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Rezension: Romantische Gartenreisen in England- Anja Birne- Callwey



Die Autorin dieses traumhaften, reich bebilderten Gartenbuchs ist Anja Birne. Sie ist gelernte Gärtnerin, Dipl. Ing Gartenbau, Bestsellerautorin und Gartenjournalistin. Seit 1994 leitet sie Gartenreisen, u.a. nach England. 

In der umfangreichen Einleitung schreibt sie, dass sie dieses Buch aus ihren privaten und beruflichen Gartenreisen entwickelt hat, die sie zwischen 1994 bis 2024 durch die Gartenlandschaften Englands führten. Dabei muss man wissen, dass für das englische Landschaftsbild Park- und Heckenlandschaften charakteristisch sind. 

Das vorliegende Gartenbuch führt durch die südenglischen Grafschaften von Kent im Osten bis Cornwall im Westen, in die Cotwolds als auch in die grüne Metropole London. Weiter geht es dann an der Ostküste in die Grafschaften Essex, Cambridgeshire, Suffolk und Norfolk und im Norden dann nach Yorkshire und in den Lake District. 

11 Gartentouren werden vorgestellt. Ziel sei es, Gartenreisenden einen Einblick in die spannende Geschichte der englischen Gärten zu geben, als auch unterschiedliche Gartenstile und interessante Gartenpersönlichkeiten vorzustellen. Beeindruckend beschrieben werden die großen klassischen Gärten der Gartenepochen und des Weiteren weniger bekannte Privatgärten. Dazu gibt es ausgewählte Adressen zu Übernachtungsmöglichkeiten und Teestuben und zum Schluss 20 delikate Rezepte zum Afternoon Tea. 

Neben den informativen Texten wartet eine fantastische Bilderwelt auf die LeserInnen. Genannt werden im Rahmen jedes Gartenporträts Eigentümer und Besonderheiten wie auch die Websites. 

Nicht überblättern sollte man das Pflanzenporträt einer typisch englischen Blume. Es handelt sich um die Bluebell, das Hasenglöckchen, eine botanische Rarität in Deutschland, die in meinem Garten übrigens auch beheimatet ist. Frage mich, wo meine Mutter die Zwiebeln erworben hat. Vielleicht auf ihrer Reise nach England? 

Hervorheben möchte ich den "Goodnestone Park" der zwischen Dover, Canterbury und Sandwich liegt. Nach einem längeren Aufenthalt dort begann Jane Austen ihren ersten Roman zu schreiben. Traumhaft auch "Gravetye Manor", dort erstrahlen rund um das 1598 erbaute Herrenhaus die rekonstruierten Gärten neu. Ach ja, eine Attraktion ist Londons historischer Apothekergarten. Es ist der zweitälteste Garten dieser Art in England. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde er gestaltet. Dass dort auch Ringelblumen zu finden sind, kann man sich denken, wenn man um deren wundheilende Substanzen weiß. 

Man wird über botanische Meisterwerke in Wissenschaft und Kunst informiert, erfährt Wissenswertes über Londons junge Gartenszene und kann sich wunderschöner Fotos erfreuen aus der Pilgerstätte für Rosenfreunde, sprich den Gärten von "Mottisfont Abbey" in Hampshire. 

Gelungen ist das Porträt der berühmten Gärtnerin Gertrude Jekyll, die eine Zentralfigur der englischen Gartenkunst des 20. Jahrhunderts war. 

Seite für Seite staunt man über das, was einem entgegengebracht wird, speziell auch in Cornwall und dort beispielsweise der viktorianische Pflanzenjägergarten, genannt "Trebah Garden". Beeindruckend auch der subtropische Pflanzendschungel in der Abtei "Tresco Abbey". 

Seiten später dann erfärt man mehr über die "Galanthophilie" , sprich die Jagd nach Schneeglöckchen und kurz darauf Wissenswertes über das "Knot Design", ein Gartenstil aus der Zeit Elisabeth I. 

Was noch? 

Man lernt u.a. den schönsten Küchengarten in East Anglia kennen, liest weiter, staunt noch mehr und begreift, dass in England das Paradies auf Erden beheimatet ist. Eindeutig!

Wenn man all die wunderbaren Gärten studiert hat, darf man sich in die Rezepte zum Afternoon Teas vertiefen und sich überlegen, womit man Gäste im Garten zuhause erfreuen kann.  Im Buch ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Die Gärten der Literaten-Jackie Bennett- Fotos von Richard Hanson-Gerstenberg



Die Texte dieses reich bebilderten Gartenbuchs hat die Gartenarchitektin und Landschaftshistorikerin Jackie Bennett verfasst. Der renommierte britische Fotograf Richard Hanson realisierte die Fotos. 

28 Gärten von Literaten werden vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Gärten von: Louisa May Alcott, Jane Austen, Tanja Blixen, Frances Hodgson Burnett, Robert Burns, Agatha Christie, Jean Cocteau, Roald Dahl, William Faulkner, Antonio Fogazzaro, Johann Wolfgang Goethe, Thomas Hardy, Ernst Hemingway, Hermann Hesse, Edward James, Ruyard Kipling, Jack London, Thomas Mann, Beatrix Potter, George Sand, Walter Scott, Leo Tolstoi, Belle van Zuylen, Edith Wharton, Virginia Woolf, William Wordsworth und Emilé Zola. 

Eindrucksvolle Fotos aus der Zeit, in der die Literaten noch lebten und tolle Aufnahmen von den Gärten im Hier und Heute begleiten die Texte, in denen man mehr über das Leben Autoren ihr Wirken, auch im Garten und über die Gärten selbst erfährt. Alle Autoren und Autorinnen werden im Rahmen der jeweiligen Kapitel zum Schluss dann noch mal kurz porträtiert. 

Sehr angetan bin ich vom Garten Tanja Blixens, die ein Vogelschutzgebiet schuf, weil sie – die Autorin von "Jenseits von Afrika"- in dem Anwesen ihrer Eltern, der Natur zurückgeben wollte, was fast schon verloren war. 

Ein Traum auch ist der erste Garten Hermann Hesses, dessen Ziel es war, viel Zeit im Garten zu verbringen. Wie man liest, fiel es Hesse oft schwer, die richtige Balance zwischen Gärtner- und Dichtersein zu finden. Jeder der gärtnert, weiß wie erschöpft man durch diese oft harte Arbeit sein kann und wie wenig Muse man anschließend erst mal zum Schreiben hat. Man sehnt sich nach einer Hängematte, um die Seele dort baumeln lassen zu können. Diese Hängematte findet man am ehesten im Garten.

Beeindruckt hat mich auch der Text zum Garten der Dichterin George Sand in Nohant. Dort verbrachte sie mit ihren Geliebten Frédéric Chopin sieben Sommer lang. Sie soll auf ihren Reisen sich stets im Hinblick auf neue Gartenideen Inspiration verschafft haben, besuchte  deshalb auch Les Charmentes in der Nähe von Chambery. Dort hatte Rousseau einst eine glückliche Zeit verbracht. In der Nähe von Toulons dann lernte sie neue Bepflanzungsideen kennen. 

Die eigentlichen Highlights des Buches sind m.E. die Gärten Goethes in Weimar und seine Gestaltungsideen für den Park dort, der heute zum UNESCO –Weltkulturerbe zählt. Dieser Park wurde nach Goethes Italienreise auf 48 Hektar erweitert und zwar von der Stadt bis zum Schloss Belvedere. Herzog Carl August soll mit Goethe ein Konzept entwickelt haben, dass mittels Sichtachsen und Aussichtspunkten Landschaftsbilder entstehen ließ. Diese kann man noch heute bestaunen.

In seinem Garten am Frauenplan experimentierte Goethe in botanischen Beeten mit Blumen. Diese Beete sind heute wiederbelebt worden. 

Ach ja, sein Gartenhaus an der Ilm soll er Zeit seines Lebens behalten haben und bis zu seinem Ende Veränderungen für diesen Garten geplant haben. Die Fotos dazu, sind einfach zauberhaft.  Schön, dass der "Stein des Glücks" nicht vergessen wurde. Ihn mit den Händen zu berühren, ist bereits ein kleines Glück für Menschen, die Sinn fürs Spirituelle haben. 

Mehr möchte ich nicht verraten. Die Rezension soll nur ein Vorgeschmack auf den Prachtband sein, der den Lesern nahe bringt, auf welche Weise namhafte SchriftstellerInnen ihren Garten genutzt haben. 

