen verwendet wurden, die als Grundstruktur dienen und im Laufe eines Gartenjahres stets andere Pflanzen Bedeutung finden.

Beth Chatto betont, dass das Buch mehr sei als die Aufzählung ihrer Pflanzen, die dort im Laufe des Jahres wachsen. Es handele sich um ein Geschichte, die erzählt, wie die Fotografin Rachel Warne mit ihrem künstlerischen Auge Bilder entdeckt.

Fergus Gerret berichtet in seiner Einführung Wissenswertes über Beth Chatto und hier natürlich auch wie sie und ihr Ehemann, ein Obstbauer aus Essex, in den 1960er Jahren den Garten anlegten. Das Gartendesign wurde allerdings nicht nur durch ihren Gatten Andrew mitgeprägt, sondern auch durch andere Mentoren, über die man nicht uninformiert bleibt.

Die Gartenbilder im Buch sind in die vier Jahreszeiten untergliedert. Teilansichten des Gartens wechseln mit Aufnahmen von teilweise sehr seltenen, farblich zumeist dezenten Blüten. Dabei spiegeln die einzelnen Bilder der jeweiligen Jahreszeit entsprechende Gefühle wieder. Licht- und Farbespiele machen die Fotos künstlerisch wertvoll.

Für Liebhaber schöner Blumen- und Pflanzenbilder ein Hochgenuss.

Empfehlenswert.
 
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Rezension:Im Paradies der Gärten: Auf Capri, um Neapel und an der Amalfiküste (Gebundene Ausgabe)

Der Autor und Fotograf Robert L.C. Fisher hat mit "Im Paradies der Gärten" wohl eines der schönsten Gartenbücher auf den Weg gebracht, die ich kenne. Er thematisiert 20 Traumgärten in Kampanien und wartet nicht nur mit beeindruckenden Bildern auf, sondern mit umfangreichen geschichtlichen Informationen und Geschichten rund um die fokussierten Gärten.

Gleich zu Beginn liest man von namhaften Persönlichkeiten, die sich in vergangenen Zeiten in der genannten Region aufgehalten und dort die paradiesische Schönheit genossen haben, unter ihnen Lord Byron, Axel Munthe, Virginia Woolf, Graham Greene u.a.m.

Der Geist der Gärten Kampaniens schöpft seine Ausstrahlungskraft nicht nur aus dem Stil und der Schönheit, sondern auch aus der mitunter weit zurückreichenden Geschichte. Diese beinhaltet Ideen und Neuerungen, soziale und ökonomische Endwicklungen, die Biografien der Besitzer und Besucher, kulturelle Interaktionen, mitunter sogar das Weltgeschehen selbst.
Die Gärten sind in vier Abschnitte untergliedert und zwar in:
Napoli Nobilissima - Neapel und sein Umland
Geschätzte Inselwelt Capri und Ischia
Das Land der Sirenen - Sorrent und die Sorrentiner Halbinsel
La Divina Costiera- Die Amalfiküste

Die Griechen nutzten als die Ersten den natürlichen Reichtum, doch die Blütezeit der Gärten setzte erst im 1. Jahrhundert nach Chr. ein. Damals erkannten die wohlhabenden Römer, dass Seeluft die beste Medizin gegen die Hitze in der Stadt und deren Folgen war. Wenig später bereits war die Küste am Golf von Neapel mit luxuriösen Herrschaftssitzen und Parkanlagen übersät. Offensichtlich machten man sich noch keine Gedanken, dass die Gärten im Schatten des Vesuv lagen und dessen Eruptionen gefährlich sein konnten.

Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches im 4. Jahrhundert und dem beginnenden Mittelalter interessierte man sich in Europa nicht mehr in dem früheren Maße für Gartenbau. Damals entstanden die Klostergärten, für die es Beispiele in Amalfi und Sorrent gibt. Im weiteren Verlauf des historischen Abrisses erfährt man u.a., dass Boccaccio und Petrarca sich im 14 . Jahrhundert in Neapel aufhielten, einer Zeit in der die Gartenanlagen der Privilegierten luxuriöse arabisch- normannische Kompositionen waren. Immer wieder veränderte sich die Vorstellung des Paradieses von Epoche zu Epoche und man staunt über den Einfallsreichtum der Gartengestalter. Als die schließlich Engländer nach Ravello und Sorrent kamen wurden im 19. Jahrhundert die alten Paradiese zu neuem Leben erweckt und zum römischen Eden verklärt.

