"Wo die Blumen selbst die Planung des Gartens übernommen haben, ziehe ich mich höflich zurück, denn sie sind die Intelligenzien, die das Geschehen lenken und greifen dort an, wo wir stümpern." (Norah Lindsay, S.25)
Mit diesem schönen und dabei informativen Buch ist es möglich, sich in die Frühlingszeit einzustimmen, besonders dann, wenn man Gärten und Grünanlagen liebt und Menschen schätzt, die sich diesbezüglich engagieren.
Vorgestellt werden in diesem reich bebilderten Werk namhafte Gartgestalterinnen mit Stil, Pflanzenjägerinnen, Pionierinnen der Blumendekoration und zudem auch Blumenmalerinnen.
Die Kunstgeschichtlerin Claudia Lanfranconi hat bereits einige sehr bemerkenswerte Bücher veröffentlicht. Alle ihre Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sie gut recherchiert sind. Wie sie bereits in ihrer Einleitung schreibt, ist die Gartengeschichte reich an faszinierenden und auch schillernden Frauen, die ihre Aufgabe darin sahen, ihre schöpferische Kraft in die Kultivierung, Dekoration und Darstellung von Pflanzen zu investieren.
Generell zählte das Botanisieren in adeligen und bürgerlichen Kreisen zu den Betätigungen, die für Damen als angemessen galten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in England und den USA die ersten Gartenbauschulen für Frauen in Leben gerufen. Ein Meilenstein für Frauen im Bereich der Emanzipation als Gartenarchitektinnen.
Was berühmte Gartengestalterinnen zu Wege brauchten, kann man kann man dann dem ersten Kapitel entnehmen. Hier werden nachstehende Damen porträtiert: Ganna Walska, Norah Lindsay, Deborah Cavendish, Herzogin von Devonshire, Gabriella Pape und Isabelle Van Groenigen, Alicia Amherst und Sabine Freifrau von Süsskind.
Auch in den dann folgenden Kapiteln geht es um Porträts interessanter Frauen, hier aber nicht um Gestalterinnen schöner Gärten, sondern beispielsweise um Sammelleidenschaft. Aus dieser Leidenschaft heraus reisten Frauen der Gesellschaft in ferne Länder, um neue Pflanzen zu entdecken.
Blumenkünstlerinnen sind ebenfalls ein Thema, deshalb auch lernt man u.a. Julia Clements kennen, die den erkenntnisreichen Satz formulierte "Ich glaube, dass die wichtigste Eigenschaft, ihnen die es keinen wahren Künstler und keine wahre Kunst geben kann, Empfindsamkeit ist."
Die vorgestellten Blumenmalerinnen kannte ich bereits und bin hauptsächlich von den Arbeiten Rosi Sanders begeistert. Sie schätzt "starke Pflanzen mit erotischer Wirkung", wie etwa Papageientulpen mit ausgefransten und geflammten Blütenblättern (vgl.: S.127). Dabei malt sie in der Tradition botanischer Künstler der Vergangenheit und vertieft sich in die Stille Arbeit an ihren botanischen Blumenporträts, die sie wie man erfährt im Stehen kreiert.
Ein schönes Buch über interessante, naturverbundene Frauen. Sehr gut konzipiert und einfühlsam porträtiert
Empfehlenswert.
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