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Rezension: Gärten des Jahres 2024 - Nico Wissing-Konstanze Neubauer- Callwey



Die Autoren dieses Buches sind Nico Wissing und Konstanze Neubauer. 

Konstanze Neubauer ist freie Journalistin und Autorin. Studiert hat sie Geographie, Raumordnung und Landesplanung als auch Landschaftsökologie. 

Nico Wissing hat mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in  der Gestaltung natürlicher Gärten und Landschaften. Er gilt als Verfechter einer nachhaltigeren Welt und wird von vielen als "grüner Visionär" bezeichnet. 

Worum geht es in diesem reich bebilderten Werk? 

Um 50 preisgekrönte Privatgärten des Jahres 2024, ausgewählt von einer hochkarätigen Fachjury, die man durch Wort und Bild gleich eingangs kennenlernt. 

Die Einleitung zum Buch hat Nico Wissing verfasst. Wie er konstatiert, werden heutige Gärten totgepflegt. Ein wirklich lebendiger Garten kenne keine Laubbläser. Das sehe ich auch so. Im wirklich lebendigen Garten würden Gänseblümchen im Gras wachsen und Bäume würden dort "heiliggesprochen", weil sie, selbst wenn sie weniger schön gewachsen, einfach aus vielen Gründen wertvoll seien. 

Gärten, die im Gleichgewicht sind, wirkten auf Menschen beruhigend. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Solche Gärten sind natürlich ökologisch konzipiert. 

Wissing stellt sich Fragen wie etwa: “Inwieweit kann ich mit meiner Gestaltung die biologische Vielfalt erhöhen, indem ich eine Bepflanzung verwende, die der örtlichen Flora und Fauna entspricht?" Solche Fragen beantwortet der Autor natürlich kenntnisreich. 

Dass zu viel Versiegelung das Überschwemmungsrisiko erhöht, leuchtet hoffentlich jedem ein aber auch, dass zu viel Pflasterung und zu wenige Bäume die Temperaturen ansteigen lassen. Danach handeln, ist angesagt.

Wissing meint, dass in Zukunft nicht mehr der private Garten zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zähle, sondern die gemeinsame Arbeit im gemeinsamen Freiraum. Die kommenden Jahrzehnte würden ganz im Zeichen der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt stehen. Darin bestünde unsere Pflicht.

Einen Garten oder eine Landschaft zum Leben zu erwecken, sei eine der Kernaufgaben der Garten- und Landschaftsarchitektur. 

Vorgestellt werden in Wort und Bild nicht nur die sechs Mitglieder der Jury, sondern zudem die vierzehn Partner und Sponsoren. Nichts bleibt verborgen. 

Alsdann werden der 1. Preis und die Anerkennungen wie auch die Projekte vorgestellt. Dies geschieht mittels gehaltvoller Texte und traumhaft schöner Gartenfotos. 

Der 1. Preis erging an das Planungsbüro "Naturwohnraum" für die Gestaltung eines naturnahen Gartens in Velen /Nordrhein-Westfalen. Die wunderschönen Fotos dazu,  hat Ferdinand Graf Luckner realisiert. Die Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt hat die Laudatio verfasst. Hier vermittelt sie die Schönheit des Anwesens, das wie sie schreibt, den "Anspruch in Harmonie leben- mit und in der Natur, verbunden mit dem Wunsch "Ruhe und Natürlichkeit" im Garten zu erleben, überzeugend verwirklicht. 

Alle Gärten werden mittels Textbeiträgen sehr gut skizziert. Dazu gibt es neben Gartenfotos jeweils einen Gestaltungsplan und stets Informationen zur Lage und Größe des Gartens. Das Planungsbüro wird genannt, auch die Firma, die für Ausführung zuständig ist, der Fotograf und ein Zitat plus Konterfei des Ausführenden, im Fall des 1. Preises von Christina Schelting, einer Landschaftsarchitektin, die den Garten in Eigenleistung gestaltet hat. 

Eine weitere Eigenleistung stammt von Peter Janke "Hortvs- Peter Janke Gartenkonzepte". Sein 370 m²  großer Hausgarten in der Kölner Innenstadt sei ein herausragendes Beispiel für einen zeitgemäßen und an das sich wandelnde Stadtklima angepassten Garten. Davon und von vielem anderem mehr kann man sich beim Betrachten der Bilder und Lesen der Texte überzeugen. 

Ein Traum ist der von "Paus Gartendesign"  gestaltete Garten in Schermbeck, Nordrhein-Westfalen. Eine Eigenleistung von Daniel Paus. Die tollen Fotos stammen übrigens von der Fotografin Sibylle Pietrek. Das Ergebnis der Gestaltung, so Thomas Banzhaf in seiner Laudatio, sei ein Plädoyer für Nachhaltigkeit. Garten und Landschaft gehen ineinander über. Wohl dem, der das Glück hat am Ortsrand zu wohnen!

Seite für Seite wird bei den gezeigten Projekten viel Inspirierendes gezeigt. Ilka Mahros Gartengestaltung und ihr "summender Garten" hat mich besonders angesprochen. Sie hat auf 600 m² einen traumhaften Staudengarten kreiert, der ein bemerkenswertes Nahrungsangebot für Bienen bereithält und dabei weniger gewässert werden muss als eine Blumenwiese. 

Alle vorgestelltem Gärten begeistern in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit und weisen, den Weg in die Zukunft.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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