Die einzelnen Traumgärten werden exzellent beschrieben, wobei ich besonders angetan bin von den Gärten auf Capri und Ischia, speziell einem Paradies auf Ischia, das den Namen "La Mortella" trägt. Dort wartet eine berauschende Mischung von Blütenfülle mit nahezu tropischer Wuchsfreude eines Dschungels inklusive Palmen auf den Besucher. Unterschiedliche Formen von Fels und Wasser lassen den Eindruck von archaischer Exotik entstehen, die wie Fisher so wunderbar formuliert, zu gleichen Teilen dem Regenwald des Amazonasgebietes und den Gärten der Alhambra entsprungen sein könnten. Es stimmt "La Mortella" wirkt auf den Betrachter wie ein Freiluftgemälde. Ganz zauberhaft.

Zauberhaft aber auch ist die Grünanlage der "Villa San Michele" auf Capri, die einst von dem weltberühmten Arzt Axel Munthe bewohnt wurde. Es ist fast unmöglich diesen Ort zu beschreiben, denn er ist von unsagbarer Schönheit mit einem Blick auf das Meer, der eigentlich nur Göttern vorbehalten ist.

Wenn ich in dieser Sekunde sterben müsste, so würde ich mir wünschen, dass dies dort oder in einem der gartenarchitektonischen Wunder an der Almalfiküste geschieht. Einen solch positiven Eindruck von unserer Erde kann man nirgendwo sonst mit ins nächste Leben nehmen. Was kann man mehr wollen?

Empfehlenswert.

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Rezension:Exklusive Gärten (Gebundene Ausgabe)

Gartenfreunde werden begeistert sein von den vielen schönen Gartenbildern, die hier auf den Betrachter warten. Die Fotografen Jo Pauwels, Ludo Dircks und Ellen Adam haben die Paradiese abgelichtet. Gezeigt werden die aktuellen Entwürfe der derzeit führenden Landschaftsarchitekten. Dabei reicht das Spektrum von traditionellen, bäuerlichen bis zu modernen, wohl eher streng anmutenden Gärten.

In den vorgestellten Entwürfen dominiert die Farbe Grün. Blumen scheinen in exklusiven Gartenentwürfen derzeit nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Der Schwerpunkt liegt auf Ruhe und nicht auf dem Hervorkitzeln der Heiterkeit des Seins, so jedenfalls interpretiere ich die Dominanz der Grüntöne.

Mir gefallen solche Gärten in jüngster Zeit immer besser. Ich empfinde sie als Oasen für das Wohlbefinden, geeignet zur Meditation, geeignet wirklich abzuschalten, geeignet den Augenblick zu genießen und zwar durch nichts abgelenkt.

Man erfährt stets, wer der Landschaftsarchitekt des jeweilig gezeigten Gartens ist und erhält auch immer eine kurze Erläuterung zu den einzelnen Bildern. Mitunter gehen die Gärten in Landschaften über oder aber Wald bildet den Hintergrund zu einem Garten. So hat Jan Joris einen Garten dergestalt angelegt, dass dort überall Pfade einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen, um dabei Flora und Fauna zu erkunden.
Piet Gysel und Marc Moris stellen einen wunderschönen skulpturalen Garten von architektonischer Strenge vor, der mir der vielen Buchskugeln wegen besonders gut gefällt. Buchs wird in den meisten der hier gezeigten Konzepte großzügig verwendet, was die Gärten auch im Winter zur Augenweide macht.

Sehr angetan bin ich von den vier Pariser Gärten von Loup u.Co. Auf einer Terrasse, auf der u.a. ein 30 Jahre alter Olivenbaum wächst, hat man Gelegenheit auf die Bois de Bologne zu blicken. Das Bild wird geprägt vom Rhythmus der Anordnung der Pflanzenkübel und der in Form getrimmten Buchskugeln.

Ein sehr schönes Buch, das man gerne immer wieder zur Hand nimmt, wenn man Ruhe tanken möchte. Wer einen Garten gestalten möchte, findet hier viele Inspirationen.
Empfehlenswert.
 
