Meine aus dem Osten kommenden Großmütter besaßen nach dem Krieg "Schrebergärten", bevor sie Gärten um ihre neu errichteten Häuser anlegen konnten. Ich erinnere mich noch vage dieser Idyllen der späten 1950er Jahre und habe mit großem Interesse das vorliegende Buch gelesen, das mir zeigt, dass die Schrebergärten von heute weit mehr als eine Nutzfläche darstellen, auf denen man kostengünstig Gemüse und Obst anbaut sowie Blumen züchtet.
Die Diplom-Ingenieurin Angelika Feiner und der Diplom-Ingenieur Martin Rist, Geschäftsführer des Landesverbandes Bayrischer Kleingärtner e.V. haben in diesem Buch alles Wissenswerte für Kleingärtner zusammengestellt.
Zunächst erfährt man Aufschlussreiches über den Verein und seine Mitglieder, nicht zuletzt auch die gesetzlich relevante Seite und hier Auszüge aus dem Bundeskleingartengesetz, dem Vereinsrecht etc.
Thematisiert wird ausführlich der Kleingarten als Nutzgarten. Anhand von Bauplänen kann man sich ein Bild machen wie man einen solchen Garten anlegt, wie man ihn mit Wasser versorgt, Wege und Terrassen selbst gestaltet, wie man kompostiert, den Boden pflegt, Gemüse und Obst anbaut, welche Obst- und Beerensorten empfehlenswert sind und wie man eine Laube (auch Öko-Lauben) kreiert.
Der Kleingarten als Ökoparadies kommt zur Sprache, auch lernt man einen Teich anzulegen, die richtige Pflanzenauswahl zu treffen und Hoch- sowie Hügelbeete anzulegen.
Kräuter, Unkräuter, Beikräuter und Wildkräuter werden beleuchtet und es wird der Kleingarten als Kreativgarten thematisiert.
Schön, dass auch der Gartenzwerg in diesem Buch nicht ausgespart wird, der offenbar nicht nur für mich ein abschreckender Geselle ist, aber dem gegenüber man tolerant sein sollte, wie auch gegenüber dessen Besitzern. Sie sind oft weniger kleinkariert als man glaubt.
Über Rosen im Kleingarten und über brauchbare Stauden liest man Näheres, aber auch über Blütenorgien mit Sommerblumen. Dabei gelange ich zu Ergebnis, dass der Reiz dieser Gartenkolonien in der Vielfalt und der Akzeptanz der Vorlieben der Gartennachbarn liegt. Gemeinsam etwas Hübsches, unter Berücksichtigung der individuellen Vorlieben zu schaffen und zu dokumentieren, dass ein Paradies überall entstehen kann, wenn Quertreiber es nicht verhindern, ist die Botschaft jener Kolonien, zu deren Entstehen ein Buch wie das vorliegende einen guten Beitrag leistet.
Empfehlenswert.
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