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Rezension: Mein wunderbarer Gartensalon- Katja Mutschelknaus-Thiele Verlag

Die Autorin dieses Gartenbuchs ist die studierte Kulturanthropologin Katja Mutschelknaus, die als Autorin, Publizistin und gastronomische Beraterin in München lebt.

In der Einleitung wird zunächst einmal erläutert, weshalb Frauen ihren Garten so gern zu einem Zimmer gestalten. Anschließend lernt man dann  besagten Gartensalon kennen. 

Diese Annäherung ist in vier Abschnitte aufgeteilt:

Die Gartenfreundin bittet zu Tisch 
Die Gartenfreundinnen tun etwas für sich 
Die Gartenfreundin ist verliebt
Die Gartenfreundin lässt sich beflügeln

Die Texte werden von romantischen Gartenbildern begleitet und das Gartenerlebnis als britisches Upper-Class-Vergnügen zelebriert. Mutschelknaus wartet mit delikaten Rezepten auf, die bei einem Lunch im Garten gereicht werden können, schreibt über Tee und Rosen, die vormals beide von weit her kamen und verdeutlicht, was es einst bedeutete, bei englischen Rosenfräulein zu Gast zu sein. 

Diese Damen ließen sich "unbekannte Rosenzüchtungen aus China kommen, pflanzten sie an ihren Lust- und Landhausgärten an, und dekorierten mit den sinnlichen, fülligen Blüten die Boudoirs, Teetischchen, Dekolletees und Strohhüte". Rosen galten als Attribute des englischen Adels. 

Eine kleine Teeetikette wird präsentiert, man kann sich zudem eines prachtvollen Rosenstraußes erfreuen und erhält Rezepte für Rosentee, Rosenblütenzucker, auch für einen Rosensecco.

Je weiter man sich in dieses Buch vertieft, umso klarer wird, dass hier an Gefühle appelliert wird, wie sie in Bildern von Präraffaeliten zum Ausdruck kommen, dekadente Romantik des 19. Jahrhunderts, 

Rezepte für ein Barock-Büffet und andere Rezeptideen, aber auch Schönheitsrezepte für einen Wellness-Tag im Garten verdeutlichen, was alles möglich ist, wenn man sich dem Müßiggang ergibt. Getoppt wird alles durch die Gestaltung einer Orientoase und entsprechende Rezepte für Tausendundeine-Nacht-Feierlichkeiten im heimischen Garten, wo sogar ein Sinnenmahl unterm Sternenzelt angedacht ist. 

Von Elfenzauber ist die Rede und man erhält zudem ein Rezept für ein "Neunkräuter Gewürz" und erfährt, welches Futter sich Gartenvögel von uns Menschen wünschen. In diesem Buch gibt Ideen für einfach alles: für Liebeszelte unterm Sternenhimmel, auch ein für Frühlingsfeen-Bad und für Vergissmeinicht-Zauberrauch. 

Der Garten als Seelenwohnung, weshalb nicht? Doch muss man gleich den Mond ansingen, wenn man in die Rolle der Königin der Nacht schlüpft?

Ein Buch, das dokumentiert, dass ein Garten mehr zu bieten hat als gärtnerisches Arbeiten. Wohl dem, der einen Gärtner hat...

Empfehlenswert für  all jene, die Seiten an sich kennenlernen möchten, die ihnen bis dato fremd waren, z.B. Affinitäten zu Mondduft und Zauberlichtern.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Thiele-Verlag und können das Buch bestellen:

Rezension: Geschenke aus dem Garten- Selbstgemacht!- Maria Gilg-GU

Maria Gilg hat ein schönes, reich bebildertes  Buch für Gartenfreunde mit Bastelambitionen auf den Weg gebracht. Ihre Grundidee sind selbstgemachte Geschenkkreationen aus dem Garten. Dabei denkt sie an Präsente zum Essen, zur Körperpflege, aber sie hat auch floristische Geschenke im Sinn.

Nachdem sie über die Bastel-Basics nachgedacht hat, stellt sie ihre Ideen vor und untergliedert diese in die vier Jahreszeiten. Gilg nennt stets präzise alle Materialien und erklärt dann jeweils schrittweise wie man die Dinge herstellt. 