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Rezension: Terrassen und Sitzplätze

Im Frühling befassen sich Hobbygärtner nicht nur mit der Neubepflanzung ihres Paradieses, sondern auch mit der Neugestaltung ihrer Terrassen oder Sitzplätze im Garten.

Wer diesbezüglich nach Inspirationen sucht, dem wird im reich bebilderten Buch von Mascha Schacht geholfen. Sie ist übrigens  Dipl. Ing. für Gartenbau.

Ihr Buch hat sie in zwei große Abschnitte untergliedert. Dabei geht es im ersten Abschnitt um die Planung und Gestaltung. Im zweiten Abschnitt dann thematisiert Schacht umfangreich Sitzplätze zum Träumen.

Auf den letzten Seiten werden Adressen genannt, wo man die im Buch gezeigten Gartenmöbel und -accessoires kaufen kann. „Garpa Garten und Park“ ist auch dabei. Auf Seite 7 wird eine Tischgruppe gezeigt, die mein Gatte und ich vor nunmehr 23  Jahren kauften. Der Stil ist zeitlos und das Material unverwüstlich. Produkte dieser Art sind eine Anschaffung fürs Leben. Diese Holzmöbel lassen sich am besten mit dem Dampfstrahler reinigen. Es geht auch mit einer Bürste und flüssiger Kernseife. Dann aber ist es notwendig, dass man selbst mit einem Dampfstrahler Freundschaft schließt. Einmal und nie wieder.

Die Autorin macht zunächst klar, was genießen und entspannen im eigenen Paradies bedeutet und betont, dass der Stil, in dem man seine Lieblingsplätze gestaltet, natürlich von persönlichen Vorlieben abhängen sollte.

Schacht sensibilisiert ihre Leser in puncto Stilfragen und wartet mit Checklisten auf. Hier stellt sie Fragen wie etwa:

„Soll die Atmosphäre entspannend oder anregend sein?
Welche Farbgebung soll rund um den Sitzplatz vorherrschen?
Welche Materialien passen dazu?
Sollen Wasser Duft und Kunstobjekte eine besondere Rolle spielen?
Welche Accessoires könnten die Gestaltung ergänzen?“
(Zitat: Seite 13).

Standortfragen werden geklärt. Man liest von Ruheplätzen zum Träumen und von hübschen Stauräumen im Garten und schließlich von Raumbildnern. Gemeint sind grüne Raumteiler, Mauern und Zäune, aber man liest auch über unterschiedliche Bodenbeläge, wie etwa Natursteinpflaster. Auch Sonnenschirme sind ein Thema. Der gezeigte Garpa-Schirm ist wirklich brauchbar und lässt sich selbst von einer Frau, die nicht die Kräfte eine Brunhilde besitzt,  in den Tisch hinein stecken. Eine übrigens stabile Konstruktion, die Wind sehr gut Stand hält.

Grill und Kochplätze sind ein weiteres Thema, bevor man sich in den 2. Abschnitt vertiefen kann.

Hier werden dann Sitzplätze für jede Größe und jeden Stil zur Sprache gebracht. Es ist an dieser Stelle natürlich nicht möglich, auf die insgesamt 22 Möglichkeiten einzugehen. Besonders angetan bin ich von Sitzplätzen unter großen Bäumen, am besten unter einer schönen alten Trauerweide oder einem blühenden Apfelbaum. Verlockend auch sind Sitzplätze, die von Duftpflanzen umgeben sind. Es stimmt, Aromen vermögen unsere Stimmungen direkt beeinflussen, den Kopf klar machen und beruhigend wirken. Deshalb auch sollte man diese Macht ganz gezielt nutzen, in dem man sich auf der Terrasse und im Garten mit duftenden Blüten und Kräutern umgibt, (vgl.: S. 127).

Für uns Leser hält die Autorin auch einen Plätze zum Schmökern im Garten bereit. Die Vorstellung in einem bequemen Stuhl zwischen hohen Gräsern einen Gedichtband von Rilke zu lesen, finde ich verlockender als dies in einer Lesehöhle zu tun. Doch das ist Geschmackssache.

Ein sehr inspirierendes Buch, mit vielen guten Ideen.

