Dieser Bildband mit kunstvollen Fotografien von Zwiebelblumen des Topfotografen Josh Westrich und Texten von Dorothée Wächter wird Liebhaber von historischen Zwiebelblumen sehr ansprechen.
Wie Wächter im Vorwort bekundet, hat Westrich die Schönheit, die Zartheit und den Zauber von über 50 bekannten und unbekannten historischen Zwiebelblumen in seinen einzigartigen Aufnahmen festgehalten.
Ihm ist es dabei gelungen, das Wesen der einzelnen Blumen dem Betrachter vielschichtig vor Augen zu führen und so etwa das Besondere eines Vorfrühlingsalpenveilchens, eines gefüllten Schneelglöckchens, einer Weinbergs-Taubenhyazinthe, des Lerchensporns, einer Puschinie, eines gewöhnlichen gelben Windröschens, einer exotisch anmutenden Persischen Frittilarie oder auch einer Kaiserkrone aufs Bild zu bannen.
Nachdem man die historischen Schönheiten auf den Fotos studiert und bewundert hat, sollte man sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Beschreibung der gezeigten Arten und Sorten zu lesen und sich unter diesem Eindruck die Bilder abermals ansehen. Man sieht dann diese Blumen nochmals unter anderen Aspekten und begreift ihr individuelles Sein in seiner ganzen Tiefe.
Besonders angetan hatte es mir schon beim ersten Durchblättern der der Zwiebelblumenfotos die Puschkinia Scilloides, sprich die Puschkinie. Der Botaniker Johann Michael Friedrich Adam (1780-1938) entdeckte sie im Kaukasus und benannte sie nach dem russischen Geologen Apollos Apollosoviv Graf Mussin–Puschkin. Die kleinen weißen Blüten sind mit blassblauen Streifen sehr harmonisch gestaltet. Es wurde schon 1871 empfohlen diese botanische Schönheit in Teppichbeeten zu verwenden. Hat man dies in Bayern verstärkt getan? Besagte Farbkombination würde sich geradezu anbieten.
Die aus den Hochländern des Ostens stammende Kaiserkrone hingegen, die von den Persern einst mit dem Namen „Tusai“ bezeichnet wurde, ist ein Solitär und will wohl auch so behandelt werden. Ich schätze diese Blume besonders in der Farbe Orange, inmitten von satten Grüntönen.
Hocherfeut bin ich, dass man hier im Buch auch der von mir geliebte „Kleinen Netzblattiris“ huldigt. Sie soll zu den Wundern des Frühlings zählen. Der deutsch-russische Botaniker Johann Friedrich Adam hat sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckt und seither erobert in jedem Jahr aufs Neue in Deutschland und England die Gärten. Diese Zwiebelblumen mag ich inmitten von hellen Grüntönen.
Ein wundervolles Buch mit beeindruckenden Blumenporträts, das ich gerne empfehle.
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