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Rezension: Ikebana: Zen in der Kunst des Blumenweges (Gebundene Ausgabe)

 Ikebana ist die Kunst des Blumensteckens nach ästhetischen und philosophischen Regeln, die in den einzelnen japanischen Schulen unterschiedlich sind. Die Tradition des Ikebana geht bis ins 8. Jahrhundert zurück.

Der in Deutschland lebende Japaner Kikuto Sakagawa studierte in Tokio bei mehreren Meistern die Kunst des Blumenarrangements. Er unterrichtet Ikebana in verschiedenen Ländern und hatte in Europa bereits zahlreiche Ausstellungen.

Im vorliegenden Buch vermittelt Sakagawa dem Leser zunächst die Geschichte und Philosophie dieser Blumenkunst, um anschließend über Techniken, Materialien und Symbolfarben zu informieren.

Ein Mensch, der der Seele der Blumen in der Natur begegnet, kann, so der Meister, diese in den geschnittenen Blumen wiederfinden, sich an ihren spezifischen Charakter erinnern und sich darauf einlassen. Ziel ist es in die Tiefen der Natur einzudringen, welche sich durch Reinheit und Einfachheit auszeichnet.
Durch diese japanische Kunst des Blumenarrangements ist es möglich Ruhe, Ausgeglichenheit und geistige Konzentration zu erreichen.

Ikebana ist ein Ausdruck meditativer Stille. Der Weg dorthin ist über ein sich Versenken in die Schönheit der Natur und die Ehrfurcht der Natur möglich. Ikebana wird bei den Japanern auch als KADO( " Weg der Blumen ") bezeichnet. Blumenstecken wird als erlernbare und meditative Erfahrung begriffen. Der Weg zum fertigen Arrangement ist wichtiger als das vollendete Gesteck. Der Handelnde soll auf seinem Blumenweg Selbstdisziplin und Persönlichkeitsreifung erlangen und dabei ehrfurchtsvoll die Natur und seine Mitmenschen achten.

Die buddhistische Lehre des ZEN befasst sich mit intensiver Meditation und der Loslösung von vergänglichen Dingen, der Befreiung von Habgier und Leidenschaften, der Wahrheitsfindung und Selbstverneinung. Gemäß dieser Lehre erlangt der Mensch ein Verschmelzen mit der Natur durch das ästhetische Erlebnis beim Ausüben verschiedener kreativer Künste, wie etwa des Ikebana.

Sakagawa stellt alle historischen Perioden des Ikebana vor und macht den Leser mit den jeweiligen Besonderheiten des Blumensteckens und der dahinter stehenden philosophischen Zielrichtung vertraut. Die Texte werden von einer Fülle schöner Fotos begleitet, die einen visuellen Eindruck der Kunst vermitteln.
Der Ikebana-Künstler möchte Blumen, Gräser und Blätter so beschneiden, dass ihre natürliche Schönheit durch seine Kreativität in einem Arrangement noch mehr betont wird und richtig zum Ausdruck kommt.
Man muss die Grundregeln der Natur kennen und beachten, wie z.B. der Wind, der Blätter und Gräser bewegt, Zweige , die lichtsuchend eine nach oben gebrochene , krumme Linie entwickeln oder Blüten , auf den man noch den Tau des Morgens erahnen kann. Ikebana soll die formvollendete Nachbildung der Natur im Wechsel der Jahreszeiten sein. Der Ikebana- Schaffende übt sich in Geduld und Konzentration, um am Ende eine große innere Freiheit zu erlangen.

In der Folge liest man über Farben sowie Ästhetik und kann sich wunderschöne Fotos formvollendeter Gestecke vertiefen. Die einzelnen Blumen in Verbindung mit ein wenig Grün nehmen den Betrachter mehr gefangen als üppige Blumensträuße, weil sie dem Geheimnis der Schöpfung auf subtilere Weise huldigen.

Ein guter Leitfaden, der inspirierend auf eigenes Tun wirkt.
Empfehlenswert.
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