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Rezension:Verborgene Gärten in Wien - Einblicke in die geheime Gartenvielfalt einer Großstadt (Gebundene Ausgabe)

Die in Wien geborene Journalistin Ruth Wegener hat gemeinsam mit dem Fotografen Harald Eisenberger diesen wunderschönen Bildband auf den Weg gebracht, in dem die beiden bemerkenswerte Einblicke in die geheime Gartenvielfalt der Donaumetropole geben. Obgleich die Texte sehr spannend zu lesen sind und viele Sachinformationen vermitteln, lebt das Buch natürlich auch von den traumhaften Bildern, an denen ich mich sehr erfreut habe und die ich mir in Zukunft nicht nur an trüben Tagen zur Inspiration immer wieder anschauen werde. So schön.

Die Hauptstadt Österreichs ist mit ihren 1,7 Millionen Einwohnern keine Steinwüste, denn sie ist umgeben von Weinbergen, dem Wienerwald und Feldern sowie Gärtnereien an so manchem Stadtrand und verfügt zudem über die vielen verborgenen Gärten, von denen im Buch die Rede ist.

Ruth Wegener stellt zunächst verborgene Gärten hinter Häuserzeilen vor. Als Beispiel für diese versteckte Privatgärten aus unterschiedliche Bezirken nennt sie u.a. einen Stadtgarten mit französischen Flair und einen zauberhaften Gartenhof, das Refugium eines namhaften österreichischen Architekten. Der Garten ist von allen Seiten abgelichtet und sehr gut beschrieben. Verspielt ist dieser Garten nicht. Das nämlich widerspräche der Gestaltung, die die Handschrift eines Mannes mit viel Geschmack trägt.


Im 2. Kapitel werden diverse Dachgärten vorgestellt, nicht zuletzt auch ein "wilder" Garten hoch über den Dächern Wiens und ein entzückendes Gärtlein hinter einem Kirchturm. Meinem Geschmack allerdings stehen die Gärten besonders nahe, die aus längst abgelebten Zeiten stammen und von Nachfahren der Anleger bis in den heutigen Tag gepflegt und bewahrt werden. Die alten Steinskulpturen inmitten des Grüns regen zu Träumereien an. Dabei strahlt ein parkähnlicher Villengarten besonders viel Ruhe aus, aufgrund der Kombination der formalen Anlage mit majestätischen alten Bäumen.

Versteckt in Villenvierteln und Weingärten lernt man weitere Oasen kennen, so etwa Dornröschens Garten, der von einem breiten Publikum besucht werden kann. Zudem wird eine Vielzahl kleiner Gärten vorgestellt, darunter ein Garten, der durch englische Romantikvorstellungen besticht und schlussendlich verwunschene Parklandschaften, nicht zuletzt solche aus der Barockzeit.

Anregungen und Tipps aus der Wiener Gartenszenerie runden den Wiener Gartenspaziergang ab.

Ein Genuss für alle, die Freude an schönen Gärten haben.

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Rezension:Rosenliebhaberinnen - Ein Leben für Blüte, Duft und Dornen (Gebundene Ausgabe

"Die Rose hab ich mit ins Bett genommen.
Was soll sie im Glas langsam welken -
überall sollt man ein Heiligtum der Natur mit herumtragen,
das frei macht vom Bösen,
wer kann in Gegenwart einer Rose nicht mit edlen Gedanken gefüllt sein.
Ich hab`s lieb, das Röschen, mit dem ich geschlafen hab, -
es war matt, nun hab ich`s ins Wasser gestellt, es erholt sich."
Bettina von Arnim (1785-1859)

Sabine Frank, die Autorin dieses schönen und sehr informativen Buches studierte Kulturwissenschaften in Leipzig. Sie porträtiert im vorliegenden Buch die Rosenliebhaberinnen Kaiserin Josefine (1763-1814), Gertrud Jekyll (1843-1932), Marie Henriette Chotek (1863-1946), Vita Sackville-West (1892-1962), Gerda Nissen (1929-1999) und Susann Irvin (1928-), des Weiteren die Rosenmalerinnen Maria Sibylla Merian (1647-1717), Rachel Ruysch (1664-1750), Anne Vallayer-Coster (1744-1818), Mary Lawrance (1775-1830) und Catharina Klein (1861-1929) sowie berühmte Namensgeberinnen von Rosen und zwar Kaiserin Auguste Viktoria (1858-1921), Ellen Ann Willmott (1858-1934), Madame Jules Gravereaux (1852-1932), Louisette Meilland (1920-1987) und Alma de l` Aigle (1889-1959).