Ein schönes, interessantes Werk.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Blütenpracht. Der Weg zum Traumgarten-Modeste Herwig – Callwey


Dieses ungemein inspirierende, reich bebilderte Buch beginnt mit einem Vorwort der Autorin Modeste Herwig, in deren Familie es seit dem 18. Jahrhundert Gärtner und Baumschuler gibt. Ihr Großvater galt als der erste "grüne Publizist" und ihr Vater verfasste mehr als 70 Gartenbücher. Modeste Herwig hat bislang 45 Gartenbücher geschrieben und erstellt als Pflanzenspezialistin Bepflanzungspläne für Privatgärten, Landgüter und Institutionen und gibt Gartenworkshops zur Pflanzengestaltung. 

Ihr Buch hat sie in 5 Kapitel untergliedert als da sind: 

Freude an Pflanzen 
Inspiration 
Einen Bepflanzungsplan erstellen 
Pflanzenbeschreibungen 
Bepflanzung und Pflege 

Im ersten Kapitel werden der Gartenstil und die Funktion der Pflanzen fokussiert. Vorgestellt werden hier saisonale Beete. Das sind solche, die zu mehreren Jahreszeiten blühen. Hier werden mittels Texten und Bildern unterschiedliche Bepflanzungen vorgestellt. Dann erfährt man mehr über den Stil eines Gartens, der natürlich zu Haus und Umfeld passen sollte. Sehr gut und ausführlich werden Fragen beantworten wie etwa "Wo kommen die Pflanzen hin?", "Wie soll die saisonale Bepflanzung aussehen?" Auch Form und Größe eines Beetes kommen zur Sprache und hier u.a. der beste Platz für Beetbepflanzungen. 

Im zweiten Kapitel dann werden 10 verschiedene Gärten vorgestellt als auch acht Beete mit einer Bepflanzungsliste. Fasziniert von den eindrucksvollen Fotos, verweilt man lange in diesem Kapitel und studiert neugierig Pläne und Pflanzlisten, so etwa bei einem Garten, der wie ein Bild im Rahmen anmutet und aufgrund seiner durchdachten Komposition von Farben und Strukturen vom Haus und seinen beiden Terrassen aus betrachtet werden kann. Ein Garten zum Relaxen aber auch ein natürlicher Garten in der Stadt werden u.a. zur Sprache gebracht und nicht zuletzt eine grüne Stadtoase, die mich besonders angesprochen hat. Blumen, Bäume, Sträucher, Ziergräser und Kletterpflanzen helfen dabei, dass bis in den Spätherbst hinein, Farben für Freude sorgen. 

Man lernt vieles  in diesem Kapitel kennen, beginnend beim natürlichen Beet, weiterführend über Beete in Weiß, Gelb und Blau-Violett, hin zu pflegeleichten Beeten, einem Blumenmeer im Vorgarten, gefolgt von einem mediterranen Beet. Allesamt mit Pflanzlisten. Super! Besonders erwähnenswert ist natürlich das Schmetterlingsbeet mit entsprechender Pflanzliste. Schmetterlinge verleihen dem Garten Poesie. 

In Kapitel 3 dann lernt man einen eigenen Bepflanzungsplan zu erstellen. Dies wird sehr gut erklärt, nicht nur wie man den Grundriss im Maßstab zeichnet, sondern auch wie man bei der Pflanzenauswahl vorgeht. Form und Höhe spielen eine wichtige Rolle. Dazu liest man Wissenswertes, aber auch zur Blütezeit und im Hinblick auf Farben, ferner u.a. zu tierfreundlicher Bepflanzung, zu Zwiebeln und einjährigen Pflanzen und anderem mehr. Man erhält unglaublich viele Infos, die man erst einmal verdauen muss, bevor man sich Kapitel 4 zuwendet. 

Hier geht es um Pflanzenbeschreibungen. Vorgestellt werden rund 200 Pflanzen. Es handelt sich dabei um eine Auswahl von Arten, die gezielt an der richtigen Stelle gesetzt, in Rabatten und Beeten gut wachsen. Dazu kommen traumhaft schöne Ziergräser, Laubpflanzen. Kletterpflanzen, Hecken, Großsträucher und kleine Bäume. An den Bildern konnte ich mich nicht satt sehen und musste feststellen, dass ich viele Pflanzen nicht kannte und zahllose neue Ideen aber auch Wünsche das Ergebnis des Text- und Fotostudiums sind. 

Was ich mir wünsche? Noch viele Gartenjahrzehnte bei bester Gesundheit und entsprechender Fitness, um mancherlei auszuprobieren. Garten heißt verändern, heißt lernen mit Veränderung zu leben.

In Kapitel 5 werden die Pflanzung und Pflege sehr gut erläutert. Spätestens hier wird jedem klar, dass Gärtnern ein Hobby der besonderen Art ist, welches Naturliebe voraussetzt, wenn es wirklich Freude machen soll. Bücken heißt das Langzeitsportprogramm im Garten. Staunen ist das eigentliche Seelenbalsam an diesem wundervollen Ort

Ein schönes, informatives Buch 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Ich träumte von einem Cottage-Garten-Mark Bolton-Callwey


Mark Bolton schreibt in der Einleitung zu diesem wunderschönen, reich bebilderten Gartenbuch, dass er seit mehr als einem Vierteljahrhundert Gartenfotograf ist. Weil er alle Arten von Gärten abgelichtet hat, weiß er, dass für ihn die Cottage-Gärten die fotogensten sind. Natürlich begründet Bolton auch, weshalb und macht auf diese Weise neugierig auf das, was die LeserInnen im Buch erwartet. 

Bolton möchte vermitteln, wie man Bepflanzungen anlegt, die aufeinander aufbauen und wie man vorausschauend plant. Darüber hinaus möchte er Ratschläge für die Pflege und die saisonalen Aufgaben geben, berichten, was im Laufe eines Jahres im Garten geschieht und Gärten vorstellen, die in seinen Augen inspirierend sind. 

Zunächst erfährt man, was man unter einem Cottage-Garten versteht und seit wann es diese gibt. In dem lesenswerten historischen Abriss, lernt man auch William Robinson und Gertrude Jekyll kennen, ein bemerkenswertes Gärtnerpaar, das die Idee des Cottage-Gartens begründet und modernisiert hat. Gertrude Jekyll legte, wie man erfährt, Hunderte von Gärten an und schrieb über tausend Artikel für renommierte Zeitungen. Sie war eine der hochgelobtesten Gartengestalterinnen ihrer Zeit. Besonders soll sie für die Farben bekannt gewesen sein, die sie in die Beete einwebte, auch für die harte Landschaftsgestaltung, mit der sie Pflanzen zur Geltung brachte. 

Eine weitere  namhafte Pflanzenzüchterin war Margery Fish. Wie man erfährt, tragen zahlreiche Pflanzen ihren oder den Namen ihres Hauses. Bis heute seien Cottagegärten sehr beliebt. Nicht zuletzt wegen der Rückbesinnung auf die Natur finden sie immer mehr LiebhaberInnen. 

Es folgen erste Schritte. Hier schreibt der Autor sehr verständlich, wie man den Garten einschätzt, gestaltet, anlegt und bepflanzt und wie es dann weitergeht. 

Das Gartenbuch ist nach den umfangreichen, einleitenden Passagen untergliedert in: 
Kapitel 1 – Frühling im Cottage-Garten 
Kapitel 2- Frühsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 3- Spätsommer im Cottage-Garten 
Kapitel 4 –Herbst im Cottage-Garten 
Kapitel 5- Winter im Cottage-Garten 
Kapitel 6 –Weitere Beispiele traumhafter Cottage-Gärten 

In jedem Kapitel erfährt man Näheres über den Garten in der fokussierten Zeit, kann sich in Bilderwelten vertiefen, liest in Kapitel 1 Näheres über die Stars des Cottage-Gartens im Frühling, kann diese auf Bildern auch bewundern, liest weiter über Pflanzen für schattige Standorte, gemeint z. B. "Tränendes Herz". Auch Sträucher und Bäume, die im Frühsommer besonders erstrahlen, sind ein Thema und man erfährt, was in dieser Zeit alles im Garten zu tun ist. Aufgelistet sind auf Seite 59- sehr einprägsam- die Aufgaben für den Frühling, zudem werden Töpfe und Pflanzgefäße im Frühling zur Sprache gebracht. Werkzeuge werden auch thematisiert und man bekommt u.a. Tipps und Tricks, was man im Frühling fotografieren kann. Wer viel weiß, kann auch viel umsetzen und  auf diese Weise einen grünen Daumen entwickeln. 

