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Rezension:Dieses Baums Blatt: Ginkgo, Goethe, Gartentraum (Gebundene Ausgabe)

Das vorliegende Büchlein ruht in einem hübschen Geschenkkarton, der mit Ginkgo Blättern illustriert ist. Öffnet man das Buch, das Werner Bockholt und Bernadette Kirchner auf den Weg gebracht haben, entdeckt man auf den Seiten am unteren Ende ein kleines eingestanztes Loch. Dort befindet sich ein Ginkgo-Nuss, die man eintopfen kann, sofern man sich zukünftig eines Ginkgo-Baumes im eigenen Garten erfreuen möchte. Gleich zu Beginn erhält man eine Anleitung zum Einpflanzen der Nuss.

Der Ginkgo ist ein botanisches Überbleibsel aus der Frühgeschichte der Erde und erst seit dem 18. Jahrhundert erneut in Europa beheimatet. Holländische Kaufleute brachten Gingko-Samen 1730 nach Europa und ließen Botaniker, Gartenbaumeister und auch den Dichter Goethe neugierig werden.

Im Buch lernt man den Baum unter botanischen Gesichtspunkten näher kennen, wird über die Geschichte des Ginkgos ausführlich unterrichtet, die übrigens vor 280 Millionen Jahren ihren Anfang nahm und erfährt Wissenswertes über den Arzt, Engelbert Kaempfer (1651-1716), der eine Zeitlang in Asien lebend, dort zwei Bücher verfasste, in denen er sich u.a. mit dem Ginkgo-Baum auseinandersetze, worüber im vorliegenden Buch berichtet wird.

Ein Thema sind Ginkgo- Bäume zu Zeiten Goethes, auch erfährt man Wissenswertes zur Entstehung des berühmten Gedichtes Goethes mit dem Titel "Ginkgo Biloba". Hier ist eine Ablichtung des handgeschriebenen Originals von Goethe mit zwei, von ihm gemalten Ginkgo-Blättern zu sehen. Über Marianne Willemer erfährt man Wissenswertes und auch über den "West-östlichen Divan", bevor der Ginkgo als Heilmittel und als Nutzpflanze zur Sprache gebracht wird und man schließlich mehr über das Ginkgo-Blatt in der Kunst und Literatur erfährt.

Das Buch enthält noch zahlreiche weitere Infos über den Baum, der umso vieles älter ist als die Menschheit und von dem man Kluges lernen kann.

Die hübschen Illustrationen sind das I- Tüpfelchen dieses schönen Buches.

Empfehlenswert.

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Rezension: Helleborus- Eine Monografie, Christine Becker

Dies ist meine dritte Rezension zu einer Monographie, die sich mit einer speziellen Blumenart befasst. Diesmal ist es die Fotografin und Autorin Christine Becker, die in Leipzig Theater-, Architektur- und Porträtfotografie studiert hat und seither als Fotografin und Autorin arbeitet, die diese Monographie auf den Weg gebracht hat.

Im vorliegenden Buch befasst sich die Künstlerin mit Christrosen, die für die einen Kinder der Sonne und für die anderen Kinder des Mondes sind. Die Autorin berichtet von ihrer Leidenschaft gegenüber diesen Pflanzen, die für sie die Möglichkeit bieten, die triste Zeit durch Helleborus-Höhepunkte im Garten zu überbrücken und zwar „beobachtend, abwartend, neugierig, ungeduldig, voll Vorfreude und Spannung“.

Das hochwertige Buch ist in die Kapitel

-Spurensuche

-Synonyme

-Heilkunde und Experimente

-Legenden, Fabeln, Dichtung, Mythen

-Beschreibung der Arten

-Pflege

-Gartenhybriden Helleborus x hybridus

-Blüten à la Trompe- lòeil- Schönheit der Vergänglichkeit

-Das Buch/ The book

-Sowie Literatur und Anmerkungen, Bildquellen, Bezugsquellen und Dank gegliedert.

Im Kapitel „Das Buch“ fast zum Ende der Monographie benennt die Autorin in knappen Worten ihre Erfahrungen während der Recherche zu ihrem Werk und fast die Liebeserklärung an die Christrose, die dieses Buch darstellt, nochmals in wenigen Worten zusammen.