Den einzelnen Kapiteln, in denen die genannten Damen im Hinblick auf den im Buch fokussierten Gegenstand, nämlich der Rose, fokussiert werden, sind weitere Kapitel beigestellt worden, in denen man Wissenswertes über die Rose nachlesen kann. Fotos und Gemäldeablichtungen, in denen Rosen eine herausragende Rolle spielen, vervollständigen das Bild.

Keine Blume hat so viele Gärtner, Liebespaare, Kunsthistoriker, Lyriker und Maler fasziniert und zu großen Werken inspiriert wie die Rose. Eine zentrale Rolle in der Kulturgeschichte der Rose spielten stets die Beziehungen, die zwischen Frauen und Rosen in der Mythologie, der Kunst, der Glaubenslehren gestiftet wurden. Keineswegs nur Rosenfreunde, sondern auch Kulturhistoriker und Soziologen haben versucht herauszufinden, wie eine einzige Pflanze eine derart universelle Symbolkraft erlangen konnte. Noch immer bleibt die überwältigende Inspiration der Rose ein Rätsel.

Man liest von der vielfältigen Symbolik der Rose im Laufe der Geschichte. In der weltlichen Literatur des Mittelalters war sie Zeichen der Liebe und Sinnlichkeit. Hier soll der antike Mythos von der liebenden Aphrodite noch nachklingen, in dem die Rose den irdischen Frauen zugedacht ist, ihrer sinnlichen und leidenschaftlichen Liebe. Wissen sollte man, dass die hohe Minne als weltliche Entsprechung der Marienverehrung gefeiert wird. Zudem ist die Rose ein mystisches Symbol, so beispielsweise bei den Rosenkreuzern. Die mythologischen, religiösen und symbolischen Bezüge geraten heute immer mehr in Vergessenheit und insofern ist es sinnvoll, sich aufgrund dieses Buches erneut damit zu befassen.

Befassen sollte man sich auch mit dem Duft der Rosen und damit wie er eingefangen wird. Aus dem Rosenöl wird Parfüm und anderes mehr hergestellt. Es ist also ein kostbares Handelsgut und Bestandteil von Küche, Kultur und Ritualen. Auch darüber liest man im Buch Aufschlussreiches.

Im Hinblick auf die Porträts möchte ich zum Schluss unterstreichen, dass es lohnt, diese zu lesen, weil dem Leser die vielen guten Gründe Rosen zu lieben, bewusst machen. Aber muss man eigentlich nach Gründen suchen, um etwas lieben zu können? Oder ist die Liebe nicht ein Gefühl, das letztlich unbegründet seine Berechtigung hat?

Ein sehr schönes, informatives Buch, das sich in erster Linie an Rosenliebhaberinnen richtet. Bettina von Arnim war eine von ihnen, wie obiges Gedicht zum Ausdruck bringt.

Empfehlenswert.
 Bildernachweis:
19: Porträtmedaillon der französischen Kaiserin Joséphine auf Elfenbein, undat., Musée National du Château de Malmaison (Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / akg-images / Laurent Lecat)


30: Frances Galante (*1957), Delphinium & Roses, undatiert, Philadelphia, Artists’ House Gallery. (Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / Artists’ House Gallery, Philadelphia /www.artistshouse.com)

60: Pierre-Joseph Redouté (1759–1840), Rosa centifolia, Farbkupferstich, 1835.

(Bildnachweis: Elisabeth Sandmann Verlag / Pierre-Joseph Redouté, Choix des plus belles fleurs, Librairie Encyclopédique de Roret, Paris 1835.)
 