Weiter geht es dann mit dem Frühsommer. Hier verfährt der Autor in der Beschreibung, genauso wie im 1. Kapitel. Natürlich interessiert mich als Gartenliebhaberin, welche Pflanzen bei Bolton jeweils als Stars gelten, lese von Rosen und Fingerhüten, von Kurz- und langlebigen Pflanzen, auch von tierfreundlichen und prächtigen Mohnblumen, die in einem Cottage-Garten nicht fehlen sollten.

Zu den Aufgaben im Frühsommer gehört auch, lt. Autor, die Tulpenzwiebeln nach der Blüte auszugraben und einzulagern. Das habe ich bislang nie gemacht und dennoch sind die Tulpen im nächsten Jahr stets wieder erblüht. Vielleicht  sind die klimatischen Bedingungen hier tulpenfreundlicher.

Gezeigt wird wie man Löwenmäulchen setzt und was man in Töpfe und Pflanzgefäße einbringen kann. Außerdem hat man die Chance, sich mit Elementen und Blickpunkten zu befassen. Hier geht es um Wege, Gartenmöbel, Bögen, Pergolen und Pflanzenstützen, dekorative Elemente, Tore und Türen, Terrassen und Innenhöfe, aber auch Begrenzungen. Alles sehr gut beschrieben. 

Spannend auch, was man im Hinblick auf das Gärtnern im Spätsommer liest. Hier geht es darum, schon zurückzuschneiden und die zu Ende gehende Pracht mittels Topfpflanzen noch etwas länger erstrahlen zu lassen. Interessant sind auch die Tipps und Tricks wie man im Spätsommer fotografieren kann.

Unmöglich alles auch nur zu ansatzweise im Rahmen dieser Rezension zu streifen, was in diesem umfangreichen Werk geboten wird. So etwa im Herbst, wenn die Blüte der Astern und Dahlien ansteht. Die Aufgaben im Herbst, sollte man aufmerksam lesen und auch umsetzen, wenn man sich im kommenden Jahr erneut eines schönen Gartens erfreuen möchte. 

Wie in den vorhergehenden Kapiteln wird auch hier wieder ein inspirierender Garten vorgestellt, diesmal Gravetye Manor, Sussex. 

Ein lesenswerter Text zum Thema Kompost, sollte nicht überblättert werden. Auch das Kapitel, welches den Winter im Cottage-Garten zur Sprache bringt, hat viel Wissenswertes zu bieten. Es gibt viel zu tun in dieser Jahreszeit. Schlussendlich lernt man noch einige besonders schöne Cottagegärten kennen, die zum "Nachmachen" einladen sollen. Alles in allem ein gelungenes, schönes Gartenbuch. 


Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Die 100 schönsten Terrassen und Sitzplätze- Antje Krause –Callwey




"Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt."  (Forster Gartenbau)

Antje Krause, die Autorin, schreibt in dem vorliegenden reich bebilderten Werk in ihrer Einleitung, dass sie voller Freude 100 wunderbare Freiluftplätze präsentiert, die aus Gärten in der Schweiz Deutschland, der Schweiz und Österreich stammen. Einige davon waren "Callwey-Gärten des Jahres". Dabei seien alle Gärten von professionellen Gartenplanerinnen und –planern entworfen und mit Blick aufs Detail umgesetzt worden. 

Die Freiluftplätze hat die Autorin nach Gestaltungsschwerpunkten geordnet, zum Einen im Hinblick auf die Materialien (Holz, Stein und Kies) zum Anderen Grüne Oasen und Pool-Gärten. 

Neben einer Fülle imposanter Gartenaufnahmen warten diese, beschreibende Texte auf die Leser. Besonders gut gefallen hat mir die Gestaltung von Ilka Mahro, die die Atmosphäre eines Ostseestrandes in einen Garten holte. Dabei ist die Bewegung ein Attribut des Gartens geworden, entstanden durch verschiedene Gräser und Holzdielen auf der Terrasse. 

Traumhaft auch der verwunschene Garten an einem Stadthaus mit hübscher Terrasse, die von einer Buddhastatue behütet wird oder auch ein kleines grünes Zimmer, das den Außenraum eines Reihenhauses darstellt. 

Dann gibt es da u.a. ein Gartendach zu Relaxen. Hier lässt das üppige Grün der "geborgten Landschaft" im Hintergrund den Garten weitläufiger erscheinen. Sehr schön auch ist die Terrasse in Schattengarten, den Soeren von Hoerschelmann angelegt hat und die näher beschrieben wird. 

Dann die Schönheit aus Holz… Hier beeindruckt mich am meisten das Freiluftzimmer über den Dächern. Durch den alten Olivenbaum entsteht ein mediterraner Eindruck und durch das zweckentfremdete Bücherregal mit Pflanzen eine Atmosphäre, die zum Lesen schöner Gartenbücher einlädt. 

Unmöglich, sich zu den vielen Bildern im Rahmen der Rezension zu äußern, aber die Konstruktion einer Hängeschaukel –Sitzbank am Outdooresstisch unter einer bewachsenen Pergola möchte ich schon erwähnen. Eine tolle Idee. Ideal für Menschen, die immer ein wenig Bewegung benötigen. 

Es folgen im Buch Kieselkreationen. Hier findet man neben zahlreichen tollen Bildern und sehr guten Beschreibungen einen Satz von Forster Gartenbau, dem ich absolut zustimme. Dieser lautet: "Der Garten soll erholsame Geborgenheit vermitteln, ohne dass man sich eingeschlossen fühlt." 

Ein solcher Garten kann zum Beispiel der Garten zum Wandeln (110) sein. Dabei mäandern Kieswege durchs Grün von Gartenraum zu Gartenraum. Was man unter Kies zu verstehen hat, erfährt man natürlich auch. 

Terrassen am Pool sind ein weiteres, spannendes Thema, aber auch Kanäle auf dem Dach. Tipps ohne Ende reihen sich hier aneinander. Dabei scheint Wohlfühlen das oberste Gebot. 

Terrassen mit Natursteinen bleiben auch nicht ausgespart. Speziell mit Holzmobiliar kann das sehr edel und warm wirken bei entsprechendem Grün und üppigen weißen Blüten, wie Hortensien sie hervorbringen. 

Adressen von unzähligen Landschaftsarchitekten und und Shoppingadressen für Accessoires und Deko sowie für Gartenbmöbel runden dieses bemerkenswerte Buch ab, in dem jeder die geeignete Inspiration für die Umgestaltung seiner Terrasse findet.

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Rezension: Gärten des Jahres 2024 - Nico Wissing-Konstanze Neubauer- Callwey



Die Autoren dieses Buches sind Nico Wissing und Konstanze Neubauer. 

Konstanze Neubauer ist freie Journalistin und Autorin. Studiert hat sie Geographie, Raumordnung und Landesplanung als auch Landschaftsökologie. 

Nico Wissing hat mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in  der Gestaltung natürlicher Gärten und Landschaften. Er gilt als Verfechter einer nachhaltigeren Welt und wird von vielen als "grüner Visionär" bezeichnet. 

Worum geht es in diesem reich bebilderten Werk? 

Um 50 preisgekrönte Privatgärten des Jahres 2024, ausgewählt von einer hochkarätigen Fachjury, die man durch Wort und Bild gleich eingangs kennenlernt. 

Die Einleitung zum Buch hat Nico Wissing verfasst. Wie er konstatiert, werden heutige Gärten totgepflegt. Ein wirklich lebendiger Garten kenne keine Laubbläser. Das sehe ich auch so. Im wirklich lebendigen Garten würden Gänseblümchen im Gras wachsen und Bäume würden dort "heiliggesprochen", weil sie, selbst wenn sie weniger schön gewachsen, einfach aus vielen Gründen wertvoll seien. 

Gärten, die im Gleichgewicht sind, wirkten auf Menschen beruhigend. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Solche Gärten sind natürlich ökologisch konzipiert. 

Wissing stellt sich Fragen wie etwa: “Inwieweit kann ich mit meiner Gestaltung die biologische Vielfalt erhöhen, indem ich eine Bepflanzung verwende, die der örtlichen Flora und Fauna entspricht?" Solche Fragen beantwortet der Autor natürlich kenntnisreich. 

Dass zu viel Versiegelung das Überschwemmungsrisiko erhöht, leuchtet hoffentlich jedem ein aber auch, dass zu viel Pflasterung und zu wenige Bäume die Temperaturen ansteigen lassen. Danach handeln, ist angesagt.

Wissing meint, dass in Zukunft nicht mehr der private Garten zur Befriedigung eigener Bedürfnisse zähle, sondern die gemeinsame Arbeit im gemeinsamen Freiraum. Die kommenden Jahrzehnte würden ganz im Zeichen der Wiederherstellung der biologischen Vielfalt stehen. Darin bestünde unsere Pflicht.