Alles beginnt mit einem Frühlingsstrauß. Zu Ostern kann man dann ein Nest aus Reisig und Moos basteln und Ostereier in Naturfarben anmalen. Dazu benötigt man dann diverse Dinge aus dem Garten, so etwa rote Bete, Zwiebeln und Walnussschalen. Weiter geht es mit einem "Erdbeerherz zum Muttertag" (gemeint ist eine Torte in Herzform), einem Tee für die gute Laune und einem   delikaten Pesto, das sich einfach zuzubereiten lässt und eine wirklich hübsche Geschenkidee verkörpert. 

Auch die Sommergeschenke erfreuen bereits beim Betrachten. Sehr romantisch muten die "Rosentrüffel" dabei an. Der selbst hergestellte "Scharfe Tomatenketchup" interessiert mich wegen der Rezeptur, die neben den Tomaten und anderen Gartenzutaten 300 Gramm Aprikosen enthält. Ringelblumensalbe fehlt auch nicht. 

Wer Lust hat, Likör zu verschenken und Sauerkirschen im Garten anbaut, kann fruchtigen Sauerkirschlikör kreieren, wer Antialkoholisches verschenken möchte, sollte ein "Pfeffriges Beeren-Chutney" zubereiten, das man zur Grillparty mitbringen kann,  denn der Inhalt passt zu gegrilltem Fleisch. 

Auch die Herbstkreationen sind gelungen. Hier habe ich "Omas Zwetschgenmus“ vorgemerkt, weil dieses mit Amaretto aufgepeppt worden ist. Auch das "Erkältungsölbad mit Thymian" für den Winter ist unkompliziert herzustellen. 

Zum Schluss des Buches gibt es Ideen für die Geschenkkartons und Tüten und einen Hinweis, wo man Vorlagen für Verpackungen, Anhänger und Etiketten dazu ausdrucken kann. 

Ein gelungenes Buch für kreative Menschen, die gerne Selbstgemachtes verschenken. 

Empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelange Sie  zum GU- Verlag: http://www.gu.de/buecher/gartenratgeber/zimmerpflanzen/815247-selbstgemacht!-geschenke-aus-dem-garten/

Rezension: Die Gartenreisen des Hermann Fürst von Pückler-Muskau- Ferdinand Graf von Luckner- DVA

Vor geraumer Zeit wurde auf Arte eine Dokumentation über Hermann Fürst von Pückler-Muskau gezeigt, die mich so sehr begeistert hat, dass ich sie in der Folge dank der Arte-Mediathek auf Twitter und Facebook verlinkte, in der Hoffnung, dass weitere Gartenarchitektur-Interessierte Freude an der Dokumentation haben würden.

Den Namen "Fürst Pückler" kennen Kinder der gleichnamigen Eiscreme wegen. Vor der Wende wussten aber nur Gartenenthusiasten mehr über diese schillernde Figur, deren Anwesen weit im Osten Deutschlands noch heute für anerkennendes Staunen der Besucher sorgt. 

Der arrivierte Fotograf Ferdinand Graf von Luckner hat ein traumhaftes Buch über die Gartenreisen des Hermann Fürst von Pückler-Muskau auf den Weg gebracht, das durch den Untertitel verdeutlicht, wo diese Reisen den Leser hinführen: "Auf den Spuren eines Exzentrikers durch England und Irland". Fotograf Ferdinand Graf von Luckner hat nicht nur die traumhaften Landschaftsaufnahmen für das Buch realisiert, sondern auch schöne Texte verfasst und zwar Briefe an den am 4. Februar 1871 verstorbenen Fürsten von Pückler-Muskau. Die Motive für das Verfassen dieser Briefe  erfährt man in der Einleitung.

Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) war ein preußischer Standesherr, Generalleutnant, Landschaftsarchitekt, Schriftsteller und Weltreisender. Er schuf den berühmten Park in Muskau, der noch heute besucht werden kann. Der Lebemann mit einem nicht bürgerlichen Verhältnis zum Geld und einer Affinität zu Frauen ganz im Sinne Casanovas heiratete Lucie Reichsgräfin von Pappenheim, die ebenso wie er gartenfasziniert war und deshalb mit ihm gemeinsam Unsummen für das Parkprojekt in Muskau ausgab, bis schließlich nach sechs Jahren beider Vermögen aufgebraucht war. 