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Rezensionen:So schneide ich meine Obstgehölze: Obstbäume und Beerensträucher (Broschiert)

Bald ist es wieder soweit, die meisten Obstgehölze müssen geschnitten werden. Ende Februar und den März über ist die Hochzeit für diese gewinnbringende Tätigkeit im Garten oder auch auf der Steuobstwiese.

Dorothea und Peter Baumjohann führen mittels hilfreiche Texte und Bilder durch das Buch, mittels dem man lernt Obstgehölz so zu schneiden, dass das Ergebnis eine ertragreichere Ernte darstellt.

Die Photosynthese, hierbei transportieren die Wurzeln von Pflanzen Wasser und Nährsalze in die grünen Pflanzenteile und das Wasser verbindet sich mit Kohlendioxid, das die Blätter aus der Luft aufnehmen zu Zucker, kann nur stattfinden, wenn genügend Licht an die Blätter und Früchte gelangt. Der Schnitt verhilft den Bäumen und Sträuchern zu mehr Sonnenlicht. Aufgrund dieser Maßnahme kann mehr Zucker für süße, schmackhafte Früchte gebildet werden. Des Weiteren fördert der Baumschnitt die Gesundheit der Früchte und erhält die Bäume länger vital und jung. So bewahrt ein fachgerechter Erziehungsschnitt ein stabiles Pflanzgerüst, das Stürmen trotzen kann.

Die Autorin erläutert dezidiert, wann man schneiden soll und listet die besten Schnittzeitpunkte für die verschiedenen Sorten auf. Anschließend macht sie deutlich, welche Bäume in welche Gärten passen und listet hier die Wuchseigenschaften diverser Obstbäume auf.

Man erfährt zudem, nach welchen Gesetzen ein Baum wächst, lernt hier die Entwicklungsphasen von Bäumen kennen und erhält u.a. Hilfe beim Wundverschluss. Bestimmte Wundverschlussmittel sorgen dafür, dass das Kabiumgewebe im Baum, das für die Wundheilung sorgt, vor dem Austrocknen des verwundeten Stelle schützt. Mit diesem Mittel habe ich übrigens meine Glyzinie gerettet, deren Stamm ein böser Mensch einst anbohrte und sie dadurch sehr erkranken ließ.


Man lernt das Schnittwerkzeug für den Baumschnitt näher kennen, hier werden Gartenscheren, Sägen u.a. mehr beschrieben. Danach geht es zu Sache. Man erhält für einzelne Obstbaumarten und Beerenobststräucher die genaue Anleitung wie man schneidet und zwar sowohl textlich als auch durch Bilder. Neben der individuellen, ausführlichen Erläuterung gibt es jeweils eine Infobox, in denen man etwas über die spezifischen Formierungsziele, den Formierungszeitpunkt und die Häufigkeit des Schneidens erfährt.

Wer einen Mann im Haus hat, kann ihm beim Schneiden aus dem Buch vorlesen und präzise Anweisungen im Garten erteilen.

Empfehlenswert.
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Rezension: Alte Rosen für Gärten von heute (Gebundene Ausgabe)

An solch kalten, garstigen Tagen wie heute lese ich in meiner Freizeit am liebsten Reise- oder Gartenbücher und erfreue mich an Bildern, die das Schöne dieser Welt zeigen. Gartenbücher schenke ich, nachdem ich sie gelesen habe, stets meiner Mutter, die als Hobby-Gärtnerin das in den Büchern enthaltene Wissen tatkräftig in ihrem Garten praktisch umsetzt. Bücher über Rosen schätzt sie übrigens am meisten.

Das vorliegende Buch hat die Journalistin Annie Lagueyrie-Kraps und die Fotografin Verginie Klecka auf den Weg gebracht. Thematisiert werden "Alte Rosen". Bei diesen handelt es sich um Rosen, die vor 1867 entstanden sind. Allerdings wird der Begriff in diesem Buch etwas erweitert angewandt, so dass die Vorstellung einiger anderer Sorten, wie beispielsweise Teerosen auch noch möglich ist.