Einen Garten oder eine Landschaft zum Leben zu erwecken, sei eine der Kernaufgaben der Garten- und Landschaftsarchitektur. 

Vorgestellt werden in Wort und Bild nicht nur die sechs Mitglieder der Jury, sondern zudem die vierzehn Partner und Sponsoren. Nichts bleibt verborgen. 

Alsdann werden der 1. Preis und die Anerkennungen wie auch die Projekte vorgestellt. Dies geschieht mittels gehaltvoller Texte und traumhaft schöner Gartenfotos. 

Der 1. Preis erging an das Planungsbüro "Naturwohnraum" für die Gestaltung eines naturnahen Gartens in Velen /Nordrhein-Westfalen. Die wunderschönen Fotos dazu,  hat Ferdinand Graf Luckner realisiert. Die Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt hat die Laudatio verfasst. Hier vermittelt sie die Schönheit des Anwesens, das wie sie schreibt, den "Anspruch in Harmonie leben- mit und in der Natur, verbunden mit dem Wunsch "Ruhe und Natürlichkeit" im Garten zu erleben, überzeugend verwirklicht. 

Alle Gärten werden mittels Textbeiträgen sehr gut skizziert. Dazu gibt es neben Gartenfotos jeweils einen Gestaltungsplan und stets Informationen zur Lage und Größe des Gartens. Das Planungsbüro wird genannt, auch die Firma, die für Ausführung zuständig ist, der Fotograf und ein Zitat plus Konterfei des Ausführenden, im Fall des 1. Preises von Christina Schelting, einer Landschaftsarchitektin, die den Garten in Eigenleistung gestaltet hat. 

Eine weitere Eigenleistung stammt von Peter Janke "Hortvs- Peter Janke Gartenkonzepte". Sein 370 m²  großer Hausgarten in der Kölner Innenstadt sei ein herausragendes Beispiel für einen zeitgemäßen und an das sich wandelnde Stadtklima angepassten Garten. Davon und von vielem anderem mehr kann man sich beim Betrachten der Bilder und Lesen der Texte überzeugen. 

Ein Traum ist der von "Paus Gartendesign"  gestaltete Garten in Schermbeck, Nordrhein-Westfalen. Eine Eigenleistung von Daniel Paus. Die tollen Fotos stammen übrigens von der Fotografin Sibylle Pietrek. Das Ergebnis der Gestaltung, so Thomas Banzhaf in seiner Laudatio, sei ein Plädoyer für Nachhaltigkeit. Garten und Landschaft gehen ineinander über. Wohl dem, der das Glück hat am Ortsrand zu wohnen!

Seite für Seite wird bei den gezeigten Projekten viel Inspirierendes gezeigt. Ilka Mahros Gartengestaltung und ihr "summender Garten" hat mich besonders angesprochen. Sie hat auf 600 m² einen traumhaften Staudengarten kreiert, der ein bemerkenswertes Nahrungsangebot für Bienen bereithält und dabei weniger gewässert werden muss als eine Blumenwiese. 

Alle vorgestelltem Gärten begeistern in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit und weisen, den Weg in die Zukunft.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Gärtnern mit der Kraft des Mondes- Johanna Paungger, Thomas Poppe-Servus




Johanna Paungger und Thomas Poppe möchten mit diesem Werk das Mondwissen für den Garten neu beleben, erfährt deren Leserschaft in der Einleitung. Was das genauer bedeutet, wird klar, wenn man sich in die kurze Gebrauchsanweisung für den Mondkalender vertieft. 

Noch bis vor ungefähr 120 Jahren sei ein Kalender, der nicht Mondphase, Mondstand und Tierkreis beinhaltet habe, undenkbar gewesen. Die Zustände des Mondes, von denen im Buch die Rede ist, nehmen offenbar auf zahlreiche Tätigkeiten im Alltag Einfluss. Deshalb auch erfährt man zunächst, was man unter "Vollmond“, "Neumond", "zunehmendem Mond" und "abnehmendem Mond" zu verstehen hat und was mit Sätzen wie etwa "Der Mond in der Waage ist ein Blütentag" gemeint ist. 

Grundsätzlich geht es um den Mond, seine Phasen und seine Position im Tierkreis und wie diese auf der Erde und auf das Leben wirken. Beim Weiterlesen habe ich mir schon mal gemerkt, dass ich demnächst die Baumspitzen meiner Feige bei Neumond schneide, weil das für ein gutes Wachstum sorge. Der 9. Februar wäre dann wohl der nächste Termin. Hoffentlich regnet es nicht.

In den folgenden Kapiteln wird gezeigt, wie Mondphasen und Mondstand im Tierkreis zu vielen Tätigkeiten im Garten in Beziehung gesetzt werden können. Es wird sehr gut vermittelt, wie man die Natur in Frieden lässt, damit sie das tun kann, wofür sie geschaffen ist. Nach Meinung der Autoren, der ich mich gerne anschließe, möchte sie auf vielfältige Weise für uns da sein, damit wir unseren Weg im Leben finden, gestärkt an Leib und Seele. 

So sorge die Natur beispielsweise dafür, dass in der Umgebung von Menschen stets Heilkräuter in einer ganz bestimmten Vielfalt wachsen, sofern der Boden dort naturbelassen bleibe. Hier kann man interessante Studien im eigenen Garten machen. 

Wassermangel, Schädlinge, invasive Pflanzen sind  lt. der Autoren die Folge von Ausbeutung des Bodens. Nicht Kunstdünger, Pestizide und Insektizide seien die Lösung für einen schönen Garten, sondern das Gärtnern unter Zuhilfenahme des Mondrhythmus. 

Man liest von günstigen Zeitpunkten des Pflanzens unterschiedlicher Pflanzen, Blumen und blühender Heilkräuter. Alles nicht unkompliziert für Anfänger...!

Dann erfährt man Wissenswertes über besonders günstige, günstige aber auch besonders ungünstige Pflanzengemeinschaften und begreift, dass nicht nur bei Menschen die Chemie stimmen muss, wenn das Zusammenleben nicht in Disstress ausarten soll.

Umtopfen und umsetzen, pikieren, auch einen Rasen anlegen und mähen werden nach dem Prinzip "Gärtnern mit der Kraft des Mondes" thematisiert. 

Man muss sich bewusst machen, dass Pestizide im Garten alles andere als vorteilhaft sind. Heute, so liest man, werde die tausendfache Menge Pestizide pro Flächeneinheit gesprüht als zu Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Ernteverluste stiegen zugleich um das Vierfache. Neben den gestiegenen Ernteverlusten ist zudem eine weiträumige Luft-, Boden- und Wasservergiftung zu verzeichnen.

Immer wieder erhält man nützliche Tipps, so etwa, was man tun kann, damit Bäume und Sträucher gesunden oder wann man Hecken erfolgreich schneidet. Über Laub und Mulchen erfährt man auch Wissenswertes. Vor allem, was zu tun ist, damit kein Schimmel entsteht und das Laub auf dem Boden nicht verfault, sondern stattdessen sich zersetzt und als organischer Dünger fungiert. Mit dem Entfernen des Herbstlaubs unterbreche man den Naturkreislauf, weil die Bäume die Nährstoffe benötigen, die durch die Zersetzung der eigenen Blätter in den Boden wandern.

Auch zum Thema Bienenzucht erfährt man Wissenswertes und schließlich auch zum Ernten, Lagern und Überwintern. Auf den letzten Seiten dann, kann man sich in die sehr kluge und dabei schöne "Geschichte vom zehnten Gärtner" vertiefen. Es handelt sich hierbei, um einen Gärtner, der sich durch nichts und niemand blendet lässt, der beobachtet und selbst denkt, wenn es darum geht, seinem Garten Gutes angedeihen zu lassen. Ein echter Schüler Kants!

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Die geheimen Gärten von Sussex & Kent- Barbara Segall/Clive Boursnell-Gerstenberg


Dieses traumhafte, reich bebilderte Gartenbuch ist ein mehr als nur zufriedenstellender Trost für die Wintermonate aller Gartenfreunde (m/w). Barbara Segall, die für die Texte in diesem Bildband zuständig ist, ist eine namhafte Gärtnerin, Gartenautorin und Bloggerin. Ihre Artikel erscheinen in bekannten englischen Zeitschriften. Darüber hinaus ist sie Herausgeberin von "The Horticulturist", einer dreimal jährlich erscheinenden Fachzeitschrift für Gärtner. 

Die wunderschönen Fotos für das Buch hat der renommierte Fotograf Clive Boursnell realisiert. Er ist Sachverständiger für Fotografie bei der Royal Horticultural Society und unterrichtet an der Oxford Brookes University. 2018 wurde er mit der British-Empire- Medaille geehrt. 

