Heiko Hähnsen befasst sich seit 15 Jahren mit Geomantie. Dabei handelt es sich um eine ganzheitliche Erfahrungswissenschaft, die kraftvolle Orte aufspürt und durch eine individuelle Gestaltung mit uns Menschen in Einklang bringt. Hähnsen möchte als Landschaftsgärtner und Gartengestalter zeigen, wie man jeden Garten als Kraftort erkennt und sichtbar macht. Das Buch enthält viele eindrucksvolle Fotos, Graphiken und aufschlussreiche Texte.
Zunächst erläutert der Autor, was man unter Geomantie zu verstehen hat, dann schreibt er u.a. von Raum und Energie und in diesem Zusammenhang von den Raumqualitäten eines Grundstücks, der Nachbarschaft, der Ortschaft, der Landschaft usw. Auf alle Räume habe die Energiequalität einen wichtigen Einfluss. Jeder Raum und Körper auf der Erde strebe danach, sich mit lebendiger Energie zu füllen, allerdings gäbe es leider auch Mechanismen und Kräfte, die dem Leben entgegenwirken. Aus Gründen, die der Autor sehr gut beschreibt, ist es wichtig, dass wir uns kräftemäßig an die höhere Ebene anbinden und uns auf diese ausrichten (vgl.: S.20). Dies muss keineswegs speziell religiös, sondern es kann auch ganz einfach universell geschehen. Genau dies auch sagt u.a (zwar in anderen Worten, doch sinngemäß identisch) der von mir geschätzte Weisheitslehrer Eckhart Tolle.
Hähnsen zeigt, wie man die Lebendigkeit fördern kann. Diese geschieht durch Achtsamkeit und Liebe, auch im Garten. Der tiefgründige Gartengestalter macht klar, dass der Garten in der Geomantie für das gesellschaftliche und soziale Umfeld steht. Akkurate und glatt rasierte Gärten stehen dafür, so Hähnsen, dass deren Besitzer dazu neigen, ihre Umgebung zu gängeln und zu kontrollieren. "Jede eigenständige Regung im Garten, wie das Aufkeimen eines Löwenzahns, wird zum Feindbild. Interessanterweise sind auch diese Menschen meist streitlustig und zänkisch,"(Zitat: Seite 23). "Auch" schreibt er deshalb, weil Menschen, denen der Garten gewissermaßen über den Kopf wächst, d.h., die ihn verwildern lassen, ebenfalls sehr streitlustig und zänkisch sind, (vgl.: S.23). Beobachtungen dieser Art habe ich mein ganzes Leben bis zum heutigen Tag ebenfalls gemacht. Der Autor verdeutlicht, wie wichtig es ist, die energetische Entsprechung zu unserem psychischen Zustand im Garten zu erkennen, um auf diese Weise die Handlungsfähigkeit gegenüber unseren Problemsituationen positiv zu verändern. Ein interessanter Ansatz, den ich als empfehlenswert erachte.
Vier Gärtnertypen unterscheidet Hähnsen. Natürlich möchten alle gerne einen "Grünen Daumen" haben, doch die Wirklichkeit zeigt, dass es u.a. auch "Braune Daumen-Typen" gibt. Dieser Typus hat eher Talent darin, im Garten zu singen oder zu tanzen und andere durch diesen Ausdruck zu erfreuen. Wir sehen also, es gibt viele Möglichkeiten als "Gärtner" Freude zu schenken. Man muss halt ausloten, welcher Weg unserem persönlichen Innenraum am meisten entspricht.
Ausgiebig wird man mit dem Planungsprozess als Wunschverwirklichung vertraut gemacht, begreift, was es bedeutet, den Platz harmonisch zu arrangieren und erfährt, was man tun kann, sofern die Ideen ausbleiben. Sehr gut werden die Wege der Inspiration aufgezeigt und hier über unterbewusste Störfelder, Wasseradern, Verwerfungen und technische Funkstrahlen informiert. Im Rahmen einer Graphik eines keltischen Kreuzes lernt man das Erkenntniswerkzeug auf der Suche nach den inneren Zusammenhängen und inneren Botschaft unseres Lebensumfeldes kennen.
Hähnsen deutet die Grundstücksformen und zeigt wie ein keltisches Kreuz mit dem Gartengrundriss in Einklang gebracht werden kann. Der Autor thematisiert schwierige Plätze, spitzwinklige Ecken und eckige Zusätze. Spitzwinklige Ecken sollen auf Konflikte und Probleme mit der Außenwelt hindeuten. Besagte Konflikte entstehen zum einen aus einer gewissen Überheblichkeit, Hochmut und fehlender Achtung als auch Würdigung der mit diesem Energiefeld verbundenen Menschen oder Werten gegenüber, (vgl.: S.49).
Wie man erfährt, kann geomantische Gartengestaltung dazu verhelfen, die Resonanzen und Beziehungen in unserem Umfeld auszugleichen. Dazu ist es notwendig, den zentralen Kraftpunkt zu finden. Wie das zu bewerkstelligen ist, kann man im Buch nachlesen. Neugierig habe ich die Gedanken im Hinblick auf die sogenannte "Kommunikation mit dem Drachen" gelesen und hier erfahren, was Drachen aus geomantischer Sicht sind und wie man mit ihnen umgehen soll, damit sie für uns nützlich sind.
Wissenswertes erfährt man auch über Ordnung und Struktur im Kraftgarten und Interessantes liest man zum Element Wasser. Hähnsen äußert sich breitgefächert zu der symbolischen Deutung des Wassers und zeigt den Zusammenhang zwischen Wasser und Geld auf, indem er weit über den chinesischen Feng Shui-Gedanken hinausgeht.
Der Autor macht auch auf den geomantischen Sinn von Steinen, Holz, Metallen und Kunststoffen bei der Gartengestaltung aufmerksam, um sich schließlich der Blumen, der Pflanzen und Bäume zu widmen, die uns mit ihrem Wesen unterstützen und gezielt für Entspannung, Erholung, positive Inspiration und Umwandlung von Störenergien sorgen. Mit großem Interesse habe ich gelesen, in welcher Weise Geranien wirken und werde diese nun mit einem neuen Bewusstsein in Blumenkästen pflanzen.
In der Folge wird ausgiebig und gut über das Anlegen und Bauen eines Gartens berichtet, über Stufen und Treppen, über Wege, Mauern, Hecken und Zäune und auch über Sitzplätze Wichtiges im Hinblick auf Geomantie geäußert. Schlussendlich gelangt man zu der Erkenntnis, dass es sich in einem nach ganzheitlichen Gesichtspunkten angelegten Garten hervorragend meditieren lässt und auf solche Weise man frisch gestärkt sein Leben ähnlich bunt wie den Garten selbst gestalten kann, wenn man sich innerlich zu sperren aufhört.
Empfehlenswert.
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