Rosen haben eine lange Geschichte, die weit zurückreicht und zwar bis in die Antike. Die Autorin berichtet eingangs darüber. So sollen die Römer geradezu verrückt nach diesen Blumen gewesen sein und bezogen ganze Schiffsladungen von Blüten aus Ägypten, Persien und Byzanz, bevor sie selbst begannen, Rosen zu ziehen.
Über die Rosen im Mittelalter und jene des 19. Jahrhunderts liest man Wissenswertes, wird über die ersten remontierten China-Rosen, auch über Tee-Rosen aufgeklärt und erfährt Näheres über die Rosenhauptstadt Lyon, die ja nicht nur der Rosen wegen einen Besuch wert ist. Ich möchte nur an Bocuse erinnern.

Der britische Rosenzüchter David Austin legte in den 1959er Jahren den Grundstock für den Trend zur so genannten Englischen Rose, indem er Moderne mit Alten Rosen kreuzte. Mittlerweile ziehen die meisten Züchter nach dem Vorbild David Austins die alten Rosengruppen heran, um nostalgische neue Rosen mit vormals unbekannten Farben zu erzielen, so etwa in reinen Rot- oder Orangetönen.

Annie Lagueyrie-Kraps berichtet zunächst über die Blüten und die Blühzeit und hier über die Unterschiede von ganz einfachen, hin zu halbgefüllten und gefüllten Blüten, aber auch über die Verschiedenheit einmaliger und mehrmaliger Blüten. Anschließend befasst sie sich mit dem Kaleidoskop der Farben und beleuchtet hier Rosa in sämtlichen Nuancen, seltenes Weiß, lang ersehntes Gelb und klares Rot.

Die Wuchsformen und der Duft sind ein weiteres Anliegenden der kundigen Autorin. Dabei lernt man Rosen mit "echtem" Rosenduft, mit Moschusduft, mit fruchtigem Duft, mit Gewürzaroma und anderen Düften kennen.

Vorgestellt und näher beschrieben werden drei Rosengärtnereien. Anschließend hat man die Chance sich in einer Auswahl "Alter Rosen" zu vertiefen. Zur Sprache gebracht werden: Gallicia-Rosen, Damazener-Rosen, Alba-Rosen, Zentifolien, Portland-Rosen, Moos-Rosen, Bourbon-Rosen, Remontant-Hybriden, Teerosen und Teehybriden, Polyantha-Rosen, Moschata-Hybriden, Rugosa-Rosen, Wildrosen, Noisette-Rosen, Multiflora-Rosen, Wichura-Rosen, verschiedene großblütige Kletterrosen und kleinblütige Rambler.

Die insgesamt etwa 100 Sorten werden alle bildlich dargestellt und wie folgt jeweils porträtiert: Man erhält immer Kurz-Informationen zur Größe, Blüte, Pflege und zur Gruppe, zu der die einzelne Sorte gehört, erfährt immer historisch Wissenswertes und Näheres zu Wuchs, zur Blüte sowie besondere Hinweise, die sich auf die jeweilig fokussierte Sorte beziehen.

Anschließend wird man mehr als zufriedenstellende über die Kultur und Pflege "Alter Rosen" unterrichtet. Hier geht es um optimale Voraussetzungen in punkto Licht, Wärme und gleichmäßig frischem Boden. Zudem werden sehr gute Pflanzhinweise erteilt, auch perfekte Schnittmaßnahmen und es wird erklärt wie man Rosen vermehrt.
Eine meiner Lieblingsrosen ist die Moos-Rose "Raphael", eine Züchtung aus dem Jahre 1856, die sehr selten anzutreffen ist.
Für Rosenfreunde ist das Buch ein Quell wahrer Freude.

Sehr empfehlenswert.
 
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Rezension:Buchs & Co: Formschnitt im Garten (Gebundene Ausgabe)

Dies ist das bislang beste Buch, das ich zum Thema Buchs und Co, gelesen habe. Die Bilderwelten sind hier besonders inspirierend. Jenny Hendy informiert umfassend über den Formschnitt im Garten.