Vorgestellt werden 20 grüne Oasen in den Grafschaften Sussex, Kent und Surrey. Barbara Segall hat alle Gärten besucht und mit ihren Besitzern gesprochen und konnte feststellen, dass sich in jedem der Gärten die Kreativität und Liebe der heutigen und vormaligen Besitzer zu den Pflanzen und dem jeweiligen Ort ausdrückt. 

Beim ersten Durchblättern ist man zunächst von den wunderschönen Gartenbildern beeindruckt und vertieft sich in die Pflanzenkompositionen, um den Geist der Gärten zu erspüren. Voller Neugierde befasste ich mich zunächst mit dem 2. Garten. Es handelt sich um "Arundel Castle in West Sussex", wo ich bereits zwei Mal war. Man liest zunächst etwas über die Geschichte des 16 Hektar großen Gartens, um dann zu erfahren, wie und was der dortige Chefgärtner Martin Duncan gestaltet. Es sind mannigfaltige Projekte, die er mit großem Geschick umsetzt. Davon kann man sich im Text und den Fotos ein Bild machen. Das Blütenmeer im Frühling an den Wehrmauern muss ein Traum sein und bricht die Härte, die von diesem Gestein ausgeht auf friedliche Weise. 

Man lernt stets die GärtnerInnen der vorgestellten Gärten kennen, so auch Donald und Charlotte Mollesworth, die seit 1983 auf den 0,6 Hektar in Balmore Cottage gärtnern. Die beiden vermeiden Neues zu kaufen. Dies sei ihre Art, Mutter Erde zu helfen. Ihr Garten schwelge in grünem und silbrigem Laub und die Staudenblüten folgten keinem bestimmten Farbschema. Nur beißen sollten sie sich nicht, so die Akteure. Zwei Drittel ihres Gemüse- und Obstbedarfs bauen die beiden selbst an. Charlotte, die ehemalige Kunstlehrerin sagt: "..keinen Rückwärtsgang… wir haben nie darüber nachgedacht, wie man ihn in einen pflegeleichten, altersgerechten Garten verwandeln könne." Das ist die richtige Einstellung. Nur so bleibt man jung. Jung genug für Gartenarbeit.:-))

Ganz nach meinem Geschmack auch ist "Boyton Cort" in Maidstone, Kent. Hier tragen alte Olivenbäume zum mediterranen Flair bei und eine Lavendel-Böschung verstärkt und unterstreicht diesen mediterranen Aspekt. So liest man, dass im Hochsommer zwischen wilden Möhren, Cosmeen und Verbenen, Fackellilien und Nelken aufprunken. Traumhaft. 

Unmöglich über all die schönen Gärten, die im Buch gezeigt werden, im Rahmen der Rezension etwas zu schreiben… 

Sehr spannend ist die Geschichte von "Long Barn", Sevenoaks in Kent. Es handelt sich dabei um den ersten Garten, den einst die berühmte Vita Sackville-West und Harold Nicolson anlegten. Die heutigen Besitzer erwarben den Garten 2007, behielten das Grundgerüst des Gartens bei, erlaubten sich jedoch bei der Bepflanzung Freiheiten, ohne die ersten Gestalter zu vergessen, Das Ergebnis ist atemberaubend. Einige der Besucher würden jedes Jahr in Tränen ausbrechen, so bewegt sind sie offenbar. Das glaubt man gerne, beim Anblick der Bilder bereits. 

Der 17. Garten, den man im Buch besichtigen kann, ist übrigens der "Hannah Peschar Sculpture Garden." Die 2021 verstorbene Künstlerin hat gemeinsam mit ihrem Mann einen der ältesten Skulpturgärten im Südosten Englands angelegt. Die Ausstellungen sollen die britische Skulptur-Szene verändert haben. Das ahnt man bereits, wenn man die Bilder betrachtet. 

Gefallen hat mir das Zitat von Maurice Foster: "Ich kann in meinem Garten stehen und in der Mitte der Welt sein". Der moderne Pflanzenjäger ist seit 1970 auf der "White House Farm", Sevenoaks in Kent aktiv. Er hat gemeinsam mit seiner Frau ein Paradies geschaffen, das wirklich fasziniert.

Alles in allem ein sehr schönes Gartenbuch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Gärten des Jahres 2023- Karl Ploberger-Konstanze Neubauer


Die Autoren dieses Prachtbandes sind die freie Journalistin und Autorin Konstanze Neubauer und der Journalist, Moderator und Sachbuchautor Karl Ploberger. Als Fachfrau studierte K. Neubauer Geographie, Raumordnung und Landschaftsplanung sowie Landschaftsökologie an der LU und LMU München. K. Ploberger offenbart sich im Vorwort als Praktiker. Die Schwerpunkte des Biogärtners sind der "Biologische Gartenbau" , der Naturgarten und die Gartenkultur in England. 

Karl Ploberger schreibt im Vorwort über seine Eindrücke im Hinblick auf die Gartenwelt in England und den neuen Trends dort, wo zwischenzeitlich selbst in den royalen Parks und Gärten Blumenwiesen dominieren. So habe sich die Mutter der Gartenbaukunst, die Royal Horticultural Society, völlig auf den Naturtrend eingeschworen. Es geht um das Gärtnern "mit" und nicht "gegen" die Natur. 

Für den Autor sind die Gärten der Zukunft noch viel mehr ein Teil der Natur als sie es heute schon sind. Sie stellen einen Luxus dar, bei dem es gilt auf die Umwelt und die Auswirkungen auf das Kleinklima zu achten. Was dies bedeutet, lernt man mittels der 50 Gartenporträts im Buch näher kennen. 

Hier werden zunächst die sechs Jurymitglieder vorgestellt, auch wird man über die Partner und Sponsoren unterrichtet, bevor es gewissermaßen zur Sache geht. Der 1. Preis und vier hervorgehobene Anerkennungen machen den Anfang, danach werden 45 Projekte vorgestellt. In ihrer Gesamtheit bilden sie "die Gärten des Jahres 2023". 

Mittels beeindruckender Farbabbildungen und erkenntnisfördernder Gartenpläne kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen über die prämierten Gärten. Diese sind textlich allesamt hervorragend porträtiert. Bei den ersten 5 Gärten kann man sich jeweils in eine Laudatio vertiefen. Bei allen Gärten warten wie auch bei den ersten 5 tolle Beschreibungen sowie standardisiert die Lage des Gartens, die Größe, das Planungsbüro, Namen der Ausführenden, Name des Fotografen (m/w), Foto des Gestalters plus ein Kernsatz zum Garten auf die Leser. 

Der erste Preis wurde für einen Garten an der Bergstraße/ Hessen vergeben. Er erging an Christoph Feldmann und die Landschaftsgärtnerei der Feldmann Gartenarchitektur. Wie man der Laudatio von Thomas Banzhaf entnehmen kann, ist dort ein Landhausgarten von höchster Ausführungsqualität entstanden, der einen wirklichen Gegenpol zum Leben in der Metropole darstellt. Was hier auf 4000 m² entwickelt wurde, ist ein mit einem Wort gesagt, Paradies. Raumbilder, so liest man und Strukturgeber für die einzelnen Gartenbereiche sind der vorhandene Baumbestand, ausgewählte Solitäre und Großbäume mit Charakter. 

Es folgen vier weitere Gartenträume, die durch die Naturnähe bezaubern. Wie Wolfgang Bohlsen in seiner Laudatio schreibt, sei es bei der Gestaltung eines naturnahen Gartens entscheidend, mit natürlicher Ästhetik zu überzeugen und zugleich einen ökologischen Wert zu bieten. Das bedeutet beispielsweise bei der Bepflanzung und Ausstattung eines Naturgartens auch die Bedürfnisse der Tierwelt zu berücksichtigen. 

Ferdinand Graf Luckner hat übrigens der Fotografenpreis erhalten. In der Laudatio des Landschafts- und Gartenarchitekts Niels Blatt, heißt es u.a., dass dieser Fotograf das Licht in seiner Kamera so geschickt einfängt, dass Pflanzen und Räume eine wirkliche Dreidimensionalität erlangen. 

45 Projekte in der Folge begeistern immer wieder aufs Neue. Der Gartenarchitekt Alexander Koch sagt "Die besten Gärten entwickeln sich aus einer Idee hin zum Detail"."Der Garten der vier Combattenti" lässt erahnen, was dies bedeutet. 

Der Wunsch nach Naturnähe, an dem man das Leben spürt, scheint der Impuls für viele Auftraggeber gewesen zu sein und so kommt man aus dem Staunen nicht heraus, entdeckt Garten für Garten Ruheoasen, so etwa eine Bank unter einer Buche, eingefasst vom Blütenreichtum der alten Rhododendren und ist entzückt. 