Lucie machte ihrem Gatten deshalb brieflich an seinem Geburtstag einen Vorschlag. Sie bittet ihn sich von ihr scheiden zu lassen, damit er frisches Geld für das Gartenprojekt heiraten könne. Er willigt ein, weil beide Muskau retten wollen, ohne sich dabei zu verlieren. 

Hermann Fürst von Pückler-Muskau reist nach England, um dort den Plan umzusetzen und schreibt Lucie Briefe, die er später auf Betreiben von ihr als Buch veröffentlichen wird. Die "Briefe eines Verstorbenen" werden ein Bestseller. Selbst Goethe ist angetan von dem neuen Reisebuchautor, der damals in diesem Metier erfolgreicher war als Heinrich Heine.  Einige Briefauszüge lernt der Leser im Buch dann kennen.

Der erste Brief im vorliegenden Buch stammt allerdings von Graf von Luckner, er unterzeichnet pikanterweise mit L, sodass man fast meinen könnte die wiedergeborene Lucie habe die "L"-Briefe verfasst. 

L schreibt an den vor langer Zeit Verstorbenen  zunächst von seinem Besuch in Muskau und hier auch erfährt man, dass der Park heute unter dem Schutz der UNESCO steht. Bilder vom Schloss und dem Park schenken einen Eindruck vom Gesamtkunstwerk, denn als solches sollte man diese architektonische Meisterleistung begreifen.

Der dann folgende Briefauszug ist ein Werk von Hermann Fürst von Pückler-Muskau, verfasst am 28.12.1826 an seine Frau Lucie. Es ist eine Parkbeschreibung aus dem 9. Brief, den er ihr schrieb und zwar von Warwick Castle. Er schreibt kurzweilig, präzise und anschaulich und Graf von Luckner liefert Fotos dazu, die er am 22. Mai 2011 realisiert hat. L erzählt dem Verstorbenen von seinen Eindrücken, zeigt weitere Bilder und auf diese Weise lernt man in der Folge des Weiteren Hawkstone Park, Blenheim, St. James`s Park, Fountains Abbey, Studley Royal, Harewood Park, Powerscourt und Caher kennen. 

Im Rahmen seines 16. Briefes beschreibt Fürst Pückler- Muskau seine Eindrücke im St. James`s Park und hier auch liest man versteckt Sozialkritisches: "Auf den langen Brettern schaukeln sich Mädchen und viele unnütze Brut wirft Steine gerade da ins`s Wasser, wo die Damen davor stehen, die natürlich so davon bespritzt werden, dass sie unwillkürlich gebadet, zu Hause eilen müssen. Diese Rohheit des englischen Publikums ist in der Tat sehr eigentümlich und die einzige Entschuldigung für die Inhumanität aller Wohlhabenden, mit der sie ihre reizenden Besitzungen so neidisch verschließen. Es ist aber auch möglich, dass diese Inhumanität der Reichen, die Rohheit und Bosheit der Armen erst hervorgerufen hat…“ 

Es ist schön,  in diesem Buch zu stöbern, in dem ein Briefwechsel der besonderen Art die Bilderwelt begleitet und man beispielsweise liest “Mein lieber Pückler, wie gern wäre ich an ihrer Seite und zu ihrer Zeit an diesen Ort gelangt. Denn allein der Weg hinab ins Tal ist heute von ganz anderer Art, dass es mich eine Weile gekostet hatte, bis ich ihren Weg erahnen konnte. Denn der Blick, den Sie beschreiben, ist heute noch einer der spektakulärsten auf die Abbey…“ 

Das wunderbare Buch mit den vielen traumhaften Fotos endet sehr persönlich. Jetzt schreiben sich zwei Freunde, die sich über die Gartenreisen, wenn auch in unterschiedlichen Jahrhunderten näher gekommen sind. "Lieber Hermann, das Ende meiner Mission ist in Muskau erreicht…"

Dieser Brief wurde im November 2011 verfasst. Nun zeigt sich der Park auf den Fotos spätherbstlich. Auf den dann folgenden Seiten erhält man sehr aufschlussreiche Besucherinformationen über den Schloßpark Muskau und die anderen beschriebenen Anlagen, versehen mit Kontaktdaten, so dass Reisen auf den Spuren der beiden Freunde aus unterschiedlichen Jahrhunderten einfacher fällt. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur DVA und können das Buch bestellen http://www.randomhouse.de/Autor/Ferdinand_Graf_von_Luckner/p220032.rhd. Sie können es aber auch direkt  bei Ihrem Buchhändler ordern.