Im Kapitel "Spurensuche" erfährt man zunächst botanisch Wissenswertes zur Pflanze mit dem Namen „Helleborus“, die der Familie der Hahnenfußgewächse angehört mit rund 62 Gattungen und mehr als 2500 Arten. Becker lässt den Leser wissen, dass die Ursprünge dieser Bezeichnung aus dem Griechischen kommen, dass die Pflanze einst in der Wildnis wuchs und zu Heilzwecken bei Geisteskrankheiten eingesetzt wurde.

 Hippokrates scheint sie als Erster erwähnt zu haben. Ausführlich beschreibt die Autorin in der Folge, wie Philosophen, Theologen, Mediziner, Dichter, Künstler, Botaniker und Enthusiasten in der Antike mit dieser Pflanze verfuhren. So schrieb Plinius der Ältere im ersten Jahrhundert nach Christus, dass die Römer „Helleborus“ zur Weinbereitung einsetzten, (vgl.: S.16).

Es führt zu weit, im Rahmen der Rezension auf all die historischen Betrachtungen einzugehen, die in dem Buch nachzulesen sind und dem Leser verdeutlichen, dass es sich  bei Christrosen um ganz besondere Pflanzen handelt. Im „Lorscher Arzneibuch“ aus dem Jahre 800 ist die Pflanze „Helleborus cyclophyllus, veridis und gelisia“ aufgeführt und für verschiedene Rezepturen empfohlen. Hildegard von Bingen erwähnt 600 Jahre später die „Christinia“. Da die Äbtissin Volksnamen für die Bezeichnung verwendeten, kam es leider zu diversen Missverständnissen.

Becker weist auch auf legendäre Abbildungen der Pflanze hin, nicht zuletzt auf Illustrationen des Dürer-Schülers Hans Weiditz und vielen anderen mehr, von denen man einige in diesem Buch kennenlernt. Drei gezeigte Kupferstiche von 1760 sind nach Elisabeth Blackwell entstanden und es folgen viele andere Darstellungen der Pflanze aus vergangenen Zeiten mit ausführlichen textlichen Erläuterungen, die besonders Botaniker begeistern werden.

Interessant finde ich, dass sich seit den 1980er Jahren spezialisierte Gärtnereien rund um den Planeten intensiv mit der experimentellen und praktischen Zucht einer Gartenchristrose befassen und „ Helleborus“ im homöopathischen Bereich an Bedeutung gewinnt. Wilde Christrosen gibt es heute am Wegesrand kaum noch, insofern sind unsere Gärten, so die Autorin heute die Aufbewahrungsorte, Oasen und Inseln für fast verlorene Wildformen geworden.


Becker zählt eine Reihe trivialer Namen für „Helleborus“ auf, wie etwa Orakelblume, Teufelskraut, Nieswurz, Schneerose, aber auch Weihnachtsrose, Namen die darauf hindeuten, dass diese Blume ein Geheimnis in sich birgt, das man möglicherweise erst entschlüsselt, wenn man sich intensiv mit ihr befasst.


Die "Weihnachtsrose" wurde in der Heilkunde schon im Altertum verwendet, das schreibe ich bereits zu Beginn meiner Rezension. So wird im Heilbuch der Araber "Helleborus" gemeinsam mit anderen pflanzlichen Mitteln gegen Lähmungen, Gicht, Zittern der Glieder, Schmerzen der Gelenke, Fisteln, Hämorriden, Kolik und Elephantiasis eingesetzt, (vgl.: S.55). Im Jahr 1800 wird im Handbuch für Polizeianwälte und Beamte der Handel mit weißer Nieswurz verboten und man muss bei verbotener Verwendung 20- 100 Taler berappen, ähnlich wie bei Blausäure, (vgl.: S.57).

„Helleborus“ wurde über die Jahrhunderte hinweg gegen Melancholie und Manie verwendet. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass Hahnenfußgewächse im Allgemeinen und im ganz Speziellen alle Helleborusarten in allen Pflanzenteilen giftig sind, (vgl.: S.60).

Übrigens wurde die Episode über Aurelies Gifttod in Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ mit Helleborus in Verbindung gebracht. Aurelie litt an Melancholie, die möglicherweise mittels dieser Pflanze geheilt werden sollte. Offenbar deuten einige beschriebene Symptome im Buch darauf hin, (vgl.: S. 65).

Auch in Shakespeares „Romeo und Julia“ geht es um das Gift des Helleborus und selbst Christian Morgenstern schreibt in seinen Galgenliedern von Nieswurz.