Ausführlich äußert sie sich zu Stilvarianten, zu Gestalten mit Formschnitt, zu grüner Architektur, zu gewachsenen Skulpturen und Formschnittpflanzen. Schon bei Plinius d. Älteren (62-110 n. Chr.) finden sich die ersten Erwähnungen zur "Ars topiaria"). Dabei beschreibt er kunstvoll ausgearbeitete Elemente in seinem Garten in der Toscana. Man erfährt wie es dann geschichtlich mit dem Buchs und Co. weiterging und natürlich kommt auch Le Notre zur Sprache, der im 17. Jahrhundert die Gärten von Vaux le Vicomte und die Gärten von Versailles des Ludwig XVI. schuf.

Man lernt eine Reihe interessanter Stilvarianten kennen, wobei die klassischen Topiaryformen und -strukturen, je nachdem wie man sie kombiniert, ganz unterschiedliche Anblicke liefern. Buchsbaumkugeln mit hohen, verzinkten Übertöpfen passen bestens zu einem modernen, minimalistischen Design. Ausführlich in Kenntnis gesetzt wird man über folgende Stilvarianten: Renaissance, Landhausstil, Cottagestil, Japanische Gärten, Innenhöfe, Moderne Klassik, "New Wave" und Exzentrisch. Neben den guten Erläuterungen wartet umfangreiches Bildmaterial auf die Leser.


Anschließend lernt man mit Topiary (Formschnitt) zu realisieren. Bei der grünen Architektur, sprich bei Formschnitt und Hecken, werden ästhetische und praktische Prinzipien vereint. Vorgestellt werden Konturen und Eingänge im Garten, die durch Formschnitt eine individuelle Gestaltung erhalten.


Besonders interessant finde ich bei den Gestaltungsempfehlungen die Erläuterung zur Tiefenwirkung. Hier geht es um Perspektiven und um Beziehungen zwischen den verschiedenen Formen. Spiegelbilder werden erläutert, auch werden Bodenmuster erklärt, die man am besten von einer erhöhten Warte aus betrachtet. Den Sinn von Rhythmus und Wiederholung lernt man zu begreifen, auch jenen von Licht und Schatten und ebenfalls von starken Kontrasten.


Sehr hilfreich sind die Erklärungen zum Gestalten des Raumes bei Wasserfällen und bei Springbrunnen und die Möglichkeiten Formgewächse auf glatten Oberflächen eines Wasserbeckens spiegelnd in Szene zu setzen.


Die einzelnen architektonischen Elemente werden im Anschluss vorgestellt und sehr gut beschrieben. Hier geht es um Hecken, Blöcke und Stufen, Torbögen und Fenster, Nischen und Grotten, Tunnel und Eibenhäuser, Hochstammhecken und Baumwände, Einfassungen für Blumen, Knoten und Parterres, Irrgärten, Labyrinthe, geometrische Formen, Säule und Etageformen, Kugeln und Kuppeln, Pyramiden und Kegel, Zylinder und Türme, Spiralen und ähnliche Formen (es wird gut erklärt wie man Spiralen schneidet) und Hochstämmchen (wie man diese zieht, wird auch bestens erläutert). Zudem erfährt man, wie man Skulpturen aus Buchs und Co. gestaltet und beispielsweise grüne Flechtwände kreiert.


Ganz am Ende lernt man alle Formgehölze kennen. Nicht nur der Buchsbaum, sondern auch die Hainbuche, der Weißdorn, die Scheinzypresse, die Myrte, die Eibe und andere Gewächse eignen sich zum Formschnitt. Über die Ansprüche, die Arten und Sorten, die Verwendung und Probleme der einzelnen Gewächse wird man mehr als nur zufriedenstellend aufgeklärt.


Wer sich ein Bild "in natura" machen möchte, sollte die Gärten besuchen, die im Buch näher benannt werden. Dabei eignet sich der Park von Schloss Belvedere in Weimar hervorragend für solche Studien oder auch der Park von Schloss Sanssouci.

Wer diese Inspirationen in einen handtuchschmalen Garten effektvoll umsetzt, hat die Idee des Formschnitts wirklich verstanden.