Empfehlenswert.

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Rezension:Besondere Paare und ihre Gärten (Gebundene Ausgabe)

Eva Kohlrusch ist keine unbekannte Autorin im Bereich Gartenbücher. Sie nämlich war es, die den Bestseller "Besondere Frauen und Ihre Gärten" auf den Weg gebracht hat. Der Neuseeländer Gary Rogers hat die beeindruckenden Bilder im Buch realisiert. Auch er ist kein Neuling, sondern ein vielfach ausgezeichneter Fotograf, der auch bereits im oben genannten Bestseller für die Fotos zuständig war.

Bevor ich Gartenbücher zu lesen beginne, vertiefe ich mich zunächst immer erst in die Bilderwelten. Diese sind im vorliegenden Buch für mich ein Hochgenuss, der Vielfalt der Objekte und der Perspektiven wegen und verblüffen mich dahingehend, welche Paradiese kreative Paare zu gestalten in der Lage sind.

Bei den vorgestellten Nachfahren von Adam und Eva handelt es sich um: Ity und Georg Baur, Inge und Klaus Doldinger, Katharina Jakob und Jochen Neumann, Gesine und Rainer Jochems, Elfi und Konrad Kircher, Margarita und Ulrich Kling, Ulla und Karsten Klingbeil, Erika und Wolf Lederer, Gisela und Horst Maier, Gisela und Horst Maier, Andrea Mählmann und Andreas Boomers. Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer, Monika und Klaus Müller-Klug, Jürgen Papenfuß und Jürgen Rösner, Ann-Monika und Ulrich Pleitgen,Ulriker und Klaus Ploberger, Gabriela Fürstin und Alexander Fürst von Sayn-Wittgenstein-Sayn, Claudia und Carsten Schulze, Christiane und Robert Stolz, Sabine Baronin und Robert Baron Süsskind, Mignon und Horst Walther.


Die Paradiese sind Privatgärten, ein Kräutergarten, ein Apfelgut, ein Biogarten, ein japanischer Garten, zwei Schlossparks, ein Skulpturgarten und ein Gutsgarten.

Nach einer kurzweilig paradiesischen Einleitung von Eva Kohlrusch, in der sie die englische Gartenbuchautorin Elisabeth von Arnim zitiert "Hätte Eva im Paradies einen Spaten gehabt und damit etwas anfangen können, hätten wir nicht diese traurige Geschichte mit dem Apfel", (Zitat: S. 9), wird man mit den einzelnen Gärten vertraut gemacht.

Die Verführung durch die Schlange kennen die Damen und Herren im Buch übrigens nicht. Sie nämlich schätzen den Spaten, wissen mit ihm umzugehen und dürfen nicht zuletzt deshalb in ihren Paradiesen bleiben.

Die Gärten im Buch sind sehr unterschiedlich gestaltet. Der Leser erhält von allen Gärten einen guten visuellen Eindruck. Man lernt die jeweiligen Besitzer kennen und erfährt, welchen Berufen sie nachgehen. Alle Gärten werden textlich hervorragend porträtiert und man wird jeweils darüber informiert, welche speziellen Erfahrungen die Hobbygärtner in ihren Gärten gemacht haben und welche Pflanzen ihre Lieblingspflanzen sind.

Sehr beeindruckt bin ich von dem Skulpturengarten der beiden Bildhauer Monika und Klaus Klug, in welchem Rosen und Kunst miteinander wetteifern, aber auch von dem zauberhaften Schlossgarten auf Schloss Dennelohe. Hier gestaltet der Schlossherr Robert Baron Süsskind den Garten. Er besitzt allein 500 Sorten Rhododendren und 3000 Seerosen. 50 000 Narzissen hat er im Spätherbst gepflanzt und es blühen 4000 Rosenbüsche im Sommer auf dem Anwesen, einem prächtigen Paradies, in dem übrigens viele Veranstaltungen stattfinden.

Wunderschön auch ist das Apfelgut der beiden Journalisten Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer, das im Nordschwarzwald gelegen ist. Deren Lieblingspflanzen sind die 125 Kräutersorten, ihre Artischocken und alles, was rote Stengel hat wie Mangold. Freilich auch die Äpfel. Bei den Blumen favorisieren sie den Rittersporn, Akelei und Rosen.