Naturbelassene Wiesen begeistern natürlich mehr als ein militanter Rasenschnitt. 

In diesem Buch finden sich viele solche Blumenwiesen und so sagt einer der Gartenbesitzer, sicher für viele Leser sprechend: "Auf keinen Fall Rasen, dafür aber viele Blüten und Farben, am besten das ganze Jahr über". 

Im Anschluss an die Präsentation der Gärten, werden Lösungen des Jahres 2023 vorgestellt, so etwa wie man Pflanzenkompositionen kreiert, gezeigt auch wird ein Gartenhaus, zudem Produkte von Finntherm und anderes mehr. 

Eine Fülle von Bezugsadressen runden das schöne und dabei hochinformative Werk ab. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Dahlienzauber-Sarah Stiller-Callwey



Sarah Stiller gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Garten-Bloggerinnen. Ihr Blog erhielt 2018 den Deutschen Gartenbuchpreis. 

Das hier vorliegende, reich bebilderte Gartenbuch habe ich mit besonderem Interesse studiert, weil Dahlien zu meinen Lieblingsblumen zählen und ich in diesem Jahr noch mehr von diesen Schönheiten in meinem kleinen Gartenparadies bewundern möchte, sofern Wühlmäuse ihr o.k. dazu geben. 

-Das Buch ist untergliedert in die Kapitel: 
-Ungeheure Dahlienvielfalt 
-Dahlien richtig pflanzen 
-Die Pflege Deiner Dahlien 
-Nachwuchs! Dahlien vermehren 
-Schädlinge und Krankheiten 
-Beste Freunde 
-Vasenglück 
-Es kreucht und fleucht 
-Lieblingsdahlien 

Zunächst erfährt man Wissenswertes über die Erfolgsgeschichte der Dahlie, die in Europa vor 500 Jahren begann, nachdem der Arzt Francesco Hernandez in Mexiko auf die Urahnin dieser Blume aufmerksam wurde. Durch Alexander von Humboldt erlebte sie Anfang des 19. Jahrhunderts den Durchbruch in einigen Ländern Europas. Seither wurden immer neue Sorten gezüchtet. Mittlerweile soll es zwischen 20.000 und 57. 000 Sorten geben. Bemerkenswert, dass sie alle von den drei Ursprungssorten abstammen. 

Gezeigt und thematisiert werden unterschiedliche Blütenformen von der einfachen Dahlie über die Kaktusdahlie bis hin zur Päonien-Dahlie. Anschließend kommen die Farben der Dahlien zur Sprache, bevor man erfährt, wie man Dahlien richtig pflanzt. Standort und Boden sind wichtig und auch das "Pinzieren" Alles wird sehr gut erläutert. 

Sehr gut auch abgehandelt ist das Kapitel "Pflege der Dahlien". Hier kann man viel dazulernen Auch das Vermehren wird anschaulich erklärt. 

Was tun, wenn eine Wühlmaus sich für die Knollen interessiert? Im Buch wird die Frage gut beantwortet, auch, was man gegen andere Schädlinge unternimmt, bleibt kein Geheimnis. Ob Kaninchendraht gegen Wühlmäuse hilft, zeigt die Zukunft. 

Welche Pflanzen und Blumen zu Dahlien passen, wird auch thematisiert und wie man sie zu Dekozwecken verwendet bleibt nicht ausgespart. Alles sehr inspirierend. 

Schlussendlich kann man sich noch viele "Lieblingsdahlien" visuell zu Gemüte führen. Mein Traum ist die "Penhill Watermelon". Es handelt sich um eine "wilde, verspielte Schönheit aus einer wunderbaren Mischung von Lachsrosa und Pfirsich mit etwas Cremegelb auf jedem einzelnen Blütenblatt. Die Pflanze kann bis zu 150 cm groß werden. Mit bis zu 30 cm Durchmesser werden die Blüten nicht übersehen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Kleine Gärten-Konstanze Neubauer- Ideen für 70-380 m²-Callwey


Die Autorin dieses reich bebilderten Gartenbuches ist Konstanze Neubauer. Studiert hat sie Geografie, Raumordnung und Landschaftsplanung an der LMU und der TU München. Als freie Journalistin und Autorin für verschiedene Fachzeitschriften sowie Buchverlage ist sie rund um die Themen Garten, Umwelt und Natur tätig. Darüber hinaus arbeitet sie in einer Biogärtnerei und kümmert sich dort in erster Linie um Kräuter.

Rund 50 kleine Gärten werden in diesem Werk vorgestellt und zwar mittels bemerkenswerten Fotos und detailreichen Plänen als auch hilfreichen Infos zu Konzepten, Pflanzen und Materialien. 

Die meisten bundesdeutschen Gärten, so Neubauer, sind kleiner als 500 m.² Grund genug, Gestaltungsbeispiele für solche Paradiese von namhaften Gartenplanern und –planerinnen zu präsentieren. Die Beispiele sind der Buchreihe "Gärten des Jahres" entnommen. Jedes Beispiel wartet auf mit fanatischen Aufnahmen des jeweiligen Gartens. Genannt werden stets die Lage und Größe, das Planungsbüro und die Ausführenden. Ein Gartenplan ist auch immer dabei und zudem eine gute Charakterisierung des fokussierten Paradieses. 

Was noch? Das Wesentliche eines jeden Gartens wird durch ein Zitat der Gestalter, die durch ein Foto auch stets visualisiert werden, festgehalten. 

Dachgärten, Handtuchgärten, grüne Zimmer und vieles mehr zeigen, was möglich ist, wenn man einen kleinen Stadtgarten begrünen möchte. 

So halte ich gerade bei dem Zitat "Das Gefühl eines Gartenraumes ist für mich wichtig. Man überschreitet eine unsichtbare Schwelle, und die innere Haltung verändert sich." (Friedhelm Hellenkamp), inne und nicke aus Erfahrung. 

Der japanische Teegarten von Hellenkamp ist eine Einladung zum Rückzug, ein kleiner kontemplativer Ort auf 165 m². Inspiriert wurde die Gestaltungsidee von der japanischen Gartenkunst und ihrer Philosophie. Tolles Konzept. Gefällt mir sehr. 

Hervorheben möchte ich auch einen Garten des Planers Sven Schumacher. Er fasst zusammen "Die horizontale Linienführung der Hecken und Trockenmauern minimiert die Länge des kleinen Gartens und verbreitert ihn optisch." 

Es handelt sich hierbei um einen kleinen romantischen Garten, 200 m² groß, in einem alten Stadtteil mit eingewachsenen Grundstücken. Zauberhaft gestaltet durch eine kluge Raumaufteilung. Die horizontale Linienführung minimiert die Länge des Gartens und verbreitert die Fläche optisch. Beschrieben wird auch, was perspektivische Weite erzeugt. Alte Bäume und Sträucher aus Nachbargärten bilden dann den Rahmen dieses idyllischen Konzepts.

Sehr schön sind die Konzeptionen mit viel Weite und üppigem Grün und erfreulich ist die Tatsache, dass man zumeist auf englischen Rasen verzichtet hat, der in Zeiten des Klimawandels wirklich keine Option mehr darstellt. 

 Maximal empfehlenswert 

 Helga König 

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Rezension: Blumenpracht in Töpfen- Arthur Parkinson- Callwey


Der sehr informative Text und die beeindruckenden Fotos dieses Prachtbandes stammen von Arthur Parkinson. Er interpretiert sein Werk als Einladung und als Anleitung zum Gärtnern auf engstem Raum, gemeint in Töpfen und Gefäßen. 

Untergliedert ist das Werk in nachstehende Kapitel: 

Inselwelt aus Zink und Terrakotto 
Blumenteppiche wie aus 1001 Nacht 
Dekorative Wildnis 
Blumen im Haus 
Säen und Pflanzen 

Der Vorteil des Gärtnerns nach der Topf- Methode bestehe nicht zuletzt darin, dass Pflanz- und Umtopfaktionen in relativ kurzer Zeit erledigt seien, so der Autor. Wer wenig Zeit hat, wird sich diesbezüglich gewiss freuen. 

Man erfährt in der Folge Wissenswertes zu Topfgrößen und in diesem Zusammenhang auch Interessantes über Hängekörbe, die man hübsch bepflanzen kann. Drainagen sind ein wichtiges Thema, in das man sich unbedingt einlesen sollte, wenn man keine Staunässe aber auch keine vorschnelle Trockenheit in Töpfen beklagen möchte. 