Empfehlenswert.
 
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Rezension:Traumpaare im Beet: Wer mit wem im Garten - die schönsten Pflanzenkombinationen (Gebundene Ausgabe)

Die Gartenpublizistin Sabine Reber hat gemeinsam mit der Fotografin Marianne Majerus diesen wunderschönen Bildband auf den Weg gebracht, in dem die gelungensten Pflanzenkombinationen im Garten thematisiert werden.

Wer Pflanzen perfekt kombinieren möchte, sollte ihren Charakter und ihr Wesen zunächst ergründen. Die Autorin berichtet vom Charakter und vom Wesen der Pflanzen ausführlich und lässt auf diese Weise den Leser an ihrem Wissen teilhaben. Man erfährt, welche Pflanzen integrierend und welche die geborenen Selbstdarsteller sind und in der Folge, was eine gute Pflanzung ausmacht. Währenddessen kann man sich anhand vieler Bilder von dem überzeugen, was man textlich nahegebracht bekommt.

Sehr angetan bin ich von dem romantischen Liebespaar des Kletterklassikers "New Dawn" und der hübschen "Comtesse de Bouchaud", einer hellrosa Rose und einer intensiv rosa Clematis.

Beim ersten Durchblättern fiel mir sofort die Besonderheit dieses Gartenbuches auf. Die Autorin berichtet nämlich nicht nur von Traumpaaren im Pflanzenbereich, sondern so ganz nebenbei von namhaften Liebes- bzw. Ehepaaren, wie Thomas und Katia Mann (Das Genie und die Gutmütige), Gertrude Jekyll und Edwin Lutyens (Auf gute Zusammenarbeit), Claude Monet und Alice Hoschédé (Der Maler und die Patchworkfamilie), George Sand und Frédéric Chopin, (Das Kraftweib und der Komponist), Kaiserin Josephine und Napoleon, (Krieger und Sammlerin), Agatha Christie und Max Mallowan (Gemeinsam buddeln), Caesar und Kleopatra (Die Unbesiegbaren), Dorli und Gerhard Meier (Ein Traumpaar für die Ewigkeit), Frida Kahlo und ihr Diego (Tief verwurzelte Liebe) und andere mehr. Ganz ähnliche Beziehungen wie die näher porträtierten Paare gehen Pflanzen ein.


Man erfährt, welche Partner für Zwiebelblumen in Frage kommen, erfährt auch welche einjährigen Blumen bestens harmonieren und welche Pflanzenkombinationen im Herbst miteinander alt werden können.

Manche Pflanzen benötigen Unterstützung, damit es ihnen gelingt langfristig zusammen zu bleiben. So kann Unterstützung beispielsweise heißen, Freiraum zu schaffen.

Pfingstrosen zählen zu jenen Pflanzen, die das höchste Alter erreichen können. Hier ist ein gemeinsames Altwerden zwischen Schneeglöckchen (diese werden auch uralt) und Pfingstrosen möglich, obschon diese beiden natürlich zu unterschiedlichen Zeiten blühen.

Die Autorin listet Lückenfüller für Staudenbeete auf, damit diese das ganze Jahr blühen können. So lässt sich beispielsweise mit der Jungfer im Grünen oder mit Funkien viel machen.

Gezeigt werden in diesem Buch, das durch die Bilder ein wirkliches Vergnügen für die Augen von Blumenliebhabern ist, die besten Dreier-Kombis.So etwa entsteht durch blauen Rittersporn, Schneewittchen-Rose und Türkenmohn ein elegantes Bild.

Man lernt Wissenswertes im Hinblick auf gutmütige Stauden und auch auf filigrane Farnpaare kennen und anspruchsvolle Kombinationen zu begreifen, die aus schwarzen und weißen Blüten bestehen. Wunderschön finde ich das Traumpaar Papaver somniferum "Black Peony" mit weißen Fingerhüten.

