Stafford Cliff, der Autor dieses hochinteressanten Buches ist seit vielen Jahren als Design Consultant und Artdirektor für die kreative Gestaltung von Broschüren, Katalogen und Magazinen im Bereich Einrichten zuständig. Er hat an mehr als 60 Büchern zu Themen Design und Einrichtung mitgewirkt.Im Laufe der vergangenen 40 Jahre besucht er auf seinen Reisen Hunderte von pittoresken Gärten und sammelte dort originelle Ideen und geschickte Lösungen um veränderungsbedürftigen oder neuen Gärten einen besonders schönen Rahmen zu verleihen.
Neben Bäumen, Sträuchern, mehr- und einjährigen Blumen benötigten gut gestaltete Gärten: Gartentore, Mauern und Zäune, Trittsteine, Wege und Beläge, Einfassungen für Beete und Wege, Stufen, Pflanzgefäße , Töpfe und Urnen, Stühle und Bänke, Statuen und andere Objekte, Felsen, Wasser und hierfür Becken, Fontänen sowie Brücken, Bogengänge, Lauben und Pergolen, Paterres, Hecken und Formschnitte, Aussichtspunkte und Farben.
Der Autor hat all diese Elemente in vielen Formen fotografiert und inspiriert den Leser auf diese Weise zu kreativem Tun.Bereits das Gartentor sagt viel über den Bewohner des Hauses aus. Was ist der Hausbesitzer bereit zu zeigen? Wie möchte er sich nach außen präsentieren? Zäune und Mauern sollen Schutz bieten und den Raum definieren. Sie müssen nicht zwingend mit dem Haus harmonieren, sondern können durchaus einen Kontrast bilden.
Cliff weiß, dass Trittsteine, Wege und Belege wohlüberlegt gestaltet werden müssen. Man muss sich einerseits fragen, ob die Oberfläche rustikal, modern oder " architektonisch " sein soll oder sich schlicht ins Umfeld einfügen möge und anderseits sollte man auch überlegen, wie sich die Oberfläche verändert, wenn es draußen nass und kalt wird oder der Boden mit Blättern bedeckt ist. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind unendlich, wie die vielen schönen Fotos dokumentieren.
Einfassungen für Beete und Wege verleihen dem Garten geometrische Strukturen, währenddessen Stufen die Perspektive des Gartens verändern. Die Möglichkeiten einem Garten am Hang durch Stufen und Treppen einen geheimnisvollen oder majestätischen Touch zu verleihen sind sehr vielfältig, wie die Fotos dokumentieren. Töpfe eignen sich nicht nur für Pflanzen, sondern auch für Wasser, Kieselsteine, Zweige oder Fische. Die Designgeschichte von Urnen lässt sich zurückverfolgen bis in die Renaissance.
Die zahlreichen Abbildungen dieser schönen Objekte lassen Blut in den grünen Daumen schießen. Es kribbelt. Man möchte sofort mit den Fingern in der Erde buddeln. Eine Bank ist nicht nur zum Sitzen da, sondern auch ein Objekt, das den Garten hübscher gestaltet. Deshalb muss man beim Kauf genau überlegen, wohin man sie zu stellen beabsichtigt. Im romantischen Rosengarten wirkt eine futuristische Bank in der Regel deplaziert.
Cliff hält fest, dass die Tradition, Statuen im Garten aufzustellen, aus den italienischen Gärten des 16. Jahrhunderts stammt. Zum Teil geht diese Tradition sogar noch weiter zurück. Aufgabe der Statuen ist es Interesse auszulösen, die Fantasie anzuregen, das Gedächtnis zu stärken und triviale und egoistische Gedanken zu unterbinden, so der Autor. Die abgelichteten Skulpturen im üppigen Grün sind ein Augenschmaus!
Felsen werden von den Japanern seit dem 7. Jahrhundert zur Gartengestaltung genutzt. Nach ihrer Vorstellung symbolisieren sie das Ewigweibliche, während Pflanzen das Symbol für das Männliche verkörpern. Die Fotos zeigen wie gefällig sie sich in Grünflächen integrieren lassen. Wasser ist schon seit der Zeit der alten Ägypter ein wesentliches Gartenelement. Becken, Fontänen und Brücken suggerieren an heißen Sommertagen Erfrischung.Stehende Gewässer können meditativ wirken.
Die Kunst des Topiary oder Formschnitts geht zurück auf die Römerzeit. Es lässt sich keineswegs nur Buchs künstlerisch gestalten, auch in Fasson gebrachte Bäume wirken sehr gepflegt und üben einen besonderen Reiz auf den Betrachter aus. Aussichtspunkte verleihen dem Auge die Chance zu wandern. Dabei sollte der Garten allerdings nicht handtuchschmal sein. Bei allem sind Pflanzen aber immer noch das spannendste Element im Garten. So wurde der Rang eines englischen Adeligen im 19. Jahrhundert u .a an der Anzahl der Blumen gemessen, die sein Gärtner gepflanzt hatte - mitunter waren es über 50000 (vgl. S. 181). Stafford Cliff präsentiert über viele Seiten Fotos schöner Blumen und hübschen Blattwerks. Man badet geradezu in Farben und sehnt sich von Seite zu Seite mehr nach dem Frühling.
Im Anhang finden sich die Adressen von Bezugsquellen der abgelichteten Dinge, die die eigene Kreativität hilfreich unterstützten.
Ein sehr empfehlenswertes Buch für gestalterisch veranlagte Menschen.
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