Die Biologin Dr. Kristin Lammerting ist die Autorin dieses Gartenbuches, in welchem sie sich mit edler Farbgestaltung in Gärten befasst. Nicht das Bunte kommt bei ihr zum Tragen, sondern Pflanzen in Silber, Gold und Schwarz. Ihre Texte werden von vielen Fotos, die sie zumeist selbst realisiert hat, begleitet. Diese Fotos verdeutlichen, dass Aussagen wie etwa "Silberfarbene Blätter schenken einen feinen, hellen Glanz und reflektieren schwaches Licht an verhangenen Tagen oder sogar noch den Mondschein", (Zitat: S.6) keine Kopfgeburten sind.
Das Buch ist untergliedert in:
1. Silber- Edle Lichtreflexe
2. Gold- Kostbare Farbnuancen
3. Schwarz- Wie edle Seide
4. Kombination- Voller Eleganz
Silberpflanzen im Beet verleihen Pflanzenarrangements anmutige Lichtreflexe. Schon in der Antike kannte man Silberpflanzen wie "Lavendel" und "Edelraute", die man damals als Heil- und Duftkräuter verwendete. In der Renaissance wurden sie übrigens neben "Heiligenkraut" in Knotengärten aber auch in Parterres gepflanzt.
Silberpflanzen harmonieren mit grünem und rotem Blattwerk. Blau und Silber sollen erfrischend wirken und Weiß und Silber wirken eher sehr kühl. Demnach ist diese Kombination ideal für die heißen Tage.
Man lernt eine Vielzahl silberner Pflanzen kennen und erfährt jeweils etwas zu Wuchs, Blüte, Standort, Verwendung und Varianten. Bei den goldenen und schwarzen Pflanzen in der Folge wird in gleicher Weise verfahren.
Zur Sprache kommen bei den silbernen Pflanzen: Silberraute, Japanischer Regenbogenfarn, Silbriges Kaukasusvergissmeinnicht, Filziges Hornkraut, Elfenbeindistel, Blauschingel, Blaublatt- Funkie, Lavendel, Silbriges Lungenkraut, Silberblättriges Heiligenkraut, Woll-Ziest und Silberne Königskerze.
Silber in Verbindung mit Rosé ist der Klassiker englischer Beetkunst. Sehr edel sehen violettfarbene Ritterspornhybriden im silbernen Umfeld aus. Die Autorin nennt einjährige Mohnsorten in Rosa und Violett, die sich bestens in Silberkompositionen einfügen. Mehr noch als die blauen oder violetten Farbtupfer inmitten von silbernen Schattierungen gefallen mir ein Silberbeet mit weißen Blüten oder auch die Silber-Kombination mit pfirsichfarbenen Steppenkerzen. Die Autorin nennt unendliche viele Variationen und weiß die Vorteile jeder einzelnen Kombination gut zu beschreiben.
Bei den goldenen Pflanzen beschreibt sie: Gold-Garbe, Frauenmantel, Nadelblättriges Mädchenauge, Steppenkerze, Japan-Goldbandkreis, Taglilie, Gold-Blatt-Funkie, Gestreifte Sumpf-Schwertlilie, Fackellilie, Ligularie, Gold-Felberich, und Goldsturm-Sonnenhut. Kombinationen mit Goldblüten oder -blättern schenken Beeten selbst an trüben Tagen Wärme. Diese Farbverbindung überzeugt mich am meisten, weil sie ganz ungemein lebensbejahend wirkt.
Schwarze Blüten und Blätter können tatsächlich sehr edel und wirklich schön ausschauen, aber sie fördern m.E. die Melancholie. Thematisiert werden: Schwarzer Günsel, Schwarze Stockrose, Dunkle Oktober-Kerze, schwarzblättrige Dahlie, schwarzblättriges Purpurglöckchen, Schwarze Bart-Iris, Purpur-Kreuzkraut, Schwarzer-Schlangenbart, gefüllter Schwarzer Mohn, Afrikanisches Lampenputzergras, Fetthenne und Schwarze Tulpen.
Mir gefallen durchaus auch die Silber-Gold-Schwarz- Kombinationen, wie sie auf den letzten Seiten näher beschrieben werden, aber ich selbst würde stets den leuchtenden Goldtönen den Vorrang geben.
In seiner Gesamtheit ist das Buch ungeheuer inspirierend.
Auf den letzten Seiten sind weitere silberne, goldene und schwarze Pflanzen verzeichnet. Man erfährt jeweils den Namen, die Blütezeit, den Standort, die Blütenfarbe, die Sorte und sonstige hilfreiche Bemerkungen.
Empfehlenswert, für alle, die ihrem Garten eventuell ein neues Gesicht verleihen wollen. Schwarze Papageien-Tulpen sind für mich kein Ausdruck des Frühlings. Ich kann mich mit ihnen nur anfreunden, wenn sie mit orangfarbenen Geschwistern ein Beet zieren.
Empfehlenswert.
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