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Rezension: Gärten des Jahres 2023- Karl Ploberger-Konstanze Neubauer


Die Autoren dieses Prachtbandes sind die freie Journalistin und Autorin Konstanze Neubauer und der Journalist, Moderator und Sachbuchautor Karl Ploberger. Als Fachfrau studierte K. Neubauer Geographie, Raumordnung und Landschaftsplanung sowie Landschaftsökologie an der LU und LMU München. K. Ploberger offenbart sich im Vorwort als Praktiker. Die Schwerpunkte des Biogärtners sind der "Biologische Gartenbau" , der Naturgarten und die Gartenkultur in England. 

Karl Ploberger schreibt im Vorwort über seine Eindrücke im Hinblick auf die Gartenwelt in England und den neuen Trends dort, wo zwischenzeitlich selbst in den royalen Parks und Gärten Blumenwiesen dominieren. So habe sich die Mutter der Gartenbaukunst, die Royal Horticultural Society, völlig auf den Naturtrend eingeschworen. Es geht um das Gärtnern "mit" und nicht "gegen" die Natur. 

Für den Autor sind die Gärten der Zukunft noch viel mehr ein Teil der Natur als sie es heute schon sind. Sie stellen einen Luxus dar, bei dem es gilt auf die Umwelt und die Auswirkungen auf das Kleinklima zu achten. Was dies bedeutet, lernt man mittels der 50 Gartenporträts im Buch näher kennen. 

Hier werden zunächst die sechs Jurymitglieder vorgestellt, auch wird man über die Partner und Sponsoren unterrichtet, bevor es gewissermaßen zur Sache geht. Der 1. Preis und vier hervorgehobene Anerkennungen machen den Anfang, danach werden 45 Projekte vorgestellt. In ihrer Gesamtheit bilden sie "die Gärten des Jahres 2023". 

Mittels beeindruckender Farbabbildungen und erkenntnisfördernder Gartenpläne kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen über die prämierten Gärten. Diese sind textlich allesamt hervorragend porträtiert. Bei den ersten 5 Gärten kann man sich jeweils in eine Laudatio vertiefen. Bei allen Gärten warten wie auch bei den ersten 5 tolle Beschreibungen sowie standardisiert die Lage des Gartens, die Größe, das Planungsbüro, Namen der Ausführenden, Name des Fotografen (m/w), Foto des Gestalters plus ein Kernsatz zum Garten auf die Leser. 

Der erste Preis wurde für einen Garten an der Bergstraße/ Hessen vergeben. Er erging an Christoph Feldmann und die Landschaftsgärtnerei der Feldmann Gartenarchitektur. Wie man der Laudatio von Thomas Banzhaf entnehmen kann, ist dort ein Landhausgarten von höchster Ausführungsqualität entstanden, der einen wirklichen Gegenpol zum Leben in der Metropole darstellt. Was hier auf 4000 m² entwickelt wurde, ist ein mit einem Wort gesagt, Paradies. Raumbilder, so liest man und Strukturgeber für die einzelnen Gartenbereiche sind der vorhandene Baumbestand, ausgewählte Solitäre und Großbäume mit Charakter. 

Es folgen vier weitere Gartenträume, die durch die Naturnähe bezaubern. Wie Wolfgang Bohlsen in seiner Laudatio schreibt, sei es bei der Gestaltung eines naturnahen Gartens entscheidend, mit natürlicher Ästhetik zu überzeugen und zugleich einen ökologischen Wert zu bieten. Das bedeutet beispielsweise bei der Bepflanzung und Ausstattung eines Naturgartens auch die Bedürfnisse der Tierwelt zu berücksichtigen. 

Ferdinand Graf Luckner hat übrigens der Fotografenpreis erhalten. In der Laudatio des Landschafts- und Gartenarchitekts Niels Blatt, heißt es u.a., dass dieser Fotograf das Licht in seiner Kamera so geschickt einfängt, dass Pflanzen und Räume eine wirkliche Dreidimensionalität erlangen. 

45 Projekte in der Folge begeistern immer wieder aufs Neue. Der Gartenarchitekt Alexander Koch sagt "Die besten Gärten entwickeln sich aus einer Idee hin zum Detail"."Der Garten der vier Combattenti" lässt erahnen, was dies bedeutet. 

Der Wunsch nach Naturnähe, an dem man das Leben spürt, scheint der Impuls für viele Auftraggeber gewesen zu sein und so kommt man aus dem Staunen nicht heraus, entdeckt Garten für Garten Ruheoasen, so etwa eine Bank unter einer Buche, eingefasst vom Blütenreichtum der alten Rhododendren und ist entzückt. 

Naturbelassene Wiesen begeistern natürlich mehr als ein militanter Rasenschnitt. 

In diesem Buch finden sich viele solche Blumenwiesen und so sagt einer der Gartenbesitzer, sicher für viele Leser sprechend: "Auf keinen Fall Rasen, dafür aber viele Blüten und Farben, am besten das ganze Jahr über". 

Im Anschluss an die Präsentation der Gärten, werden Lösungen des Jahres 2023 vorgestellt, so etwa wie man Pflanzenkompositionen kreiert, gezeigt auch wird ein Gartenhaus, zudem Produkte von Finntherm und anderes mehr. 

Eine Fülle von Bezugsadressen runden das schöne und dabei hochinformative Werk ab. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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