Ich finde, dass Vorlieben für bestimmt Pflanzen viel über Menschen aussagen und bin gerührt, wenn ich lese, dass ein Adam ein Gänseblümchen am meisten liebt.

Das Buch gefällt mir deshalb, weil es zeigt, was möglich ist, wenn zwei Menschen an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen. Blühende Landschaften sind die Folge, dass machen diese Gärten deutlich und sollte uns allen zu denken geben.
Empfehlenswert.


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Rezension:50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm: Das Ideenbuch [Gebundene Ausgabe]

Hanneke Louwerse stellt in diesem reich bebilderten Buch Ideen für Gärten von 20 bis 150 qm vor. Dabei untergliedert sie Ihre Gartenpräsentation in sechs Kapitel und beginnt mit Gärten, in denen Struktur und Regelmaß eine Rolle spielen. Solche formale Gärten erhalten ihr Gesicht aufgrund von Buchshecken in symmetrischen Mustern und langen Kieswegen. Man kann auf diese Weise eine Art Minischlossgarten gestalten, wie die Bilder deutlich machen. Das klingt vielversprechend, sofern man königliche Ambitionen hat.

Immer wieder hat man die Chance, sich in diesem Buch in Gartenpläne zu vertiefen und sich klar zu machen, wie man beispielsweise einen winzigen Garten von 18 m² interessant gestaltet. Jeder der vorgestellten Gärten ist ein Juwel und man staunt, auf welche Weise in einigen der Gärtchen jeder Zentimeter sinnvoll genutzt wird.

Alle Gärten haben ein spezielles Thema. Gezeigt wird immer, wie man eine bestimmte Fläche optimal aufteilt und gestaltet, zudem erfährt man, welche Pflanzen jeweils in Frage kommen.


Einer meine bevorzugten Gärten im Buch ist ein 130 m² organisiertes Immergrün mit Buchshecken, Buchskugeln und Buchsfiguren in Töpfen und Kübel. An einem solchen Paradies hat man das ganze Jahr über Freude, weil das Grün auch im Winter bleibt.


Generell gefällt mir derzeit klares Design im Garten am besten und insofern auch Gärten mit asiatischem Flair. Verlockend auch ist der Küchengarten in Pflanzgefäßen aus Weidenruten. Diese machen einen sehr gepflegten Eindruck und schenken mediterranes Ambiente.

Wer sein Gärtlein neu gestalten möchte, findet hier viele Ideen. Die Bezugsquellen für die Umgestaltung werden zum Schluss mitgeliefert.
Empfehlenswert.

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Rezension: Der Selbstversorger-Garten

Jetzt zum Beginn der Gartensaison ist es durchaus sinnvoll, sich mittels eines Buches kundig zu machen, was man tun kann, um einen Küchengarten anzulegen. Der Beispielgarten im Buch umfasst 13 Beete. Gezeigt wird, was man dort rund ums Jahr machen kann.

12 Hauptkapitel warten darauf, gelesen zu werden. Zu Beginn eines jeden Kapitels wird die Arbeit im Garten beschrieben und am Schluss eines jeden Kapitels werden dann die einzelnen Beete in Augenschein genommen.

Das Buch beginnt mit dem Monat Februar. Da dieser Monat schon vorüber ist, mache ihr mir bewusst, dass es jetzt an der Zeit ist, Stauden zurückzuschneiden und das erste Unkraut zu jäten. Die Rosen müssen nun gedüngt werden und vieles andere mehr. Erklärt wird u.a was man in den 13 Beeten im Monat März konkret tun soll und wie man beispielsweis Tagetes in Papiertöpfchen pflanzt.

Monat für Monat wird man durch mit einem beachtlichen Praxiswissen vertraut gemacht, das man dank der grafischen Darstellung von Beetübersichten einfach umsetzen kann. Natürlich macht es Freude, die vielen Gartenbilder zu studieren und sich auf diese Weise inspirieren zu lassen.

Das Gartenjahr endet mit Ablauf des Monats Januar. Dann erfährt man im Rahmen einer Beetübersicht, welche Pflanzen im Laufe eines Jahres in den einzelnen Beeten wachsen. Dabei muss man wissen, dass die Zusammenstellung der Pflanzen über die ökologische Balance entscheidet.


