Die Autorin dieses reich bebilderten Gartenbuches ist Konstanze Neubauer. Studiert hat sie Geografie, Raumordnung und Landschaftsplanung an der LMU und der TU München. Als freie Journalistin und Autorin für verschiedene Fachzeitschriften sowie Buchverlage ist sie rund um die Themen Garten, Umwelt und Natur tätig. Darüber hinaus arbeitet sie in einer Biogärtnerei und kümmert sich dort in erster Linie um Kräuter.
Rund 50 kleine Gärten werden in diesem Werk vorgestellt und zwar mittels bemerkenswerten Fotos und detailreichen Plänen als auch hilfreichen Infos zu Konzepten, Pflanzen und Materialien.
Die meisten bundesdeutschen Gärten, so Neubauer, sind kleiner als 500 m.² Grund genug, Gestaltungsbeispiele für solche Paradiese von namhaften Gartenplanern und –planerinnen zu präsentieren. Die Beispiele sind der Buchreihe "Gärten des Jahres" entnommen. Jedes Beispiel wartet auf mit fanatischen Aufnahmen des jeweiligen Gartens. Genannt werden stets die Lage und Größe, das Planungsbüro und die Ausführenden. Ein Gartenplan ist auch immer dabei und zudem eine gute Charakterisierung des fokussierten Paradieses.
Was noch? Das Wesentliche eines jeden Gartens wird durch ein Zitat der Gestalter, die durch ein Foto auch stets visualisiert werden, festgehalten.
Dachgärten, Handtuchgärten, grüne Zimmer und vieles mehr zeigen, was möglich ist, wenn man einen kleinen Stadtgarten begrünen möchte.
So halte ich gerade bei dem Zitat "Das Gefühl eines Gartenraumes ist für mich wichtig. Man überschreitet eine unsichtbare Schwelle, und die innere Haltung verändert sich." (Friedhelm Hellenkamp), inne und nicke aus Erfahrung.
Der japanische Teegarten von Hellenkamp ist eine Einladung zum Rückzug, ein kleiner kontemplativer Ort auf 165 m². Inspiriert wurde die Gestaltungsidee von der japanischen Gartenkunst und ihrer Philosophie. Tolles Konzept. Gefällt mir sehr.
Hervorheben möchte ich auch einen Garten des Planers Sven Schumacher. Er fasst zusammen "Die horizontale Linienführung der Hecken und Trockenmauern minimiert die Länge des kleinen Gartens und verbreitert ihn optisch."
Es handelt sich hierbei um einen kleinen romantischen Garten, 200 m² groß, in einem alten Stadtteil mit eingewachsenen Grundstücken. Zauberhaft gestaltet durch eine kluge Raumaufteilung. Die horizontale Linienführung minimiert die Länge des Gartens und verbreitert die Fläche optisch. Beschrieben wird auch, was perspektivische Weite erzeugt. Alte Bäume und Sträucher aus Nachbargärten bilden dann den Rahmen dieses idyllischen Konzepts.
Sehr schön sind die Konzeptionen mit viel Weite und üppigem Grün und erfreulich ist die Tatsache, dass man zumeist auf englischen Rasen verzichtet hat, der in Zeiten des Klimawandels wirklich keine Option mehr darstellt.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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