Der Autor schreibt von "Inseln der Extravaganz" und wie man sie gestaltet. Tulpenmeere, in denen Goldlack für Auflockerung sorgt, wachsen bei Parkinson in Töpfen und das funktioniert. Informiert wird man ausführlich über Komposterde für den Topfgarten, um sich alsdann in Blumenteppiche zu verlieben und sich dabei bewusst zu machen, dass all die Blumenwesen Charisma und Temperament besitzen. Ja, es stimmt, was Arthur Parkinson schreibt, sie kommen aus einer anderen Welt und versetzen unsere Augen in Ektase. Damit das besonders gut geschehen kann, ist Gartenplanung angesagt. Diesbezüglich findet man im Buch sehr gute Anregungen und beste Anleitung. 

Für ein prachtvolles Erscheinungsbild des Gartens sollen florale Muster eine hilfreiche Anregung sein. Löwenmäulchen, zu deren Füßen sich Zauberglöckchen ausbreiten, begeistern ebenso,  wie all die schönen Tulpen. Über Duftwicken kann man sich ausgiebig informieren und auch Dahlien sind ein Thema, in das man sich vertiefen sollte. Sehr gut beschrieben nicht nur sie, sondern auch ihre Begleiter.

Eine Vielzahl anderer Blumen werden in der Folge thematisiert, unter ihnen auch Mohn, Rosen, Gladiolen und Montbretien. Man erhält einen sehr guten Überblick über die Bepflanzung und Pflege dieser Blumen. 

Zudem werden Tiere thematisiert, für die diese Pflanzen eine wahre Freude ist, darunter bestimmte Vögel, auch Bienen und Schmetterlinge. Die biologische Schädlingsbekämpfung sollte man sich zu Herzen nehmen und sich alsdann die Möglichkeiten für Schnittblumen zu Gemüte führen. Hier warten tolle Inspirationen auf die Leser, obschon man als Gärtner Blumen ungern schneidet, wissend, dass sie in der Erde länger halten. 

Mit schönen Winterdekos endet der Reigen. Was dann noch folgt, sind viele hilfreiche Tipps zum Säen, Pflanzen und Schützen. 

Alles in allem ein überaus inspirierendes Buch, im Grunde für alle Gärten, in denen Abwechslung Programm ist. 

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: 101 Traumgärten-Inspiration für den eigenen Garten- Konstanze Neubauer- Callwey



Konstanze Neubauer, die Autorin diesen beeindruckenden Gartenbuchs hat das Vorwort dazu verfasst. Hier lässt sie nicht unerwähnt, dass wir immer häufiger von zunehmender Trockenheit und extremen Wetterereignissen betroffen werden. Deshalb auch leiden unsere Bäume aufgrund des gesunkenen Grundwasserspiegels. Der Sommer 2022 sei einer der vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn gewesen mit entsprechenden Auswirkungen des Klimawandels in unterschiedlichen Regionen. 

Was bedeutet das für uns GärtnerInnen? Z.B. gezielte Bodenverbesserung- und vorbereitung, schreibt die Autorin, jedoch noch vieles andere mehr, wie man in den 101 vorgestellten Gärten zur Kenntnis nehmen kann. 

Diese Paradiese werden allesamt in Wort und Bildern vorgestellt. Neben den textlichen Portraits gibt es immer einen Gartengestaltungsplan und Infos zur Lage des Gartens, zur Größe, erwähnt wird zudem das jeweilige Planungsbüro, die Ausführenden und der Name des Fotografen (m/w). 

Inspiration in Hülle und Fülle. Die Vorschläge wollen nicht nur bestaunt werden, sondern  sie eignen sich  dazu, den eigenen Garten zu verändern, sei es mithilfe der genannten Planungsbüros oder aber punktuell durch persönliches Tun. 

Gezeigt werden Land- und Stadtgärten, kleine und große Gärten, moderne und romantische Konzepte.

Hervorheben möchte ich einen Garten in Heidenrod, Hessen, weil er so ganz anders ist. Es handelt sich um einen Japangarten, der Ruhe und Harmonie vermittelt. Dieser Garten ist in sich geschlossen mit typischen Gewächsen, wie etwa kissenförmigen Azaleen, Moosteppichen und schönen Bäumen wie etwa Eiben und Fächerahorn bepflanzt. Dazu ein Teich, am Rand akzentuiert mit Lavagestein. Verzaubernd und irgendwie dem Alltag entrückt...Doch dieses Gefühl vermitteln auch viele andere Gärten im Buch. 

Spannend finde ich das symmetrische Ordnungsprinzip eines Gartens in Mainz. Die alten Bäume der Umgebung wurden in die Gestaltung des Gartenraums mit einbezogen. Der romantische Sitzplatz ist eingehüllt in den Duft einer weißen Ramblerrose. Unterschiedliche Blattstrukturen machen den Garten lebendig und das robuste Gras, das nicht Rasen sein möchte, sympathisch. 

Viel Grün, doch auch Blumen begegnen den Betrachtern des vorliegenden Werks aber auch Wasserlandschaften, die gewiss mit viel Arbeit verbunden sind. Schön sind alle vorgestellten Gärten. Soviel der Fairness halber.

Was man wissen sollte? "Viele Ausgestaltungselemente machen noch keinen guten Garten, Dagegen sind eine gute Gliederung, Räume mit Aufenthaltsqualität und eine lebendige Bepflanzung unentbehrlich."(S.130)

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Rezension: Tulpenglück-Sarah Stiller-Callwey



Autorin dieses informativen, reich bebilderten Buches ist Sarah Stiller, einer der erfolgreichsten deutschen Garten-Bloggerinnen, deren Blog bereits 2018 den Deutschen Gartenbuchpreis erhielt. Mit ihrer hier vorliegenden Publikation möchte sie die Leser in die bunte Welt der Tulpen mitnehmen.

Zunächst lernt man Wissenswertes über die Tulpenzwiebel und deren Beschaffenheit, des Weiteren wird man sehr gut über den Zyklus der Zwiebel aufgeklärt, auch über die Größe, um dann Wissenswertes über die Geschichte der Tulpen zu erfahren und in diesem Zusammenhang auch über den Spekulationswahn mit dieser Zwiebel zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden. 

Alsdann kann man sich in die Tulpenpracht vertiefen. Derzeit gibt es übrigens zwischen 4500 und 5000 Sorten. Es werden wunderschöne Beispiele visualisiert, so etwa für gefüllte frühe Tulpen, auch für die größte Gruppe, die "Triumphtulpen" und für meine Lieblingstulpe, die "Darwin-Hybrid-Tulpe", eine rote Tulpe mit kelchförmigen Blüten. 

Für die einzelnen Sorten, wie z. B. auch für die "gefranzten Tulpen"  oder die "Rembrandt-Tulpen" oder die "Papageien-Tulpen" werden stets unterschiedliche Vertreterinnen benannt. Natürlich wird auch die "Wildtulpe"  nicht vergessen und es wird zudem erwähnt, dass es im Handel Nachzüchtungen gibt. 

Wie und wann man Tulpen pflanzt wird gut erläutert und begreifbar gemacht, dass sie in der Gruppe besser wirken. Nicht unerwähnt bleibt der legendäre Keukenhof. Dabei handelt es sich um den größten Tulpengarten der Welt. Das Paradebeispiel für ein Tulpenmeer.

Wie man Tulpen pflegt, ist ein weiteres Thema, das gut erklärt wird. Zur Sprache kommen auch die Vermehrung und die häufigsten Schädlinge und Krankheiten. Über dies unterrichtet zu sein, ist ebenso wichtig wie über die Pflanzkombinationen. Sich hier inspirieren zu lassen, ist auf jeden Fall kein Nachteil. 

Fast am Ende wird sehr gut erläutert, wie man Sträuße aus Tulpen kreiert und ihnen beim Schneiden nicht zu viel Stress zumutet. Sehr gut auch wird erläutert, was man tun kann, damit die Blütenpracht in der Vase länger hält. 

Schlussendlich werden Lieblingssorten in Wort und Bild vorgestellt. Hier bin ich von der "Copper Image" besonders angetan. Diese Orange- und Kupfertöne sprechen sehr an. Traumhaft auch ist die "Angelique", ein Hingucker erster Güte.

Alles in allem, ein wunderbares Buch. Es kommt gerade rechtzeitig vor der Tulpenblüte. Vorfreude ist angesagt!

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Virginia Woolfs Garten-Caroline Zoob, Fotos Caroline Arber- Gerstenberg




Caroline Zoob, die vielseitig begabte Autorin dieses wundervollen Gartenbuches ist nicht nur eine ausgebildete Opernsängerin, sondern zudem noch Anwältin und schließlich Textkünstlerin sowie Gestalterin von Haushaltswaren. Gemeinsam mit der renommierten Garten- und Lifestyle-Fotografin Caroline Arber hat sie dieses wunderbare Buch verfasst, das mit einem Vorwort von Cecil Woolf, einem Verwandten von Virginia seinen Anfang nimmt. 