Sehr übersichtlich ist der Pflanzkalender für die einzelnen Jahreszeiten gestaltet und hervorragend werden im Pflanzführer all diejenigen Pflanzen genauer beschrieben, die im vorgestellten Küchengarten gesät, vorgekeimt und gepflanzt wurden. Thematisiert werden Stauden, wie Goldlack, die Jakobsleiter oder Tränendes Herz, auch Rosen, Sommerblumen, Beeren, Frühjahrsblumenzwiebel, Sträucher und Bäume, zahllose Gewürzkräuter und Gemüse.

Aufgeklärt wird man, wie man richtig düngt und kann zu guter Letzt im Glossar ergründen, was man z.B. unter "wurzelnackten Pflanzen" zu verstehen hat.

Für alle, die Lust haben, sich ein eigenes Paradies zu schaffen, bietet dieses Buch das nötige Praxiswissen. Wer Interesse an Bioprodukten hat, sollte diese am besten selbst anbauen.

Empfehlenswert.

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Rezension: Ich träume von einem Küchengarten: Die schönsten Inspirationen für das eigene Paradies (Gebundene Ausgabe)

Victoria von dem Busche hat gemeinsam mit dem Fotografen Gary Rogers dieses traumhafte Gartenbuch auf den Weg gebracht, in dem sie den Leser zunächst mit der Geschichte der irdischen Paradiese vertraut macht, mit Gartenportraits von Prieuré Notre-Dame d` Orsan, Chateau du Rivau, Chateau de Villandry, Potage du Roi, Chatsworth House, dem Garten des Terence Conran, Saint Jean de Beauregard, Chateau de Valmer, Chateau de la Bourdaisière, dem Potager des Raymond Blanc, Schloss Ippenburg und Thomas Bühner - im Garten von Ippenburg aufwartet sowie uns allen viele praktische Tipps als auch Gestaltungsideen entgegenbringt.

Die Autorin beginnt mit ihren historischen Betrachtungen in Persien. Dort hatte einst ein Schüler von Sokrates, er hieß Xenophon, die "Paradiese" der Perser kennengelernt und versuchte, nach Griechenland zurückgekehrt, seine Landsleute davon zu überzeugen, ebenfalls solche Paradiese an ihren Landhäusern zu gestalten. Xenophon übrigens führte das Wort Paradies in die griechische Sprache ein und hier wiederum wurde es bei der ersten griechischen Bibelübersetzung für das hebräische "Garten Eden" verwendet. Auf diese Weise entstand der Mythos vom Paradies, (vgl.: 16).

Man liest wie aus dem römischen Atrium und dem Portikus der christliche "Paradies" wurde, das unmittelbar neben der christlichen Basilika lag. Später in Klosteranlagen dann wurde aus diesem "Paradies" ein Heil- und Nutzgarten der Mönche. Auf besagtem geschichtlichen Weg wurden die antiken Vorbilder des "Paradieses" sowohl in ihrer Struktur als auch in ihrer Anordnung und Größe über die Zeiten hinweg bis ins heute transportiert.

Es führt zu weit, die detailreichen Rückblicke hier in wenigen Worten nachzuzeichnen. Wissen sollte man, dass die "Karolinger Renaissance" eine große Bedeutung für die Klöster hatte. Karl der Große bemühte sich darum, das Erbe der Antike mit den Ideen des Christentums und der Kraft der germanischen Völker zu verschmelzen und erteilte sehr gezielte logistische Anweisungen, in welcher Art und Weise eine Domäne einen Garten anlegen sollte. Stets mussten 73 Kräuter und 16 verschiedene Obstbäume gezüchtet werden.

Victoria von dem Busche berichtet sehr spannend von den Zeitläuften und hier auch von dem mittelalterlichen "Paradies", dem mythischen Ort der Unschuld und Reinheit und den "Paradiesen" Italiens, Spaniens und Frankreichs in vorangegangenen Zeiten. Dies alles lohnt sich zu lesen. Nicht zuletzt auch, um die abgelichteten "Paradiese" von ihrem gedanklich über viele Generationen tradierten Hintergrund her besser zu verstehen.

