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Rezension:Noch mehr Wildfrüchte, -gemüse, -kräuter: Erkennen, Sammeln, Genießen (Gebundene Ausgabe)

Elisabeth Mayer macht den Leser in diesem Buch mit Wildkräutern, Wildgemüse und Wildfrüchten vertraut, die in Mitteleuropa häufig vorkommen. Als deren Lebensräume werden der Wald, die Hecken, der Acker und die Weinberge, die Wiesen, der Rasen und das Ufer (sprich feuchte, nasse Zonen) genannt.

Die Autorin untergliedert die Wildpflanzen vom Erntezeitpunkt her jahreszeitlich. Sie beginnt mit der Beschreibung des Bärlauchs, verdeutlicht, wo man diesen findet, beschreibt die botanischen Merkmale und gibt Pflückhinweise sowie hilfreiche Sammeltipps. So verfährt sie bei allen im Buch enthaltenen Pflanzen.


Ausführlich erklärt sie die traditionelle Verwendung und die Heilanwendung nach Hildegard von Bingen. So liest man u.a. von der entgiftenden und blutreinigenden Wirkung des Bärlauchs, aber auch, dass dieses Wildkraut schwermetallausleitend wirkt und das Fettgewebe mobilisiert.


Dargelegt wird des Weiteren jeweils die Zuordnung nach TCM. Das ist besonders interessant für Personen, die nach den 5- Elementen kochen. Sie finden hier die Zuordnung der Pflanze zum Element, zu den Körperorganen und die thermische Wirkung. Ferner thematisiert die Autorin die Verwendung der Kräuter in der Wildkräuterküche und beschreibt gut nachvollziehbar ihre vielen leckeren Lieblingsrezepte. Im Falle des Bärlauchs handelt es sich um "Bärlauch-Wildkräuter-Pesto auf Ziegenfrischkäse", "Bärlauchtascherln" und ähnliche Gerichte.


Viele Wildkräuter kenne ich aus meinem Garten, dort habe ich sie bislang als "Unkraut" ausgerissen. Die Nachtkerzen ließ ich zwar der Blüten wegen stehen, aber ich ahnte nicht, dass sie einen hohen Anteil an Gamma-Linolsäure im fetten Öl der Samen besitzen, die unterstützend auf viele Organfunktionen wirkt. Nachtkerzenöl soll auch sehr gut bei Beschwerden während der Wechseljahre wirken.


Über die Heilwirkung des Portulaks hatte ich bereits in einem anderen Buch gelesen. Die Pflanze hilft bei Herzbeschwerden und schmeckt sehr aromatisch. Die Blätter des Löwenzahns enthalten mehr Provitamin A als Karotin und vierzigmal mehr als herkömmlicher Salat. Dies nicht genug, schenkt uns die Pflanze die Vitamine B1, B2, E und C, Mineralsalze Gerb- und Bitterstoffe, im Vergleich zu Spinat dreißigmal mehr Eisen. Die Bitterstoffe regen Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an, auch die Nieren werden gestärkt. Hervorheben möchte ich die "Eingelegten Löwenzahn-Blütenknospen", die an Kapern erinnern und auch im ähnlichen Verfahren zubereitet werden.


Beim Lesen und Betrachten der vielen Fotos bin ich erstaunt über die vielen Pflanzen, die mir sehr bekannt vorkommen, so auch die Lampionblume "Phyalis alkekengi". Diese Blume enthält eine kugelige Frucht, die heilkräftige Bitterstoffe, Gerbstoffe, Carotinoide, Pflanzenschleime und viel Vitamin C beinhaltet. Sie lindert Gicht, Wassersucht und anders mehr und galt einst bei Seefahrern als Anti-Skorbutmittel.


Ob nun Brennesseln, Sauerklee, Wegerich, Gundelrebe, Ehrenpreis, Giersch, Vogelmiere etc, all diese Pflanzen werden genau beschrieben, auf ihren gesundheitsfördernden Wert hingewiesen und es werden leckere Rezepte vorgestellt. Schwarzer Holunder enthält übrigens Salicylsäure und wirkt ähnlich wie Aspirin.

Meinen Giersch aus dem Garten werde ich zukünftig in einer Tomatensauce verarbeiten, ähnlich werde ich mit der Vogelmiere verfahren, die seltene Mineralsalze, besonders Kalzium und Magnesium, auch Phosphor, Kupfer, Kalium sowie Saponine und Kieselsäure enthält. Zum Ende meiner Rezension möchte ich nochmals Pfarrer Kneipp zu Wort kommen lassen: "Gegen das, was man im Überfluss hat, wird man gleichgültig; daher kommt es, dass viele hundert Pflanzen und Kräuter für wertlose Unkräuter gehalten werden, anstatt dass man sie beachtet, bewundert und gebraucht."

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