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Rezension:Buchs & Co: Formschnitt im Garten (Gebundene Ausgabe)

Dies ist das bislang beste Buch, das ich zum Thema Buchs und Co, gelesen habe. Die Bilderwelten sind hier besonders inspirierend. Jenny Hendy informiert umfassend über den Formschnitt im Garten.

Ausführlich äußert sie sich zu Stilvarianten, zu Gestalten mit Formschnitt, zu grüner Architektur, zu gewachsenen Skulpturen und Formschnittpflanzen. Schon bei Plinius d. Älteren (62-110 n. Chr.) finden sich die ersten Erwähnungen zur "Ars topiaria"). Dabei beschreibt er kunstvoll ausgearbeitete Elemente in seinem Garten in der Toscana. Man erfährt wie es dann geschichtlich mit dem Buchs und Co. weiterging und natürlich kommt auch Le Notre zur Sprache, der im 17. Jahrhundert die Gärten von Vaux le Vicomte und die Gärten von Versailles des Ludwig XVI. schuf.

Man lernt eine Reihe interessanter Stilvarianten kennen, wobei die klassischen Topiaryformen und -strukturen, je nachdem wie man sie kombiniert, ganz unterschiedliche Anblicke liefern. Buchsbaumkugeln mit hohen, verzinkten Übertöpfen passen bestens zu einem modernen, minimalistischen Design. Ausführlich in Kenntnis gesetzt wird man über folgende Stilvarianten: Renaissance, Landhausstil, Cottagestil, Japanische Gärten, Innenhöfe, Moderne Klassik, "New Wave" und Exzentrisch. Neben den guten Erläuterungen wartet umfangreiches Bildmaterial auf die Leser.


Anschließend lernt man mit Topiary (Formschnitt) zu realisieren. Bei der grünen Architektur, sprich bei Formschnitt und Hecken, werden ästhetische und praktische Prinzipien vereint. Vorgestellt werden Konturen und Eingänge im Garten, die durch Formschnitt eine individuelle Gestaltung erhalten.


Besonders interessant finde ich bei den Gestaltungsempfehlungen die Erläuterung zur Tiefenwirkung. Hier geht es um Perspektiven und um Beziehungen zwischen den verschiedenen Formen. Spiegelbilder werden erläutert, auch werden Bodenmuster erklärt, die man am besten von einer erhöhten Warte aus betrachtet. Den Sinn von Rhythmus und Wiederholung lernt man zu begreifen, auch jenen von Licht und Schatten und ebenfalls von starken Kontrasten.


Sehr hilfreich sind die Erklärungen zum Gestalten des Raumes bei Wasserfällen und bei Springbrunnen und die Möglichkeiten Formgewächse auf glatten Oberflächen eines Wasserbeckens spiegelnd in Szene zu setzen.


Die einzelnen architektonischen Elemente werden im Anschluss vorgestellt und sehr gut beschrieben. Hier geht es um Hecken, Blöcke und Stufen, Torbögen und Fenster, Nischen und Grotten, Tunnel und Eibenhäuser, Hochstammhecken und Baumwände, Einfassungen für Blumen, Knoten und Parterres, Irrgärten, Labyrinthe, geometrische Formen, Säule und Etageformen, Kugeln und Kuppeln, Pyramiden und Kegel, Zylinder und Türme, Spiralen und ähnliche Formen (es wird gut erklärt wie man Spiralen schneidet) und Hochstämmchen (wie man diese zieht, wird auch bestens erläutert). Zudem erfährt man, wie man Skulpturen aus Buchs und Co. gestaltet und beispielsweise grüne Flechtwände kreiert.


Ganz am Ende lernt man alle Formgehölze kennen. Nicht nur der Buchsbaum, sondern auch die Hainbuche, der Weißdorn, die Scheinzypresse, die Myrte, die Eibe und andere Gewächse eignen sich zum Formschnitt. Über die Ansprüche, die Arten und Sorten, die Verwendung und Probleme der einzelnen Gewächse wird man mehr als nur zufriedenstellend aufgeklärt.


Wer sich ein Bild "in natura" machen möchte, sollte die Gärten besuchen, die im Buch näher benannt werden. Dabei eignet sich der Park von Schloss Belvedere in Weimar hervorragend für solche Studien oder auch der Park von Schloss Sanssouci.

Wer diese Inspirationen in einen handtuchschmalen Garten effektvoll umsetzt, hat die Idee des Formschnitts wirklich verstanden.

Empfehlenswert.
 
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