Die Schriftstellerin Virginia Woolf erwarb 1919 gemeinsam mit ihrem Mann ein einfaches Cottage, das "Monk´s House in Rodmell" in East Sussex. Dort übrigens wohnte Caroline Zoob zwischen 2000 und 2011. 

In dem vorliegenden Buch wird in 6 Kapiteln die Geschichte des Gartens dieses Hauses erzählt, der sich bis heute weiterentwickelt hat. Traumhafte Gartenbilder verführen die Leser immerfort innezuhalten und zu bestaunen, was in diesem Paradies wächst und wie es gestaltet ist. 

Ein doppelseitiger Lageplan der Gartenanlage lässt erahnen wie vielfältig diese Paradies sich erweist. Erzählt wird nicht nur die Geschichte der Anlage, sondern auch die Geschichte der beiden Woolfs, die das Haus im Laufe der Jahre mit viel Geschmack renovierten, nachdem Virginia  mit ihren Büchern und dem Verlag, den die beiden betrieben, genügend Geld erwirtschaftet hatte, um das Haus zauberhaft umzugestalten und den Garten zu einer Traumoase zu verwandeln.

27 Facetten des Gartens werden näher beleuchtet. Zu Beginn aber erst einmal wird das Haus von außen und innen vorgestellt, verwinkelt aber überaus gemütlich durch die Holzbalken, die Steinfußböden, die grün getünchten Wände, das ländliche Mobiliar, die passenden Bilder und vieles mehr...  Die Räume sind nicht überladen. Man fühlt, hier war Intellektualität und Kultur zuhause und nicht krankhaftes Habenwollen.

Dann lernt man den Garten kennen. Das geschieht durch sehr gute Texte und Bilder, zudem gibt es Fotos der beiden Erschaffer, kleine Texte von Virginia oder auch von Leonhard Wolf, die deren Gartenliebe zum Ausdruck bringen. So schreibt Leonhard "Dann kam der Postbote an diesem sehr englischen Sommertag, mit der genau richtigen sanften angenehmen Hitze, die Drosseln und Amseln verspeisten auf dem Weg träge meine Äpfel- ich habe nämlich gestern drei Scheffel Juli-Pippinäpfel gepflückt…!" Bilder blühender Obstbäume, dann der Feigengarten, die vielen unterschiedlichen Pflanzen, die das Paar einst setzte. Alles sehr beeindruckend...

Man liest von dem materiellen Erfolg der beiden als Autoren und was sie damit machten. Das Paradies mit Fischteichgarten muss inspirierend für die Schriftstellerei gewesen sein. Ruhe und feiner Duft auch am Seerosenteich, den Virginia in ihrem letzten Roman erwähnt. Vorgestellt wird ein bemerkenswerter Tulpenpflanzplan, bevor man Virginias Schlafzimmer-Garten kennenlernt. Im Schlafzimmer arbeitete sie, wenn es in ihrem Arbeitszimmer zu kalt war. Sie konnte von dort die aufgehende Sonne sehen. 

Man lernt u.a. Leonards Rosen kennen, kann sich an einem wunderschönen Blumengang erfreuen und liest einen kleinen Text von Virginia dazu: "Noch nie war der Garten so schön…mit Rot und Rosa u. Lila und Mauvetönen." Wirkliche Gartenliebhaber, das fällt bei diesem Satz auf, haben ein großes Farbwissen, um die Farbnuancen im Garten genau benennen zu können. Man ahnt nur, wie viel Grüntöne sich im Garten der beiden Hobbygärtner ausgebreitet haben…! 

Virginia nennt ihren Garten einen "buntgecheckten Chintz". Allerdings gibt es dort auch einen kleinen italienischen Garten, der durch eine sehr zurückhaltende Farbgebung besticht und irgendwann schließlich entdeckt man die Schreibklause, wozu man dann auch Wissenswertes lesen kann. 

Der Wechsel aus Lebenseinblicken auch im Garten, der laut Virginia ein von ihrem Mann gestaltetes Wunder war, galt auch für die Dahlienpracht. 

Vom unbarmherzigen, kalten Winter 1939/40 erfährt man, dem ersten Kriegsjahr in dem "alle kreative Kraft abgeschnitten" war.  Kreative Kraft ist ein scheues Reh, ganz ähnlich wie Glück...

Auch nach Virginias Tod spielte sich das Leben ihres Mannes in dem Anwesen ab. Er lebte dort nach ihrem Tod noch 28 Jahre und widmete sich dem wundervollen Garten, den man in diesem Buch über viele Seiten hinweg bewundern darf.  Es ist ein Vermächtnis beider an alle, die die Schönheit lieben. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König .

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Rezension: Pflanzenjäger- Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen-Ambra Edwards- Gerstenberg


Dieses spannend zu lesende, sehr gut illustrierte Buch befasst sich mit der Geschichte der Pflanzenjagd. Unter den hier fokussierten Jägern bzw. Sammlern sind so namhafte Persönlichkeiten wie Maria Sybilla Merian und George Forrest. Als Gründe, weshalb man sammelte, werden genannt: Man wollte der Wissenschaft dienen oder hatte kommerzielle Interessen im Blick. 

Personen wie Sybille Merian sahen in der Schönheit und Rätselhaftigkeit der Pflanzen, so Edwards, den Beweis für eine gütige Schöpfung. Menschen wie Alexander Humboldt wollten die Welt wissenschaftlich ergründen. Nicht unerwähnt wird gelassen, dass kaum einer der Pflanzenjäger nach seinen Reisen in sein altes Leben zurückkehren wollte. Das lässt sich gut nachvollziehen, wenn man die Sammler-Geschichten gelesen hat.

Untergliedert  ist die Geschichte der Pflanzenjagd ist in die Abschnitte:
 
Australien und der Pazifik 
Asien 
Europa und die Levante 
Afrika und Madagaskar 
Nordamerika und Mexiko 
Südamerika 

Zu Beginn kann man sich auf einer Übersichtskarte ein Bild machen, wo genau in dieser Welt die einzelnen beschriebenen Pflanzen ursprünglich gewachsen sind. Nach der Einleitung dann beginnen die Texte, denen jeweils eine Pflanzenillustration, ein kleiner Landkartenausschnitt und die Eckdaten:  Wissenschaftlicher Name, Botaniker, Fundort und Jahr regelmäßig beigefügt sind. 

Der Ginkgobaum, mein Lieblingsbaum, wurde 1712 von Engelbert Kämpfer in Japan gefunden.  Ginkgos soll es aber schon 240 Millionen Jahre auf der Erde geben. Offenbar überstand  dieser Baum vielerlei Unbill, momentan gerade Trockenzeiten, Krankheiten und Luftverschmutzungen. Man erfährt viel über den Ginkgo und seinen Entdecker  und in den ihm gewidmeten Seiten im Buch, wird auch das ungelöste Rätsel zur Sprache gebracht, ob der Poetenbaum das fehlende Glied zwischen Farnen und Nadelbäumen sei. 

Unzählige Bäume und Pflanzen werden thematisiert, auch der "Tibet-Scheinmohn", der mich an die "Blaue Blume" der Romantik denken lässt. 

Irgendwann im Buch in Europa angekommen, erfährt man mehr über den "Safrankrokus", der als Farbe vor 50 000 Jahren im Irak in alten Höhlenmalereien gefunden wurde und heute zu 90% im Iran angebaut wird. 

Die spannende Geschichte der Tulpe wird beschrieben und auch die Kaffeepflanze, die konkret in Äthiopien entdeckt wurde. 

Unmöglich, all die thematisierten Pflanzen hier zu benennen! In Südamerika entdeckte man die "Bougainvillea" im Jahre 1767, die nach dem französischen Forscher Louis-Antoine de Bougainville benannt worden ist, aber von seinem Assistenten Jeanne Baret gefunden wurde. 

Die "Riesenseerose" wurde von Robert Schomburgh entdeckt. Der aus Freyburg an der Unstrut stammende Botaniker fand sie 1837 in Guyana. 

Die einzelnen Geschichten sind das pure Lesevergnügen.

In diesem Buch gibt es wahrlich eine Menge zu bestaunen und man erhält viele interessante Information zur Botanik und zu den Entdeckern der Pflanzen.  Sich mit diesen Themen zu befassen, ist Balsam für die Nerven in diesen Zeiten.


Maximal empfehlenswert 


Helga König

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