Johanna Paungger und Thomas Poppe möchten mit diesem Werk das Mondwissen für den Garten neu beleben, erfährt deren Leserschaft in der Einleitung. Was das genauer bedeutet, wird klar, wenn man sich in die kurze Gebrauchsanweisung für den Mondkalender vertieft.
Noch bis vor ungefähr 120 Jahren sei ein Kalender, der nicht Mondphase, Mondstand und Tierkreis beinhaltet habe, undenkbar gewesen. Die Zustände des Mondes, von denen im Buch die Rede ist, nehmen offenbar auf zahlreiche Tätigkeiten im Alltag Einfluss. Deshalb auch erfährt man zunächst, was man unter "Vollmond“, "Neumond", "zunehmendem Mond" und "abnehmendem Mond" zu verstehen hat und was mit Sätzen wie etwa "Der Mond in der Waage ist ein Blütentag" gemeint ist.
Grundsätzlich geht es um den Mond, seine Phasen und seine Position im Tierkreis und wie diese auf der Erde und auf das Leben wirken.
Beim Weiterlesen habe ich mir schon mal gemerkt, dass ich demnächst die Baumspitzen meiner Feige bei Neumond schneide, weil das für ein gutes Wachstum sorge. Der 9. Februar wäre dann wohl der nächste Termin. Hoffentlich regnet es nicht.
In den folgenden Kapiteln wird gezeigt, wie Mondphasen und Mondstand im Tierkreis zu vielen Tätigkeiten im Garten in Beziehung gesetzt werden können. Es wird sehr gut vermittelt, wie man die Natur in Frieden lässt, damit sie das tun kann, wofür sie geschaffen ist. Nach Meinung der Autoren, der ich mich gerne anschließe, möchte sie auf vielfältige Weise für uns da sein, damit wir unseren Weg im Leben finden, gestärkt an Leib und Seele.
So sorge die Natur beispielsweise dafür, dass in der Umgebung von Menschen stets Heilkräuter in einer ganz bestimmten Vielfalt wachsen, sofern der Boden dort naturbelassen bleibe. Hier kann man interessante Studien im eigenen Garten machen.
Wassermangel, Schädlinge, invasive Pflanzen sind lt. der Autoren die Folge von Ausbeutung des Bodens. Nicht Kunstdünger, Pestizide und Insektizide seien die Lösung für einen schönen Garten, sondern das Gärtnern unter Zuhilfenahme des Mondrhythmus.
Man liest von günstigen Zeitpunkten des Pflanzens unterschiedlicher Pflanzen, Blumen und blühender Heilkräuter. Alles nicht unkompliziert für Anfänger...!
Dann erfährt man Wissenswertes über besonders günstige, günstige aber auch besonders ungünstige Pflanzengemeinschaften und begreift, dass nicht nur bei Menschen die Chemie stimmen muss, wenn das Zusammenleben nicht in Disstress ausarten soll.
Umtopfen und umsetzen, pikieren, auch einen Rasen anlegen und mähen werden nach dem Prinzip "Gärtnern mit der Kraft des Mondes" thematisiert.
Man muss sich bewusst machen, dass Pestizide im Garten alles andere als vorteilhaft sind. Heute, so liest man, werde die tausendfache Menge Pestizide pro Flächeneinheit gesprüht als zu Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Ernteverluste stiegen zugleich um das Vierfache. Neben den gestiegenen Ernteverlusten ist zudem eine weiträumige Luft-, Boden- und Wasservergiftung zu verzeichnen.
Immer wieder erhält man nützliche Tipps, so etwa, was man tun kann, damit Bäume und Sträucher gesunden oder wann man Hecken erfolgreich schneidet.
Über Laub und Mulchen erfährt man auch Wissenswertes. Vor allem, was zu tun ist, damit kein Schimmel entsteht und das Laub auf dem Boden nicht verfault, sondern stattdessen sich zersetzt und als organischer Dünger fungiert. Mit dem Entfernen des Herbstlaubs unterbreche man den Naturkreislauf, weil die Bäume die Nährstoffe benötigen, die durch die Zersetzung der eigenen Blätter in den Boden wandern.
Auch zum Thema Bienenzucht erfährt man Wissenswertes und schließlich auch zum Ernten, Lagern und Überwintern.
Auf den letzten Seiten dann, kann man sich in die sehr kluge und dabei schöne "Geschichte vom zehnten Gärtner" vertiefen. Es handelt sich hierbei, um einen Gärtner, der sich durch nichts und niemand blendet lässt, der beobachtet und selbst denkt, wenn es darum geht, seinem Garten Gutes angedeihen zu lassen. Ein echter Schüler Kants!
Maximal empfehlenswert
Helga König
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