In der Folge wird man ausführlich über die Arten dieser faszinierenden Pflanze unterrichtet. Man hat Gelegenheit sich in die schematische Darstellung einer perigynen Blüte mit oberständigem Fruchtknoten zu vertiefen, wird über alle stammlosen Arten ausführlich aufgeklärt, unter diesen befindet sich auch die uns allseits bekannte „Schneerose“, d.h. die weiße Christrose, die unter Artenschutz auf der roten Liste steht.

Auf Fotodarstellungen hat man Gelegenheit Blattformen einiger Wildpflanzen und verschiedener Zuchtarten und Hybriden kennenzulernen und erfährt schließlich auch, wie man die Lenzrose pflegt.

Die Fotografien wartet anschließend mit traumhaften Bildern von Gartenhybriden auf. Jedes Foto erweist sich hierbei als kleines Kunstwerk. Formen und Farben machen deutlich, dass es sich bei diesen Blumen um sehr edle Gewächse voller Ästhetik handelt, die es verdient haben, in einem Buch als Besonderheit dargestellt zu werden.

Christine Becker hat es geschafft, ein Buch auf den Markt zu bringen, das Gartenbuch- und Kunstbuchfreunde gleichermaßen begeistert und dass in meinen Augen das ideale Weihnachtsgeschenk für Freunde der Weihnachtsrose darstellt. Diese Monografie ist etwas ganz Besonderes.

Empfehlenswert.

Im Fachhandel erhältlich

Rezension:Das Vorher-Nachher-Gartenbuch: Umgestalten leicht gemacht (Gebundene Ausgabe)

Die Autorin und Fotografin Brigitte Welsch hat dieses Vorher-Nachher-Gartenbuch auf den Weg gebracht, das sehr motivierend auf den Leser und Betrachter wirkt, wenn es um die Umgestaltung des eigenen Gartens geht.

Das reich bebilderte Buch ist in vier große Kapitel mit diversen Unterkapiteln untergliedert.

Nach einer lesenswerten Einführung, in der standortgerechtes Gärtnern und der Garten der Verwandlung thematisiert werden sowie mit Planungsskizzen aufgewartet wird, hat die Autorin zunächst den Eingangsbereich im Auge und stellt drei Vorgärten nacheinander vor. Diese Vorgärten werden anhand von Fotos dem Betrachter näher gebracht. In den begleitenden Texten wird erläutert, wie man im Einzelnen gestalterisch zur Tat schreitet.

Über den Hauszugang und dessen Neugestaltung wird man ebenso informiert, wie über die Neugestaltung der Terrasse. In diesem Zusammenhang wird auch der Wintergarten zur Sprache gebracht und man erhält viele praktische Tipps wie man Kübelpflanzen über den Winter bringt. Hier wird auch gezeigt, wie man sogenannte Schmucklilien umtopft, kleine Terrassen hübsch gestaltet und Sumpfpflanzen dort im Mini-Wassergarten zum Gedeihen bewegt. Gut erläutert wird auch wie man Tulpen und Hortensien in Töpfen zum Blühen veranlasst und damit die Terrasse hübsch dekoriert.


Alsdann werden Blumenbeete umgestaltet und ein Hauch Versailles in den eigenen Garten gezaubert. Man lernt Pflanzen geschmackvoll anzuordnen, lernt auch Stauden zu teilen und sich mit den Farben im Beet auseinanderzusetzen, lernt des Weiteren Beete zu erweitern, auch Inselbeete anzulegen, z. B. solche mit Hortensien und schließlich auch Rollrasen zu verlegen. Hier sollte man sich genau an die Pflanzanleitung halten, wenn man zufriedenstellende Ergebnisse erzielen möchte.

Die Autorin zeigt, wie man einen Gartenteich anlegt sowie entsprechend bepflanzt und thematisiert des Weiteren gut gestaltete Innenhöfe, Dachgärten, Fassadenbegrünungen sowie Ministeingärten.

Alles in allem bietet das Buch viele Infos zur Umgestaltung einzelner Bereiche im Garten und verdeutlicht, dass man es mit ein wenig Mühe immer schafft, sich ein buntes Paradies zu gestalten. Mitunter benötigt man nur eines kleinen kreativitätsfördernden Denkanstoßes. Dieses Buch liefert ihn.

Empfehlenswert.

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Rezension:Grün unter Glas - Pflegeleichte Zimmergärten (Gebundene Ausgabe)

Die Kunsthistorikerin Stephanie Hauschild hat gemeinsam mit der Floristin Melanie Wagner und der Fotografin Christina Kratzenburg dieses bemerkenswerte Buch, das eine besondere Form eines Zimmergartens thematisiert, auf den Weg gebracht.