Sehr gut gefallen hat mir das Kapitel "Von Fürstenhöfen, Landgütern und Dichtergärten". Goethe, Schiller und Wieland stellen übrigens den Kern der gärtnernden Dichter und Denker dar.

Man liest vom ersten dezidiert auf die Küche ausgerichteten Garten, dem "Potager du Roi" in Versailles, liest auch von heutigen kulinarischen Paradiesen, wie etwa dem Garten von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer und hat Gelegenheit diesen auch visuell näher kennen zu lernen.

Auf Schloss Ippenburg lebt die Autorin. Hier auch empfängt sie den 3 Sternekoch Thomas Bühner gerne in ihrem Küchengarten der ihr Paradies sehr zu schätzen weiß. Obschon dieser Küchengarten der größte "Potager" in Deutschland ist, lautet das Credo der Autorin, dass ein solcher Garten nicht groß sein muss.

Wie man einen solchen Garten anlegt, erfährt man auch. Wobei eine Methode, dem Küchengarten Opulenz und Ästhetik zu verleihen, darin besteht, alle essbaren Blüten und deren Ordnung nach Farbe und Struktur zu erfassen, um auf diese Weise festzustellen, zu welchem Gemüse sie am besten passen. Näheres hierzu S. 170ff.


Alles in allem ein wunderschönes und dabei hochinformatives Gartenbuch, das ich gerne empfehle.

Rezension:70 Parks und private Gärten zum Entdecken und Genießen (Gebundene Ausgabe)

Die freie Journalistin Konstanze Neubauer ist die Autorin dieses reich bebilderten Buches, das seitens der Bayrischen Gartenakademie herausgeben worden ist. Vorgestellt werden 70 Parks und private Gärten in Bayern. Dabei sind diese Paradiese im Buch in die Regionen Unterfranken, Mittelfranken, Oberfranken, Oberpfalz, Schwaben, Oberbayern und Niederbayern untergliedert.

Jeder Park und jeder Garten wird sehr informatiosreich beschrieben, immer wieder liest man Wissenswertes auch zum geschichtlichen Hintergrund der Parkanlagen.

Auch die zauberhaften Fotos, die die Texte begleiten, werden erläutert. In standardisierten Rubriken, genannt "Die Gartendetails", werden die genaue Anschrift und die Öffnungszeiten jeweils genannt.

Wie im Vorwort so treffend bemerkt wird, sind Gärten ein wichtiger Bestandteil der Kultur und stets auch ein Spiegel der Zeit. Das Buch macht begreifbar, dass jede Epoche ihre Spuren in der bayerischen Gartenlandschaft hinterlassen hat. Dabei muss man wissen, dass die Klöster mit ihren Nutz- und Heilpflanzen prägend für die Gartenkultur Mitteleuropas und damit auch Bayerns war.

Es ist natürlich unmöglich zu all den 70 Parkanlagen und Gärten im Rahmen der Rezension etwas zu schreiben und es ist unfair den einen oder anderen Garten hervorzuheben, denn jedes der Paradiese hat seinen speziellen Reiz. Doch es bleibt keine andere Wahl, als sich auf einzelne Gärten zu beziehen.

Natürlich war ich neugierig, welche Gärten ich bereits kenne oder schon einmal besucht habe und fand sogleich am Anfang im "Kurgarten Bad Kissingen" einen Ort, den ich vor mehr als 35 Jahren mit einer Freundin besucht habe, nicht wissend auf welch historisch interessantem Gelände ich mich gerade aufhielt. Der Garten, der älter ist als die Kurgebäude, die ihn umgeben, wurde von Baltasar Neumann 1740 mit prächtigen Baumreihen, Blumen- und Brunnenparterres entworfen und zu Zeiten König Ludwig I. von Bayern wurde die Anlage vervollständigt. Der 2,5 Hektar große Rosengarten wurde einst für die Bürger der Stadt angelegt, wohingegen der Kurgarten vormals nur von den Kurgästen besucht werden konnte. Die Bilder machen deutlich, welches Juwel Bad Kissingen hier besitzt.