Thematisiert werden gepolsterte Weggefährten sowie auch Rosen und deren Begleiter. Wissen sollte man, dass Rosen eine der facettenreichsten Pflanzengattungen überhaupt sind, deren Wesen sich höchst unterschiedlich darstellt. Vorgestellt werden eine Liste von rosigen Traumpaaren, auch erhält man hilfreiche Tipps zum Rosenschnitt, lernt edle Kombinationen kennen und wird darauf aufmerksam gemacht, weshalb man bei Rosen nach blaublühenden Begleitern Ausschau halten sollte.

Edelrosen, der sogenannte klassische Gartenadel, bleiben übrigens am liebsten unter sich. Man sollte sie also nur untereinander kombinieren. Über Buchs und Rosen als Kombi erfährt man auch Wissenswertes sowie über klassische Ramblerpaare, Heckenrosen etc.

Des Weiteren lernt man, Bäume und Sträucher sinnvoll zu kombinieren. So schaffen Gehölzpflanzungen ein günstiges Mikroklima für zarte Stauden- und Sommerblumenkompositionen und schützen auf diese Weise vor Wind und fremden Blicken.

Man lernt außerdem gut zusammenpassende Frühjahrsblüher kennen, ferner harmonische Fensterkästen für den Sommer und auch Balkonpflanzen, die Traumpaare darstellen. Selbst der Küchengarten wird nicht ausgespart.

Auf den letzten Seiten werden die Traumpaare im Jahresverlauf nochmals aufgelistet.

Das Buch schenkt viele neue Erkenntnisse und es schenkt zudem Bilderwelten, die den Winter vergessen lassen.

Vergissmeinnicht mit Schlüsselblumen entzücken im Moment meine Augen, während ich mich heftig nach dem Frühling zu sehen beginne.....

Empfehlenswert.

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Rezension:Gartenlust und Leidenschaft (Broschiert)

Victoria von dem Bussche ist die Autorin dieses kurzweilig zu lesenden, dabei informativen Gartenbuches, das viele schöne Fotos enthält. Ihre Gartenträume lebt die Freiherrin auf Schloss Ippenburg aus. Dort hat die studierte Historikerin eine vielbeachtete Gartenanlage gestaltet.

Zunächst porträtiert die leidenschaftliche Gärtnerin Stauden und Sommerblumen und erzählt jeweils von ihren Erfahrungen mit den einzelnen Gewächsen, die allesamt im Buch abgelichtet sind.

Sie schreibt über Kapuzinerkresse, Löwenmäulchen und Ringelblumen, über Zinnien und die Tithonia, aber auch über Wicken, Wiesenmohn und Kornblumen und wartet bei der zuletzt genannten blauen Blume mit einer Anekdote auf, die erklärt, weshalb die Kornblume von Kaiser Wilhelm I. zur "preußischen Blume" ernannt worden ist.

Skabiosen und Kokardenblumen werden beleuchtet, auch Rittersporn, Reseda und Frauenmantel, Lupinen und die von mir besonders geliebten Montbretien sowie andere Gewächse mehr.

Interessant auch sind die Rosenbetrachtungen der Adelsdame. Hier haben mich geschichtliche Hintergründe zur "Gloria Dei" besonders interessiert. Diese schöne Rose wird in England "Peace" genannt. Getauft wurde sie auf diesen Namen am 29.4.1945, das war der Tag auf den Sturm auf Berlin, ein Tag vor Hitlers Selbstmord im Bunker und eine Woche vor Kriegsende. Der Name "Peace" wurde gewählt, um daran zu erinnern, dass der Friede immer lebensnotwendiger für die Menschen wird, (vgl.: S.89).

Das Buch enthält viele sehr persönliche Rosenporträts. Besonders angetan bin ich von den grünen Rosen und der "Sweet Pretty", die die Autorin an Kirschblüten erinnert.

Über ihren Küchengarten berichtet die Freiherrin ebenfalls sehr liebevoll und lässt wie bei der gesamten Gartenbeschreibung erkennen, dass ihr Refugium sie wirklich glücklich macht.

Schön, dass sie die Leser an ihrem Glück teilhaben lässt. Viktoria von dem Bussches Beschreibungen haben mir Freude gemacht.
Empfehlenswert.

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