Rezension: #Gartensituationen- Lösungen für jeden Gartenbereich.- #Callwey

Heute hat der Monat März begonnen und mit ihm die Gartensaison. Deshalb auch möchte ich jetzt eine  eine weitere Publikation zum Thema Garten vorstellen.

Der Schweizer Alain Diebold, ist  der kenntnisreiche Autor dieses informativen Buches. Er hat sich auf die Gestaltung von Privatgärten spezialisiert und ist mit zwei goldenen und zwei silbernen Giardina Awards ausgezeichnet worden. Diebold hat gemeinsam mit der Journalistin Silvia Schaub dieses Nachschlagewerk  auf den Weg gebracht. 

Die vielen inspirierenden Fotos stammen von Mathias Marx. Über 300 Ideen aus der Praxis werden offeriert. Dabei ist das Buch in drei Kapitel untergliedert 

Voraussetzungen- Jedes Paradies braucht Grundbedingungen 

Gartentypen- Welcher Gartentyp bin ich

Gartensituationen- 
Lösungen für jeden Garten 

Das erste Kapitel thematisiert Lage, Klima, Besonnung, Bodenanalyse, ph-Wert des Bodens, Boden, sinnvolle Pflanzkonzepte, Bepflanzung, Statik bei Aufbauten, Aufbauhöhe und Budget. 

In diesem Kapitel geht es um die Faktoren, die bei einer Bestandsaufnahme, vorrangig zu beachten sind. Die einzelnen Kriterien werden erläutert und man kann, um sich der Faktoren bewusst zu werden,   verschiedene Möglichkeiten ankreuzen. 

Beispiel beim Klima: 
Kontinental-Klima
Alpines Klima 
Mediterranes Klima 
Bisenlagen,  kalte Winde 
Viel Niederschlag, Nässe 
Trockenheit, geschützte Stellen 

Im Folgekapitel wird die Funktion der Gartenräume hinterfragt. Hier kommt sogar das "Büro im Garten" zur Sprache und alsdann werden Gartenstile beleuchtet, so etwa der klassische und formale Garten, der moderne Garten, der Naturgarten, der Landschaftsgarten, der mediterrane Garten, der Landhaus –und Bauerngarten, der Wassergarten, der Steingarten, der Alpengarten und der Steppengarten, der sich besonders gut für sonnenexponierte, trockene und magere Flächen eignet.

Wie man liest, gedeihen  hier Sedum-Arten in allen Farben und Formen. Zu diesen zählen beispielsweise Fetthennen, auch Wolfmilch und Dost, zudem diverse Kräuter, Gräser und Steppenkräuter.

Im 3. Kapitel werden, wie schon erwähnt, Lösungen für jeden Garten angeboten und eine Fülle von Pflanzen für die jeweils fokussierten Gärten aufgelistet, so auch für schattige Gärten. Hie lernt man Laub- und Nadelgehölze, Stauden, Farne und Gräser kennen und erfährt Wissenswertes zwecks Umsetzbarkeit. 

Sehr inspirierend ist die Gestaltung mit Zierbrunnen; einer der Brunnen, eine aufgeschnittene Kugel steht bei mir im Wintergarten, wenn auch in kleinem Format. Er ist sehr funktionstüchtig und gut für die Pflanzen im Umfeld und zwar der Luftfeuchtigkeit wegen. Auch  spezielle Gartensituationen werden angesprochen, so etwa Vorgarten und Entrée oder auch Terrassen und Dachterrassen, dort dann traumhafte Wasserspiele oder auch raffinierter Sichtschutz.

Das Gartenbuch bietet sehr viele gute Ideen und ist alles in allem hilfreich.

Empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link,  dann gelangen Sie zum Callwey-Verlag und können das Buch bestellen:http://www.callwey-shop.de/gartensituationen.html. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.