Sollte ich die Stadt Nürnberg nochmals besuchen, werde ich es nicht verabsäumen, dort die Barock- und Hesperidengärten zu besichtigen. Die Hesperidengärten im Stadtteil nämlich sind eine Erinnerung an die barocke Gartenkunst Nürnbergs. Nach 1945 existierten nur noch einige Reste dieser vormals schönen Gärten, die in ihrer Grundstruktur nur noch im Hesperidengarten, Johannisstr. 47 erhalten war. Auch der Barockgarten Johannisstr.13 zählt zu den fünf Hesperidengärten. Dort übrigens gibt es einen Gartenpavillon aus dem Jahre 1720, in der man die Dauerausstellung "Die goldenen Äpfel in Nürnbergs Hesperidengärten" besichtigen kann. Der Garten aus Buchshecken, alten Steinputten, kleinen Brunnen und Bäumen bestehend, lässt den Besucher in eine Zeit eintauchen, wo die Uhren noch ganz langsam gingen und man sich die Zeit nahm, an Sonntagen den Blumen beim Wachsen zuzusehen.


Ganz zauberhaft und dabei sehr lehrreich ist der "Pfarrer-Heumann-Kräuterlehrgarten" in Herrieden -Elbersroth. Der von 1869-1918 lebende Geistliche war ein Pionier der Heilpflanzenmedizin, der in diesem mittelfränkischen Ort einst lebte und später in Nürnberg ein pharmazeutisches Unternehmen gründete.

Im Buch hat man übrigens auch Gelegenheit, sich über Freiland- bzw. Freilichtmuseen in Bayern zu informieren. In Bayern gibt es mehr als ein Dutzend davon. Man wird dort mit dem Leben, Wohnen, Arbeiten und Wirtschaften früherer Generationen vertraut gemacht, zeitgleich wird die regionale Vielfalt Bayerns in vormaligen Zeiten gezeigt.

Informiert wird man auch über den Sinn und Zweck botanischer Gärten, die die umfangreichen Pflanzensammlungen unserer Erde zu bewahren suchen. Wissenswertes über Landschaftsgärten wird dem Leser auch entgegengebracht, dessen Idee übrigens aus England stammt. Im Gegensatz zu den streng geometrischen Anlagen des Barocks mit gestutzten Eiben und Buchsbäumen wirken diese Gärten in ihrem sanften Geländerelief, den weiten Rasenflächen, Waldstücken, Baumgruppen und Solitärgruppen wie gemalt. Dieser Eindruck ist gewollt, denn im Idealfall soll sich der Spaziergänger wie in einem begehbaren Gemälde fühlen, (vgl.:116).


Horte der europäischen Gartenkultur waren, wie ich eingangs schon erwähnte, die Klostergärten. Sie dienten Jahrhunderte hindurch als Vorbild für Nutzgärten auf dem Land (Wurzgärten)und später für die Arzneipflanzengärten (Hortus medicus) an den Universitäten. Nur wenige Klostergärten haben die Zeiten überdauert, allerdings lassen historische Quellen Rückschlüsse zu, wie sie ausgesehen haben mögen.

Regensburgs "Englischen Garten" sollte man besuchen. Dieser Park vermittelt eine Illusion von Weiträumigkeit und macht ihn zu einem guten Beispiel der Gartenarchitektur des 19. Jahrhunderts. Der sich in dieser Stadt ebenfalls befindende "Herzogpark" soll wie ein kleiner botanischer Garten anmuten. Beide Gärten wurden im 18. Jahrhundert angelegt.

Man erfährt in der Folge Näheres über Kreislehrgärten und Allgemeines über Stadtgärten, die ein Symbol der öffentlichen Erholungseinrichtung geworden sind, liest auch zu barocken Schlossgärten Wissenswertes und lernt solche kennen, um sich schließlich vom Arneipflanzengarten in Ingolstadt einen Eindruck zu verschaffen, dessen Geschichte 1732 begann, als die medizinische Fakultät hinter dem Anatomiegebäude eine "Hortus medicus" einrichtete. Über Gärten dieser Art wird man wenig später ganz allgemein aufgeklärt und kann sich in eine Vielzahl weiterer bayerischer Paradies vertiefen.

Die Anschriften aller Gärten sind zum Schluss nochmals aufgelistet, so das einer Reise durch die dargebotene Gartenwelt nichts im Wege steht.

Ein wunderschönes, informatives Buch, das ich gerne empfehle.
 
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