Dieses spannend zu lesende, sehr gut illustrierte Buch befasst sich mit der Geschichte der Pflanzenjagd. Unter den hier fokussierten Jägern bzw. Sammlern sind so namhafte Persönlichkeiten wie Maria Sybilla Merian und George Forrest. Als Gründe, weshalb man sammelte, werden genannt: Man wollte der Wissenschaft dienen oder hatte kommerzielle Interessen im Blick.
Personen wie Sybille Merian sahen in der Schönheit und Rätselhaftigkeit der Pflanzen, so Edwards, den Beweis für eine gütige Schöpfung. Menschen wie Alexander Humboldt wollten die Welt wissenschaftlich ergründen. Nicht unerwähnt wird gelassen, dass kaum einer der Pflanzenjäger nach seinen Reisen in sein altes Leben zurückkehren wollte. Das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man die Sammler-Geschichten gelesen hat.
Untergliedert ist die Geschichte der Pflanzenjagd ist in die Abschnitte:
Australien und der Pazifik
Asien
Europa und die Levante
Afrika und Madagaskar
Nordamerika und Mexiko
Südamerika
Zu Beginn kann man sich auf einer Übersichtskarte ein Bild machen, wo genau in dieser Welt die einzelnen beschriebenen Pflanzen ursprünglich gewachsen sind.
Nach der Einleitung dann beginnen die Texte, denen jeweils eine Pflanzenillustration, ein kleiner Landkartenausschnitt und die Eckdaten: Wissenschaftlicher Name, Botaniker, Fundort und Jahr regelmäßig beigefügt sind.
Der Ginkgobaum, mein Lieblingsbaum, wurde 1712 von Engelbert Kämpfer in Japan gefunden. Ginkgos soll es aber schon 240 Millionen Jahre auf der Erde geben. Offenbar überstand dieser Baum vielerlei Unbill, momentan gerade Trockenzeiten, Krankheiten und Luftverschmutzungen. Man erfährt viel über den Ginkgo und seinen Entdecker und in den ihm gewidmeten Seiten im Buch, wird auch das ungelöste Rätsel zur Sprache gebracht, ob der Poetenbaum das fehlende Glied zwischen Farnen und Nadelbäumen sei.
Unzählige Bäume und Pflanzen werden thematisiert, auch der "Tibet-Scheinmohn", der mich an die "Blaue Blume" der Romantik denken lässt.
Irgendwann im Buch in Europa angekommen, erfährt man mehr über den "Safrankrokus", der als Farbe vor 50 000 Jahren im Irak in alten Höhlenmalereien gefunden wurde und heute zu 90% im Iran angebaut wird.
Die spannende Geschichte der Tulpe wird beschrieben und auch die Kaffeepflanze, die konkret in Äthiopien entdeckt wurde.
Unmöglich, all die thematisierten Pflanzen hier zu benennen! In Südamerika entdeckte man die "Bougainvillea" im Jahre 1767, die nach dem französischen Forscher Louis-Antoine de Bougainville benannt worden ist, aber von seinem Assistenten Jeanne Baret gefunden wurde.
Die "Riesenseerose" wurde von Robert Schomburgh entdeckt. Der aus Freyburg an der Unstrut stammende Botaniker fand sie 1837 in Guyana.
Die einzelnen Geschichten sind das pure Lesevergnügen.
In diesem Buch gibt es wahrlich eine Menge zu bestaunen und man erhält viele interessante Information zur Botanik und zu den Entdeckern der Pflanzen. Sich mit diesen Themen zu befassen, ist Balsam für die Nerven in diesen Zeiten.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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