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Rezension: Die wunderbaren Gärten von Cornwall- Tim Hubard- Fotos Jo und Ron Whitworth


Autor dieses wunderschönen Gartenbuches ist Tim Hubbard. Er lebt seit über 40 Jahren in Cornwall und hat bereits zwei weitere Bücher über diese Region Englands verfasst. Der Gartenenthusiast arbeitet als Radio- und Fernsehjournalist für die BBC. Zudem hat er Dokumentationen und Gartensendungen als auch Medienprojekte mit der Royal Horticultural Society verantwortet. 

Auch die beiden Fotografen, die die traumhaften Fotos für das Buch realisiert haben- es handelt sich um Jo und Rob Whitworth - leben in Cornwall. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet für ihre Bilder, die weltweit in Büchern, Magazinen und digitalen Medien erscheinen. 

Im Vorwort, das Tim Smith, der Mitbegründer von Eden Project Cornwall und geschäftsführender Vorsitzender von Eden Project International, verfasst hat, liest man, dass im vorliegenden Buch mit einigen Klischees über Cornwall aufgeräumt werde und sehenswerte, bislang eher wenig beachtete Gärten ins Rampenlicht gelangten. Jeder der gezeigten Gärten habe eine eigene Geschichte. Das macht natürlich neugierig. 

Nach einer zweiseitigen Einleitung des Autors, wird man zunächst mit dem Klima in Cornwall vertraut gemacht. Dort beginnen die Frühlingstemperaturen schon früher, so dass bereits Magnolien in Februar und der Rhododendron im März erblühen. Grund für das milde Klima, so liest man, sei der Golfstrom, der von Mexiko über den Atlantik nach Nordosten fließt. Neben der Wärme spiele das intensivere Licht eine Rolle, das durch das Meer reflektiert werde. Die Region nämlich wird von drei Seiten vom Meer umspült. Hinzu kämen hohe Niederschlagsmengen, die jetzt in Zeiten des Klimawandels nicht nur den Gärtnern sorgen bereiteten. 

Auf einem Landkartenausschnitt kann man sich ein geographisches Bild von der Region machen. Dort auch sind die einzelnen Gärten eingezeichnet, die im Buch vorgestellt werden. Es handelt sich dabei um 20 Gärten, die jeweils durch ihre Bepflanzungen eine individuelle Note erhalten haben, die viel über die Besitzer aussagt. 

Die Gärten sind allesamt hervorragend  beschrieben, man lernt die Paradiese durch die schönen Fotos auch visuell kennen und erhält einen fotografischen Eindruck von den Gartenbesitzern oder auch den Gärtnern. 

Besonders beeindruckt bin ich vom 8. Garten. Es handelt sich um "Lamorran House Gardens", St. Mawes, Truro, deren Eigentümer Robert und Maria-Antonietta Dudles –Cooke, ein Anwesen mit viel Geschmack kreiert haben. In diesem Garten gibt es mehrere tausend Azaleen, von denen Robert die meisten selbst vermehrt hat. Baumfarne und Palmen sind, wie man liest, für "Lamorran" mehr als nur bemerkenswert und machen neben Sukkulenten die mediterrane Atmosphäre aus. Farben und Formen der gewählten Bäume, Sträucher und Pflanzen lassen diesen Garten Eden zu einem Kleinod werden, in dem eine zauberhafte Marmorstatue das Gesamtkonzept vortrefflich abrundet. 

Im Rahmen der Präsentation von "Potager Garden", Constantine, Falmouth trifft man auf den Satz "Ich glaube fest an den inneren Wert des Gartens". Dieser beinahe philosophische Gedanke lässt aufhorchen. Der Garten gehört Dan Thomas und Peter Skerrett. Ihr Gärtnerteam besteht ausschließlich aus freiwilligen Helfern. Dabei verhält es sich so, dass Handwerker und Künstler ihre Ateliers und Werkstätten auf dem Gelände haben und in den alten Gewächshäusern der ehemaligen Gärtnerei Ausstellungen aber auch Feiern etc. stattfinden. Alles ist dem Prinzip der Nachhaltigkeit untergeordnet und der Freude aller, die sich dort einfinden. 

Seiten später lernt man den Kirchhof von St. Just in Roseland kennen. Er soll für nicht wenige Menschen der schönste Friedhof der Welt sein. Neben interessanten Pflanzen und Bäumen gibt es alte Gräber, Grabsteine und Denkmäler. Dieser Ort der Ewigkeit ist Grün und hoffnungsvoll. Die blühenden Magnolien und Kamelien unterstreichen dies.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Barbara- Hepworth- Skulpturengarten in St.Ives. Die Künstlerin verstarb 1975 und hinterließ in ihrem Testament den Wunsch, dass ihr Atelier und ihr Garten ein Museum und Ausstellungsort für ihre Arbeit werden sollte. Fünf Jahre später wurde das Anwesen von Tate Gallery übernommen Die Fotos beeindrucken. Kunst und Natur, die ideale Verbindung….! 

Bei aller Schönheit, die es zu bewundern gibt, steht der Klimawandel überall drohend im Raum und erfordert schwierige Entscheidungen, nicht nur in den Gärten Cornwalls, sondern  überall.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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