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Rezension: Gärten der Provence

Die Autorin und Filmemacherin Gudrun Mangold stellt gemeinsam mit dem Fotografen Bruno Preschesmisky 16 wundervolle Gärten in der Provence vor. Diese Gärten befinden sich konkret im südlichen Rhonetal, im Luberon und den Voralpen, in Aix und Umgebung und in Grasse.

Gleich zu Beginn erfährt man, dass nirgendwo sonst in Europa die verschiedenen Vegetationszonen so nah beieinander liegen wie zwischen den französischen Alpen und dem Mittelmeer und nirgendwo die Dichte der Parks und Gärten so hoch ist wie in der Region "Provence-Alpes-Cote d`Azur".

Die Reise von Mangold und Preschesmisky beginnt im südlichen Rhonethal. Hier säumen die ersten Olivenbäume mit ihrem silbern schimmernden Grün die Ausläufer der Alpen. Hoch über der Rhone soll es die schönsten Dörfer Frankreichs geben. Begeistert hat mich der "Le Jardin des Herbes" in la Garde Adhémar und der Bericht über das Tal der Nymphen. Der Nymphenaltar, der dort einst stand, wurde in der Nähe einer Quelle entdeckt und geht offentsichtlich auf einen alten Wasserkult zurück.


Man lernt u.a. um Lehrgarten von Chateauneuf-du-Pape 13 Rebsorten kennen. Die wichtigste Sorte für den roten Chateauneuf-du-Pape, wie für die gesamten Rotweine des südlichen Rhonetals ist Grenache. Vorgestellt wird auch "Val Seille" unweit von Orange. Hierbei handelt es sich um eine erfrischende Oase mit Teichen, Springbrunnen, einem Wasserfall und dem Flüsschen Seille, das sich durch die Anlage schlängelt.
Die Fluchtlinien des Parks laufen auf das Chateau Val Seille zu. Die Hauptstrukturen des Gartens sind vollständig auf die Fassade des Chateau bezogen, überall im Park ist Wasser anzutreffen, wie die Bilder deutlich machen. Einfach traumhaft.

Sehr schön auch ist der Musengarten in den Klosterruinen auf dem Mont Andaon in der Nähe von Avignon und bemerkenswert die mittelalterlichen Pflanzen eines Gartens in Uzès. Ich möchte nicht all die Gärten, die im Buch besprochen werden thematisieren, aber auf die Teppiche von Seerosen im Jardin Aquatique möchte ich hinweisen. Dort gibt es auch Lotosblüten, deren strahlend weiße Blüten den Betrachter in den Bann ziehen.

Sehr angetan bin ich von dem Park des "Pavillons Vendome" in Aix-en-Provence und dem Garten des "Hotel le Pigonnet" am gleichen Ort. Paul Cezanne lebte in Aix, liebte das Umfeld dort und hat sich im Schatten der Pinien, Magnolien und Zypressen inspirieren lassen.


Natürlich muss man Grasse besuchen und die Gärten auf sich wirken lassen. Wie mag das Tuberosen-Feld hier duften und der Jasmin, den man der Parfumindustrie wegen dort anbaut.


Auf den letzten Seiten erhält man die Anschriften und Öffnungszeiten der 16 in Augenschein genommenen Gärten. "La Jardin de Papillons" ist in Digne-les Bains zu besichtigen. Dort hat man Pflanzen angebaut, die Schmetterlingen Lebensräume bieten, auch dem wunderschönen "Blauschwarzen Eisvogel", den ich gerne in meinen Garten locken würde, unklar allerdings ist mir wie. Thymian, Rosmarin und Lavendel scheinen nicht zu genügen, um ihn anzuziehen. Ich werde ein Schild aufstellen: "Blauschwarze Eisvögel" sind gerne gesehen, Elstern aber nicht." Das ist eine eindeutige Willenserklärung, ob diese hilft wird die Zukunft zeigen :-)).
Ein sehr schönes Buch mit zauberhaften Bildern und vielen informativen Texten.

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