Grün unter Glas bedeutet: "Ein transparenter, gut schließender Behälter wird mit Erde gefüllt und ans Licht gestellt. Darin befinden sich verschiedene Pflanzen, die in Folge ohne Belüftung, zusätzliches Wasser oder Dünger am Leben bleiben und sogar weiter wachsen." (Zitat: S. 6). Entdecker dieses sich selbst regulierenden Ökosystems war der englische Arzt Dr. Nathaniel Bagshaw Ward. Nach ihm auch sind die so genannten "Wardsche Kästen" benannt. Diese Bezeichnung nämlich trugen in der viktorianischen Zeit die Zimmergewächshäuser. In den "Wardschen Kästen" wurden einst Pflanzen aus tropischen und subtropischen Gegenden des britischen Kolonialreiches nach England verschifft. Ward ging es in erster Linie um Farne, Bärlappgewächse, Sauerklee oder Palmen, Aloen und Kakteen, (vgl.: S.26).

Pflanzen für ein modernes Zimmerterrarium lernt man im Buch ausgiebig kennen. Gloxinien, Pantoffelblumen, Usambaraveilchen gehören dazu, auch Pflanzen mit schmückenden Blättern und dergleichen mehr. Alle Pflanzen, die in Frage kommen, werden sehr gut porträtiert.

Ausführlich wird man über die Behälter und das Zubehör aufgeklärt. Es gibt u.a. sehr hübsche Objekte aus Tiffany, Pflanzschalen, Glasglocken und weitere Gläser, neben reich verzierten, metallgerahmten Terrarien.
Man erhält eine kurze und dabei präzise Anleitung zur Bepflanzung eines Zimmerterrariums und erfährt, wie man es richtig aufstellt und pflegt.

Anfänger sollten mit Farnen beginnen, denn sie sind die Idealbesetzung für den "Wardschen Kasten". Wie man zu guten Pflanzergebnissen gelangt, wird zum Schluss noch einmal für Eilige auf einen Blick textlich zusammengefasst.
Empfehlenswert.

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Rezension:Gartenlust: Mein grünes Reich im ganzen Jahr (Gebundene Ausgabe)

Die neuseeländische Journalistin Andrea Haumer ist die Autorin dieses reich bebilderten Gartenbuches, das in die Monate des Jahres untergliedert ist. Das Buch beginnt mit zwei Vorworten, die Dr. Michael Häupl, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien und Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich verfasst haben.

Haumer begleitet den Leser mit Gartentipps durch das gesamte Jahr, schreibt erst über die Grundprinzipien des Gartens, weil die überlegte Anwendung von Prinzipien eine gesteigerte Lebensqualität im begehrenswerten grünen Kosmos verspricht, (vgl.:S.16). Neben den Tipps gibt es immer auch Expertenwissen, so etwa mit dem Mikrobiologen Prof. Heribert Insam, der sich u.a. zu grünem Dünger, Hochbeeten und einer Teekur für die Pflanzen äußert.

Die Autorin reiste im März nach Frankreich, besuchte Chateau Villandry und berichtet sehr spannend über die dortige Gartenanlage, die heute als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO steht.

Hübsche angelegte Blumentöpfe mit jahreszeitlichem Pflanzplan werden vorgestellt und nicht zuletzt die Päonie, die als schöne Rivalin der Rose für Aufregung sorgt. Natürlich wird auch die Göttin des Gartens beschrieben und man kann sich in Expertenwissen im Hinblick auf Rosen einlesen. David Austin erteilt Hinweise zur richtigen Rosenpflege und verrät auch den neuesten Trend bei Rosen: "Die steifen Rosen in Reih und Glied sind out,"(Zitat: S.93).

Gans unglaublich appetitanregend sind die Texte und Bilder der Seiten 98-105. Hier geht es um Marillen, über die man alles Wissenswerte erfährt. Der führende Obstfachmann Robert Schreiber äußerst sich zu verschiedenen Sorten, die im Buch auch abgelichtet sind. Diese Bilder könnten im Juli im Paradies entstanden sein.
Im Monat Oktober lernt man unterschiedliche Asternarten kennen und erfährt wie man ein Herbstbeet anlegt.

Das Buch endet im Dezember mit festlichen Wunderwelten, die ebenso inspirierend auf den Leser und Betrachter wirken, wie die Gartenbetrachtungen der anderen 11 Monate im Jahr.

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